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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2021

Nichts für Zartbesaitete

Die Magnatin. Mein Leben am Hof der Blutgräfin Elisabeth Báthory
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Dieses Buch ist überwiegend aus der Ich-Perspektive Susannas geschrieben, die in ihrer Jugend an den Hof der Gräfin Báthory-Nádasdy gebracht wird, um dort das höfische Leben kennenzulernen.
Doch damit ...

Dieses Buch ist überwiegend aus der Ich-Perspektive Susannas geschrieben, die in ihrer Jugend an den Hof der Gräfin Báthory-Nádasdy gebracht wird, um dort das höfische Leben kennenzulernen.
Doch damit beginnt für sie ein jahrelanger Alptraum.
In jungen Jahren noch ziemlich naiv und gutgläubig will sie trotz genügender Hinweise und Warnungen nicht sehen, welch gespaltene Persönlichkeit die Gräfin und zu welchen Gräueltaten sie und ihre Gefolgschaft fähig ist. Trotz aller Intrigen, Verrat und Machtmissbrauch scheint sie in den Bann der Gräfin gezogen zu sein, ebenso wie der Leser.
Die Personen, Örtlichkeiten und Begebenheiten (tatsächlich vorgefallen) sind durch gründliche Recherche sehr detailliert beschrieben. Dass man sich dadurch die Grausamkeiten bildlich vorstellen kann, mag für manchen Leser zu viel sein, stellt jedoch kein Grund für Punktabzug dar. So abschreckend und widerlich die Szenen beschrieben sind, man will doch einfach immer weiterlesen und erfahren, wie die Twists um die Handelnden und ihre persönliche Entwicklung verläuft.
Dabei lassen sich die der Epoche angemessene Sprache, die langen Sätze und Kapitel dennoch sehr flüssig lesen. Auch die Spannung und Hoffnung auf ein doch gutes Ende wollen einfach nicht weichen.
Zum Finale hin hat das Buch zwar etwas verloren, ist aber immer noch 4,5* wert.
Ein besonderer historischer Roman, der wohl kaum jemanden kalt lässt.

Veröffentlicht am 11.05.2021

Thriller Fehlanzeige

Der neunte Arm des Oktopus
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Offenbar helfen ein bekannter Name und reichlich Publicity, um einen Platz auf den Bestseller-Listen zu bekommen. Mit dem Inhalt und der Umsetzung dieses Buches wäre das wohl nicht möglich gewesen.

Ja, ...

Offenbar helfen ein bekannter Name und reichlich Publicity, um einen Platz auf den Bestseller-Listen zu bekommen. Mit dem Inhalt und der Umsetzung dieses Buches wäre das wohl nicht möglich gewesen.

Ja, das Thema Klimawandel ist allgegenwärtig und verdient Beachtung. Aber muss man dann seinen persönlichen Appell in Buchform gießen? Denn ein Roman, ein Thriller ist dieses Werk nicht.

Stattdessen gibt es einen Handlungsstrang in den 2020er Jahren, der dem Leser vor Augen führt, wie es um die Welt bestellt ist (kennt man aus den Nachrichten) und wie eine Allianz (will man eine derartige wirklich haben?) die Lösung liefern soll. Viele Personen werden bemüht, incl. prominentem Namedropping, zwischen denen keine Verbindung besteht, die später nie mehr auftauchen und so schnell vergessen sind. Auch lassen die viele Orts- und Zeitenwechsel eine durchgehende Handlung vermissen.

Als zweiter Strang dient ein Think Tank im Jahr 2100, der fragend auf die 2020er Jahre zurückblickt, wie es zu dieser Zerstörung hat kommen können. Wozu der nutzt? Vielleicht nur, um den titelgebenden Oktopus unterzubringen und den moralischen Zeigefinger zu heben.

Denn mehr als das ist das Buch nicht. Spannung und Thrill wollen einfach nicht aufkommen. An manchen Stellen liest es sich vielmehr wie ein Sachbuch mit detaillierten Ausführungen u. a. über Waffensysteme. Da konnte ich Absätze echt nur noch überfliegen. Vom unterschwelligen Lobbyismus ganz zu schweigen.

Veröffentlicht am 25.04.2021

Wochenbett-Tagebuch, kein Roman

Mindestens nur das Beste
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Mindestens nur das Beste? Ja wo soll das Beste denn sein? An diesem Buch ist es vielleicht noch das Cover.
Sonst wird das Werk den Erwartungen, die durch den unpassenden Klappentext geweckt werden, nicht ...

Mindestens nur das Beste? Ja wo soll das Beste denn sein? An diesem Buch ist es vielleicht noch das Cover.
Sonst wird das Werk den Erwartungen, die durch den unpassenden Klappentext geweckt werden, nicht gerecht. Mit einem Roman, der zum Träumen einlädt, oder der die Abenteuer einer reisenden jungen Familie aufzeigt, hat das Buch nichts zu tun.
Vielmehr ist es ein Tagebuch einer jungen Mutter im Wochenbett (von der Entbindung bis Tag 50). Die Geschehnisse und die Gefühlachterbahn mögen zwar aus dem Leben gegriffen sein, doch hat das dann nichts mehr mit einem Roman zu tun. Sachbuch oder Erfahrungsbericht trifft es eher. Das können auch ein paar nette Nebencharaktere wie Kiki nicht retten.

Veröffentlicht am 20.04.2021

Enttäuschend

Abschied von Hermine
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Ein schönes Cover, ein schöner Klappentext. Und somit die Erwartung, dass die ernsten Themen von Sterben und Trauer auf angenehm leichte Weise in einen Roman verpackt sind.
Stattdessen entpuppt sich das ...

Ein schönes Cover, ein schöner Klappentext. Und somit die Erwartung, dass die ernsten Themen von Sterben und Trauer auf angenehm leichte Weise in einen Roman verpackt sind.
Stattdessen entpuppt sich das Werk vielmehr als eine Art Sachbuch. Und das gefühlt auch für eine jüngere Zielgruppe. Denn die Sprache ist salopp, stellenweise flapsig. Die Illustrationen sind eher kindgerecht als für das Niveau von Erwachsenen.

Veröffentlicht am 14.04.2021

Nimmt einen mit

So nah von dir entfernt
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Der Liebesroman stellt den Rahmen dieses Buches dar mit dem genretypischen Einstieg, dem ganzen Hin und Her und dem Ende. Dessen Handlung ist dabei jedoch weder überbordend oder kitschig. Dazwischen geschieht ...

Der Liebesroman stellt den Rahmen dieses Buches dar mit dem genretypischen Einstieg, dem ganzen Hin und Her und dem Ende. Dessen Handlung ist dabei jedoch weder überbordend oder kitschig. Dazwischen geschieht jedoch noch so viel mehr: die Suche nach sich selbst und dem richtigen Lebensweg, Familienkonflikte, Vergeben und Neuanfänge, aber auch Enden.
Die Beschreibungen sind emotional echt und nehmen einen direkt mit. Auch sind die Charaktere dabei äußerst authentisch gezeichnet. Man möchte sie einfach gernhaben und in die richtige Richtung schubsen. Ihr Verhalten, das innere Gefühlschaos, aber auch das Abschotten gegen fremde Gefühle und Personen sind gut nachzuempfinden.
Der Schreibstil ist dabei flüssig und packend zugleich, sodass ich das Buch glatt in einem Rutsch gelesen habe.