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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2020

Überbewertet

Morgan's Hall
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Die Familiensaga beginnt 1937 und umfasst einen Zeitraum von 20 Jahren, weshalb es zwischen den Kapiteln mitunter zu größeren Zeitsprungen kommt.
John soll nach dem Tod seines Vaters die Kelterei Nähe ...

Die Familiensaga beginnt 1937 und umfasst einen Zeitraum von 20 Jahren, weshalb es zwischen den Kapiteln mitunter zu größeren Zeitsprungen kommt.
John soll nach dem Tod seines Vaters die Kelterei Nähe Seattle übernehmen. Doch zuvor bricht er mit seinem Studienfreund Richard (Dickie) zu einer 3-monatigen Reise nach Europa auf. Ziemlich waghalsig und nicht gerade glaubwürdig, wenn man an die damalige politische Situation zurückdenkt.
Der Sprecherin des Hörbuchs gelingt es gut, die beklemmende Atmosphäre Wiens und die Emotionen der Beteiligten zu transportieren. So scheint die Bedrohung durch den NS zum Greifen nah.
Als John sich Halsüberkopf in die Halbjüdin Isabelle verliebt, ist nicht nur um sie in Sicherheit zu bringen, die vorzeitige Rückreise nahe liegend. Dass sie vielmehr ein Auge auf seinen Freund Dickie geworfen hat, sorgt im Verlauf noch für weitere Verwicklungen.

Nach diesem interessanten und spannenden Auftakt, dreht die Geschichte und auch die Personen erfahren eine gravierende Wesensänderung. Statt froh zu sein, dass sie in den USA in Sicherheit ist, mutiert Isabelle zur undankbaren, berechnende Zicke und lieblosen Mutter, die alles mit psychischen Problemen erklären will. John wird zum gewalttätigen und betrügenden Ehemann. Dickie wird nahezu aus der Geschichte geschrieben.
Einige Nebencharaktere bringen zwar noch interessante Ansätze mit, aber erfahren keine nennenswerte Beachtung. Wozu der geheimnisvolle Indianer mit seinen Weisheiten dienen soll, erschließt sich mir nicht.
Vielleicht dient er ebenso wie die anderen überzogenen Wendungen und Aktionen nur dazu, um viel Drama zu produzieren - zu viel. Da wird das Lesen/Hören stellenweise anstrengend.
So wirken die Charaktere und Ereignisse zunehmend überzeichnet und unglaubwürdig.
Das Buch hätte mehr Potenzial gehabt. Dann wäre erst nachvollziehbar, warum es so hochgelobt wird.

Veröffentlicht am 05.01.2020

ohne Tiefgang

Liebe ohne Vorurteil
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Das Buch behandelt ein Thema, das gefühlt nie aus der Mode kommt: Liebe zwischen zwei Menschen, die mehrere Jahre oder Jahrzehnte trennen. Während es (fast) keine Aufregung mehr gibt, wenn Männer sich ...

Das Buch behandelt ein Thema, das gefühlt nie aus der Mode kommt: Liebe zwischen zwei Menschen, die mehrere Jahre oder Jahrzehnte trennen. Während es (fast) keine Aufregung mehr gibt, wenn Männer sich eine deutlich jüngere Partnerin suchen, ist es andersherum noch längst nicht Alltag.
Und so suggeriert der Klappentext, sich genau diesem Thema näher zu widmen.

Leider bleibt das Buch äußerst flach und kratzt nicht annähernd an der Oberfläche dieses Themas. Außer der Schwiegermutter in spe, die wenige Einwände gegen die Liebe ihres Sohnes zu Isabell (könnte seine Mutter sein) vorbringt, aber auch schnell wieder einknickt, müssen sich beide sonst wenigen Widerständen stellen. Bereits nach wenigen Tagen/Wochen ist alles rosarot und natürlich mit Happy End.
Zwar sind die meisten Personen vorstellbar und realistisch gezeichnet, aber sonst bildet das Buch die Realität nicht wirklich ab.
So kann der Roman höchstens zu äußerst seichter, kurzweiliger Lektüre führen, wozu auch der flotte, zügig zu lesende Schreibstil beiträgt.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Mäßiger Auftakt

Blutblume
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Das düstere Cover dieses Buches lassen nichts Gutes erahnen. Der rote Seitenschnitt hat ebenso etwas Dramatisches.
Leider kommt der Inhalt des Buches da nicht ganz mit.

Die Schilderungen Saras aus der ...

Das düstere Cover dieses Buches lassen nichts Gutes erahnen. Der rote Seitenschnitt hat ebenso etwas Dramatisches.
Leider kommt der Inhalt des Buches da nicht ganz mit.

Die Schilderungen Saras aus der Ich-Perspektive sind nur mäßig spannend. Natürlich fragt man sich als Leser, passiert ihr das wirklich oder bildet sie es sich aufgrund ihrer Vorgeschichte nur ein. Allerdings habe ich öfter gedacht 'Mädchen, wach endlich auf! Du vertraust den Falschen!' Da erscheint sie mir doch an manchen Stellen einfach zu naiv und lässt sich zu lange für dumm verkaufen. Dabei hat sie eine militärische Ausbildung und sollte doch vor Kampfgeist strotzen. Aber sie braucht einfach (zu) lange, um eigene Nachforschungen anzustellen. Vielleicht kann ich deshalb keinen Bezug zu ihr herstellen.

Als es schließlich an die Auflösung geht (nach ca. 400 der 500 Seiten), kommt alles holterdiepolter. Wirklich überraschen konnte sie mich dann auch nicht mehr.
Vielleicht hätte es dem Buch gut getan, sich dafür mehr Zeit zu nehmen und stattdessen die eingewebten Zeitungsartikel von realen politischen Vorfällen zu straffen. Nicht immer fand ich diese von Belang und habe sie zum Schluss nur noch überflogen.

Abgesehen von den Längen durch die eingeflochtenen Tatsachenartikel, lässt sich das Buch flüssig lesen. Dennoch konnte ich es auch gut mal weglegen, da es kein Pageturner ist, wie man es von einem Thriller erwarten könnte.
Nicht nur, dass zum Schluss Fragen offen bleiben wie auch die Verbindung zum Prolog, nein, das Buch endet auch mit einem Cliffhanger.
Ob ich die beiden nachfolgenden Bände noch lesen werde, darüber bin ich mir allerdings unschlüssig.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

ausbaufähige Ansätze

Das Erbe von Pollard Creek
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Ein unverhofftes Erbe ihrer Tante Christa bringt Ellie zurück nach Kanada, wo sie als aufmüpfiger Teenager nicht nur ihre Tante mehr als ihre Mutter lieben gelernt hat, sondern auch Sean.
Zwischen der ...

Ein unverhofftes Erbe ihrer Tante Christa bringt Ellie zurück nach Kanada, wo sie als aufmüpfiger Teenager nicht nur ihre Tante mehr als ihre Mutter lieben gelernt hat, sondern auch Sean.
Zwischen der Abwicklung des Nachlasses, gilt es den geheimnisvollen Liebhaber ihrer Tante ausfindig zu machen, aber sich auch der Gefühle füreinander klar zu werden.

Die Nachforschungen um die Liebesbriefe sind mäßig spannend, schnell stellt sich ein Verdacht ein, der sich letztlich bestätigt. Auch ist die Lovestory um Ellie und Sean recht vorhersehbar.
Beiden Strängen hätten etwas mehr Details und Tiefgang gut getan, z. B. durch einige Rückblenden, auch aus Christas Sicht.

Da das Buch in der Ich-Perspektive Ellies geschrieben ist, bekommt man immer wieder Einblick in ihre Gedanken, Gefühle und Zweifel, was sie nur allzu menschlich erscheinen lässt. Schuldgefühle oder Zweifel um verpasste Gelegenheiten ziehen sich dabei wie ein roter Faden durchs Buch. Mit Sean werde ich hingegen nicht warm. Sein Verhalten ist mehr als wechselhaft und für mich nicht nachvollziehbar.

Ein Wohlfühl-Roman, der sich zügig lesen lässt, aber Potenzial verschenkt.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Misslungene Fortsetzung

Provenzalische Rache
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Nachdem ich zur Leserunde des 1. Bandes noch den 2. dazu bekommen habe, habe ich mir diesen doch zu Gemüte geführt, in der Hoffnung, er fiele besser aus als der 1. Leider wurde ich enttäuscht.

Neben dem ...

Nachdem ich zur Leserunde des 1. Bandes noch den 2. dazu bekommen habe, habe ich mir diesen doch zu Gemüte geführt, in der Hoffnung, er fiele besser aus als der 1. Leider wurde ich enttäuscht.

Neben dem Haupthandlungsstrang gibt es weitere, die nur mit "er" oder "sie" arbeiten. Es wird zügig und schneller als in Band 1 klar, um wen es sich dabei handelt und wie sich der Zusammenhang mit der eigentlichen Story ergibt.
Diese Stränge sind diesmal mit mehreren Orts- und Zeitsprüngen verbunden, was das Lesen schwierig und unruhig macht. Hinzu kommen abermals kurze Sätze, ein einfacher Sprachstil und Typos, die das Lesen holprig machen.

Es gibt viele Bezüge zu Band 1, weshalb es vermutlich besser ist, diesen zu kennen. Allerdings mag der Leser dann von den zahlreichen Wiederholungen genervt sein.
Ebenso wiederholt sich, dass das ach so erfolgreiche Ermittlerteam aus Deutschland sehr begriffsstutzig ist, was die Lösung des Falls angeht. Der Leser ist durch fehlende Spannung und Wendungen somit klar im Vorteil.
Das tolle Alleinstellungsmerkmal der Mimikexpertise von Margeaux findet auch hier nicht ausreichend Berücksichtigung.

Der Cliffhanger aus Band 1 wird zwar aufgegriffen, findet jedoch auch in diesem Band keine Auflösung. Allerdings werde ich nach 2 enttäuschenden Büchern auf weitere Bände dieser Reihe verzichten.

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