Stumme Schreie
Der siebte SchreiJedes Frühjahr wird ein junger Bursch entführt, der dann eine Woche später tot aufgefunden wird. Das letzte Opfer jedoch kann dem Mörder entkommen und soll nun, ein Jahr danach, von Special Agent Deacon ...
Jedes Frühjahr wird ein junger Bursch entführt, der dann eine Woche später tot aufgefunden wird. Das letzte Opfer jedoch kann dem Mörder entkommen und soll nun, ein Jahr danach, von Special Agent Deacon Hamilton nochmals befragt werden, um die Ermittlungsdaten zu aktualisieren und bei einem neuerlichen Vermisstenfall zu helfen. Allerdings ist der neunjährige Steve auf Marinas Reittherapieranch schwer traumatisiert und noch dazu stumm. Ob er tatsächlich weiterhelfen kann?
Linda Budinger setzt ihren Thriller in der Jetztzeit an und schildert die Situation aus unterschiedlichen Sichtweisen: Deacon Hamilton und ein weiterer Ermittler, Brenner, stehen im Mittelpunkt der Betrachtung, aber auch das entkommene Opfer Steve und der Täter selbst kommen immer wieder zu Wort. Dadurch entsteht eine kontinuierliche Spannung, man kommt dem Mörder Schritt für Schritt auf die Spur, bis sich dieser schließlich dem Leser offenbart, noch bevor Hamilton Gewissheit hat. Die gesamte Handlung ist logisch und strukturiert aufgebaut, etliche Fakten und Phänomene sind ausgezeichnet recherchiert und fließen gut verknüpft ins Geschehen ein.
Die Anzahl der Hauptfiguren ist gut überschaubar, jede einzelne von ihnen genau und klar charakterisiert, sodass man schnell ein deutliches Bild von allen vor Augen hat. Auch die jeweiligen Örtlichkeiten beschreibt die Autorin so übersichtlich, dass der Leser sich selbst in die jeweilige Szene hineinversetzen kann. Schließlich passt auch der angenehm flüssige Schreibstil zu dem spannenden Thema, das hier verarbeitet wird.
Fazit: ein rundum gelungener Thriller mit charakterstarken Figuren und interessanten Details, den ich gerne weiter empfehle.