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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2019

zwei Frauen - eine Geschichte

Das Leuchten jenes Sommers
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Meine Meinung zum Buch:
Der Roman von Nikola Scott beschreibt sehr gut, dass es auch über Jahrzehnte hinweg immer wieder ähnliche Liebes- und Leidensgeschichten von jungen Frauen gibt. Auf der einen Seite ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Roman von Nikola Scott beschreibt sehr gut, dass es auch über Jahrzehnte hinweg immer wieder ähnliche Liebes- und Leidensgeschichten von jungen Frauen gibt. Auf der einen Seite erzählt Chloe, ehemalige engagierte Fotografin, jetzt verheiratet mit einem Arzt und schwanger ihre persönliche Geschichte. Sie ist nicht glücklich in ihrer Ehe, freut sich nicht auf ihr Baby und würde gerne wieder arbeiten. Durch einen zufälligen Fotoauftrag lernt sie Maddy kennen, die sich ihr nach und nach öffnet und von ihrem traurigen Schicksal erzählt – wie sie ihre geliebte Schwester zuerst an einen Mann, der ihr nichts Gutes wollte und dann an den Tod verloren hat. Maddy erzählt ihre Biografie so eindrucksvoll und traurig schön, dass Chloe immer wieder den Drang verspürt zu ihr zu kommen und die beiden Frauen fühlen sich in ihrer Trauer bestärkt. Es bahnt sich nach und nach eine wunderbare Freundschaft an.

Mein Fazit:
Das Leuchten jenes Sommers ist eine traurig schöne Geschichte über die Kraft und die Macht der Liebe und ihrer Schattenseiten.

Veröffentlicht am 14.04.2019

macht Lust auf Urlaub und La Gomera

Der Wind nimmt uns mit
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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch fällt aufgrund des strahlend, frischen Covers sofort auf und bereitet gute Laune und Urlaubsfeeling. Zu Beginn habe ich mir Mayas Reisen und ihren Reiseblog aufregend und ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch fällt aufgrund des strahlend, frischen Covers sofort auf und bereitet gute Laune und Urlaubsfeeling. Zu Beginn habe ich mir Mayas Reisen und ihren Reiseblog aufregend und schön vorgestellt, aber man bekommt als LeserIn bald den Eindruck, dass hinter Mayas Reisen mehr steckt als ihre Liebe zu fernen Ländern. Ihre geplante Tour in 52 Wochen ebenso viele Länder zu bereisen, erweist sich als stressige Tortour mit der sie sich selbst etwas beweisen will und zudem ihrer Mutter aus dem Weg gehen möchte. Doch das Schicksal schickt ihr Tobi, von dem sie nach einem One-Night-Stand schwanger wird und plötzlich spielen die Hormone bei Maya verrückt. Um Tobi zu finden, nimmt sie sogar in Kauf, die Insel La Gomera zu besuchen, auf der ihre Mutter wohnt. Dass es hier zwangsläufig zu einem Aufeinandertreffen kommen muss, ist vorprogrammiert. Die Ereignisse auf der Insel wirken teilweise sehr konstruiert und die InselbewohnerInnen klischeehaft, dennoch habe ich durch die inselkundige Autorin auch die schönen Seiten der Insel veranschaulicht bekommen. Am besten gefallen haben mir die Rückblenden von Karoline als Jugendliche und ihre Zeit auf La Gomera.
Der Schluss war leider sehr vorhersehbar und ich muss gestehen, mir ging es dann im Endeffekt auch viel zu schnell. Der Roman war zu Ende und alle happy.

Mein Fazit:
Eine leichte Sommerlektüre mit einer vorhersehbaren Geschichte, die aber auch die schönen Plätzchen von La Gomera zeigt und Lust auf Urlaub macht.

Veröffentlicht am 14.04.2019

schafft Bewusstsein und macht nachdenklich

Wenn man den Himmel umdreht, ist er ein Meer
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Meine Meinung zum Buch:
Zuallererst sind mir der poetische und wunderschöne Titel sowie das ebenso ansprechende Cover positiv aufgefallen. Der Schreibstil wirkt zu Beginn etwas direkt, beobachtend, distanziert, ...

Meine Meinung zum Buch:
Zuallererst sind mir der poetische und wunderschöne Titel sowie das ebenso ansprechende Cover positiv aufgefallen. Der Schreibstil wirkt zu Beginn etwas direkt, beobachtend, distanziert, sodass ich nicht sofort auf die Idee gekommen bin, dass die Autorin ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen schildert. Mit der Zeit bekommt man allerdings einen besseren Einblick in die Familiengeschichte und kann die Distanziertheit und fehlende Emotionalität nachvollziehen, trotzdem hätte ich mir mehr Emotionen und Nähe gewünscht.
Der Zwiespalt zwischen positivem Denken und dann wieder Enttäuschung, der Wunsch nach Nähe und dann wieder der Wunsch allein zu sein – die ganzen Hochs und Tiefs, die die Krankengeschichte und die Verarbeitung der Erlebnisse mit sich bringen, finde ich, sind sehr gut zum Ausdruck gekommen. Nicht ganz klar war mir zeitweise die Beziehung zu J., manchmal waren sie sich sehr nah und dann ist er nicht da, wenn Tabea eine lebensnotwendige Operation über sich ergehen lassen muss.
Schön finde ich, dass viele Metapher und poetische Sichtweisen vorkommen, die die Erzählungen rund um den Krankenhausalltag und die Aufarbeitung der Familiengeschichte, besser ausdrücken. Sehr ergreifend finde ich die Aussage auf S. 49: „Wenn ich keine Worte habe, schicke ich Bilder.“ Eine andere Ausdrucksweise, nicht mit Wörtern, aber trotzdem vermittelt es gut, wie es emotional in Tabea aussieht.
Außerdem hat das Buch in mir auch die Frage aufgeworfen, ob ich, wenn ich in der gleichen Situation wie Tabea wäre, ein Organ von einem Familienangehörigen annehmen möchte und umgekehrt, ob ich ein Organ spenden würde. Ich glaube, diese Fragen haben auch viele weitere LeserInnen nachträglich beschäftigt und ein Bewusstsein für die Thematik wachgerufen.

Mein Fazit:
Die SMS, die Tabea an alle Freunde schickt: „Guten Tag, Leben!“, ist treffend für den Neuanfang und die positiven Erwartungen an die Zukunft.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Reflexionen eines Lebens

Die Angehörigen
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Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil ist schnörkellos, reflektierend und besteht hauptsächlich aus Genes Erinnerungen über das Leben mit seiner Familie und seinen Freunden. Nach dem plötzlichen und ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil ist schnörkellos, reflektierend und besteht hauptsächlich aus Genes Erinnerungen über das Leben mit seiner Familie und seinen Freunden. Nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod seiner Frau Maida stellt er sich die Frage, ob sie mit ihm und mit ihrem Leben überhaupt glücklich war. Mit dem Nachruf beschäftigt sich Gene sehr lange und kommt schließlich zu dem Entschluss, seinen Verlust in einem Satz zusammenzufassen: „Irgendetwas Konkretes war verloren gegangen“ (S. 71).
Nach dem Tod seiner Frau stellt Gene auch fest, dass er mit der gemeinsamen, erwachsenen Tochter Dary nicht viele Gemeinsamkeiten hat, dass die verstorbene Ehefrau das Bindeglied zwischen ihm und seiner Tochter sowie auch zu den gemeinsamen Freunden war. Mit seiner Enkelin kann er besser reden als mit seiner Tochter. Seine Tochter entspricht in vieler Hinsicht nicht seinem Bild, wie er sich seine Tochter vorgestellt hat und auch wenn Gene versucht tolerant zu sein, so gelingt ihm das nicht immer von Herzen. Er würde seine Tochter so gerne richtig glücklich erleben. Er stellt in Frage, warum sie so geworden ist, wie sie ist und ärgert sich, dass er keinen guten Draht zu ihr findet.
Mit dem Alleinsein kommt Gene zuerst recht passabel klar, doch seine Tochter sucht mittels Annonce eine Haushälterin für ihn. Mit der Haushälterin beginnt er eine kurze Romanze und fühlt sich plötzlich wieder in einer neuen Lebensphase – auf der einen Seite glücklich, auf der anderen Seite verheimlicht er es vor seinen Freunden und seiner Familie. Er weiß nicht so recht, wie er mit der neuen Situation umgehen soll und wie es passieren konnte, dass er sich nach so kurzer Zeit schon wieder neu verliebt hat. Doch seine Haushälterin kommt mit der Situation nicht klar und beendet schon bald die Beziehung und das Dienstverhältnis.
Gene zieht sich immer mehr zurück und hinterfragt sein komplettes Leben. Zeitweise zweifelt er sogar an der Echtheit der Partnerschaft zwischen ihm und Maida. Er beschäftigt sich mit dem Sinn des Lebens und stellt sich die Frage: „Bestand sein Lebenssinn darin niemals alleine zu sein?„ (S. 276).

Mein Fazit:
Der Roman behandelt in reflektierender Sichtweise das Leben von Gene, seinem Umfeld und seiner Familie und macht auch vor unangenehmen Themen nicht halt.

Veröffentlicht am 11.04.2019

der Racheplan

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Meine Meinung zum Buch:
Der Roman „Golden Cage“ unterscheidet sich inhaltlich komplett von der Krimireihe der Autorin, die in Fjällbacka spielt. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und erzählend und die ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Roman „Golden Cage“ unterscheidet sich inhaltlich komplett von der Krimireihe der Autorin, die in Fjällbacka spielt. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und erzählend und die Spannung schwankt ein wenig auf und ab, bekommt aber am Schluss ihren Höhepunkt. Faye hat sich als Charakter sehr stark verändert und im Laufe des Buches weiterentwickelt. Zu Beginn war sie naiv und unmotiviert, aber die Enttäuschung und den Betrug durch ihren Ehemann hat sie Rachegefühle entwickelt und einen konkreten Racheplan ausgearbeitet und durchgezogen. Ich muss zugeben, dass es zwar spannend zu lesen war, was Faye in kürzester Zeit alles geschaffen hat, aber sonderlich realistisch finde ich es nicht. Gut finde ich die Idee mit dem Geschäftskonzept, bei dem betrogene Frauen als Investoren einsteigen, das könnte auch in der Realität gut funktionieren, allerdings mit anderen Produkten. Dass Faye aber in so kurzer Zeit dermaßen viel Geld verdienen kann, ist äußerst überzogen. Es werden einige Klischees bedient, aber für einen Roman hat es mich nicht allzu sehr gestört.
Der Schluss des Buches hat mir am besten gefallen, ohne zu viel zu verraten, er rundet den gesamten Roman ab und als LeserIn ist man zufrieden.

Mein Fazit:
„Golden Cage“ – ein Racheplan von betrogenen Frauen, der voll und ganz aufgeht.