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Veröffentlicht am 08.02.2021

Wielange ist es her?

Between Your Words
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Ich hatte schon sooooooooooo viel Gutes von der Autorin Emma Scott gehört, dass ich beschloss, endlich mal etwas von ihr zu lesen. Und nachdem mich sowohl Klappentext als auch das wundervolle Cover mich ...

Ich hatte schon sooooooooooo viel Gutes von der Autorin Emma Scott gehört, dass ich beschloss, endlich mal etwas von ihr zu lesen. Und nachdem mich sowohl Klappentext als auch das wundervolle Cover mich sofort in den Bann gezogen haben, beschloss ich, dass „Between Your Words“ das perfekte Buch für das Kennenlernen dieser Autorin ist. Doch um was geht es in diesem brandneuen Werk eigentlich?

Thea leidet seit einem schwerem Autounfall an einer extremen Form der Amnesie. Sie hat nur fünf Minuten, bevor ihr Kurzzeitgedächtnis erneut gelöscht wird und die Ärzte und sogar ihre Schwester haben sie schon längst aufgegeben. Da taucht Jim auf, ein neuer Mitarbeiter in dem Sanatorium, in dem Thea behandelt wird. Er ist der Einzige, der erkennt, dass in ihren Bildern aus Wortketten ganz laute Hilferufe versteckt sind. Und nicht nur das: Zwischen den beiden ist sofort eine Verbindung spürbar und als es eine neue Behandlungsmethode gibt, scheint es plötzlich Hoffnung zu geben. Könnte tatsächlich eine Heilung möglich sein? Und hätte dann ihre Liebe wirklich eine Chance?

Mein Eindruck vom Buch:

Dieses Buch hat mich wirklich sämtliche Emotionen durchleben lassen! Von der ersten Seite bis zur letzten ist dieses Werk mit Emotionen geflutet. Doch von Anfang an 😉 Musik und Kunst sind in dieser Geschichte von großer Bedeutung und ich habe mich unheimlich über die Playlist gefreut, beinhaltet sie doch tatsächlich ein paar meiner Lieblingslieder. Damit hatte mich also die Autorin sowieso schon am Wickel 😉 Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit der Hauptprotagonistin Thea so meine Probleme hatte. Ein paar Aktionen von ihr konnte ich beim Besten Willen nicht nachvollziehen. Und leider nicht nur das: Es gab immer wieder Ereignisse in der Geschichte, die für mich nicht schlüssig waren. Am Besten gefiel mir in der Story der Charakter von Jim, den Emma Scott eindrucksvoll, vielleicht aber auch phasenweise zu weich gezeichnet hat. Jim selbst hatte es in seinem bisherigen Leben nicht leicht und als er auf Thea trifft, gibt es zum ersten Mal Licht in seinem Dasein. Aber nicht nur Jim und Thea sind wichtig in diesem Buch, nein, es gibt ganz wunderbare Nebenfiguren. Da wären unbedingt Rita und Alonzo zu nennen, und ob wunderbar oder nicht, auch Delia hat es verdient, dass der Leser sie kennenlernt. Auf den ersten Seiten geht die Handlung unter die Haut und nachdem die Kapitel in den Ich-Versionen von Jim und Thea geschrieben sind, kann man richtig in die Gedankenwelt der beiden eintauchen. Und nicht nur dies, man durchlebt mit ihnen auch sämtliche Emotionen und davon gibt es reichlich. Ich habe in diesem Buch gelacht, geweint, den Kopf geschüttelt, manches nicht fassen können und habe es sehr genossen, die beiden Figuren zu begleiten. Ich finde es klasse, dass Emma Scott nicht nur von Friede, Freude und Eierkuchen schreibt, sondern dass sie sich brisanten Themen annimmt, Figuren erschafft, die nicht so perfekt und vielleicht gerade deshalb unheimlich liebenswert sind. Es wird aufgezeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Auch, wenn es mir im Mittelteil der Geschichte an Tiefe gefehlt hat und so manches für mich nicht stimmig schien, hat mich dieses Buch berührt. Vorallem der letzte Abschnitt ging mir richtig nahe und man sollte wirklich Taschentücher bereitlegen.

Fazit:

Dies ist ein tolles New Adult Buch mit wundervollen Charakteren. Dennoch hat die Geschichte es nicht geschafft, mich vollends zu überzeugen. Einiges war zu fingiert, dadurch verlor alles etwas von dem Zauber und dies ist auch der Grund, warum ich ein Sternchen abziehe. Nachdem ich aber Emma Scotts Schreibstil göttlich finde, war es bestimmt nicht das Letzte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Tolles Jugendbuch!

Concrete Rose
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Ich muss gestehen, dass mir dieses Buch nie aufgefallen wäre, hätte ich es nicht im Rahmen eines Buchabos bekommen. Das zeigt mal wieder, man sollte einfach auch mal öfter über den eigenen Tellerrand schaun, ...

Ich muss gestehen, dass mir dieses Buch nie aufgefallen wäre, hätte ich es nicht im Rahmen eines Buchabos bekommen. Das zeigt mal wieder, man sollte einfach auch mal öfter über den eigenen Tellerrand schaun, denn es gibt so tolle Bücher, die in der Menge erstmal gar nicht so ins Auge springen. Auch das Cover hat mich erstmal nicht umgehauen. Jetzt, nachdem ich dieses tolle Werk gelesen habe, finde ich es aber absolut gelungen. Doch um was geht es denn eigentlich in diesem Jugendroman von Angie Thomas?

Der Leser lernt in der Ich-Erzählung den 17-jährigen Maverick kennen. Er erlebt am eigenen Leib, was es heißt, als Schwarzer aufzuwachsen: Man ist verantwortlich für die eigene Familie, selbst wenn es das eigene Leben kostet. Sein Dad sitzt im Knast, Mav dealt für die King Lords, damit seine Mom und er einigermaßen über die Runden kommen. Zum Glück hat er seine Freundin Lisa und seinen Cousin Dre. Die beiden bedeuten ihm alles. Doch dann erfährt er, dass er durch einen One Night Stand Vater wurde und sein Leben wird komplett auf den Kopf gestellt. Denn jetzt muss er sich auch noch um seinen Sohn Seven kümmern. Und plötzlich wächst ihm alles über den Kopf: Seine Vaterrolle nimmt all seine Kraft und der Ausstieg aus dem Gangleben ist nicht so leicht wie gehofft. Die King Lords lassen nämlich niemanden so einfach aussteigen. Und als dann auch noch einer seiner Lieblingsmenschen ermordet wird, fühlt er sich vollkommen zerrissen von der Verantwortung, Loyalität uns seinem Wunsch nach Rache.

Mein Eindruck vom Buch:
Es ist ein genialer Schachzug von der Autorin Angie Thomas, die Story aus Sicht von dem 17jährigen Maverick, kurz genannt Mav, zu erzählen. Und nicht nur das, er wendet sich auch ab und zu an den Leser, was mich oft wirklich zum Grinsen brachte. Es ist total erfrischend, den „Jugendslang“ zu lesen und ich muss gestehen, ich kannte bei Weitem nicht alle Wörter, die da angewandt wurden. Kleiner Tip, am Schluss befindet sich ein echt hilfreiches Glossar, welches ich natürlich wirklich erst am Ende entdeckt habe 😉. Aber zurück zu Mav: Ihn muss man einfach gern haben. Er wächst in einer Gegend auf, in der es absolut normal ist, zu einer Gang zu gehören und auch Drogen gehören zum Alltag. Er lernt früh, dass man sich behaupten muss, um zu überleben. Sein Dad sitzt im Knast, seine Mom braucht zwei Jobs, um ihn und sich über Wasser zu halten und sein Cousin Dre versorgt ihn mit kleinen Dealer Jobs. Man kann richtig fühlen, wie viel ihm seine Mom und sein Cousin bedeuten und auch die Liebe zu seinem Vater ist deutlich spürbar. Als er dann selbst Vater wurde hat die Autorin wunderbar seine innere Zerrissenheit auf Papier gebracht. Mit Mav hat Angie Thomas einen tollen Charakter erschaffen, der sein Herz am rechten Fleck hat und trotz seiner Jugend schon eine unheimliche Stärke in sich trägt. Durch Mavs Alltag bekommt man auch mit, wie hart das Leben für farbige Menschen nach wie vor ist. Es ist erschreckend, dass es immer noch so viele Benachteiligungen gibt, nur weil man keine weiße Hautfarbe hat. In diesem Buch wird dieses Thema sehr gut beleuchtet und es ist traurig, dass in der heutigen Zeit nach wie vor so enorme Unterschiede gemacht werden. Umso mehr Hut ab vor Mav, der sich nicht unterkriegen lässt und alles versucht, um sich selbst treu zu bleiben.

Fazit:
Mich hat dieses Buch sehr berührt und auch zum Nachdenken gebracht. Ich könnte mir dieses Werk auch sehr gut als Film vorstellen und werde definitiv verfolgen, was Angie Thomas in Zukunft veröffentlicht. Lest dieses Buch, selbst, wenn es vielleicht nicht zu eurem Lieblingsgenre gehören sollte. Ihr werdet es nicht bereuen!

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Du musst das Leben nicht begreifen. Du musst es nur leben

Die Mitternachtsbibliothek
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Oh, wie habe ich mich gefreut, als ich las, dass Matt Haig ein neues Buch veröffentlicht! Die Mitternachtsbibliothek ist nach „Wie man die Zeit anhält“ mein zweites Buch von diesem außergewöhnlichem Autor ...

Oh, wie habe ich mich gefreut, als ich las, dass Matt Haig ein neues Buch veröffentlicht! Die Mitternachtsbibliothek ist nach „Wie man die Zeit anhält“ mein zweites Buch von diesem außergewöhnlichem Autor und als ich den Klappentext gelesen habe, war es um mich geschehen. Auch das Cover ist einfach bezaubernd und ich finde es wunderschön, wie der Schutzumschlag glitzert. In diesem Werk geht es um Nora Seed, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sieht. Mehr noch, sie wünscht sich zu verschwinden, einfach nicht mehr da zu sein und versucht, sich das Leben zu nehmen. Doch anstatt tot zu sein, findet sie sich in einer Bibliothek wieder. Und dort hat sie plötzlich die unfassbare Möglichkeit herauszufinden, was alles passiert wäre, wenn sie im Leben andere Entscheidungen getroffen hätte. Jedes einzelne Buch bringt sie in ein anderes Leben und sie kann sich unendlich ausprobieren. Findet sie in einem der Bücher ihr Wunschleben? Kann man überhaupt in einem anderen Leben glücklich sein, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?

Mein Eindruck vom Buch:
Ich habe das Buch gerade beendet und es hat mich tief berührt. Schon immer hat mich dieser „Butterfly Effect“ fasziniert… die unendlichen Möglichkeiten, die sich einem im Leben auf tun. Dieses „was wäre wenn“. Auch wenn ich nicht an meinen eigenen Entscheidungen zweifle und alles nochmal genauso machen würde: Dieses Thema hat etwas Fesselndes. Und Matt Haig hat in seinem Buch diesen Bereich so unglaublich berührend beleuchtet. Nora Seed habe ich von der ersten Seite gemocht und der Autor hat mit ihr eine total authentische Figur geschaffen. Ihre Verzweiflung ist in jeder Silbe zu spüren und ich konnte mir richtig vorstellen, Nora wirklich zu kennen. Sie ist Mensch durch und durch und ich habe sie so wahnsinnig gerne auf ihrem Weg begleitet. Ich hatte ständig das Gefühl, Nora Seed könne auch in meinem Umfeld existieren. Dieses Buch ist nur 320 Seiten dünn, hat teilweise extrem kurze Kapitel und normalerweise lese ich so ein Buch in einem Rutsch durch. Dies ging aber mit der Mitternachtsbibliothek nicht, denn diese Geschichte ist so berührend, so tief, dass ich manche Kapitel erst sacken lassen musste, bevor ich weiterlesen konnte. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bei irgendeinem anderen Buch so oft innehalten musste. Schon in „Wie man die Zeit anhält“ fiel mir Matt Haigs melancholischer Schreibstil auf und dies ist auch hier der Fall. Ich liebe seine Art zu schreiben einfach! Er versteht es meisterhaft, seine Leser nachdenklich zu stimmen… Seiten im Leben aufzuzeigen, an die man vor lauter Alltag gar nicht mehr denkt und tief in einem verschüttet sind. Er zeigt auf eine wahnsinnig empathische Art und Weise auf, was im Leben wirklich wichtig ist. Nora Seed wird vielen Lesern eine gute Freundin werden, aber nicht nur sie ist eine bedeutende Figur in diesem Buch. Nein, auch die Bibliothekarin Mrs Elm ist mit Tiefe und einem „Wohlgefühl“ von Matt Haig gezeichnet worden. Sie habe ich ebenso wie Nora sofort ins Herz geschlossen und ich wünsche jedem im Leben eine Mrs Elm.

Fazit:
Dieses Buch hat die Kraft, Leben zu ändern. Ich habe selten ein Buch gelesen mit dieser Art der Tiefe und ich kann es wirklich nur jedem ans Herz legen! Lasst euch verzaubern von Nora Seed und der Mitternachtsbibliothek, die so viel in euch bewegen kann. Für mich gehört dieses Werk definitiv zu meinen Herzensbüchern! DANKE Matt Haig!

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Interessante Einblicke in die britische Monarchie

Teatime mit Lilibet
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Seitdem ich denken kann, fasziniert mich die britische Monarchie, allem voran Königin Elisabeth II. Deshalb war ich sofort begeistert, als ich hörte, dass die britische Journalistin und Autorin Wendy Holden ...

Seitdem ich denken kann, fasziniert mich die britische Monarchie, allem voran Königin Elisabeth II. Deshalb war ich sofort begeistert, als ich hörte, dass die britische Journalistin und Autorin Wendy Holden einen biografischen Roman über die Gouvernante Marion Crawford geschrieben hat. Es war klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Doch um was geht es eigentlich genau in diesem Buch?

Man schreibt das Jahr 1932 und der Leser lernt die junge Schottin Marion Crawford kennen. Die 22jährige hat große Träume und Visionen. Am Liebsten würde sie als Lehrerin in den schottischen Slums arbeiten. Doch dann wird sie zu etwas ganz anderem berufen: Sie soll die Gouvernante von Prinzessin Elisabeth und ihrer Schwester Margarete werden. Zuerst hält sie diesen „Job“ für absurd, doch dann erkennt sie, dass sie durch ihre Anstellung den kleinen Prinzessinnen die „normale“ Welt zeigen könne und dadurch dem Volk näher bringt. Und so nimmt sie die Gelegenheit war, zieht nach England und wird Lehrerin der beiden Kinder. Vorallem Elisabeth, von allen liebevoll Lilibet genannt, wächst ihr ans Herz. Sie tut alles dafür, um den Kindern den echten Alltag zu zeigen und besucht mit ihnen Schwimmbäder und sogar bei Woolworth’s wird eingekauft. Doch Crawfie (den Spitznamen haben ihr Lilibet und Margaret gegeben) verändert das Leben der Kinder. Nein, auch ihr Leben ist nicht mehr das, was es war und die Zeit bei den Royals verändert ihren Alltag komplett. Kann sie sich in dieser glamourösen Welt wirklich ihre Werte und Ziele bewahren?

Mein Eindruck vom Buch:
Der Schreibstil von Wendy Holden ist toll! Man fühlt sich sofort ins Jahr 1932 zurück versetzt und kann sich richtig vorstellen, wie es auf den Straßen Edinburghs zuging. Ihre Art zu erzählen ist schnörkellos und direkt und jede einzeln Seite ist ein wahrer Lesegenuss. Nachdem ich mich mit der britischen Königsfamilie schon viel auseinander gesetzt habe, waren mir viele Begebenheiten schon bekannt, jedoch gab es auch einiges, was mir komplett neu war. Wendy Holden hat als Basis für dieses Buch das Werk „The Little Princesses“ verwendet, welches von Marion Crawford selbst geschrieben und 1950 erschienen ist. Diese Autobiographie war auch ausschlaggebend dafür, dass die Königsfamilie den Kontakt zu Marion Crawford komplett abgebrochen hat. Wendy Holden hat Crawfords Geschichte mit etwas Fantasie aufgefüllt und damit entstand ein wunderbarer Roman, der weitgehend auf wahre Begebenheiten beruht. Marion Crawford wird in dem Buch als Sozialistin dargestellt, die nur das Beste für Kinder möchte und große Träume und Visionen hegt. Anfangs war sie mir sehr sympathisch und ihre innere Zerrissenheit war richtiggehend spürbar. Doch im Laufe des Buches hat sie sich in eine Person verwandelt, mit der ich nicht mehr wirklich mitfühlen konnte. Es wird deutlich, dass sie sich in der royalen Welt nicht wertgeschätzt fühlt, manchmal wirkte sie sogar richtig verbittert und da fragte ich mich, was sie denn erwartet hatte. Für mich entstand der Eindruck, sie hätte angenommen, als „gleichwertiges“ Familienmitglied behandelt zu werden und immer, wenn sie nicht auf Veranstaltungen / Reisen mitgenommen wurde, reagierte sie verletzt und echauffierte sich darüber, dass sie ja soviel für die königliche Familie getan hat. Zweifelsohne hat sie ihre Jugend und auch einen großen Teil ihrer Träume für die Royals geopfert, jedoch war dies ihre eigene Entscheidung und Selbstmitleid war fehl am Platz. Denn letztendlich war sie einfach „nur“ eine Angestellte. Und hätte sie die Prinzessinnen nicht unterrichtet, hätte es jemand anderes getan. Aber das nur meine Ansicht zur Person und meine Interpretation der Darstellung ihrer Figur in diesem Roman. Jeder soll und kann sich seine eigene Meinung zu den Geschehnissen machen.

Fazit:
Leider gab es ein paar Begebenheiten, die für mich viel zu oberflächlich behandelt wurden und über diese ich mir viel mehr Informationen gewünscht hätte. Selbst wenn die Erläuterungen aus der Fantasie der Autorin geboren worden wären. Deshalb kann ich leider nicht die volle Sternenzahl geben. Dennoch: Für Leser, die sich für das britische Königshaus interessieren, ist dieses Buch eine absolute Empfehlung und ich kann mir gut vorstellen, dass ich dieses Buch noch einmal lesen werde.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Wer bist du?

Mr Nobody – Er will sich erinnern. Sie muss vergessen.
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Allein das Cover von „Mr Nobody“ zieht einen Thriller-Fan wie mich magisch an. Und der Klappentext bestätigt die Vermutung, dass es sich hier um ein absolut spannendes Werk aus der Feder von Catherine ...

Allein das Cover von „Mr Nobody“ zieht einen Thriller-Fan wie mich magisch an. Und der Klappentext bestätigt die Vermutung, dass es sich hier um ein absolut spannendes Werk aus der Feder von Catherine Steadman handelt, das unbedingt im eigenen Bücherregal landen muss. Der Schauspielerin und Autorin gelang bereits mit ihrem Thriller-Debut „Something In The Water“ ein riesiger Erfolg. Doch um was geht es in ihrem neuesten Werk?

Dr. Emma Lewis hat sich ein Leben in London aufgebaut, weit entfernt von ihrem Elternhaus in Norfolk, weit entfernt von dem schrecklichen Geschehen, das mittlerweile 14 Jahre zurück liegt. Sie tat alles, um ihre Vergangenheit auszulöschen. Doch da wird ihr ein Job ausgerechnet in ihrem Heimatort angeboten. Ein Mann wurde am Strand in Norfolk gefunden, vollkommen durchnässt und orientierungslos. Es kommt kein Ton von seinen Lippen, niemand weiß, wer er ist oder woher er kommt. Für Emma könnte dies ihren Durchbruch bedeuten und sie beschließt, die Herausforderung anzunehmen. Denn auf derartige „Fälle“ ist sie als Psychiaterin spezialisiert. Selbst, dass ihr der Auftraggeber nicht bekannt ist, schreckt sie nicht ab und sie fasst sofort Vertrauen zu Peter Chorley, der als „Mittelsmann“ fungiert. Doch schon als sie den geheimnisvollen Fremden vom Strand das erste Mal sieht, flüstert er ihr etwas ins Ohr, was ihr Blut in den Adern gefrieren lässt…

Mein Eindruck vom Buch:
Schon der Prolog schmeißt den Leser mitten ins Geschehen! Man lernt Dr. Emma Lewis kennen, eine 30jährige Fachärztin für Neuropsychiatrie in einem Londoner Krankenhaus. Ihre Gedanken werden durch die Ich-Perspektive dargestellt und was ich sehr genossen habe: Es kommen Abschnitte vor, in denen sie direkt den Leser anspricht. Diese Form der Kommunikation zwischen fiktiven Charakter und der Person, die gerade die Zeilen liest, finde ich einfach genial. Dies trägt natürlich auch dazu bei, dass man sich viel leichter mit Emma identifizieren kann und ich mochte sie auf Anhieb sehr! Alle anderen Figuren, die sich rund um den mysteriösen Mann bewegen, werden in der dritten Person dargestellt. Da wären die Polizisten Chris Poole und Beth Graceford, der hochdotierte Richard Groves, der „Mittelsmann“ Peter Chorley, die Krankenschwester Rhoda und natürlich auch Emmas Bruder Joe. All diese Charaktere werden leider nur etwas angerissen und meiner Meinung nach hätte man hier mehr draus machen können. Was ich mich mehrfach gefragt habe: Wie zur Hölle kann Chris mit Zara verheiratet sein und ich denke, mit dieser Frage stehe ich nicht alleine da Aber dies war natürlich nur eine kleine „Nebenfrage“ in diesem Thriller. Ich habe mich ständig gefragt, was genau vor 14 Jahren in Emmas Heimatstadt passiert ist und was hat der Fremde mit ihr zu tun? Warum und woher weiß er Dinge, die er im Grunde doch gar nicht wissen kann? Immer, wenn ich dachte: JETZT hab ich die Lösung, nahm die Geschichte eine Wendung und ich stand erneut am Anfang. Diese Irreführungen machen die ganze Story enorm spannend und es fällt wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Fazit:
Für Thriller-Fans ist dieses Werk absolut empfehlenswert! Es ist fesselnd geschrieben und vollkommen unerwartete Geschehnisse geben der Geschichte Pfeffer. Dennoch ziehe ich ein Sternchen ab, da eine Frage, die meines Erachtens sehr wichtig war, nicht beantwortet wurde. Das hat leider einen fahlen Nachgeschmack hinterlassen.

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