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Veröffentlicht am 30.06.2023

Absolutes Jahreshighlight und ein neues Lieblingsbuch!

Stay Here - New England School of Ballet
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Erinnert ihr euch daran, wie ich euch in meiner »Hold Me« Rezension erzählt habe, dass es mein neues Lieblingsbuchder Autorin ist und auch, dass ich glaube, dass diese Reihe eine absolute Herzensreihe ...

Erinnert ihr euch daran, wie ich euch in meiner »Hold Me« Rezension erzählt habe, dass es mein neues Lieblingsbuchder Autorin ist und auch, dass ich glaube, dass diese Reihe eine absolute Herzensreihe wird? Tja, »Stay Here« hat mein Herz so krass für sich eingenommen, dass »Hold Me« sich den Lieblingsbuch-Titel jetzt entweder teilen oder ihn an »Stay Here« abgeben muss. Und der Part mit der Herzensreihe? Einfach doppelt und dreifach JA! Ich habe dieses Buch angefangen zu lesen und war innerhalb kürzester Zeit so tief in der Geschichte drin. Die Autorin schafft es einfach, die Gefühle so nah und echt rüberzubringen, dass man wirklich von der allerersten Sekunde an absolut mitfühlt und das, was man liest, sofort etwas mit einem macht. Da ist während des Lesen nicht nur einfach dieses Verstehen, warum die Charaktere so denken und besonders fühlen, wie sie es eben tun. Sondern man fühlt selbst komplett mit. »Stay Here« ist die Sorte Buch, bei der man sich wünscht, dass es bitte niemals endet, weil man genau weiß, dass der Zeitpunkt, an dem man bereit ist, die Charaktere gehen zu lassen, niemals kommen wird. Und es ist die Sorte Buch, bei der man während des Lesens alles um sich herum vergisst.

Ich glaube, mitunter ein Grund dafür, dass ich bei diesem Buch so ganz besonders intensiv mitgefühlt habe, ist die Tatsache, dass Schmerz, Verlorenheit und Traurigkeit eine Weile sehr stark überwiegen beim Lesen. Und das hat sich so schwer angefühlt, aber auf gar keine negative Art und Weise, sondern eben zum einen auf eine mitfühlende und zum anderen auf eine Weise, die zeigt, wie unglaublich greifbar und authentisch die Autorin schreibt. Weil das, was man liest, so tief geht, dass man selber diese Schwere auf dem Herzen verspürt. Und es gibt nichts Schöneres, als wenn Bücher sich beim Lesen eben nicht anfühlen wie Worte auf Papier, sondern so echt, dass sie tief in einem drin etwas bewegen und ihre Spuren dort so hinterlassen, dass die Geschichte auch lange nach Beenden noch nachhallt.

Mir ist es in »Stay Here« unglaublich leichtgefallen, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und besonders Rayne ist eine Protagonistin, in deren Gedanken- und Gefühlswelt ich mich sehr schnell zurechtgefunden, die ich wahnsinnig gut verstanden und zu der ich mich innerhalb kürzester Zeit absolut verbunden gefühlt habe. In jedem Kapitel aus ihrer Sicht steckt so unglaublich viel Schmerz, dass es unmöglich ist, dass einem das eigene Herz während des Lesens nicht Stück für Stück immer ein bisschen mehr bricht, weil alles einfach irgendwie wehtut und weil man sich so sehr wünscht, man könnte ihr zumindest einen Teil des Schmerzes nehmen. Neben dem Schmerz ist da auch so viel Trauer, Traurigkeit, Verloren- und Unsicherheit. Und auch Einsamkeit. Aber soll ich euch sagen, was ich dabei am beeindruckendsten finde? Dass ich trotz all dieser Gefühle das Wort "Hoffnung" am allermeisten mit Rayne und ihrer Geschichte verbinde. Weil man sie hier dabei begleiten darf, wie sie sich selbst wiederfindet - oder vielleicht überhaupt erst richtig findet. Wie sie ihren Weg findet. Wie sie beginnt, zu erkennen, was sie sich für ihr Leben wünscht, wofür ihr Herz wirklich brenntund vor allem, was sie wirklich glücklich macht. Und das Schönste daran ist, dass man bei den all den kleinen Schritten raus aus der Verlorenheit und weg vom Schmerz dabei sein darf. Ich liebe es, dass Rayne ein Charakter ist, der einem zeigt, wie wichtig und richtig es ist, sich für sich zu entscheiden. Dass am Ende der Verlorenheit und der Hin- und Hergerissenheit irgendwo immer dieses absolut richtige Gefühl auf einen wartet, wenn man sich erlaubt, wirklich einmal auf das zu hören, was das eigene Herz sagt. Und vor allem, dass es immer Hoffnung darauf gibt, dass auch nach den dunkelsten Tagen irgendwann die Sonne wieder scheinen wird.

Und Easton? In Easton muss man sich im Laufe der Geschichte einfach selbst verlieben - das geht gar nicht anders. Auch er hat sich beim Lesen so unglaublich echt, greifbar und nah angefühlt und auch bei ihm konnte ich seine Gedanken und Gefühle so, so gut verstehen und nachempfinden. Ich liebe es, dass er in seinem Leben etwas gefunden hat, für das er absolut brennt, dass die Musik so eine große und wichtige Rolle für ihn spielt und dass man genau das aus jeder Zeile hier herauslesen kann. Und ich liebe auch, dass er ebenfalls ein Charakter ist, von dem man etwas ganz, ganz Wichtiges lernen kann. Denn während man als Leser:in deutlich sehen kann, was in ihm steckt, worin er wahnsinnig gut ist und dass er wirklich dafür geboren wurde, Musik zu machen, sind da bei ihm starke Zweifel und Unsicherheiten, die nach und nach immer mehr sichtbar werden. Umso schöner ist es, dass man auch ihn dabei begleiten darf, wie seine Zweifel immer und immer leiser werden. Wie er es schafft, wirklich zu erkennen, dass er gut genug - mehr als gut genug - in dem ist, was er tut und dass er beginnt, an sich zu glauben. Ich habe das sehr geliebt, weil man - genau wie bei Rayne - so vieles, was er im Laufe der Geschichte sehen und erkennen lernt, beim Lesen auch auf sich beziehen und einiges davon für sein eigenes Leben aus diesem Buch mitnehmen kann. Rayne und Easton sorgen dafür, dass man sich in vielerlei Hinsicht weniger alleine und dafür so viel mehr und besser verstanden fühlt. Und wenn das alleine nicht schon Grund genug dafür ist, dieses Buch so zu lieben, wie ich es getan habe und immer noch tue, dann weiß ich auch nicht.

Die Liebesgeschichte ist einfach alles. Ich liebe es, dass zwischen Rayne und Easton zuerst ihre Freundschaft existiert, weil dank dieser Freundschaft von Anfang an schon so eine krasse Vertrauensbasis und diese ganz besondere Verbindung zwischen ihnen ist, die es einem so wunderbar leicht macht, das zwischen ihnen sehr schnell sehr stark zu fühlen und sich vor allem im Laufe der Geschichte dann langsam mit den beiden gemeinsam zu verlieben. Die Autorin erzählt einen kleinen Teil der Geschichte der beiden durch Chatverläufe und ich habe alles daran geliebt, weil auch, wenn man nicht von Anfang an dabei ist, bekommt man durch ihre Chat-Gespräche das Gefühl, die beiden schon so viel länger auf ihrem Weg zu begleiten und sie und ihre Beziehung zueinander schon viel besser zu kennen. Und das wiederum hilft so dabei, zu verstehen und vor allem zu fühlen, was da Besonderes zwischen ihnen ist und warum es für beide so unglaublich wertvoll und kostbar ist, den anderen in ihrem Leben zu haben.

Ich habe es geliebt, was die beiden füreinander sind, was sie füreinander werden und was sie einander geben - mal abgesehen von ihren Gefühlen füreinander. Dass sie an den jeweils anderen glauben. Dass sie sehen, was und wie viel im jeweils anderen steckt und wie sie sich gegenseitig unterstützen, sich Mut machen und sich aufbauen - nicht nur, weil sie spüren, dass der andere diese Worte gerade hören muss, sondern weil sie zu 100% an das glauben, was sie sagen und den anderen eben wirklich genau so sehen. Ich habe es geliebt, dass man so gut nachvollziehen kann, warum der Übergang von Freundschaft zu Beziehung ein nicht so leichter Weg für die beiden ist und Sorgen und Ängste mit sich bringt, weil man eben von Anfang an einfach spüren kann, wie wichtig die beiden einander sind und wie sehr sie einander im Leben brauchen. Warum da dann eben diese Angst ist, das zu verlieren. Und warum man eher bereit ist, weniger zu haben als das, was man sich von Herzen wünscht, als für eine kurze Weile mehr und dann irgendwann vielleicht gar nichts mehr zu haben. Ich habe es geliebt, dass Easton ihre Zuflucht und ihr Safe Space ist. Dass ihre Verlorenheit absolut perfekt damit verbunden worden ist, dass er sich nach einem sicheren Hafen für sie anfühlt, sie sich bei ihm ein bisschen weniger verloren und alleine fühlt. Dass sie sich bei ihm fallenlassen kann. Und dass er ihr Halt, ihre Sicherheit und ihre Geborgenheit in einer Zeit ist, in der sie all das am allermeisten braucht. Generell habe ich geliebt, wie die beiden einander ergänzen. Und dass dort, wo beide ihre größten Zweifel haben und einfach nicht schaffen, zu sehen, was in ihnen steckt, der jeweils andere da ist und dafür doppelt daran glaubt. Die beiden zusammen haben mir einfach das gesamte Buch über ein unglaublich schönes, warmes und hoffnungsvolles Gefühl gegeben und ich finde es unfassbar toll, dass die Freundschaft der beiden auch dann noch weiterhin bestehen bleibt, als mehr draus wird, weil diese Kombination aus beidem das Ganze irgendwie nochmal stärker, intensiver und so viel schöner gemacht hat.

Genau wie auch schon der erste Band, ist »Stay Here« wieder ein absolutes Highlight! Abgesehen davon, dass dieses Buch einfach trotz der Schwere und des Schmerzes so hoffnungsvoll, wohltuend und heilend ist, habe ich es auch geliebt, dass diese Geschichte irgendwie denen gewidmet ist, die sich noch etwas verloren fühlen, ihren Weg noch nicht gefunden haben und noch nicht wissen, was genau sie sich für ihr Leben wünschen. Denen, die vielleicht einen Umweg - oder mehrere Umwege - gehen, bis sie wissen, wolang es geht. Denen, die noch am Ausprobieren sind. Und all denen, die ihren Weg finden, indem sie eben erst einmal herausfinden, welche Dinge nichts für sie sind und wofür sie eben nicht brennen.

Ich habe den Anfang, das Ende und alles dazwischen geliebt. Das Ende hat sich wunderbar rund und stimmig angefühlt und dieses Buch hat mich mit einem unglaublich schönen, glücklichen und erfüllten Gefühl zurückgelassen. Und es hat mit allem, was es ist, mit allem, wofür es steht und besonders mit allem, was es mir während des Lesens gegeben hat, noch einmal ganz deutlich gemacht, dass es hier ganz großes Herzensreihe-Potenzial gibt!

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Mein neues Lieblingsbuch der Autorin!

Hold Me - New England School of Ballet
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„Hold Me - New England School of Ballet“ ist eines dieser Bücher, die einem ganz deutlich vor Augen halten, warum man Bücher und das Lesen so sehr liebt. Mich hat die Geschichte wirklich von der allerersten ...

„Hold Me - New England School of Ballet“ ist eines dieser Bücher, die einem ganz deutlich vor Augen halten, warum man Bücher und das Lesen so sehr liebt. Mich hat die Geschichte wirklich von der allerersten Seite an gefesselt und ich habe mich so unglaublich schnell in das Setting, die ganze Atmosphäre und die Charaktere verliebt. Ich habe mein das Buch beim Lesen immer wieder einfach vor mich hingelegt und auf die Seiten gestarrt, weil ich absolut nicht begriffen habe, wie es sein kann, dass mich die Worte der Autorin auf so vielen Ebenen erreichen und berühren. Ich glaube, es gibt fast keine Emotion, die ich hier während des Lesens nicht gefühlt habe. Also Schmerz ist da auf jeden Fall ganz weit vorne mit dabei, weil es so oft so unendlich doll wehgetan hat. Ich war traurig, ich war wütend, ich war glücklich, ich hab mich mit Zoe und Jase gemeinsam verliebt -  Liebe war da sowieso unendlich viel vorhanden -, mein Herz ist gebrochen ( und das mehrfach ), aber gleichzeitig hat sich das alles auch so wunderbar heilend angefühlt. Ich habe die Keeping Reihe der Autorin wirklich schon sehr geliebt, aber „Hold Me“ hat sich beim Lesen so angefühlt, als hätte Anna Savas hier wirklich alles in dieses Buch gesteckt, was sie zu geben hat, was das Ganze so unfassbar gefühlsintensiv gemacht hat. Und guess what? Es ist zu meinem neuen Lieblingsbuch von ihr geworden! Weil es anders gar nicht sein kann. Dafür hat dieses Buch zu viel mit mir gemacht, hat mich zu viel fühlen lassen und mich zu tief berührt.



Ich glaube, ich habe schon lange nicht mehr so mit zwei Charakteren mitgefühlt, wie mit Zoe und Jase. Die Gedanken und Gefühle beider waren das gesamte Buch über so greifbar, so authentisch und so echt. Mein Herz ist mit den Herzen beider gemeinsam und gleichzeitig für die beiden gebrochen - und das nicht nur einmal. Und gleichzeitig haben sie beiden einen ganz festen Platz in meinem Herzen gefunden, weil es unmöglich ist, sie nicht zu lieben.
Ich habe Zoe so bewundert. Für ihren Mut, ihre Stärke, ihre Leidenschaft zum Tanzen. Ich habe unglaublich schnelleine Verbindung zu ihr aufbauen können und habe so wahnsinnig mit ihr mitgefühlt. Es gibt in diesem Buch so viele Momente, die mich emotional nicht einfach nur absolut erreicht, sondern mit vollkommen mit sich gerissen haben. Und die allermeisten davon haben einfach die tiefsten Gedanken und Gefühle von Zoe und Jase beinhalte.
 Mit Jase habe ich nämlich ebenso mitgefühlt. Ich liebe es, wenn da diesen Mauern um einen Charkater herum sind, bei denen ma genau weiß, dass sie einfach absoluter Selbstschutz, weil das bedeutet, da hinter befindet sich etwas, was so wertvoll ist, dass es beschützt werden muss. Und das ist bei ihm definitiv der Fall. Die Autorin hat besonders seinen Schmerz in diesem Buch so unfassbar gut rübergebracht, dass ich echt manchmal mit meinen Tränen zu kämpfen hatte.
Generell muss ich sagen, dass ich es absolut bewundernswert finde, dass Anna Savas es nicht nur geschafft hat, hier absolut großartig mit den Geschichten beider und den Päckchen, die sie zu tragen haben, umzugehen, ohne dass dabei irgendwas oder irgendeiner von ihnen zu kurz gekommen ist. Sondern auch die Geschichten der beiden so miteinander verbunden hat, dass es eben auch noch die gemeinsame Geschichte von Zoe und Jase gibt, der es ebenso wenig an Tiefe und Gefühl mangelt, wie den Hintergrundstories von ihnen. 


Mich haben meine eigenen Gefühle beim Lesen wirklich so überwältigt, weil das, was ich hier beim Lesen gefühlt habe, einfach zu viel war - aber einfach die bestmögliche Art von „zu viel“. Nämlich die, von der man absolut nicht genug bekommen kann.
Alles hier geht soooo tief und ich weiß nicht, wie die Autorin es geschafft hat, dass sich wirklich alles in diesem Buch nach mehr anfühlt.
Und ich weiß auch gar nicht, wie ich dieses mehr beschreiben soll, weil meine Worte niemals an dieses emotionale Meisterwerk herankommen werden. Aber die Geschichte haben mich zerbrochen. Wirklich, wirklich zerbrochen. Aber ich habe dieses Zerbrechen geliebt, weil es mir einfach nochmal mehr gezeigt hat, wie wahnsinnig gut ich die beiden verstehen und wie wunderbar leicht ich mich dank der Art und Weise der Autorin, zu schreiben, in beide hineinversetzen konnte. Und wie wahnsinnig echt sich Zoe und Jase einfach für mich angefühlt haben. Es ist ehrlich ein bisschen so, als würde dieses Buch sehen, dass man selbst irgendwie nicht ganz heil ist und als würde es dann anfangen, einen nach und nach zu zerbrechen - in so ganz viele Einzelteile. Aber nur, um einen dann am Ende wieder zusammenzusetzen, nur diesmal dann eben so, dass alles endlich am richtigen Platz ist. Erst der Schmerz, dann das Heilen.






»Hold Me« ist für mich so ein Herzlückenfüllerbuch. Weil es dafür sorgt, dass man sich verstanden und weniger alleine fühlt. Weil es einen mit so unendlich viel Liebe und Wärme erfüllt. Und weil es einem einfach etwas gibt, von dem man gar nicht wusste, dass es einem fehlt, bis man es dann eben bekommt und sich fragt, wie man vorher ohne leben konnte. Ich finde es wahnsinnig bewundernswert, wie sensibel und absolut perfekt die Autorin mit den schwierigen und ernsten Themen in diesem Buch umgegangen ist. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr - wenn ihr das Buch lest - genauso empfinden werdet. Bei allem. Ich hab das ganz am Anfang schon einmal erwähnt, aber »Hold Me« fühlt sich wirklich so an und liest sich so, als hätte Anna Savas hier einfach alles reingesteckt und als hätte sie alles an Gefühl und Tiefe in jede einzelne Seite hineinfließen lassen. Ich habe dieses Buch wirklich vom ersten bis zum letzten Satz geliebt und ich freu mich so unendlich doll auf die anderen Bände der Reihe, dass ich sie am liebsten alle schon gestern gehabt hätte. Denn ich glaube, dass diese Reihe eine richtige Herzensreihe von mir werden könnte.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Ein absolutes Jahreshighlight!

Sand Castle Ruins - The Boys of Sunset High
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Von dem Moment an, als dieses Buch und diese Reihe angekündigt worden sind, war nicht nur meine Vorfreude riesengroß, auch meine Erwartungen waren - obwohl ich vorher noch nichts von der Autorin gelesen ...

Von dem Moment an, als dieses Buch und diese Reihe angekündigt worden sind, war nicht nur meine Vorfreude riesengroß, auch meine Erwartungen waren - obwohl ich vorher noch nichts von der Autorin gelesen hatte - sehr hoch. Einfach, weil ALLES daran so klang, als wäre es absolut meins und als müssten diese Bücher etwas sein, was ich einfach liebe. Und genau deshalb ist es umso schöner, dass „Sand Castle Ruins“ meine Erwartungen nicht einfach nur erfüllt, sondern sie wirklich übertroffen hat. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich den Schreibstil wahnsinnig toll finde, weil er einen so unglaublich tief berührt, dass man das Gefühl hat, man würde die Geschichte nicht einfach nur lesen, sondern wirklich miterleben.
Vivien Summer schreibt fesselnd, mitreißend und absolut süchtig machend, weshalb ich dieses Buch nicht nur nicht mehr aus der Hand legen wollte, sondern es auch gar nicht konnte.
Kennt ihre diese Bücher, an die man in jeder einzelnen Minute des Tages, in der man nicht weiterlesen kann, denkt? Das hier ist so ein Buch für mich gewesen.

Womit mich „Sand Castle Ruins“ wirklich sehr überrascht hat, war mit seiner krassen Tiefe, die ich so einfach nicht erwartet habe.
Da ist so viel zwischen den Zeilen, so vieles was man viel mehr fühlt als dass man es direkt liest. So vieles, was einem während des Lesens unter die Haut geht.
Ich bin ja wirklich ein absoluter Fan von Charakteren, die kaputt, verbogen oder gebrochen sind - ganz egal. Und von Charakteren, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so leicht zu lieben sind.
Weil sie es sind, die mich am allermeisten mit sich reißen, mich emotional am meisten erreichen und mit denen ich am meisten mitfühlen kann. Und genau das ist sowohl bei Connor als auch bei Kit der Fall gewesen.
Ich habe es geliebt, wie unperfekt sie waren und wie sehr sie mich ihre Ecken & Kanten haben lieben lassen. Ich habe es geliebt, dass ich mich so unglaublich gut in ihrer Gedanken- und Gefühlswelt zurechtfinden konnte. Und dass die Autorin mich die beiden im Laufe der Geschichte mehr und mehr hat verstehen lassen. Obwohl man vielleicht zu Beginn noch nicht versteht, warum die beiden so denken und handeln, wie sie es eben tun, lernt man nach und nach verstehen, woher das alles kommt.
Woher das Bild kommt, was sie beide von sich selbst haben. Woher ihre dunklen Gedanken und Gefühle kommen.
Und warum da dieser Abgrund ist, in den beide jeden Moment zu fallen drohen.

Beide waren Protagonisten, die ich hier unglaublich gerne ein Stück auf ihrem Weg begleitet habe, weil man während des Lesens mit dabei ist, wie die Mauern beider anfangen, Risse zu bekommen.
Weil man bei ihren inneren Kämpfen mit dabei ist. Weil ihre Zerrissenheit einen ebenfalls manchmal zerreißt. Und weil man hin und wieder schon einen Blick hinter die Fassade bekommt, der aber nie genug ist. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, dass man mehr braucht und wartet auf den Moment, in dem die Mauern endgültig einbrechen und man alles von ihnen zu sehen bekommt. Und das sorgt unter anderem dafür, dass man dieses Buch einfach am liebsten inhalieren möchte.
Ich habe aber nicht nur geliebt, dass ich so sehr mit beiden mitfühlen und sie so gut verstehen konnte, sondern auch, dass beide eine charakterliche Entwicklung durchmachen, die man ebenfalls mitverfolgen kann. Es gibt hier ein paar ganz besonders aussagekräftige und wichtige Szenen, von denen ich nicht wusste, dass mein Herz sie gebraucht hat, bis ich sie bekommen habe. Szenen, die einen die beiden endgültig verstehen lassen. Szenen, die wehtun, einen zerreißen, einen emotional wirklich zerstören, aber die im Endeffekt einfach absolut heilend sind. Weil sie das sind, was Kit und Connor gebraucht haben und weil sie das sind, was auch ich einfach gebraucht habe.
Ich habe hier alles bekommen, ich habe alles gefühlt und ich habe ALLES geliebt. So so sehr!
Genauso sehr, wie ich die Dialoge, die Chemie und die Verbindung zwischen Kit & Connor sowie all ihre gemeinsamen Momente geliebt habe. Weil sie so authentisch und echt waren und einem so viel während des Lesens gegeben haben.

Dadurch, dass die beiden nicht ganz unkompliziert sind, ist es natürlich auch ihre Beziehung zueinander und somit auch die Liebesgeschichte nicht.
Aber ich mag kompliziert, weil ich es liebe, wenn etwas wichtig genug dafür ist, dass man trotz aller Umstände dafür kämpft.
Was ich bei Kit und Connor von Anfang an geliebt habe, ist, dass man die Verbindung der beiden zueinander absolut spüren kann. Egal wie viel Hass, Wut, Schmerz oder Enttäuschung da ist - nebenher existiert eben trotzdem diese Verbindung. Ich glaube, ausschlaggebend dafür, dass man diese so spüren kann, ist dieser Mix aus den Kapiteln aus der Vergangenheit und Gegenwart, weil man dadurch zum einen das Gefühl bekommt, die beiden schon länger zu kennen und somit auch schon länger zu begleiten. Und zum anderen daran, dass man allgemein mehr von den beiden bekommt.
Man bekommt sowohl das, was war, als auch das, was jetzt ist. Und dabei fragt man sich, was genau einem dazwischen fehlt.
Wie ist aus dem, was sie mal waren, geworden, was sie jetzt sind?
Ich habe es geliebt, dass man hier beim Enemies-to-Lovers Trope auch wirklich den Enemies Part bekommt, weil dieser in Kombination mit der Verbindung der beiden zueinander, dem Schmerz, den krassen und mitreißenden Gefühlen, die im Laufe der Geschichte immer deutlicher werden und eben der Tiefe, die mich so berührt hat, absolut großartig ist. Dieses Buch tut immer wieder sehr weh, aber die Geschichten, die einen am meisten zerstören, sind für mich sowieso immer die Besten, weil sie einen halt auch am meisten fühlen lassen.
Und Kit’s und Connor’s Geschichte hat mir wirklich alles gegeben, was mir in Büchern so wichtig ist - sie war schön, schmerzhaft, tiefgründig, heiß, fesselnd, emotional, zerstörerisch und gleichzeitig eben auch so heilend.
Sie hat mich mit den Charakteren mitfühlen und überhaupt einfach alles fühlen lassen. Sie hat mich komplett auseinandergerissen. Und sie hat mich auf ganz wundervolle Art und Weise wieder zusammengesetzt.

„Sand Castle Ruins" ist nicht nur ein absolutes Jahreshighlight für mich, sondern auch ein Buch, das ich so schnell nicht wieder vergessen werde.
Dafür hat es mich zu viel fühlen lassen, hat zu viel mit mir gemacht, hat mir zu viel gegeben und hat mich zu sehr mit sich gerissen. Und dafür habe ich es auch einfach viel zu sehr geliebt!
Ich freu mich wirklich riesig auf die anderen drei Bände dieser Reihe und fühle mich schon jetzt irgendwie ein bisschen wie auf Entzug, weil ich einfach viel mehr von all dem brauche.
Mehr von dem großartigen Schreibstil, mehr von dem Vibe, den diese Geschichte besitzt, mehr von so wunderbar greifbaren, authentischen & echten Charakteren wie Kit und Connor.
Und einfach mehr von dieser wundervollen Autorin.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

I‘m in Spain without the S ….

Westwell - Bright & Dark
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»Man konnte einen anderen Menschen nicht heilen, das funktionierte nicht. Aber zwei Menschen, die gemeinsam heilten, weil ihr Schmerz der gleiche war, das war möglich.«

Ich habe das Buch in der Nacht ...

»Man konnte einen anderen Menschen nicht heilen, das funktionierte nicht. Aber zwei Menschen, die gemeinsam heilten, weil ihr Schmerz der gleiche war, das war möglich.«

Ich habe das Buch in der Nacht von Montag auf Dienstag ein zweites Mal beendet und ich habe es wirklich genauso sehr geliebt wie beim ersten Mal. Die Besonderheit bei diesem Buch ist, dass es mein Herz nicht an einer bestimmten Stelle plötzlich gebrochen, sondern dass es einfach konstant wehgetan hat. Wirklich. Es tut so so so weh und es hört nicht auf. Man spürt die Zerrissenheit von Helena und Jess und nach und nach fühlt es sich so an, als wäre es die eigene Zerrissenheit. Man spürt die Liebe der beiden zueinander so sehr, dass das Herz mit so viel Liebe und Wärme erfüllt wird, dass es unmöglich ist, nicht vollkommen mit den beiden gemeinsam zu lieben. Aber man spürt eben auch die Sehnsucht der beiden nacheinander so sehr, dass es mich während des Lesens innerlich fast zerrissen hat. Weil es ein dauerhafter Mix war aus: Ich möchte mich einfach in einer Ecke einrollen und weinen, weil die beiden das alles nicht verdient haben & ich möchte gleichzeitig in dieses Buch steigen und für die beiden kämpfen.

Was ich neben der Liebe und dem Schmerz absolut großartig fand ( ja, ich fand den Schmerz toll - je mehr mich ein Buch emotional zerreißt, desto besser ), war die Kommunikation zwischen Helena und Jess. Es gab ein paar Momente, in denen ich dachte, dass das jetzt eigentlich einer dieser Momente ist, in dem die Protagonisten entweder aneinander vorbei oder eben gar nicht miteinander reden, aber nein. Die Autorin hat die beiden sooo offen und ehrlich miteinander kommunizieren lassen, dass mich all die Gespräche zwischen den beiden einfach unendlich glücklich gemacht haben. Weil die Beziehung zwischen den beiden durch die äußeren Umstände zwar alles andere als unkompliziert und einfach ist, die beiden an sich und diese besondere Verbindung, die sie haben, dafür aber umso weniger kompliziert ist. Weil sie es nicht unnötig kompliziert machen oder werden lassen. Und das ist so unglaublich schön einfach.

In Jess habe ich mich innerhalb dieses Buches noch einmal mehr verliebt. Seine Liebe zu Helena ist einfach ALLES und egal, ob es die Dinge sind, die er über sie denkt, ob es die Worte sind, die er zu ihr sagt oder ob es ist, wie er sie ansieht oder berührt - ich bin ihm bei allem immer weiter verfallen. Ihn als den wundervollen großen Bruder zu erleben, der er nun mal ist und die Tatsache, dass er alles für Eli tun und geben würde, sind zwei weitere Punkte, die wahrscheinlich auch nicht ganz unschuldig daran sind. Aber je näher man Jess kennenlernt, desto unmöglicher wird es einfach, sein Herz nicht an ihn zu verlieren.

Eines meiner Highlights in diesem Buch war definitiv Helena. Ihre Gedanken und Gefühle. Wie sehr ich mit ihr mitfühlen und wie gut ich sie verstehen konnte. Und vor allem die Entwicklung, die sie durchmacht und die sich in diesem Buch ganz besonders zeigt. Ich habe ihre Einsamkeit spüren können und wie eingeschränkt sie sich in ihrem Leben fühlt. Ich habe ihren Wunsch nach Freiheit, aber eben auch verstehen können, warum sie glaubt, die Dinge für ihre Familie tun zu müssen, die sie tut. Ich habe ihre Sorgen, Ängste und Zweifel absolut nachvollziehen können. Und ich war gerade wegen all dieser Dinge so unendlich dankbar für den Schritt, den sie am Ende gegangen ist. Dass man hier deutlich sehen kann, wie sie beginnt, sich für SICH zu entscheiden. Für IHR Leben, IHR Glück und für IHRE Wünsche und Träume. Ich hab mich ein bisschen wie die stolze beste Freundin gefühlt, die ihr von der Seite aus zujubelt und gerade im Bezug auf Helena und ihre Entwicklung bin ich wahnsinnig gespannt darauf, was uns im dritten Band noch erwarten wird.

Zu all diesen Dingen, die ich schon wahnsinnig geliebt habe, kommt dann auch noch hinzu, dass diese Reihe ein bisschen diesen Puzzle-Effekt hat. Man sammelt nach und nach ganz viele Puzzleteile, in der Hoffnung, dass diese am Ende ein klares Bild ergeben, aber die Autorin gibt einem entweder nie genug oder lässt einen durch bestimmte Infos wieder unsicher werden. Man will irgendwann nicht nur endlich verstehen, was Sache ist, sondern MUSS. Dadurch bleibt die Spannung aber auch die ganze Zeit aufrechterhalten und es ist fast unmöglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen, weil es einen während des Lesens wirklich auf jeder Ebene erreicht.

Tja, und dann ist da noch das Ende. Das Ende, das einen nicht überraschen sollte, wenn man bedenkt, dass es von der Cliffhanger-Liebhaberin Lena Kiefer kommt, aber das mich trotzdem nochmal ein bisschen ( viel ) mehr zerstört hat. Das war dann schon irgendwie so, als hätte mein Herz das gesamte Buch über Risse und durch das Ende dann so den finalen & zerstörenden Schlag bekommen.
Und jetzt sitze ich hier, hab so ganz viel Liebe für Helena & Jess in meinem Herzen, bin eventuell ein kleines bisschen #Westwell obsessed, bin happy weil mich dieses Buch fesseln, berühren und mir so richtig schön wehtun konnte, habe da so ganz viele offene Fragen im Kopf, bin nur ein bisschen ungeduldig und dafür sehr gespannt auf den dritten & letzten Band und bin trotz dessen, dass ich Band 3 am liebsten jetzt sofort hätte, weil ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht, doch so überhaupt nicht bereit dafür, mich danach schon von Helena und Jess verabschieden zu müssen. Weil ich dafür alles an dieser Reihe einfach viel zu sehr liebe.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Eines der besten und wunderschönsten NA Bücher, die ich bisher lesen durfte!

No Longer Yours - Mulberry Mansion
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Ich weiß ehrlich nicht, wo ich anfangen soll, weil ich das Gefühl habe, dass mein Kopf mit Worten zu diesem wundervollen Buch genauso sehr überquillt, wie mein Herz mit Liebe für dieses Buch. Innerhalb ...

Ich weiß ehrlich nicht, wo ich anfangen soll, weil ich das Gefühl habe, dass mein Kopf mit Worten zu diesem wundervollen Buch genauso sehr überquillt, wie mein Herz mit Liebe für dieses Buch. Innerhalb weniger Seiten habe ich mich in den wunderschönen, tiefgründigen und gefühlvollen Schreibstil der Autorin verliebt und mit jeder Seite ist diese Liebe mehr und mehr gewachsen. Wirklich, Merit Niemeitz hat einen der - für mich - allerschönsten Schreibstile und mich halt selten etwas beim Lesen so tief berührt, wie ihre Worte es getan haben. Weil alles, was sie schreibt, sooo viel Tiefe besitzt. Ich hatte während des Lesens immer das Gefühl, noch so viel mehr zu lesen, als das, was da vor mir geschrieben steht. Alles scheint einen tieferen Sinn zu haben, so vieles scheint zwischen den Zeilen zu stehen und so viel mehr noch wird gesagt, ohne wirklich gesagt zu werden. Dieses Buch hat mich nicht nur unwahrscheinlich doll berührt, es hat mich auch inspiriert. Es hat mich zum Nachdenken gebracht, es hat mir Mut gemacht, es hat mir die Augen geöffnet und ich habe das Gefühl, aus diesem Buch unglaublich viel für mein eigenes Leben mitgenommen zu haben. Die Autorin gibt einem hier nicht nur eine ganz wundervolle Geschichte, bei der man absolut mitfühlt und bei der man während des Lesens selbst ein Teil von ihr wird, sondern eben noch so viel mehr. Und das ist nur einer von vielen Gründen dafür, dass dieses Buch eines der wunderschönsten und für mich persönlich wertvollsten ist, die ich bisher gelesen habe.

Neben dem Schreibstil der Autorin habe ich mich nach und nach auch in jeden einzelnen der Charaktere verliebt - in die beiden Protagonisten Avery und Eden, aber auch in alle anderen 6 WG-Mitglieder der Mulberry Mansion. Es hat nicht lange gedauert, bis ich jeden von ihnen wahnsinnig ins Herz geschlossen und mir selbst gewünscht habe, ein Teil ihrer kleinen Familie zu sein. Die Autorin hat es geschafft, den Nebencharakteren genug Raum in der Geschichte zu geben, damit man zu jedem von ihnen eine Beziehung aufbauen und sie genug kennenlernen kann, um eine Verbindung zu ihnen zu haben - ganz ohne, dass die Protagonisten und ihre Geschichte dabei zu kurz kommen oder es in irgendeiner Weise zu viel wirkt. Die Nebencharaktere, die man für mich tatsächlich schon fast gar nicht mehr als solche bezeichnen kann, weil sie eben ein so wichtiger und präsenter Teil der Geschichte sind, sind mit einer der Hauptgründe dafür, dass ich das Buch so sehr geliebt habe. Sie sind alle so verschieden, aber passen einfach perfekt zusammen. Und während des Lesens habe ich absolut das Gefühl vermittelt bekommen, dass man sich in ihrer Gegenwart nur wohlfühlen kann. Weil da so viel Wärme, Freundlichkeit, Offenheit und Humor ist. So viel Unterstützung, Akzeptanz und Zusammenhalt. So viele liebevolle Neckereien und so so viel Liebe. Und ich muss ehrlich gestehen, dass es mir jedes Mal ein bisschen das Herz gebrochen hat, wenn ich daran gedacht habe, dass ich niemals wirklich selbst Teil davon sein kann.

Avery und Eden sind zwei Protagonisten, bei denen ich das Gefühl hatte, dass ich während des Lesens mit ihnen gemeinsam gewachsen bin. Ich weiß nicht mal, ob das Sinn macht, wenn ich das so schreibe, aber es fühlt sich eben genau so an. Beide sind so unfassbar authentische, greifbare und liebeswerte Charaktere und es ist mir wunderbar leicht gefallen, mich in ihrer Gedanken- und Gefühlswelt zurechtzufinden, nachvollziehen zu können, warum sie fühlen, denken und handeln, wie sie es tun und sie zu verstehen. Und damit meine ich, sie wirklich zu verstehen. In beiden habe ich mich zum Teil selbst wiedergefunden. Einige ihrer hier beschriebenen Gedanken, Gefühle, Sorgen, Ängste und Zweifel hätten genauso gut meine eigenen sein können. Ich habe nicht nur sie verstanden, sondern mich von und dank ihnen auch selbst verstanden gefühlt. Sie haben mir das Gefühl gegeben, weniger alleine zu sein. Aber sie haben mir auch eine neue Sichtweise auf viele Dinge geschenkt. Irgendwie ist es so, als hätte die Autorin nicht nur ihre erschaffenen Charaktere lernen und eine Entwicklung durchmachen lassen, sondern als hätte sie mir während des Lesens eben genau das auch zum Teil ermöglicht. Avery und Eden haben beide mit ihrer ganz eigenen Dunkelheit zu kämpfen. Man fängt an, sie in diesem Buch an einem Punkt zu begleiten, an dem sie beide im Leben feststecken - aus unterschiedlichen Gründen und auf unterschiedliche Art und Weise, aber dennoch stecken sie beide fest. Die Vergangenheit und teilweise auch bestimmte Dinge in der Gegenwart halten sie gefangen und sind wie eine riesengroße Regenwolke, die die Sonne davon abhält, ihr Leben mit Licht zu erfüllen. Aber innerhalb der Geschichte darf man die beiden dabei begleiten, wie sie lernen, loszulassen. Wie sie versuchen. Wie sie ihr Bestes geben. Und wie sie mehr und mehr wachsen. Wie auch ihre Sicht auf bestimmte Dinge sich verändert. Wie auch ihnen die Augen geöffnet werden. Und wie auch für sie langsam wieder die Sonne zu scheinen beginnt.

Die Liebesgeschichte der beiden ist für mich eine der wunderschönsten und zugleich schmerzhaftesten, die ich bisher gelesen habe. Es ist nicht diese zerstörerische Art von Schmerz, die dich vollkommen unvorbereitet trifft und absolut umhaut, sondern irgendwie eine, die genauso sanft ist, wie es auch der Schreibstil der Autorin ist und wie es auch Eden’s und Avery’s Herzen sind. Es ist so ein Schmerz, der einen durch das gesamte Buch hindurch begleitet und einem wirklich das Gefühl gibt, das eigene Herz würde mit denen der beiden brechen und für sie bluten. Und gleichzeitig ist es die Art von wunderschön, die dein Herz parallel - quasi als Gegenstück zum Schmerz - so sehr mit Wärme und Liebe erfüllt, dass du das Gefühl bekommst, es müsste entweder jeden Moment platzen oder überlaufen. Mein Herz war also während des Lesens im ständigen Kampf zwischen „Es tut so weh, bin ich gerade gebrochen?“ und „Da ist so viel Liebe, habe ich dafür überhaupt genug Platz?“. Das, was Avery und Eden haben, ist etwas ganz ganz Besonderes. Und ihre Geschichte hat mich wirklich zutiefst berührt. Ich habe alles gefühlt und ich habe alles geliebt. Die dunklen und hellen Momente. Das Lachen und das Weinen. Die Verzweiflung und die Hoffnung. Den Regen und die Sonne. Die kleinen und großen, die stillen und die lauten Momente. Den Schmerz und natürlich die Liebe. Ich fand es unglaublich schön, dass es bei ihrer Geschichte nicht darum ging, dass sie beide einander retten oder ihre Liebe füreinander sie rettet. Sondern dass sie gezeigt hat, wie viel es wert ist, wenn man weiß, dass man an den dunkelsten Tagen nicht alleine ist und durch die schwersten Zeiten nicht alleine durchmuss. Wenn da jemand ist, bei dem man sich vollkommen fallenlassen und bei man man zu 100% man selbst sein kann. Wenn man jemanden an seiner Seite hat, der einem dabei hilft, sich selbst zu retten und der einfach für einen da ist, wenn man damit beginnt, sein eigenes Herz nach und nach heilen zu lassen. Und jemand, der nicht das Licht in der Dunkelheit für einen ist, sondern der einen dabei unterstützt, sein eigenes Licht in der Dunkelheit zu sein.

„No Longer Yours“ ist wirklich eines der wunderschönsten, berührendsten, tiefgründigsten und authentischsten New Adult Bücher, die ich bisher gelesen habe. Mit Charakteren, die sich viel zu echt dafür angefühlt haben, dass sie eigentlich nur auf dem Papier und in meinem Kopf leben. Mit einem Schreibstil, der innerhalb kürzester Zeit mein absolut liebster geworden ist. Mit einer Liebesgeschichte, die Schmerz & Liebe auf so perfekte Art und Weise miteinander verbindet, dass sie einen emotional nicht nur auf allen Ebenen erreicht, sondern einen wirklich komplett mit sich reißt. Und mit einer Tiefgründigkeit, die ihre Spuren so tief im Herzen der Leser:innen hinterlässt, dass einen die Geschichte auch lange Zeit nach Beenden des Buches noch begleitet.

„No Longer Yours“ ist ein neues Lieblingsbuch von mir und ich trage so unendlich viel Liebe für die Geschichte und die Charaktere in mir, dass ich es schon jetzt gar nicht erwarten kann, für Band 2 in die Mulberry Mansion zurückkehren zu dürfen.

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