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Veröffentlicht am 13.03.2024

Heilige reden nicht, aber sie rächen sich

Der Heiligenbildmörder
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"Heilige: Geschlechtslose Monstren der Tugendhaftigkeit. Als Vorbilder sind sie weitgehend ungeeignet." (Erhard Schümmelfeder)
Ein brutaler Mord an einem Polizisten vor den Toren des Kölner Doms erschüttert ...

"Heilige: Geschlechtslose Monstren der Tugendhaftigkeit. Als Vorbilder sind sie weitgehend ungeeignet." (Erhard Schümmelfeder)
Ein brutaler Mord an einem Polizisten vor den Toren des Kölner Doms erschüttert die Polizei und die Bewohner Kölns. Ganz nach dem Bildnis eines Heiligen wird Sebastian Scharnek von sechs Pfeilen einer Armbrust durchlöchert und getötet. Kurz zuvor erhielt im Revier er einen Anruf, der in zum Dom gelockt hat. Es ist also eine geplante Tat gewesen und kein zufälliger Mord. Am Tatort selbst finden die Ermittler das Bild des Hl. Sebastian, der genauso wie das Opfer mit Pfeilen durchlöchert wurde. Doch warum hat man den Polizisten ausgerechnet so getötet? Dies beschäftigt Hauptkommissar Malcom Millowitsch und sein Team. In verschiedene Städten geschehen weitere Morde, die jedes Mal ein anderes Heiligenbild vorweist. Als sie endlich die Zusammenhänge erkennen, ist es schon fast zu spät, um den Täter aufzuhalten, der einen perfiden Racheplan geschmiedet hat.

Meine Meinung:
Ein eindrucksvolles Cover weist auf den Inhalt dieses Krimis hin. Weniger geht es hier zwar um diese christlichen Heiligen, sondern sie stehen alle für eine niederträchtige, perfide Tat eines ausgeklügelten Racheplans. Faszinierend ist, dass es die hinten allesamt aufgelisteten Heiligen und ihre Bilder wirklich gab. Der Schreibstil ist angenehm, locker, spannend und sehr detailliert. Der aufregende Plot beginnt mit einer Rückblende, bei der ich besonders wegen der Brutalität fassungslos bin. Deshalb kann ich irgendwie nachvollziehen, dass sein Opfer diese Tat nie vergessen konnte. Zwar ahnt man dadurch schon recht frühzeitig, was das Motiv des Täters ist, doch das tut diesem Krimi keinen Abbruch. Im Gegenteil, ich bin bei jedem weiteren Opfer gespannt, was sich der Täter dieses Mal hat einfallen lassen. Trotz der Grausamkeit des Mörders darf bei den Ermittlern nicht der Humor fehlen. Ich glaube, nur so kann man diesen Beruf ausüben, ohne zu zermürben. Mit Malcolm Millowitsch hat er obendrein einen starken Ermittler geformt, von dem ich gerne weitere Krimis lesen würde. Seine sympathische, kollegiale Art zieht sich hier durchs gesamte Buch. Mit Rosa hat er eine warmherzige, intelligente und lebenslustige Partnerin gefunden. Schade nur, dass man ihre Kennenlernphase nicht wirklich miterlebt und mir dadurch ihre Partnerschaft etwas zu schnell und überstürzt vorkommt. Trotzdem finde ich, dass die beiden sehr gut zusammenpassen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie später sogar zusammenarbeiten, wenn Rosa ihr Studium beendet hat und in der Pathologie arbeitet. Selbst in diesem Krimi bleibt unter den Polizisten der Neid nicht aus, besonders wenn einer von ihnen das Gefühl hat, er wurde bei seiner Beförderung umgangen. Doch auch in dieser Situation bleibt Millowitsch respektvoll und beherrscht, bis irgendwann dann doch auch sein Geduldsfaden reißt. Speziell seine Teambesprechungen haben es mir angetan, die hier sehr ausführlich dargestellt werden. Hier spürt man sofort, dass der Autor selbst Polizeihauptkommissar ist und genau weiß, wie solche Ermittlungsarbeiten ablaufen. Der Name Millowitsch passt zu Köln natürlich wie die Faust aufs Auge. Überrascht war ich hingegen eher von dem englischen Vornamen, den er gewählt hat. Meiner Ansicht nach passt der nicht so richtig zum Nachnamen. Mit seinem Kollegen Ansgar, seinem Freund Christian und dem Täter selbst kommen im Buch noch weitere interessante Charaktere zum Tragen. Jetzt hoffe ich auf einen weiteren Fall und gebe für dieses Buch 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Mit der Schönheit einer Blume

Stark wie die Blumen der Prärie
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"Wenn Gott sogar die Blumen so schön wachsen lässt, die heute auf der Wiese stehen, morgen aber schon verbrannt werden, wird er sich nicht erst recht um euch kümmern? Vertraut ihr Gott so wenig?" (Lukas ...

"Wenn Gott sogar die Blumen so schön wachsen lässt, die heute auf der Wiese stehen, morgen aber schon verbrannt werden, wird er sich nicht erst recht um euch kümmern? Vertraut ihr Gott so wenig?" (Lukas 12, 28)
Kansas 1863:
Die Geschwister Flynn, Dylan und Ivy McQuaid machen sich nach dem Tod der Mutter mit einer großen Herde Rinder auf den Weg zu Wyatts Farm. Unterwegs lauern viele Gefahren, von Indianern oder Freischärlern werden immer wieder Reisende in den Westen überfallen. Da rettet Flynn eines Tages gerade noch rechtzeitig Botanikerin Linnea aus dem tosenden Wasser des Flusses. Sie begleitet als einzige Frau ein Forschungsteam, die die heimischen Wildpflanzen entlang des Santa Fè Trails sammeln und katalogisieren. Doch nach dieser Gefahr beschließt ihr Großvater, sich den McQuaids anzuschließen und Flynn als Aufpasser für seine unbelehrbare Enkelin zu engagieren. Kein leichtes Unterfangen für ihn, der sich mehr und mehr zu Linnea hingezogen fühlt. Hat er sich doch geschworen, sich nie zu verlieben, heiraten oder eine Familie zu gründen.

Meine Meinung:
Im zweiten Band der "Neuanfang in Colorado" Reihe geht es diesmal um die drei Geschwister von Farmer Wyatt McQuaid aus dem vorherigen Band. Eigentlich wollte er für seine Mutter und die Geschwister einen Neuanfang schaffen, doch der Tod der Mutter hat alles verändert. Nun muss Flynn der zweitälteste dafür sorgen, dass seine Geschwister und Wyatts Rinder heil in Colorado ankommen. Nicht leicht bei all den Gefahren, die unterwegs auf dem Santa Fè Trail auf sie lauern. Jede Menge Tiere, Indianer und Freischärler könnten für sie zur Gefahr werden und selbst die Wasservorräte müssen gut eingeteilt werden. Dass ihre Reise dann ausgerechnet von einem Team an Botanikern erschwert wird, damit hat er nicht gerechnet. Allerdings Flynns zuversichtliches, fürsorgliches Wesen kann einfach nicht Dr. Howards Angebot ausschlagen. Zumal er von Linnea fasziniert ist und sie außerdem als Frau für seine Schwester Ivy ein besserer Umgang ist. Jedoch Linnea möchte sich auch als Botanikerin beweisen und gerät deshalb immer wieder in gefährliche Situationen. Im zweiten Band dieser historischen Familiengeschichte erlebe ich nicht nur die Gefahren eines solchen Trecks, sondern darüber hinaus eine starke Frau, die sich in ihrer Liebe zu Pflanzen und Blumen unter Männern behaupten möchte. Eigentlich sollte sie ihren Ehemann begleiten, doch eine schwere Erkrankung hat sie viel zu früh zur Witwe gemacht. Nun kann das Team nicht mehr umkehren, was Linnea auch nicht möchte. Flynn hingegen ist stark gezeichnet von den Konflikten mit seinem brutalen Stiefvater. Vor der Begegnung mit seinem Bruder hat er Bedenken, weil sie sich nicht im Guten getrennt haben. Zudem macht er sich Vorwürfe, weil er seinen Bruder Brody nicht vor dem Krieg abhalten konnte. Man spürt sehr gut, welche Sorgen unterdessen durch Familie, Liebe und Ängste in Flynn umgehen. Doch gerade seine warmherzige, liebevolle Art, die er nicht nur für seine Geschwister zeigt, gefällt mir sehr gut. Linnea ist zwar einerseits eigensinnig und verbissen, doch anderseits auch intelligent, kommunikativ und brennt für die Liebe zur Natur. Am liebsten möchte sie wie die Männer behandelt werden, doch gewissen Umstände lassen dies eben nicht zu. Dylan ist eher ein stiller, ausgeglichener junger Mann und ein guter Schütze. Zu guter Letzt ist noch die lebhafte junge Ivy, die neugierig, zuversichtlich und naseweis durchs Leben geht. Mit einem Mix aus Abenteuer, Familiengeschichte, Humor und christlichem Glauben und Werten hat es mir wieder das Lesen versüßt. Am Ende gibt es noch einen Vorgeschmack auf Band 3 und von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne obendrauf.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Auf der Suche nach der Wahrheit

Die tödliche Rezeptur
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"Ein gegebenes Versprechen ist eine unbezahlte Schuld." (William Shakespeare)
Kurz vor Friedrich Börnsens Tod im Jahr 1986 muss Herrmann Jöhns seinem Chef und besten Freund ein Versprechen abgeben. Allerdings ...

"Ein gegebenes Versprechen ist eine unbezahlte Schuld." (William Shakespeare)
Kurz vor Friedrich Börnsens Tod im Jahr 1986 muss Herrmann Jöhns seinem Chef und besten Freund ein Versprechen abgeben. Allerdings lassen die Umstände es nicht zu, dass Herrmann dieses Versprechen sofort einlösen kann. Erst Jahre später bricht der 82-Jährige in das Brauerei-Museum Nordsum ein, um sein Versprechen einzulösen. Endlich hat man das Exponat ausgestellt, das für ihn so wichtig war, um sein Versprechen einzulösen. Indessen macht sich Herrmanns Schwiegertochter und sein Enkel Krister Sorgen um ihn, weil er schon seit zwei Tagen verschwunden ist. Da sieht er seinen Großvater auf einer Überwachungsaufnahme, die man nach dem Tod eines Wachmanns entdeckt hat. Sollte sein Großvater wirklich den Wachmann erschlagen haben? Krister geht nun erst recht auf die Suche und gerät dadurch immer selbst unter Verdacht. Dabei gerät er immer tiefer in eine verborgene Familiengeschichte, die nicht nur ihn in große Gefahr bringt. Denn es gibt einen weiteren Anwärter, der hinter dem Brauereigeheimnis her ist.

Meine Meinung:
Im ersten Fall von Kommissar Bork geht es um ein altes Versprechen unter Freunden und einen Mord an einem Wachmann. Dieser beaufsichtigte das Brauerei-Museum der ehemaligen Brauerei Nordsum, die kurz vor dem Selbstmord des Besitzers an den dänischen Sundbaek-Konzern verkauft wurde. Was zweifellos für die Mitarbeiter und speziell für seinen Freund und Brauereimeister Hermann Jöhns unerklärlich ist. Stattdessen will Friedrich Börnsen, dass er ein Versprechen abgibt, das nur er alleine einlösen kann. Allerdings gerade diese Loyalität und Verbundenheit ihm gegenüber bringt Herrmann in größte Schwierigkeiten. Er muss sogar für eine gewisse Zeit ins Gefängnis, weil man annimmt, dass er Börnsen ermordet hat. Doch erst im hohen Alter von 82 Jahren bekommt er endlich die Chance, sein Versprechen einzulösen. Doch dafür muss er alleine in die Sonderausstellung des Museums gelangen. Was nicht gerade einfach ist für den betagten Mann, da er ja niemanden um Hilfe bitten kann. Der Plot um den Tod von Friedrich Börnsen, einem Versprechen um dessen Geheimnis drumherum, macht einerseits Spaß zu lesen, doch mir fehlt etwas die Spannung, die erst gegen Ende so richtig Fahrt aufnimmt. Ebenfalls blass bleibt für mich Kommissar Bork, der erst am Ende seinen großen Auftritt bekommt. Dagegen drehte sich vieles um Kristen, seinen Großvater und den anderen Täter. Mitunter empfinde ich manche Stellen sogar etwas langatmig. Allerdings spürt man außerordentlich gut bei den Protagonisten die ruhige, zurückhaltende, sture, aber ehrliche Art der Nordlichter. Dies ist dem Autor alle Achtung sehr gut gelungen und das bei den vielen Mitwirkenden in diesem Krimi. Wobei Krister mitunter schon etwas zu unüberlegt handelt und dadurch unnötig in Verdacht und Gefahr gerät, aber das sollte wohl so sein. Mit Kommissar Bork dagegen bin ich leider noch nicht richtig warm geworden, dafür fehlt es mir einfach an Tiefe bei seiner Person. Allerdings scheint er mir auch ein Mann der Tat zu sein, was vor allem beim Showdown am Ende des Buches zum Tragen kommt. Hier fährt der Autor noch einmal alles an Spannung auf, was mir zuvor etwas gefehlt hat. Gut finde ich, das wir am Ende noch erfahren, was das Geheimnis von Friedrich Börnsen gewesen ist. Das jemand anderes hinter einem weiteren Geheimnis her ist, machte die ganze Geschichte noch etwas interessanter. Ich hoffe, dass Kommissar Bork in den weiteren Fällen etwas mehr Raum für seine Ermittlungen bekommt. Es gibt noch Luft nach oben, darum 4 von 5 Sterne für diesen Krimi.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Grausame Realität in Deutschland

True Crime Deutschland 3 Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle
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"Mag auch das Böse sich noch so sehr vervielfachen, niemals vermag es das Gute ganz aufzuheben." (Thomas von Aquin)
2019 erfolgte das Erstlingswerk True Crime Deutschland von inzwischen Deutschlands bekanntesten ...

"Mag auch das Böse sich noch so sehr vervielfachen, niemals vermag es das Gute ganz aufzuheben." (Thomas von Aquin)
2019 erfolgte das Erstlingswerk True Crime Deutschland von inzwischen Deutschlands bekanntesten True Crime Autor Adrian Langenscheid. Letztes Jahr erschien dann mit Band 2 der Folgeband und nun kommt Band 3 mit weiteren 10 realen Kriminalfällen aus Deutschland. Wobei einer der Fälle in zwei Teile untergliedert ist. Einige der Kriminalfälle aus dem Buch werden sicher manchen aus den Nachrichten bekannt sein, wie diese, die ich hier kurz anreiße:
In "Bunker im Wald" geht es um den Pädosexuellen Serienmörder Jürgen Bartsch, der in den 60-er Jahren mehrere Kinder getötet hat. Ich bin fassungslos über das, was er diesen Kindern angetan hat.
"Endstation" befasst sich mit einem Krankenpfleger der voraussichtlich während seiner Berufszeit mehr als hundert Patienten getötet hat. Bei vielen Patienten konnte man leider nicht mehr nachweisen, da diese inzwischen eingeäschert waren. Unfassbar für mich selbst als Krankenschwester, wie ein Mensch so eine Tat begehen und sich dann noch morgens im Spiegel betrachten kann? "Die herrenlose Hand" beschreibt das traurigste Kapitel Münchens, nämlich das Attentat vom Oktoberfest 1980, bei dem es 13 Tote und über 200 Verletzte gab, darunter auch viele Kinder. Was bewegt einen jungen Mann so ein Attentat zu begehen, das erfahre ich ein teilweise aus dieser Geschichte. Doch leider sind auch Jahre später immer noch viele Fragen offen zu diesem erschütternden Ereignis. In "Linie 53" geht es um die Geiselnahme von Gladbeck von 1988. Die Geschichte eines Bankraubs, der dann eskaliert, wird hier sehr ausführlich geschildert. Ich hatte manchmal den Eindruck, als wenn ich mitten im Geschehen dabei wäre. Erschüttert hat mich natürlich ebenfalls die Geschichte "Menschenwürde", bei dem es um eine Kindesentführung geht und die Frage, wie weit darf ein Polizist gehen, um einen Täter zu Geständnis zu zwingen. Mich konnten alle diese Fälle erneut in den Bann ziehen und ich bin jedes Mal entsetzt, was für brutale Verbrechen es in unserem Land gab und noch heute gibt. Wieder ist es mit diesem Buch gelungen, eine aufschlussreiche Sammlung an realen Fällen zusammenzustellen.

Fazit:
Dieses Buch ist ein absolutes Muss für alle Fans von Kriminalgeschichten. Allerdings braucht man mitunter ein gutes Nervenkostüm, damit man diese brutalen Verbrechen Lesen kann. Ich jedenfalls möchte dieses Buch empfehlen und gebe, trotzdem ich die zweiteilige Geschichte fast etwas zu ausführlich empfand, wieder 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Schockierende Kriminalfälle aus Kanada

True Crime Kanada
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"Jedes Verhalten wird allein durch die Absicht gut oder böse." (Gloria Beck)
Verhängnisvolle Familiendramen, brutale Serienmörder, Folter, Betrug und schockierender Missbrauch erwarten und in der neue ...

"Jedes Verhalten wird allein durch die Absicht gut oder böse." (Gloria Beck)
Verhängnisvolle Familiendramen, brutale Serienmörder, Folter, Betrug und schockierender Missbrauch erwarten und in der neue True Crime Ausgabe aus Kanada. Geschockt und fassungslos hat mich dieses Buch wieder einmal gemacht, besonders mit dem was Menschen anderen antun. "Erlöse sie von dem Bösen" zeigt uns die Ausweglosigkeit des Vaters eines schwerstbehinderten Kindes. Darf ein Mensch über das Leben eines anderen bestimmen? Ich selbst bin bei diesem Thema hin- und hergerissen, besonders bei diesem Fall. Eine Tierquälerei führt uns in"Du kannst es nicht stoppen" zu einem wirklich grausamen Mordfall. Der sogenannte Vakuum Katzen Killer wird in ganz Kanada bekannt und gesucht. Das er allerdings noch mehr als nur Katzen tötet, ahnt da noch keiner. Mit dem Massaker von Montréal befasst sich die Story "Der Würfel ist gefallen". Bei einem Amoklauf am 6. Dezember 1989 werden in der polytechnischen Hochschule Montéals 14 Frauen getötet und weitere 14 verletzt, eher er sich selbst richtet. Feministinnen hätten sein Leben ruiniert, war mit einer der Gründe seiner Tat. Eine heftige Geschichte wird in "Pakt mit dem Teufel" geschildert. Das Serienkillerpaar Ken und Barbie, wie man sie auch nennt, foltern, vergewaltigen und töten dabei junge Frauen. Diese Horrortaten wird keiner je in Kanada vergessen, schon gar nicht die Familie von Karla Homolka. Ein wirklich abscheuliches Verbrechen zeichnet die Geschichte "Bus 1170" auf. Dieser brutale Mord an dem 22-jährigen Tim McLane in einem Greyhound Bus macht mich einfach nur fassungslos. Den diese Tat ist so unbegreiflich traurig, dass ich mit der Familie mitfühle. Dies sind nur fünf von elf wahren Kriminalfällen aus Kanada. Einem Land, das ich bisher nur durch seine wundervolle Natur und Schönheit kenne. Adrian Langenscheid hingegen hat mir jetzt die Kehrseite dieses Landes aufgezeigt. Den auch in Kanada gibt es Mörder und Verbrecher. Nach seinen beiden letzten True Crime Büchern aus Deutschland, wo ich viele Fälle kannte, waren diese hier für mich alle total unbekannt. Sehr ausführlich und mit viel Liebe zum Detail schildert er hier diese Kriminalfälle.

Fazit:
Selbst wenn mich vieles entsetzt hat, war es doch wieder sehr interessant gewesen, dieses Buch hier zu lesen. Wer also gerne mehr über Kanadas größte Verbrechen lesen möchte, der ist hier genau richtig. Deshalb von mir wieder eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

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