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Veröffentlicht am 28.08.2022

Agnes träumt

Agnes und der Traumschlüssel
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Agnes ist ein selbstbewusstes 11-jähriges Mädchen, das weiß was es will. Diese Eigenschaft kann sie auch gut gebrauchen, denn ihre Eltern haben sich getrennt. Aus diesem Grund musste sie auch mit ihrer ...

Agnes ist ein selbstbewusstes 11-jähriges Mädchen, das weiß was es will. Diese Eigenschaft kann sie auch gut gebrauchen, denn ihre Eltern haben sich getrennt. Aus diesem Grund musste sie auch mit ihrer Mutter von der Großstadt in das verschlafene Nest Harmala ziehen. Besonders viel Action ist hier nicht geboten. Bei einem Spaziergang entdeckt Agnes einen Grabstein, auf dem ihr Name steht. Das ist nicht das einzig Mysteriöse, denn sie beginnt von einem jungen Mädchen und einer wunderschönen Villa zu träumen. Diese Träume fühlen sich sehr real an. Agnes beginnt Nachforschungen anzustellen. Glücklicherweise ist sie dabei nicht alleine. Sie bekommt Unterstützung von Muffin, einem Jungen, der auch noch nicht sehr lange in dem Ort wohnt und schwer Anschluss findet. Gemeinsam machen sie sich daran das Rätsel um die Villa und Agnes Träume zu lösen.
Die Geschichte ist spannend und geheimnisvoll, sie spielt teilweise in einem übersinnlichen und fantastischen Bereich. Dann geht es wieder um sehr konkrete und alltägliche Themen, wie Freundschaft, Familie, Trennung der Eltern, Mobbing und Verlust. Diese Themen werden allerdings nur angerissen und hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Es wäre auch möglich gewesen, diese Themen gar nicht zu erwähnen und mehr im Magischen zu bleiben. So erscheint die Geschichte an manchen Stellen nicht ganz rund.
Trotz allem habe ich das Buch gerne gelesen, was auch an der klaren und bildhaften Sprache der Autorin liegt.
Ein schönes Buch mit gelungenen Illustrationen

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Ein Dodo - oder was?

Der Dodo in Oma Floras Garten
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Danny muss die Sommerferien bei Oma Flora in Kinoussie verbringen. Doch in Kinoussie ist nichts los und seine Oma mit ihren Marotten sterbenslangwelig. Ein Abenteuer muss her. Das Abenteuer, das sich dann ...

Danny muss die Sommerferien bei Oma Flora in Kinoussie verbringen. Doch in Kinoussie ist nichts los und seine Oma mit ihren Marotten sterbenslangwelig. Ein Abenteuer muss her. Das Abenteuer, das sich dann für seine neue Freundin Susie und ihn tatsächlich ergibt, hat es allerdings faustdick hinter den Ohren. Denn Danny findet einen bekanntlich ausgestorbenen Dodo, den er mit auf den Hof seiner Oma nimmt. Doch eignet sich ein Dodo so gut als Haustier? Eine witzige und turbulente Geschichte entfaltet sich rund um den sympathischen Jungen Danny und seine nerdige Freundin Susie. Danny lernt, wie das ist, Verantwortung zu übernehmen, und wie man die Dinge selbst anpackt. Uns erwarten einige Überraschungen, denn in Kinoussie, in dem es keine Geheimnisse gibt, verstecken sich doch so manche ungeahnte Ereignisse. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, manche Passagen waren noch ein bisschen spannender als andere. Der Humor ist fein gestreut. Lediglich das Ende mutet dann doch zu abenteuerlich an. Ansonsten ein großer Spaß mit pasenden Illustrationen von Sheena Dempsey aus der Feder von Jo Simmons für Mädchen und Jungs ab 9 Jahren.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Verknüpft viele wichtige Themen

Fischers Frau
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Die Museumskuratorin Mia Sund begutachtet einen pommerschen Fischerteppich. Dabei fallen ihr einige Besonderheiten auf und das erste Mal seit Jahren beschließt sie, eine Forschungsreise zu unternehmen, ...

Die Museumskuratorin Mia Sund begutachtet einen pommerschen Fischerteppich. Dabei fallen ihr einige Besonderheiten auf und das erste Mal seit Jahren beschließt sie, eine Forschungsreise zu unternehmen, um mehr über die Herkunft des Teppichs und seine Knüpferin herauszufinden. Dabei vermischen sich die Lebensgeschichten der beiden Frauen. Wir werden in medias res in das Geschehen geworfen und erfahren teils auch Vergangenes, ohne anfangs alles einordnen und verstehen zu können. Nach etwa einem Viertel des Buches war ich wirklich angekommen und habe ein Gefühl für die Protagonistin entwickelt. Das Schicksal der Figuren lag mir am Herzen, dennoch kommt man nie so nah an die Figuren, dass man tatsächlich mit ihnen mitleiden würde. Der Roman spielt sich in leisen Tönen ab, vieles steht zwischen den Zeilen, von Wortspielereien über Assoziationen bis hin zu Allegorien ist hier alles vorhanden. Die Handlung ist komplex, viele Ortsnamen und Begrifflichkeiten aus dem Bereich der Teppichknüpferei werden verwendet. Beispielsweise finden wir auch einige wortfindige Anspielungen zur profitorientierten Seite des Wissenschaftsbetriebes. Das Ende ist rund, vielleicht ein wenig zu rund? Ein sprachliches Schmuckstück, das viel über das Leben, Lebensentwürfe und Entscheidungen sinniert, dabei aber nicht den Blick auf die Realität verliert und auch traurige Kapitel unserer Geschichte thematisiert. Wer einen komplexen, sprachlich fein austarierten Roman über ein altes Kunsthandwerk lesen möchte, der ist hier absolut richtig.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Dramaturgisch herausragend

Die Wahrheit und andere Erinnerungen
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Jeder Mensch hat ein Ereignis anders in Erinnerung. Dies ist das große Kernthema des Romans. Zwei Schwestern, ein Autounfall, der das Leben und insbesondere das Verhältnis zu deren Eltern verändert. Die ...

Jeder Mensch hat ein Ereignis anders in Erinnerung. Dies ist das große Kernthema des Romans. Zwei Schwestern, ein Autounfall, der das Leben und insbesondere das Verhältnis zu deren Eltern verändert. Die Familienbeziehungen in diesem Roman sind schwierig, mehr noch psychisch zermürbend. Keiner hört dem anderen wirklich zu, jeder hat zu den Dingen eine eigene Meinung und weicht keinesfalls davon ab. Die Kommunikation ist nicht nur dissonant, sondern geradezu unverschämt bis gezielt verletzend. Dadurch kommt es zu Missverständnissen, Streitigkeiten, Zerwürfnissen, immer mit einem bitterbösen bis zynischen Unterton der Beteiligten. Der Roman hat eine sehr durchdachte und intelligente Struktur, die dramaturgisch gesehen herausragend ist. Nach und nach erfahren wir die zum Teil selben Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven, so vieles rückt dabei an Ort und Stelle. Die wichtigen und unwichtigen Dinge im Leben werden beleuchtet. Sprachlich ist das Buch auch sehr gelungen. Allerdings begegnen wir in diesem Buch durchweg unsympathischen Figuren, für die ich erst im letzten Drittel des Buches annähernd Verständnis aufbringen kann. Dies liegt auch daran, dass einige Figuren eine wirklich schwere Last zu tragen haben. Die beiden Schwestern sind zu Beginn des Buches sehr ähnlich und ich hatte Schwierigkeiten, sie auseinanderzuhalten. Dies legt sich im Laufe des Buches. Zudem war mir bis zum Schluss unklar, was das Cover mit dem Inhalt des Buches zu tun hat.. Ist es eine Allegorie? Insgesamt eine Autorin, die man im Auge behalten sollte.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Was man alles verlieren kann und wie man es wiederfindet

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Der Roman hat mir genau das gegeben, was ich von ihm erwartet habe. Eine Lebens- und Liebesgeschichte der Protagonistin Dot, die über viele Umwege schließlich im Londoner Fundbüro landet und sich dort ...

Der Roman hat mir genau das gegeben, was ich von ihm erwartet habe. Eine Lebens- und Liebesgeschichte der Protagonistin Dot, die über viele Umwege schließlich im Londoner Fundbüro landet und sich dort mit viel Engagement und Liebe ihrer Arbeit hingibt. Daneben gibt es Dots demenzkranke Mutter, die schwierige Beziehung zu ihrer Schwester, ihr soziales Leben allgemein sowie natürlich auch die Liebe. Der Schreibstil der Autorin ist immer schön, manchmal sehr poetisch, ab und an überschlagen sich die Ergeignisse, dann wirkt es etwas hektisch, was aber irgendwie auch zu unserer sonst eher ruhigen Protagonistin passt. Dot muss man ins Herz schließen. Sie hat ihre Eigenheiten und ihre Erfahrungen, die sie zu dem Menschen machen, der sie ist. Vieles davon kann man im Laufe des Romans verstehen und nachvollziehen, gegen Ende klärt sich alles auf. Der Roman wirkt dadurch sehr rund, aber ohne zu geplant zu wirken. Mein einziger Kritikpunkt ist ein Geschehen, in dem Dot psychisch etwas angeschlagen ist und sich einen Ausweg sucht, um mit der Situation klarzukommen (wer es schon gelesen hat: den Teil im Keller mit Absinth). Hier wirkt die Szenerie unglaubwürdig, die Handlungen scheinen nicht zur Protagonistin zu passen. Ansonsten ein herzergreifender Roman, der die wichtigen Dinge im Leben anspricht und auch für unsere Protagonstin Dot einen Weg zeichnet, den sie trotz der familiären Tragödien gehen kann. Der Roman hat - auch durch die Vergangenheit von Dot - etwas Französisches an sich, das mich an einige eher stille französische Romane erinnert hat - obwohl es von der englischsprachigen Autorin Helen Frances Paris geschrieben wurde.

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