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Veröffentlicht am 04.10.2023

Zusammen kann man (fast) alles schaffen! Eine abenteuerliche Reise, um die Weltmeere zu retten!

Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia
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"Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia" von Stepha Quitterer ist als Hardcover mit 528 Seiten bei Gerstenberg erschienen, empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren.
Das tolle Cover zieht direkt ...

"Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia" von Stepha Quitterer ist als Hardcover mit 528 Seiten bei Gerstenberg erschienen, empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren.
Das tolle Cover zieht direkt sämtliche Blicke auf sich, die detaillierten, liebevollen Illustrationen von Claudia Weikert im Inneren des Buches sind ebenso klasse!

Eines Nachts huscht ein verängstigter Oktopus in Pepes Zimmer, der auf der Flucht vor merkwürdigen Männern in Anzügen ist - und diese scheinen ziemlich gefährlich zu sein...!Natürlich will der Junge dem zitternden Meerestier helfen.

Pepe findet heraus, dass der Oktopus Wuimeygeyrenbaohuscheija (den er der Einfachheit halber von da an ReBo für Regenbogen nennt, da dieser seine Farben je nach Stimmungslage beliebig ändern kann) Vertreter aller Meeresbewohner ist.
ReBo muss zurück ins Südchinesische Meer zur Großen Meereskonferenz, und das wollen seine Gegenspieler, die Müllmafia, ihrer Kleidung wegen nachfolgend meist Anzügler genannt, mit aller Kraft verhindern.
Unversehens befindet sich Pepe auf der wohl abenteurlichsten und zugleich wichtigsten Mission seit Menschengedenken!

Auch wenn der Oktopus nicht sprechen kann, kommuniziert er mit seinen Tentakeln und mittels seiner Farbe, die er je nach Stimmngslage verändern kann.

Die Anzügler von der Müllmafia sind allgegenwärtig und hängen Pepe dicht auf den Fersen und ReBo noch dichter auf den Tentakeln. Die Beiden fliehen von Hamburg nach Berlin, zu Hannah. Pepe soll ReBo dann an Cedric übergeben, aber der kommt nicht zum vereinbarten Treffpunkt. Also steigt Pepe kurzerhand selbst mit in den Bus nach Krakau. Und so geht es immer weiter, eine wilde Reise mit sehr ungewissem Ausgang...

Stepha Quitterer macht ihr Jugendbuch zum einem, wie sie selbst im Nachwort schreibt, "fast nicht erfundenen" Umweltkrimi mit ganz viel Spannung und ebensoviel Humor. Zudem ist es geographisch absolut interessant und die Reisenden treffen auf die unterschiedlichsten Menschen, Kulturen und Problemstellungen.
Aber nicht nur ihre Verfolger sind ihnen stets nah, denn überall werden ReBo und Pepe bereits von Leuten erwartet, die ihnen helfen und sie unterstützen wollen.

Am Besten gefallen hat mir in dieser Hinsicht die Krakauer Connection, die Mädels sind absolut fabelhaft und die Gadgets, mit denen sie Pepe ausrüsten, phantastisch und magisch.
So wird Pepe, der ganz allein mit dem Oktopus quer durch Europa flieht und dann Asien bereist, zum gefeierten Helden

Die Anzügler hingegen stellt die Autorin sehr klischeehaft überspitzt unbeholfen und fast schon dumm dar, sie bekommen einfach nichts auf die Reihe und die beiden Gejagten können ihnen immer wieder entwischen - werden sie am Ende trotzdem die Oberhand gewinnen?

Die Spannung ist permanent hoch, der Spaß- und Abenteuerfaktor riesig und so fiebert man als Leser permanent mit.

Die Geschichte enthält immer wieder Hinweise auf Umweltverschmutzung, Ausbeutung usw., so dass auch schon die kleinsten Leser für die wichtigen Themen sensibilisiert werden und auch angeleitet werden, wie sie selbst im kleinen Rahmen ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten können.
Dabei wird aber keineswegs subtil die moralische Keule geschwungen, sondern die Probleme werden zwischendrin einfach mal nüchtern aufgezeigt und anhand der Geschichte werden Anhaltspunkte gegeben, wie man damit umgehen kann.

Außerdem wird hier wundervoll deutlich, wie wichtig Freundschaft ist und was man durch Zusammenhalt und Hartnäckigkeit alles erreichen kann.

Aber vorrangig ist die Handlung eher ein buntes, aufregendes Abenteuer, bei dem die Leser fast nebenbei unglaublich viel lernen.

Ein rasantes, witziges Abenteuer mit wichtiger Botschaft - nicht nur für Kinder und Jugendliche sehr sehr lesenswert :o)

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Veröffentlicht am 02.10.2023

Ein skrupelloser Serienkiller auf der Route 66 - atemlose Spannung und eine authentische Atmosphäre garantiert!

Die Suche nach dem Route 66 Killer
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Hochspannung, Gänsehaut, Authentizität - erneut ein großartiger Thriller aus der Feder von Christian Piskulla!

"Die Suche nach dem Route 66 Killer" von Christian Piskulla ist als Taschenbuch bei Cleverprinting ...

Hochspannung, Gänsehaut, Authentizität - erneut ein großartiger Thriller aus der Feder von Christian Piskulla!

"Die Suche nach dem Route 66 Killer" von Christian Piskulla ist als Taschenbuch bei Cleverprinting erschienen und bietet 488 Seiten packendes Lesevergnügen!

Es handelt sich hier um die Fortsetzung des "Pacific Crest Trail Killer", kann aber dank einer kurzen Zusammenfassung zu Beginn des Buches eigenständig gelesen werden. Ich persönlich empfehle jedoch unbedingt, den ersten Teil zuvor zu lesen, denn er ist ebenfalls megalohnenswert!

Hochwertig ausgestattet mit schick bedruckten Innendeckeln liegt das Buch wunderbar schwer in der Hand und zusätzlich gibt es eine übersichtliche Karte, die man sich auf der Webseite zum Thriller herunterladen und somit der Route 66 und den wichtigsten Schauplätzen des Plots hautnah folgen kann!

Adam Newton, der mit seiner alten Indian auf der Route 66 unterwegs war, ist spurlos verschwunden. Mark und Rebecca, die viele schon aus dem PCTK kennen, werden gebeten, Adam aufzuspüren und beginnen, getarnt als einfache Biker, zu ermitteln. Ihnen zur Seite steht Steve Cortez, ehemaliger Leiter der Mordkommission bei FBI Los Angeles, der die sozialen Netzwerke nach Spuren durchforstet. Bald findet Cortez Hinweise darauf, dass es weitere Vermisste gibt und ein skrupelloser Serienkiller am Werk ist...!

Christian Piskulla, der hier seinen dritten Thriller abliefert, versteht es meisterhaft, seine Leserschaft von der ersten Seite an zu fesseln und eine Gänsehaut nach der anderen zu erzeugen. Die schnellen Wechsel von Personen, Szenerien und Schauplätzen sorgen für ständige kleine Cliffhanger, der Schreibstil ist unglaublich detailliert und unverblümt und vor Allem merkt man ganz deutlich, dass der Autor die Route 66 selbst bereist und gründlich kennengelernt hat, wodurch eine ausgesprochen authentische und bisweilen ziemlich düstere Atmosphäre entsteht. Ich konnte beim Lesen die Lost Places, heruntergekommenen Gebäude und staubigen Strassenabschnitte deutlich vor meinem inneren Auge sehen und mich von der seit etwas mehr als 45 Jahren im Schatten der Interstate 40 dahinvegetierenden historischen Route 66 faszinieren lassen.

Der Plot ist mitreißend, schlüssig und clever durchdacht, dadurch nervenaufreibend ohne Ende. Der Spannungsbogen, der von Anfang an hoch ist, wird kontinuierlich gesteigert und die Lektüre ist wendungsreich und voller (böser) Überraschungen.

Die Charaktere sind ebenfalls mit viel Gefühl bis ins Kleinste ausgearbeitet und überzeugen auf ganzer Linie. Ich habe permanent mit Stetson, Rebecca und Cortez auf ihrer Jagd nach dem Killer mitgefiebert und bei den teilweise üblen, skurrilen sonstigen Charakteren gruselte es mich bisweilen zutiefst.

Ein authentischer, nervenzerfetzender Thriller nicht nur für Biker und USA-Fans, sondern für alle, die perfide Spannung, knackige Kapitel, wendungsreiche Action und einen schlüssigen, gut durchdachten Kriminalfall lieben! Unbedingt empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Packend, rasant und unterhaltsam, aber leider nicht ganz überzeugend...!

Totenlichter
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"Totenlichter" von Aaron Sander ist als Taschenbuch mit 336 Seiten bei Lübbe erschienen und es handelt sich hier um den zweiten Teil der Reihe um den LKA-Ermittler Jan Nygård und die Polizeipsychologin ...

"Totenlichter" von Aaron Sander ist als Taschenbuch mit 336 Seiten bei Lübbe erschienen und es handelt sich hier um den zweiten Teil der Reihe um den LKA-Ermittler Jan Nygård und die Polizeipsychologin Anna Wasmuth. Lesen kann man den Thriller problemlos unabhängig von Band 1, da es sich um einen abgeschlossenen Fall handelt :)
Ein vermeintlicher Selbstmord in einer Hamburger Kirche, weitere Leichen, Botschaften im Magen und der gemeinsame Nenner: ein überlebter Busunfall im Elbtunnel...! Ein suspekter Pfarrer, ein ehemaliger Patient von Anna und weitere Personen machen sich stark verdächtig und auch Anna selbst gerät hier in höchste Gefahr.
Aaron Sander schreibt auch hier wieder ausgesprochen spannend und unterhaltsam, detailliert und unverblümt, die geschaffene Atmosphäre ist düster und es gibt zahlreiche Wendungen und falsche Fährten, bevor es zu einem packenden Showdown kommt.
Die persönliche Spannung um Anna sowie der Handlungsstrang um Sophia, eines der Opfer des Busunfalls, haben mir wirklich sehr gut gefallen und sind meines Erachtens bestens ausgearbeitet.
Beeindruckend auch die Finte, die die Polizei schließlich an den richtigen Ort führt , das fand ich grandios!
So weit, so gut. Allerdings muss ich sagen, dass mich "Schmerzwinter", der erste Band der Reihe, absolut geflasht und total mitgerissen hatte - dementsprechend war meine Erwartungshaltung hier möglicherweise zu hoch. Jedenfalls konnte "Totenlichter" leider bei mir nicht vollständig punkten - zum Einen dauerte es recht lange, bis mich der Autor wieder komplett gefangennnehmen konnte und zum Anderen fand ich einige Aspekte des Plots nicht stichhaltig. Außerdem war es mir persönlich etwas "too much" mit der Betrachtung der Nahtoderfahrungen und diverse Gesichtspunkte der Handlung wurden zu Beginn sorgfältig aufgebaut und am Ende nicht vollständig aufgeklärt bzw. komplett außer Acht gelassen.
Schade - ein spannender , kurzweiliger Thriller mit sympathischen und engagierten Ermittlern, der leider nicht gänzlich zu überzeugen vermochte...!
Nichtsdestotrotz bin ich sehr gespannt auf Band 3 und freue mich auf einen neuen aufregenden Fall für Jan und Anna!

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Die Lebensgeschichte eines Waisenjungen im Hurenhaus - schonungslos, hart, bewegend!

Ich, Sperling
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"Ich, Sperling" von James Haynes ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei dtv erschienen und bietet auf 592 Seiten die bestens recherchierte und schonungslos offen erzählte Geschichte eines namenlosen ...

"Ich, Sperling" von James Haynes ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei dtv erschienen und bietet auf 592 Seiten die bestens recherchierte und schonungslos offen erzählte Geschichte eines namenlosen Jungen im Römischen Reich.

Der Protagonist erzählt im hohen Alter aus seinen Erinnerungen seine Lebensgeschichte, die in der Küche eines Hurenhauses als kleiner versklavter Junge beginnt. In einem Hurenhaus in Carthago Nova wächst der Junge auf und sammelt seine ersten Lebenserfahrungen zunächst in der Küche des Bordells, dann im Garten und später in der oberen Etage, wo die Huren arbeiten.
Es ist zugleich sehr spannend und unterhaltsam, aber auch bedrückend und erschreckend mitzuerleben, wie sich nach und nach der Horizont des Jungen erweitert und was ihm alles im Laufe der Zeit widerfährt.

James Hynes hat eine besondere Art, mit seinem schonungslos offenen und ungeschönten, oftmals brutal anmutenden Schreibstil das Leben des Jungen zu beschreiben, das hart und erbarmungslos abläuft, allerdings ebenso positiven Zusammenhalt und die Liebe seiner Ziehmütter im Repertoire hat.

Bestens recherchiert und ausgesprochen bildhaft geschrieben ist dieser historische Roman mit dem wunderschönen, farbenfrohen Cover, so daß eine sehr authentische anmutende Atmosphäre des 4. Jahrhundert n. Chr. entsteht, die häufig unbequem und schockierend ist, mich aber so in ihren Bann gezogen hat, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Dass Pusus Sperling genannt wird und er sich selbst immer wieder damit aufmuntert, dass er zumindest in Gedanken stets davonfliegen kann, um unangenehmen und brutalen Situationen zu entfliehen, hat ihn deutlich geprägt und mich sehr beeindruckt, denn er bewahrt sich zeitlebens seine positive Grundeinstellung, der alle Härten des Lebens und alle schlechten Erfahrungen nicht wirklich etwas anhaben konnten.

Bewegend, schonungslos und unbedingt lesenswert!

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Der verborgene 13. Bezirk - ein faszinierendes und gefährliches Abenteuer für Momme Bang!

Dreizehnfurcht
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"Dreizehnfurcht" von Wieland Freund ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Klett-Cotta erschienen und umfasst 448 Seiten.

Moritz "Momme" Bang bekommt in seinem Leben nicht mehr viel auf die ...

"Dreizehnfurcht" von Wieland Freund ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Klett-Cotta erschienen und umfasst 448 Seiten.

Moritz "Momme" Bang bekommt in seinem Leben nicht mehr viel auf die Reihe, weil er immer tiefer in den Fängen seiner zwanghaften Furcht vor der Zahl 13 steckt. Er hat der digitalen Welt vollkommen abgeschworen und nachdem er keinen Job mehr hat und ihm nun auch noch seine Wohnung gekündigt wurde, hat er sich auf eine ganz klassische Zeitungsannonce beworben, in der man einen Housesitter sucht. Momme bekommt den Job und sieht einer geruhsamen Zeit in dem verlassenen Gästehaus entgegen - bis er plötzlich ein 13. Zimmer entdeckt, das dort eigentlich gar nicht sein dürfte. So gelangt Momme in eine andere Welt, nach Dreizehneichen, einem geheimen -und ausgerechnet dem 13.- Stadtteil Berlins. Fernab von jeglichen technischen Errungenschaften und sonstigem Komfort der modernen Zeit trifft er u.a. auf Oberst Secundus Falke und gerät bald in allerhöchste Gefahr...

Wieland Freund hat einen tollen, detailreichen und bildhaften Schreibstil, der mich, nachdem ich mich einmal an Mommes extreme Eigenheiten gewöhnt hatte, sogartig in die kreative und außergewöhnliche Parallelwelt des geheimen Berlins gerissen hat.

Es hat mich gewissermaßen gefangengenommen, Dreizehneichen kennenzulernen und ich fand es klasse gemacht, dass das aus Oberst Secundus Falkes Perspektive passiert. So stehen gewisse Charaktere für bestimmte Schauplätze, an denen sie sich bestens auskennen.

Die Art und Weise, wie der Autor die extremen Gegensätze von technischer Moderne und ihrem Gegenteil nebeneinander existieren lässt, hat mich fasziniert, ebenso wie die ganz besonderen Charaktere und die abenteuerlichen Ereignisse, die hier stattfinden.

Mommes Zwang, den er zumindest selbst erkennt, finde ich erschreckend und er stellt ein leider fast schon normales Beispiel für die Probleme, die aus dem heutzutage üblichen Alltagsstress mit Terminen und dem ständigen erreichbar sein durch Mobiltelefone, Smart Home, Homeoffice usw. dar. Und in der neuen Umgebung ist die 13 noch viel wichtiger als bisher, so dass er gar nicht drumherumkommt...

Aber lest es am Besten selbst, das neue sehr gelungene Abenteuer von Wieland Freund, erschienen bei der Hobbit-Presse!

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