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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2019

Was wollte die Autorin uns mit diesem Buch sagen?

Bestimmt schön im Sommer
4

Ein schönes buntes Cover, das einen eher leichten Roman erwarten lässt. Wäre da nicht der Klappentext, der von Adelas Selbstmord und Schatten der Vergangenheit spricht. Na wenigstens soll er berührend ...

Ein schönes buntes Cover, das einen eher leichten Roman erwarten lässt. Wäre da nicht der Klappentext, der von Adelas Selbstmord und Schatten der Vergangenheit spricht. Na wenigstens soll er berührend und humorvoll sein.

Die Geschichte entwickelt sich langsam. Man lernt primär Maria, Adelas Schwester, kennen, die ein Leben in Deutschland lebt, dem es an positiven Dingen fehlt. Kein Job mehr, keine wirklichen Freunde, keine Familie, keine Freude, ein vernachlässigter kranker Hund. Durch Kapitel dazwischen gibt es Einblicke in ihre Vergangenheit und den Tod ihrer Schwester. Dies geschieht anfangs kürzer, später länger und lässt dadurch Raum für Spekulationen.
Somit denke ich zunächst, dass alle Charaktere erst einmal ausreichend eingeführt und beleuchtet werden, um dann im weiteren Verlauf des Buches die dunkle Familiengeschichte aufzudecken.
Nachdem Maria zu ihrer Familie nach Spanien zurückkehrt, um sich der Vergangenheit zu stellen, hoffe ich, auf die vielen mittlerweile entstandenen Fragen Antworten zu finden. Stattdessen kommen jedoch neue Handlungsstränge ohne Ende und Zusammenhang hinzu.

Am ehesten lässt sich der Roman vielleicht mit einem Episodenfilm vergleichen. Dieser hat aber im Gegensatz zum Buch den Vorteil, dass sich die anfängliche Zusammenhanglosigkeit zum Schluss hin auflöst, und man die Beziehungen der Episoden zueinander erkennt. Aus dem Buch lassen sich diese Schlüsse leider nicht ziehen.

Trotz der leichten Sprache und der zahlreichen bildhaften Vergleiche, die an mancher Stelle durchaus lustig und manchmal auch poetisch sind, bleiben die Charaktere für mich nebulös und nicht greifbar. Was sie zum denken und handeln bewegt, erschließt sich mir aus den Schilderungen nicht.

Die Inhaltsangaben des Klappen- und Umschlagstextes versprechen viel, doch will der Buchtext in meinen Augen nicht so recht dazu passen.
Auch wollen das bunte Cover und der Titel nach Lektüre nicht zu der eher düsteren Jahreszeit und Stimmung im Buch passen.

"Marlene Fleißig erzählt [...] von einer Familie, die voller Fragen zurückbleibt" meint der Umschlagstext. Stattdessen bin ich es jedoch, die nach dem Lesen voller Fragen zurückbleibt.
Und die größte ist: was wollte die Autorin uns mit diesem Buch sagen?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Thema
Veröffentlicht am 26.02.2019

Bis zum Schluss spannend

Psychospiel
0

In Zeiten von Social Media, Darknet und Co. scheint die Story in meinen Augen nicht komplett unrealistisch und regt im Nachgang auch zum Nachdenken über die eigenen Online-Aktivitäten an.
So wird eine ...

In Zeiten von Social Media, Darknet und Co. scheint die Story in meinen Augen nicht komplett unrealistisch und regt im Nachgang auch zum Nachdenken über die eigenen Online-Aktivitäten an.
So wird eine Kommissarin selbst zur Marionette eines Serienkillers und muss zusehen, wie er immer mehrere Schritte voraus ist.

Ermittlerin Emma steht im Mittelpunkt der Story sowie im weiteren Verlauf auch zunehmend ihre Familie. Gerade im Hinblick auf die Beziehung zu Ben gleitet das Buch teilweise etwas aus dem Thrillergenre ab.
Im Verlauf kommen noch einige weitere Charaktere hinzu, deren Hintergründe allerdings nicht so detailliert ausgestaltet sind, was für die Handlung aber auch nicht sonderlich hinderlich ist.
So bauen sich mehrere Handlungsstränge auf, die sich im Verlauf der Geschichte stellenweise schon finden, spätestens aber im großen Finale zusammenlaufen.
Da ergibt dann auch das Cover Sinn und passt zum Inhalt.

Die Kapitel sind jeweils aus der Sicht einzelner Personen geschrieben. Der Stil ist dabei flüssig, sachlich und recht anschaulich. Für manchen könnte das am Ende zu detailgenau sein. Aber es ist eben auch ein Krimi/Thriller.
Dennoch werde ich mit den Charakteren nicht so wirklich warm und kann mir auch nicht erklären weshalb.
Der Spannungsbogen wird zügig aufgebaut und durchweg aufrecht gehalten, da immer wieder falsche Fährten gelegt werden.


Für mich wirklich spannende Lektüre. Ich habe das Buch an zwei Abenden verschlungen, weil ich einfach wissen wollte, wer der Spielfreund ist - und war am Ende doch etwas überrascht.

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  • Handlung
  • Charaktere
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 12.02.2019

Nur eines von vielen

Most Wanted Bastard
0

Wer der Most Wanted Bastard ist, muss jeder nach Lektüre für sich entscheiden, denn:
Dem Cover nach könnte man meinen, es ist Henry. Der superreiche Schnösel der New Yorker High Society, der alles und ...

Wer der Most Wanted Bastard ist, muss jeder nach Lektüre für sich entscheiden, denn:
Dem Cover nach könnte man meinen, es ist Henry. Der superreiche Schnösel der New Yorker High Society, der alles und jede(n) haben kann. Um seinen Willen zu bekommen und zum Wohl der Firma scheut er kein unlauteres Mittel.
Oder ist es vielleicht Vicky, die als Schmuckdesignerin und Haustierflüsterin auftritt? Denn sie trägt ein dunkles Geheimnis mit sich, das sie vor einigen Jahren sogar zu einer neuen Identität gezwungen hat.

Beide auf ihre eigene Weise tough treffen aufeinander.
Und ob sie dabei aufeinanderknallen oder sich abstoßen, kommt wie bei zwei Magneten darauf an, mit welcher Seite sie sich begegnen.
In diesem Spannungsfeld kommt in der ersten Hälfte des Buches dem Malteserhündchen Smuckers eine tragende Rolle zu. Schließlich ist er der rechtmäßige Erbe eines der größten internationalen Firmenkonglomerate. Größer könnte der Unterschied auch bildlich kaum sein.
Dieser Aufhänger ist mal etwas Neues. Die Schilderungen und Ideen rund um den Hund lesen sich recht amüsant und zaubern mir hin und wieder ein Schmunzeln auf die Lippen.

Die Geschichte wird je nach Kapitel aus der Sicht von Henry oder Vicky erzählt.
Aufgrund des schnörkellosen Schreibstils, komme ich dabei recht schnell ins Geschehen und zügig voran.
In die Sätze werden stellenweise durch Aneinanderreihungen viele Informationen gepackt, was mich aber nicht stört.
Dadurch offenbaren sich auch Stück für Stück die Vergangenheiten beider Protagonisten, lassen sie menschlicher und ihr gegenwärtiges Verhalten nachvollziehbarer werden.

Leider verliert sich der Einfluss von Smuckers und die Leichtigkeit des Schreibens ungefähr ab der Hälfte des Buches.
Dann kommt es mir so vor, als müsse man schnell zum Ende kommen. Teilweise liest es sich dann durch recht kurze und knappe Sätze etwas abgehackt und wirkt gehetzt.
Wie die Dinge sich dann entwickeln, lässt sich das Buch nicht mehr wirklich von der Masse der anderen abheben. Es gibt nämlich eine Vielzahl von Büchern und Buchreihen, die ähnliche Konstellationen zum Inhalt haben, sodass ich ahne, wie es ausgehen wird.

Alles in allem leichte Unterhaltungslektüre. Auch wohl eher für die Damen unter uns.

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