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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2020

harte Knochenarbeit

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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Meine Meinung zum Buch:
Der Einstieg in das Buch ist von Anfang an spannend und rasant – es wird eine Sammelstelle unzähligen alten menschlichen Knochen gefunden und gleich darauf auch noch ein recht ...


Meine Meinung zum Buch:
Der Einstieg in das Buch ist von Anfang an spannend und rasant – es wird eine Sammelstelle unzähligen alten menschlichen Knochen gefunden und gleich darauf auch noch ein recht junges Skelett. Die Geschichte hat mich sofort in den Bann gezogen. Besonders spannend wird die Verschleierung des Täters gehandhabt, man wird als LeserIn am Anfang im Unklaren gelassen und es könnten sich mehrere Spuren als richtig herausstellen, aber im letzten Drittel war dann alles klar. Die brutale Vorgehensweise der Taten und wie Mütter und Kinder ausgewählt und unter Druck gesetzt werden, war noch ein zusätzlicher emotionaler Kick.
Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich äußerst schwierig, einerseits aufgrund der Wetterbedingungen, aber auch, weil das Team neu zusammenarbeitet und recht wenige Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Die bürokratischen Hintergründe werden auch als ein Nebenstrang erörtert. Der dritte Nebenstrang mit der Forschungsarbeit von Sayer Altair war mir dann schon um eine Handlungsidee zu viel, da es am Ende auch nicht wirklich ein Ergebnis gab und wer sich hinter dem mächtigen Probanden versteckt, bleibt auch unbeantwortet. Hier hätte ich mir entweder einen direkteren Zusammenhang zum Fall gewünscht sowie eine Aufklärung, ansonsten hätte dieser Handlungsstrang auch weggelassen werden können.

Mein Fazit:
Ein sehr spannender Fall mit alten und neuen Geschichten, die sich am Ende verknüpfen und auflösen – von mir gibt es eine Leseempfehlung, alleine schon wegen dem liebenswürdigen Ermittlungsteam.

Veröffentlicht am 20.01.2020

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Geteilt durch zwei
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Meine Meinung zum Buch:
Nadja ist als Charakter facettenreich und sehr authentisch beschrieben. Man merkt ihr an, dass sie in ihrem Leben ständig auf der Suche ist, dass ihr etwas fehlt, aber sie nicht ...

Meine Meinung zum Buch:
Nadja ist als Charakter facettenreich und sehr authentisch beschrieben. Man merkt ihr an, dass sie in ihrem Leben ständig auf der Suche ist, dass ihr etwas fehlt, aber sie nicht genau benennen kann, warum sie sich so fühlt. Dass sie adoptiert wurde, war ja kein Geheimnis, dass sie eine Zwillingsschwester hat, allerdings lange Zeit schon. Ich finde es verständlich, dass Nadja ihre Zwillingsschwester kennenlernen möchte und so ergibt ein Schritt den nächsten. Die Erzählungen über ihre Mutter haben mich sehr berührt, sie war damals noch so jung und unbeholfen und wurde mit ihrem Schicksal alleine gelassen.
Mir haben die unterschiedlichen Erzählperspektiven sehr gut gefallen – so hat man teilweise auch ein und dasselbe Erlebnis aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten können. Gut erkennbar wurde dadurch auch, dass die beiden Zwillingsschwestern einige Gemeinsamkeiten haben, aber dass sie eben auch sehr viele Unterschiede aufweisen, sowie von den jeweiligen Familien geprägt wurden, in denen sie aufgewachsen sind.
Ohne zu viel zu verraten, der Schluss hat mir persönlich nicht so gut gefallen. Ich hätte mir eine andere Wende gewünscht oder zumindest, dass nicht alles so glatt läuft, wie es der Fall war. Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen, da es mit viel Gefühl und sehr facettenreich geschrieben wurde.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.01.2020

Mama-Power und gesellschaftskritischer Spiegel

Solange du noch lebst
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Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin spielt geschickt mit den Gefühlen der LeserInnen und bei mir ist dieser Schachzug komplett aufgegangen– wenn es um das Leben eines Kindes geht, dann habe ich vollstes ...

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin spielt geschickt mit den Gefühlen der LeserInnen und bei mir ist dieser Schachzug komplett aufgegangen– wenn es um das Leben eines Kindes geht, dann habe ich vollstes Verständnis für jegliches Verhalten der betroffenen Eltern. Der kleine Ethan hat mir sehr leidgetan, er ist nicht nur Opfer der Entführung geworden, er war auch vorher schon in seiner Klasse der Außenseiter und im Scheidungskonflikt seiner Eltern ist er auch zwischen die Fronten geraten. Zudem wird man als LeserIn in die Irre geführt, wer als möglicher Täter in Frage kommt. War es der Ex-Mann und Vater oder doch jemand anderes? Zudem bietet die Verwechslung der beiden Jungen einen zusätzlichen Spannungsfaktor. Dass die beiden Mütter um ihre Kinder kämpfen und sie zu schützen versuchen, mit all ihren Mitteln, finde ich natürlich und selbstverständlich. Mir hat der Esoterik-Einschlag der Oma nicht so gut gefallen, ansonsten war sie eine Bereicherung für die Familie in ihrer Konfliktsituation. Gut gelungen ist auch der gesellschaftliche Spiegel, der zeigt, wie sich die „angeblichen Freunde“, in diesem Fall die Eltern der Schulkolleginnen abwenden, sobald ein Unglück geschieht und man schnell vorverurteilt wird und selbst die Schuld zugeschoben bekommt.

Veröffentlicht am 18.01.2020

solider Krimi ohne ländliche Idylle

Eiskalte Hölle
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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch punktet mit den detaillierten Beschreibungen der Landschaft, die man sich als LeserIn bildlich vorstellen kann, auch wenn man noch nie dort war. Das normalerweise idyllische ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch punktet mit den detaillierten Beschreibungen der Landschaft, die man sich als LeserIn bildlich vorstellen kann, auch wenn man noch nie dort war. Das normalerweise idyllische Bergleben ist aber in diesem Fall alles andere als idyllisch. Die Stimmung wirkt gedrückt, die Vergangenheit wird totgeschwiegen und verdrängt und unangenehme Sachen werden nicht gerne angesprochen. Fremden gegenüber hegt die Dorfgemeinschaft sowieso einen Groll und es werden keine Informationen weitergegeben. Dementsprechend schwierig gestalten sich auch die Ermittlungen zu den aktuellen Mordfällen. Umso spannender dafür ist es, mit zu fiebern und zu erraten, wer als Täter in Frage kommen könnte und wo sich die Ermittler vielleicht irren könnten. Teresa hat mir als Charakter nicht so gut gefallen, ihre unfreundliche Art neuen Mitarbeitern gegenüber und das Vertuschen ihrer gesundheitlichen Probleme, konnten mich nicht von ihr überzeugen. Ich bin gespannt, wie lange sie ihre Arbeit unter diesen Umständen noch nachgehen kann, ohne dass jemand von ihrem Geheimnis erfährt. Die Aufklärung des Falles am Ende war wiederum sehr spannend, wenn auch keine allzu große Überraschung für mich.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2020

märchenhafte Leseempfehlung

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
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Meine Meinung zum Buch:
„Rapunzel, mein“ ist das zweite Buch, das ich von Lars Schütz gelesen habe und ich bin weiterhin ein großer Fan des Autors. Mir gefällt hier vor allem die Kombination aus Krimi ...

Meine Meinung zum Buch:
„Rapunzel, mein“ ist das zweite Buch, das ich von Lars Schütz gelesen habe und ich bin weiterhin ein großer Fan des Autors. Mir gefällt hier vor allem die Kombination aus Krimi und Märchen, es werden immer wieder Parallelen zur Märchenwelt gezogen. Zweitens finde ich es sehr gelungen, dass Rabea selbst vorbelastet und durch das Verschwinden ihrer kleinen Schwester befangen ist und dadurch unüberlegte Alleingänge unternimmt, denn erst so ist richtig Spannung aufgekommen. Gerade weil sie so impulsiv handelt und dadurch viele Fehler macht, wurde der Fall zwar nicht schneller aufgeklärt, aber dafür ausführlicher und intensiver. Grall ist mir in diesem Teil ein wenig zu kurz gekommen, ich hoffe, dass er im nächsten Teil wieder voll und ganz zurückkehrt und eine größere, bedeutendere Rolle bekommt. Überrascht war ich vor allem vom Ende des Buches, das ich so nicht erwartet hätte. Ich möchte aber auch nicht zu viel verraten und euch den Spaß am Lesen verderben, also kann ich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen!