Profilbild von chipie

chipie

Lesejury Star
offline

chipie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit chipie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2020

Enttäuschend

Die Fotografin
0

Achtung, enthält kleinen Spoiler

Die Inhaltsangabe dieses Hörbuchs hat mich sofort gepackt. Die kleine Amory bekommt von ihrem Onkel Greville eine Kamera zum Geburtstag und damit entschied sich ihr Lebensweg, ...

Achtung, enthält kleinen Spoiler

Die Inhaltsangabe dieses Hörbuchs hat mich sofort gepackt. Die kleine Amory bekommt von ihrem Onkel Greville eine Kamera zum Geburtstag und damit entschied sich ihr Lebensweg, denn sie tat alles, um ihren Traumberuf ausüben zu können: Fotografin. Nichts hält sie in ihrer Heimatstadt London und so verbringt sie einige Zeit in Berlin, New York und später Frankreich. Anfangs hat mich die Geschichte auch wirklich gepackt! Amory erzählt in ihren Siebzigern von ihrem Leben und ich fand es spannend, ihr Leben begleiten zu dürfen. Vorallem in den 20er Jahren war es noch verdammt schwierig, sich als Frau durchzusetzen und dann auch noch den Beruf einer Fotografin zu wählen, versprach einen steinigen Weg. Doch sie hat sich von nichts und niemanden aufhalten lassen und verfolgte ihre Träume. Tja, doch schon bald war mir alles ein wenig zu banal, zu konstruiert. Wo sie anfangs noch kämpfen musste, half ihr bald einfach Vitamin B weiter, was das ganze immer unglaubwürdiger werden ließ. Und auch mit ihrem Charakter wurde ich nicht richtig warm. Oft kam purer Egoismus durch, was mich abgeschreckt hat und auch nicht in die Geschichte richtig eintauchen ließ. Von Wärme war kaum etwas zu spüren. Sie hatte nicht viele Partner, aber diese waren immer sehr hilfreich für ihre Karriere, was auf eine berechnenden Charakter deutete. Auch die anderen Protagonisten waren mir nicht sonderlich sympathisch. Im Gegenteil, über eine Darstellung habe ich mich besonders geärgert! Clives Frau, durch einen Unfall querschnittgelähmt, wird als verbitterte Ehefrau dargestellt, die durch ihr Handicap unfähig ist, ein Sexualleben zu haben. Damit werden seine Affären „gerechtfertigt“. Sorry, aber das ist absoluter Blödsinn. Und ich kann das beurteilen, nachdem ich dieses Handicap selber habe. Ich finde es mehr als schade, dass dieses vollkommen falsche Bild gezeigt wird. Damit werden einfach nur Vorurteile geschürt. Für mich war dieses Hörbuch einfach nur enttäuschend. Schade, denn Potenzial wäre genügend vorhanden gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2020

Magisch!

Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten
1

Ich liebe alles, was auch nur annähernd mit Büchern zu tun hat. Bei diesem Werk hat mich einfach alles angezogen: Der Titel, das Cover und natürlich die Inhaltsangabe. Ich musste es einfach lesen und konnte ...

Ich liebe alles, was auch nur annähernd mit Büchern zu tun hat. Bei diesem Werk hat mich einfach alles angezogen: Der Titel, das Cover und natürlich die Inhaltsangabe. Ich musste es einfach lesen und konnte es kaum erwarten, in die Welt von Hope Turner einzutauchen. Die Londonerin ist Verwandlerin, tritt dem Bund bei und kann mit Hilfe des Wanderesr Rufus Walker in die Welt ihrer Lieblingsbücher eintauchen. Und nicht nur das: Sie kann das Buch der gelöschten Wörter von negativen Energien bereinigen. In diesem Buch befinden sich sämtliche gelöschte Wörter, die hasserfüllt und böser Natur sind und es ist von größter Bedeutung, dass das Buch der gelöschten Wörter immer wieder geleert wird. Sollte dies nicht regelmäßig geschehen und quillt das Buch vor boshaften Textfragmenten über, können die Wörter Katastrophen in unserer realen Welt auslösen. Und genau dies würde so mancher Buchfigur sehr zugute kommen, denn nicht jeder Mensch und nicht jede Buchgestalt hat Gutes im Sinn. Und so macht sich der Bund auf die Jagd nach Quan Surt, dem Anführer der feindlich gesinnten Absorbierer…

Mein Eindruck vom Buch:
Als ich zu Lesen anfing, war mir nicht bewusst, dass dies der zweite Teil einer Trilogie ist. Das tat aber meinem Lesevergnügen überhaupt keinen Abbruch. Schon der Prolog hat mich komplett gefesselt und zum Glück versteht Mary E. Garner es perfekt, den Leser auch ohne Vorkenntnisse in diese fantastische Welt der sympathischen Hope Turner einzuführen. Es ist also nicht zwingend notwendig, vorher den ersten Teil „Das Buch der gelöschten Wörter – Der erste Federstrich“ gelesen zu haben. Natürlich wird auf Vergangenes angespielt, dennoch ist es kein Problem, der Geschichte zu folgen, die aus der Sicht von Hope erzählt wird. Rufus Walker war mir vom ersten Buchstaben an mega sympathisch - auch, wenn er als stille und mürrische Figur dargestellt wird. Vielleicht ist er mir auch gerade deswegen so ans Herz gewachsen. Ebenso war ich sofort von Dr. Faust begeistert, der reimend dem Bund zur Seite steht. Oliver, den ich durch seine erfrischende Art ebenso sofort ins Herz geschlossen hatte, konnte mich einige Male zum Lachen bringen und es war einfach schön, Anne und Gwen am Rande der Geschichte zu begleiten. Endlich gibt es eine Geschichte im Bereich Fantasy, in der die Protagonistin nicht mehr blutjung ist, sondern die 40 schon überschritten hat. Dies ließ mich noch mehr Empathie mit Hope empfinden. Es ist unbeschreiblich, welch wunderbare Welt Mary E. Garner erschaffen hat. Ich habe jedes gelesene Wort genossen. Der Schreibstil dieser für mich neu entdeckten Autorin zieht einen wirklich in den Bann. Einfach top!

Fazit:
Begeisterung pur! Ich wünschte, ich wäre Verwandlerin! Jeder, der Bücher liebt, wird wunderbare Stunden mit dieser Geschichte verbringen. Ich werde jetzt erstmal noch den ersten Band lesen und freu mich schon wahnsinnig auf den dritten Teil. Vielen lieben Dank an Mary E. Garner für diese faszinierende Welt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.06.2020

Zauberhaft im Bereich Young Adult

Cinder & Ella
1

Seit ich von Colleen Hoover die Geschichte von Will und Layken gelesen habe, bin ich immer auf der Suche nach „ähnlichen“ Büchern. Und nachdem ich den Klappentext von Cinder & Ella gelesen hatte, war ich ...

Seit ich von Colleen Hoover die Geschichte von Will und Layken gelesen habe, bin ich immer auf der Suche nach „ähnlichen“ Büchern. Und nachdem ich den Klappentext von Cinder & Ella gelesen hatte, war ich überzeugt, dass ich in diesem Werk von Kelly Oram genau dies gefunden habe. Hier geht es um Ella, die nach einem schweren Autounfall und etliche Operationen und Rehas zu ihrem Vater und dessen Familie ziehen muss. Jahrelang hatte sie keinen Kontakt zu ihrem Erzeuger und hat es alles andere als leicht, wieder eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Und zu allem Überfluss gibt es dann auch noch ihre zickigen Stiefschwestern, die über ihr Auftauchen alles andere als glücklich sind. In ihrer Verzweiflung meldet sie sich seit langer Zeit wieder bei ihrem Internetfreund Cinder. Bei ihm hat sie das Gefühl, verstanden zu werden, selbst, wenn sie sich noch nie von Angesicht zu Angesicht gesehen zu haben und verliebt sich in ihn. Doch er hat ein Geheimnis: Cinder ist gerade der angesagteste Schauspieler in Hollywood.

Mein Eindruck vom Buch:
Ich war wirklich tierisch gespannt auf dieses Buch und fand gleich die ersten Kapitel mega spannend. Kelly Oram hat Ellas Schicksal mit dem Unfall so lebendig in Worte gefasst, dass ich richtig mit Ella mitgelitten habe. Auch, wenn ich mich schon lange nicht mehr in der Altersgruppe der Hauptprotagonisten befinde, konnte ich ihre Ängste, Verwirrung und Zerrissenheit richtig nachvollziehen und als sie dann bei ihrem Dad eingezogen ist, habe ich richtig mitgelitten. Die Kapitel sind meist aus Ellas, manchmal aber auch aus Cinders Sicht geschrieben und diesen Wechsel fand ich richtig gelungen. So konnte man auch super einen Einblick in die Gedankenwelt der männlichen Hauptfigur bekommen, der ja nicht unwesentlich in der ganzen Story ist. Der lockere Schreibstil der Autorin lässt einen förmlich über die Seiten fliegen und ich hatte dieses Buch in null komma nix durch. Nichtsdestotrotz wurde ich mit Cinder nicht richtig warm. Seine Art ging mir mir manchmal richtig auf den Keks, aber das lag wahrscheinlich an seinen Hormonen ;) Was mir noch richtig gut gefiel waren die „Nebenrollen“. Ellas Freunde sind ein buntgemischter Haufen und ich würde mir wünschen, dass man von der einen oder anderen Figur vielleicht erneut liest.

Fazit:
Für Fans des Genres Young Adult ist dieses Buch definitiv ein Gewinn! Ich hatte mir gleich den zweiten Band von Cinder & Ella bereit gelegt und die Rezension folgt ;)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2020

Ein Leben, das mich beeindruckt

BECOMING
0

Eigentlich lese ich gerne die Geschichte von Personen, die einiges bewegt haben, jedoch habe ich bei Biographien immer bedenken, ob sich das Buch wirklich flüssig lesen lässt oder ob es sich nicht doch ...

Eigentlich lese ich gerne die Geschichte von Personen, die einiges bewegt haben, jedoch habe ich bei Biographien immer bedenken, ob sich das Buch wirklich flüssig lesen lässt oder ob es sich nicht doch um arg trockene Materie handelt. Doch bei „Becoming: Meine Geschichte“ waren diese Sorgen vollkommen unbegründet!

Schon die ersten Seiten bestätigten meine Eindrücke von der ersten afro-amerikanischen First Lady der USA, die ich über diverse Medienberichte bekommen hatte. Es ist absolut faszinierend, was diese Frau alles durch puren Willen und Glauben erschaffen konnte. Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie lernte sie den Wert von Zusammenhalt und einer harmonischen Gemeinschaft kennen und diese Grundsätze ziehen sich durch ihr ganzes Leben. Durch Fleiß und Hartnäckigkeit wurde sie eine anerkannte Anwältin und in dieser Zeit lernte sie auch ihren Mann, den zukünftigen Präsidenten von Amerika, kennen und lieben. Für mich war es unheimlich interessant, hinter die Kulissen des Weißen Hauses sehen zu dürfen und es hat mich berührt, mit welch Herzblut Michelle Obama wie auch Barrack Obama für alle US-Bürger kämpften. Befasste sich Barrack Obama hauptsächlich mit politischen Angelegenheiten, so trat Michelle Obama unter anderem für die Rechte von Frauen und Mädchen in der ganzen Welt ein, startete Projekte, um Schulkinder gesundes Essen zur Verfügung zu stellen, stärkte ihrem Mann jederzeit den Rücken und zog ganz nebenbei auch noch zwei Mädchen groß, die im Weißen Haus zu wundervollen jungen Frauen heranwuchsen. In jeder einzelnen Zeile spürt man ihre Warmherzigkeit und ihr Leben ist das beste Beispiel dafür, dass es sich lohnt, seinem Herzen zu folgen und für seine Träume zu kämpfen. Zudem fand ich es wunderschön, dass die First Lady und der Präsident der Vereinigten Staaten ihre Bediensteten im Weißen Haus nie als selbstverständlich gesehen und genauso geachtet haben, wie Staatsoberhäupter. In der Mitte des Buches befinden sich viele private Fotos von der Familie, die darüber hinaus einen Einblick in das vielfältige Leben der First Family geben.

Fazit:
Diese Biographie war ein Highlight für mich und gehört zu den beeindruckensten Lebensläufen, die ich bisher lesen durfte. Die Familie Barrack ist ein Geschenk für die Welt und ich kann dieses Werk jedem wärmstens ans Herz legen, der sich für die USA und für politische Hintergründe interessiert. Es motiviert ungemein, seine Träume zu verfolgen und sich nicht unterkriegen zu lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2020

Erfrischend anders

Lycidas
0

Nach ein paar Liebesromanen und Biographien musste mal wieder Fantasy her. Die Wahl fiel auf das Buch „Lycidas“, welches schon ein ganzes Weilchen auf meinem SUB gelagert hat. Erschienen ist dieses Werk ...

Nach ein paar Liebesromanen und Biographien musste mal wieder Fantasy her. Die Wahl fiel auf das Buch „Lycidas“, welches schon ein ganzes Weilchen auf meinem SUB gelagert hat. Erschienen ist dieses Werk im Jahr 2011 von dem deutschen Autor Christoph Marzi und mit seinen 864 Seiten ist es nicht gerade ein Heftchen. Doch um was genau geht es in diesem Roman?

Der Leser lernt Emily kennen, ein Mädchen, das im Waisenhaus gelandet und sich dort mit dem „Schokoladenmädchen“ Aurora angefreundet hat. Eines Tages trifft sie auf eine Ratte, die sie doch glatt verstehen kann. Verwirrt flüchtet sie mit ihrer Freundin Aurora aus dem Waisenhaus und trifft auf Gestalten, die noch viel seltsamer sind als die sprechende Ratte. Da wären der Elf Maurice Micklewhite, der Alchemist und Trickster Mortimer Wittgenstein, ein Lichtlord sowie eine Lichtlady und das sind nur ein paar der sonderbaren Protagonisten, denen man in diesem Buch begegnet. Emily erfährt immer mehr von einem London, das unter der ursprünglichen Stadt existiert und wird verwickelt in die Kämpfe, die zwischen den mächtigsten Häusern der Stadt herrschen. Und bald schon erlangt sie das Wissen, welch große Rolle sie bei diesem Krieg spielt…

Mein Eindruck vom Buch:
Christoph Marzi hat einen wunderbaren und unvergleichlichen Schreibstil. Die Geschichte ist meist aus der Sicht von Wittgenstein erzählt und ich musste nicht nur einmal laut über seine trockene Art lachen. Einfach herrlich, seinen Gedankengängen folgen zu dürfen. Die Protagonisten sind detailliert dargestellt und der Leser kann sich richtig in die Empfindungen der Figuren hineinversetzen. Emilys Ängste und Sorgen, aber auch ihre Freude und ihr Glück ist deutlich spürbar und toll ausgearbeitet. Wittgenstein ist mir besonders ans Herz gewachsen und von ihm würde ich mir noch deutlich mehr Lesestoff wünschen. Die Story ist von Anfang an spannend verfasst und lässt einen nicht mehr los. Meine anfängliche Sorge, dass mir diese Welt zu verworren wird, da es viele fantastische Wesen gibt, die die Erde bisher noch nicht gesehen hat, war vollkommen unbegründet. Christioph Marzi versteht es, den Leser in ein komplett anderes London zu entführen und selbst, wenn da alles mögliche keucht und fleucht, findet man sich schnell zurecht und weiß schnell, welchen Wesen man besser nicht begegnen sollte.

Fazit:
Ich hatte viel Spaß in der uralten Metropole und kann dieses Buch jedem Fantasy-Liebhaber nur ans Herz legen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere