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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2023

nicht so tief

New Shoreham - Tief wie das Meer
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Ein sehr simples Cover mit einem mehrdeutigen Titel, wie sich im Verlauf des Buches herausstellt. Denn einerseits geht es ums Tauchen vor der Küste Rhode Islands - hier erscheint es allerdings unglaubwürdig, ...

Ein sehr simples Cover mit einem mehrdeutigen Titel, wie sich im Verlauf des Buches herausstellt. Denn einerseits geht es ums Tauchen vor der Küste Rhode Islands - hier erscheint es allerdings unglaubwürdig, dass ein Tauchanfänger nach wenigen Tagen schon so sicher ist, dass er mit Unterwasserkameras hantieren oder in Wracks tauchen kann. Andererseits geht es auch um die Sorgen und Nöte, die Avery und Dylan jeweils mit sich herumtragen - dabei wiederholen sich allerdings ihre Gedankengänge und Selbstbemitleidungen zu häufig. Die im Buch einfließenden ernsten Themen wie Panikattacken oder Suchterkrankungen sind dafür keine Erklärung.
So fällt es mir schwer, in die Geschichte zu kommen, die eine Mischung aus Familien-/Erbengeschichte und Romanze ist. Obwohl die Kapitel abwechselnd aus Ich-Sicht Averys und Dylans gesprochen werden, werde ich mit den beiden nicht richtig warm.
Vielleicht liegt es auch an der Sprecherin, deren Stimme ich als zu kindlich empfinde, selbst wenn beide Protagonisten in ihren Zwanzigern sind. Zudem liest sie recht hektisch, wodurch die Sommertage auf Rode Island schnell an mir vorbeirauschen und zum Schluss nicht viel von der Story hängenbleibt.

Veröffentlicht am 24.02.2023

Finger weg

Draussen
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Wie es der Klappentext schon andeutet „Nur ihr Anführer Stephan weiß, warum sie hier sind und welche Gefahr ihnen droht“, kann ich auch als Leser nicht nachvollziehen, warum drei Personen sich von der ...

Wie es der Klappentext schon andeutet „Nur ihr Anführer Stephan weiß, warum sie hier sind und welche Gefahr ihnen droht“, kann ich auch als Leser nicht nachvollziehen, warum drei Personen sich von der Gesellschaft absondern, als Prepper mitten im Wald leben und sich für eine mögliche Bedrohung rüsten.
Neben diesem Handlungsstrang gibt es Kapitel u.a. um politische Korruption oder Kriegseinsätze; alles sehr testosteronlastig mit nicht greifbaren Handelnden. Wie alles zusammenhängt, erschloss sich mir nicht. Dadurch kam ich gar nicht in die Geschichte rein. Da es zudem an Spannung mangelte (Buch wird als Thriller verkauft...) hatte ich auch keinen Anreiz weiterzulesen. So habe ich das Buch nach dem Quälen durch die erste Hälfte abgebrochen.

Veröffentlicht am 16.02.2023

Wohlfühlroman mit Herz und Humor

Herzklopfen nicht ausgeschlossen
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Nach dem Blick auf das Cover besteht kein Zweifel: bei diesem Buch handelt es sich um einen Liebesroman mit Happy End.
Im Mittelpunkt stehen Feli und Leo, deren Sichten kapitelweise abwechselnd aus Erzählerperspektive ...

Nach dem Blick auf das Cover besteht kein Zweifel: bei diesem Buch handelt es sich um einen Liebesroman mit Happy End.
Im Mittelpunkt stehen Feli und Leo, deren Sichten kapitelweise abwechselnd aus Erzählerperspektive gesprochen werden. Die Sprecherin hat eine sehr angenehme Stimme, liest das Buch flüssig und stimmlich variantenreich. Ihr gelingt es mühelos, mitzureißen und die Hörstunden wie im Flug vergehen zu lassen.
Direkt fühlt man sich wohl mit Feli, die im Seniorenheim arbeitet, in dem auch ihre Großmutter aufgrund beginnender Alzheimer-Erkrankung untergebracht ist. Beide sind enger miteinander verbunden durch Felis Vergangenheit, die - ohne zu viel zu spoilern - später im Buch eine größere Rolle spielt.
In diesem Sinne werden leider wieder Stereotype bedient: sie, die natürliche Schönheit, die mit finanziellen und familiären Widrigkeiten kämpft. Daneben der andere: Leo als mühelos erfolgreicher und superreicher Schönling, dem die (Frauen-)Welt zu Füßen liegt.
Nach dem Clash der Kulturen - Leo wird zu Sozialstunden in genau diesem Seniorenheim verurteilt - erkennt man jedoch nach und nach, dass Leo nicht so oberflächlich ist wie er auf den ersten Blick scheint.
Auch die Nebencharaktere, ob Oma Martha oder Mitbewohnerin Anila, sind sympathisch und authentisch angelegt und durchlaufen eine realistische Wandlung. Ohne Kitsch und überbordendes Drama gibt es Gefühle und Humor gleichermaßen. Ernste Themen werden aufgelockert durch kleine Anekdoten und Querverweise auf andere zeitgeschichtliche Medien oder Ereignisse. Das macht das Buch für mich zu einer runden Sache und führt zu 4*.

Veröffentlicht am 06.02.2023

Auf der Suche (u. a. nach dem Sinn des Lebens)

Der Ruf deines Herzens
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Mit diesem Buch bekommt man Teile einer Biografie der Eheleute Kusmagk und Ratgeber zugleich. Weiblicher und männlicher Vortrag wechseln dabei ab, wobei die weibliche Stimme eher kindlich rüberkommt.
Die ...

Mit diesem Buch bekommt man Teile einer Biografie der Eheleute Kusmagk und Ratgeber zugleich. Weiblicher und männlicher Vortrag wechseln dabei ab, wobei die weibliche Stimme eher kindlich rüberkommt.
Die biografischen Erzählungen sind nicht immer chronologisch und bringen wenig Neues, da beide über Reality-TV oder als Influencer mit ihrem Lebensentwurf sehr präsent sind. Wirklichen tiefen Einblick bekommt man trotz Themen wie Suchterkrankungen nicht.
Die Rat gebenden Kapitel beschäftigen sich u. a. mit Achtsamkeit, Entschleunigung, Gewohnheiten, Minimalismus. Auch hier wenig Neues. Dabei gibt es am jeweiligen Ende eine Übung, wobei ich diese im Hörbuch weniger gut geeignet finde. Schließlich kann man nicht so ohne Weiteres wieder an diese Stelle springen wie beim Blättern im Printexemplar.
Beim Befolgen der Tipps oder der Wahl des eigenen Lebensmodels sollte man sich allerdings vor Augen halten, dass nicht jede/r sich solch ein privilegiertes Leben leisten kann.
Zudem stellt sich mir am Schluss die Frage, ob sie wirklich da sind, wo sie sein wollen und glücklich, denn so ganz frei von Konventionen (u. a. Rollenbild) sind auch sie nicht. Oder ob sie nicht immer noch auf der Suche sind und ihre Kinder da zwangsweise mitmachen müssen.

Veröffentlicht am 06.01.2023

Hölle und Himmel

Sophies Café
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Titel und Cover dieses Buches sind vergleichsweise nichtssagend. Der Klappentext hingegen hat es schon mehr in sich. Die ersten Kapitel dann erst recht. Die detailreichen Schilderungen über die Gräueltaten, ...

Titel und Cover dieses Buches sind vergleichsweise nichtssagend. Der Klappentext hingegen hat es schon mehr in sich. Die ersten Kapitel dann erst recht. Die detailreichen Schilderungen über die Gräueltaten, die Leah in ihrer Ehe erträgt/ertragen muss, sind alles andere als schön und nehmen ziemlich mit. Für zarte Gemüter oder Betroffene mag das zu viel sein.
Doch Leah ist eine Kämpferin und gibt nicht auf, wodurch ihr letztlich der Ausbruch aus ihrem Gefängnis Ehe gelingt. Danach gerät das Buch in ruhigeres Fahrwasser - für meine Begriffe zu ruhig.
In einer idyllischen Kleinstadt in den Südstatten trifft Leah auf den Gutmenschen Sophie, der ihr sofort Hilfe in jedem erdenklichen Maß angedeihen lässt. Erstaunlich dabei, wie schnell Leah trotz ihrer zahlreichen Verletzungen Vertrauen fassen kann.
Wie durch ein Wunder lösen sich die dunklen Wolken der Vergangenheit im Nu auf. Als könnten die Wunden, die Leah physisch wie psychisch hat, allein durch ein bisschen Freundschaft, Liebe und Glauben überwinden werden. Das entspricht wohl kaum der Realität. In dieser Hinsicht fehlt mir der psychologische Aspekt im Buch.
Nachdem Leahs Vergangenheit über weite Strecken im Buch in den Hintergrund gerät, soll die Auflösung am Ende in Form einer one-man-Show wohl gut gemeint sein. Doch auch hier bleibt ein Fragezeichen der Glaubwürdigkeit. Und der Epilog ist dann erst recht too much.
Insgesamt lässt sich das Buch gut und trotz der detailreichen Schilderungen flüssig lesen. Neben den sehr ergreifenden Momenten gibt es auch reichlich Lokalkolorit aus den Südstaaten.