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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2017

Fortsetzung sehnsüchtig erwartet

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Suse hat es nach ihrer Trennung nicht leicht als alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Da ihr Exmann sie finanziell nicht unterstützt, muss sie in einer Drogerie arbeiten ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Suse hat es nach ihrer Trennung nicht leicht als alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Da ihr Exmann sie finanziell nicht unterstützt, muss sie in einer Drogerie arbeiten und kommt mit ihrem Haushalt und den Kindern kaum klar. Vor allem Jacqueline ist im rebellischen Teenageralter, schwänzt die Schule und ist dann über Tage spurlos verschwunden. Suse schaltet die Polizei ein, doch zuerst will ihr niemand so richtig glauben – bis in der Nachbarschaft eine Leiche gefunden wird.

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat das unterschiedliche Ermittlerduo sehr gut gefallen, da sie sich beruflich bestens ergänzen, aber auch aus ihrem Privatleben verschiedene Erfahrungen einbringen können. Bei Suse habe ich eine gewisse Zeit gebraucht, bis ich sie richtig einschätzen konnte und auch um die Hintergründe ihrer gescheiterten Ehe und dem Bruch mit ihren Eltern und ihrer Schwester zu durchschauen. Die Suche nach Jacqueline war trotz einiger Ablenkungsmanöver sehr spannend mitzuverfolgen und am Ende des Buches war ich sehr überrascht. Ich hatte mir aufgrund der kurzen Einblicke über die Person in Gefangenschaft, die zwischen den Kapiteln und zu Beginn geschildert werden, etwas Anderes vorgestellt, aber nach der Aufklärung ist alles klar. Wie Krist auf S. 316 schreibt: „Die Lösung ist am Ende häufig banal.“

Mein Fazit:
Der erste Teil der Alanna-Reihe von Martin Krist ist absolut empfehlenswert und hält am Ende einige Überraschungsmomente bereit. Ich freue mich schon sehr auf den folgenden Teil.

Veröffentlicht am 21.11.2017

absolut lesenswert

Du
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Kurze Inhaltsangabe:
Den Inhalt des Buches “Du“ von Zoran Drvenkar korrekt wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten und eigene Interpretationen hineinzupacken, ist nahezu unmöglich. Kurz zusammengefasst ...

Kurze Inhaltsangabe:
Den Inhalt des Buches “Du“ von Zoran Drvenkar korrekt wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten und eigene Interpretationen hineinzupacken, ist nahezu unmöglich. Kurz zusammengefasst handelt das Buch einerseits von einer Mädchenclique, die so nach und nach immer tiefer in eine verstrickte und gefährliche Situation hineinrutscht. Der zweite Erzählstrang handelt von mehreren Personen aus dem Drogen- und Gewaltmilieu sowie Familienbanden und Verwicklungen. Es kommt ein Reisender vor, der ein Doppelleben führt und unbemerkt Massenmassaker anrichtet und nebenbei eine Familie hat.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil von Zoran Drvenkar erscheint zu Beginn ungewöhnlich, es wechseln sich innerhalb von wenigen Seiten mehrmals sämtliche Schauplätze und Charaktere. Mich hat das Buch bis zum Schluss immer wieder überrascht, welche Wende die Geschichte genommen hat und auch folgende Frage stellte sich bei mir mehrmals: „Was wäre gewesen, wenn…?“ Erst am Ende des Buches finden die einzelnen Erzählstränge und Lebensgeschichten der Charaktere zueinander.
Die gemeinsamen Erfahrungen der Mädchenclique nehmen im Buch einen sehr großen Raum ein und man erfährt nebenbei auch viele Details aus ihren individuellen Privatleben, die sie nicht einmal mit ihren besten Freundinnen teilen.
Mich hat das Buch an manchen Stellen sehr überrascht, dann war es wiederum eine lockere leichte Geschichte unter Teenagern, plötzliche Wende ins Drogenmilieu, Familienbanden, Rache, viele Tote, kurz zusammengefasst: Ein Buch mit sehr vielen Facetten und einer äußerst ungewöhnlichen Geschichte.

Cover und Titel:
Das Cover finde ich ansprechend gestaltet, sodass das Buch auffällt, allerdings hätte ich eine andere Person für das Titelbild gewählt. Den Titel „Du“ finde ich gut gewählt, denn die/der LeserIn wird im Buch mit „Du“ angesprochen, was auch dazu beiträgt, dass der Thriller anders zu lesen ist, auf eine andere Weise die/den LeserIn anspricht und wirkt.

Fazit:
Du ist ein Buch, das sehr stark polarisiert: Entweder man liebt das Buch und kann es nicht mehr weglegen bis man es zu Ende gelesen hat oder man kann mit dem außergewöhnlichen Schreibstil nicht warm werden. Bei mir ist der erste Fall eingetreten. Auf alle Fälle ist es ein Buch, das auch lange nach dem Lesen noch nachwirkt und beschäftigt und von mir das Prädikat „absolut lesenswert“ erhält.

Veröffentlicht am 05.11.2017

ein veränderter Harry Hole

Durst
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Ein Serientäter, der über eine Dating-App weibliche Opfer ausfindig macht, sie tötet und ihr Blut trinkt, macht die Osloer Polizei ratlos und versetzt die Bevölkerung in Panik. ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Ein Serientäter, der über eine Dating-App weibliche Opfer ausfindig macht, sie tötet und ihr Blut trinkt, macht die Osloer Polizei ratlos und versetzt die Bevölkerung in Panik. Harry Hole, der sich für seine Frau und seinen Stiefsohn aus der Polizeiarbeit zurückgezogen hat, wird wieder mit ins Boot geholt.

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat der aktuelle Teil mit Harry Hole als Berater der Osloer Polizei sehr gut gefallen, weil sich Harry einerseits persönlich besser einbringen konnte und auch seiner Intuition besser folgen konnte. Als Charakter hat sich Harry meiner Meinung nach stark verändert und ich finde den „neuen Harry“ sympathischer, obwohl zwischenzeitlich wieder der „alte Harry“ durchkommt. Die Idee mit der Dating-App finde ich genau am Puls der Zeit. Wer als potentieller Täter in Frage kommt, war für mich gegen Ende des Buches schon recht deutlich zu erkennen, trotzdem war es spannend bis zum Schluss. Gerade auch die Parallelen aus Harrys Privatleben, der Blutkrankheit seiner Frau Rakel und auf der anderen Seite der Serientäter, der das Blut seiner weiblichen Opfer trinkt, haben noch zusätzliches Spannungspotenzial geboten. Die Wortspiele rund um die verschiedenen Bedeutungen von „Durst“ sind auch stimmig mit dem Titel und wurden mehrmals gut eingeknüpft.

Mein Fazit:
Ich kann das Buch absolut weiterempfehlen: Mir gefällt der Titel, ich finde die Idee mit der Dating-Agentur modern, aber am besten hat mir die persönliche Entwicklung von Harry Hole im Vergleich zu den vorigen Büchern gefallen.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Ernstes Thema und tiefgreifende Gespräche

Liliane Susewind – Giraffen übersieht man nicht
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Im zwölften Teil der Serie dürfen wir Liliane Susewind, Jesahja und ihre Familien auf eine aufregende Reise nach Afrika begleiten. Zuerst ist Lilli von der Artenvielfalt der ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Im zwölften Teil der Serie dürfen wir Liliane Susewind, Jesahja und ihre Familien auf eine aufregende Reise nach Afrika begleiten. Zuerst ist Lilli von der Artenvielfalt der Tiere und der wunderschönen Natur beeindruckt, doch schon bald muss sie erkennen, dass die Farmer hier Tiere für Trophäenjäger zur Jagd freigeben um Geld zu verdienen. Völlig verzweifelt versuchen Lilli und Jesahja die sympathische, hübsche Giraffe vor dem Tod zu retten.

Meine Meinung zum Inhalt:
Meine Töchter und ich haben schon mehrere der Vorgänger-Bücher von Liliane Susewind und ihren Abenteuern gelesen. Dieser Teil hat uns aber auf einer noch emotionaleren Ebene berührt. Lilli kann sich sehr gut in die Gefühlswelt der Tiere hineinversetzen und sie versteht auch die Probleme der Tiere, doch hier kommen Lilli und ihr Freund Jesahja selbst an ihre Grenzen. Sie werden selbst mit der traurigen, harten Realität konfrontiert und erfahren, dass es Menschen gibt, denen es Spaß macht, Tiere zu schießen und als Trophäe zu sammeln, just for fun. Auch wenn es für uns unvorstellbar ist, so mussten auch wir uns eingestehen, dass es in vielen Teilen der Welt trotzdem praktiziert wird und für die Einwohner eine nicht unbedeutende Einnahmequelle darstellt. Ich finde, dass Tanya Stewner sich als Autorin von Band zu Band weiterentwickelt hat und mit ihr habe ich auch bei Lilli eine positive Entwicklung feststellen können. Schade gefunden haben wir, dass sich Lilli, als sie Jesahjas Großeltern kennenlernt, nicht gleich zu sagen getraut, dass sie Vegetarierin ist und aus Überzeugung kein Fleisch ist. Bestimmt hätte es für sie eine Alternative gegeben und sie hätte an der gemeinsamen Mahlzeit teilnehmen können. Für die zukünftigen Bücher wünschen wir uns, dass Lilli noch selbstbewusster wird und sich auch den Menschen gegenüber resoluter verhält und zu ihren Einstellungen steht.

Mein Fazit:
Der zwölfte Teil von Liliane Susewind hat uns sehr beeindruckt und auch im Nachhinein haben wir noch viele Gespräche über artgerechte Tierhaltung, über Fleischkonsum im Allgemeinen oder über die Trophäenjagd von begehrten Tierarten geführt. Wir freuen uns schon auf den nächsten Teil und hoffen, dass auch dieser wieder ein tiefgreifendes Thema behandeln wird und dass wir nicht allzu lange auf eine Fortsetzung warten müssen.

Veröffentlicht am 17.10.2017

tickende Zeitkapsel

SOG
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Vor 12 Jahren wurde in Reykjavik eine Schülerin vergewaltigt und getötet. Genau 10 Jahre später taucht eine Zeitkapsel mit Aufsätzen von Schülern auf, wobei ein Aufsatz dadurch ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Vor 12 Jahren wurde in Reykjavik eine Schülerin vergewaltigt und getötet. Genau 10 Jahre später taucht eine Zeitkapsel mit Aufsätzen von Schülern auf, wobei ein Aufsatz dadurch hervorsticht, dass er die Initialen von Menschen aufzählt, die im Jahr 2016 bereits tot sein werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Wer ist der mysteriöse Briefeschreiber, von welchen Personen werden die Initialen genannt und wer könnte ein Motiv dafür haben, dass diese Personen beseitigt werden?

Meine Meinung zum Buch:
Zuerst war ich vom Titel etwas irritiert, ich hatte „SOG“ als Kürzel gesehen, vor allem da im Buch auch sehr häufig Namen mit Initialen abgekürzt waren, aber das hat sich dann ja schnell aufgeklärt.
Mir gefallen Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freyja als Charaktere sehr gut, vor allem, da sie beide alles andere als perfekt sind und auch ihre eigenen Probleme zu bewältigen haben. Man spürt auch, dass sich die beiden zwar stark anziehen, aber dann dennoch Bedenken haben und es nicht eine einfach gestrickte, kitschige Liebesgeschichte werden kann mit zwei vorbelasteten Persönlichkeiten. Gerade dies macht es aber auch spannender.
Die Handlungsstränge sind diesmal auch wieder besonders dramatisch. Vor allem der tragische Vergewaltigungsfall des kleinen Mädchens ist mir sehr nahegegangen, da die Beschreibung der Vorgeschichte und die Emotionen so detailliert und real beschrieben wurden.

Mein Fazit:
Auch der zweite Teil mit Kommissar Huldar und Freyja als Kinderpsychologin hat mich wieder gefesselt und am Schluss einige interessante Überraschungen aufgedeckt.