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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2018

Wie viel kann man vergeben

Nichts ist gut. Ohne dich.
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Lea Coplin zeigt ihn ihrem neuen Buch auf beeindruckende Weise, wie ein tragischer Unfall in der Vergangenheit das Leben von Menschen auch noch viele Jahre später beeinflusst. Doch kann man sich wirklich ...

Lea Coplin zeigt ihn ihrem neuen Buch auf beeindruckende Weise, wie ein tragischer Unfall in der Vergangenheit das Leben von Menschen auch noch viele Jahre später beeinflusst. Doch kann man sich wirklich auf Erinnerungen und Erzählungen der Vergangenheit verlassen?

Die Geschichte von Jana und Leander hat mich nicht von Anfang an gepackt, doch je mehr ich in der Geschichte war, umso fesselnder wurde diese. Das Gefühlschaos aller Beteiligten wurde von der Autorin auf sehr gekonnte Weise vermittelt und man war sich nie ganz so sicher, wo die Geschichte am Ende hinlaufen wird. Dazu ein paar überraschende Enthüllungen und man war dann doch gefesselt. Die Protagonisten an sich waren sehr schön mitten aus dem Leben genommen mit all ihren Schwächen und Zweifeln. Und über der ganzen Geschichte schwebte stets die Frage, wie viel kann man am Ende verzeihen, was sie für mich nochmals auf eine ganz andere emotionale Ebene gehoben hat. Man wird es nicht bereuen, das Buch gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Gelungene Kombination aus Unterhaltung und philosophischen Fragen

Wie man die Zeit anhält
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Matt Haig hat mit seinem neuesten Buch „Wie man die Zeit anhält“ einen wunderschönen Liebesroman geschrieben, der gleichzeitig so viel mehr ist. Man begleitet den Geschichtslehrer Tom bei seinen Erinnerungen ...

Matt Haig hat mit seinem neuesten Buch „Wie man die Zeit anhält“ einen wunderschönen Liebesroman geschrieben, der gleichzeitig so viel mehr ist. Man begleitet den Geschichtslehrer Tom bei seinen Erinnerungen durch die Zeit und erlebt Situationen, die er erlebt hat und den Verlust seiner großen Liebe. Bis er sein Herz erneut verliert und seine Situation mehr als kritisch reflektiert. Denn ist man nun gesegnet, wenn man ewig lebt oder doch eher gestraft, lieber ein langlebiger Albatros oder Eintagsfliege im Lauf der Zeit.

Durch die wechselnden Zeitsprünge ist es hin und wieder etwas schwer, der Geschichte zu folgen. Die Hauptperson Tom ist jedoch mehr als nahbar und vor allem durch seine Gedanken und das Hinterfragen seiner eigenen Situation mehr als sympathisch. Eine gelungene Kombination aus Unterhaltungslektüre und philosophischen Fragestellungen zum Leben und der Zeit.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Liebe überwindet alles

SOFIAN Der Sarazene
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Carolin Sesta entführt uns in ihrem Roman in eine eher ungewöhnliche Zeit, die noch nicht allzu oft in Romanen behandelt wurde: 933 im schönen Piemont, als die Sarazenen durchs Land zogen und so manches ...

Carolin Sesta entführt uns in ihrem Roman in eine eher ungewöhnliche Zeit, die noch nicht allzu oft in Romanen behandelt wurde: 933 im schönen Piemont, als die Sarazenen durchs Land zogen und so manches Dorf auslöschten. Und in genau dieser rauen Zeit entsteht eine zarte Liebe zwischen zweien, die doch eigentlich Feinde sein sollten. Gleichzeit spielt das Buch jedoch auch in der Gegenwart, in der Frederika plötzlich von den vergangenen Ereignissen träumt.
Ein gekonnt gesponnener Roman, dessen Geschichte sich langsam entwickelt und fesselt. Gleichzeitig werden wichtige Themen angesprochen, die aktueller nicht sein können, wo gerade auch heute viele Konflikte durch unterschiedliche Kulturen und Ansichten entstehen.

Die Schreibweise ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch nach einer gewissen Eingewöhnungszeit entfaltet sich die besondere Poesie. Die Hauptcharaktere sind sehr schön ausgearbeitet und man kann sehr gut mit ihnen fühlen.

Eine etwas andere Geschichte, die sicherlich auch ihre Fans finden wird, auch oder gerade weil sie nicht den gängigen Standards entspricht.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Amüsanter historischer Roman

Das wilde Herz der Lady Gwen
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Einem Buch, welches in Schottland spielt, kann ich nur schwer widerstehen, und so war es auch bei diesem Buch. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn Lady Gwendolyn ist unterhaltsam, einzigartig, stur wie ...

Einem Buch, welches in Schottland spielt, kann ich nur schwer widerstehen, und so war es auch bei diesem Buch. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn Lady Gwendolyn ist unterhaltsam, einzigartig, stur wie ein Esel und einfach ein tolle weiblicher Charakter zu einer Zeit, in der Frauen eigentlich oft nur das Heimchen am Herd sind. Es ist beeindruckend, wie sie ihre Schwester vor einem schweren Schicksal bewahren will und dabei selber in ein unglaubliches Abenteuer stolpert. Amüsante Charaktere und ein flüssiger Schreibstil haben sehr gut durch die Geschichte geführt, die die und da etwas vorhersehbar war, jedoch stets unterhalten konnte. Dabei hat das Setting im schönen Schottland sein weiteres getan, dass man nur so durch das Buch geflogen ist und einfach mal für ein paar Stunden abschalten konnte.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Wo ist Nordenq

Wo ist Norden
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Die turbulenten 90er in Deutschland, direkt nach dem Mauerfall. Da hat sich die Autorin eine spannende Zeit für ihren Roman ausgesucht und passend ihre Protagonisten nahe Berlin auf einem alten Gutshof ...

Die turbulenten 90er in Deutschland, direkt nach dem Mauerfall. Da hat sich die Autorin eine spannende Zeit für ihren Roman ausgesucht und passend ihre Protagonisten nahe Berlin auf einem alten Gutshof einquatiert. Große Träume und noch mehr Arbeit bestimmt den Alltag der Familie. Der Zusammenhalt und die Unterschiede zwischen West und Ost, es werden viele wichtige Themen angesprochen oder durch interessante Untertöne vermittelt. Das Buch schafft es zudem nicht langweilig zu werden, auch wenn so richtige Spannungsbögen nicht wirklich vorhanden sind. Aber die Stimmung und das Setting, interessante Charaktere und ein angenehm zu lesender Schreibstil schaffen es trotzdem, den Leser ans Buch zu fesseln.

Das Buch ist auf jeden Fall sehr interessant für Leute, welche diese Zeit selber mit er- und durchlebt haben, beim Umbruch Deutschlands hautnah dabei waren. Aber auch jüngere Generationen sollten ihren Gefallen und Interesse am Buch und der Geschichte finde.