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Veröffentlicht am 06.06.2020

Emotionale Familiengeschichte-wunderschön erzählt

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
1

Amélie hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten von dem sie sich auch nach drei Jahren nicht erholt hat.
Sie ist eine beliebte Schriftstellerin doch zum Schreiben fehlt ihr die Kraft obwohl die Fortsetzung ...

Amélie hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten von dem sie sich auch nach drei Jahren nicht erholt hat.
Sie ist eine beliebte Schriftstellerin doch zum Schreiben fehlt ihr die Kraft obwohl die Fortsetzung ihrer Trilogie schon lange überfällig ist.
Auf Anregung ihres Vaters fährt sie nach Collioure in Südfrankreich. Hier hat sie bei ihrer Großmutter immer glücklicher Ferien verbracht.
Doch als sie in Collioure ankommt, ist ein Teil Hauses ihrer Großmutter an einen Journalisten vermietet. Nur widerwillig gibt sie sich mit der 1. Etage zufrieden.
Als sie ihre Großmutter, die mittlerweile in einem Seniorenheim lebt besucht gibt die ihr ein altes Tagebuch, dass ein Geheimnis birgt das niemand kennt:
Dieses Tagebuch führt Amélie in Isabelles Vergangenheit und in die Besatzungszeit Frankreichs.
Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis ist der 1. Band einer 3teiligen Buchreihe von Silke Ziegler.
Die Geschichte spielt in Collioure, einem Ort an der Côte Vermeille.
Die Hauptperson in diesem Buch ist Amélie, eine junge Schriftstellerin. Nach einem Schicksalsschlag hat sie den Boden unter den Füssen verloren.
Sie reist nach Südfrankreich in den Heimatort ihres Vaters.
Kaum angekommen spürt sie eine gewisse Vertrautheit. Es fällt ihr leichter mit Menschen zu reden.
Als sie ihre Großmutter Isabelle im Seniorenheim besucht gibt die ihr ein altes Tagebuch in dem ein Geheimnis verborgen ist.
Amélie liest das Tagebuch in dem Ihre Großmutter von ihrer Beziehung zu einem deutschen Soldaten erzählt.
Die Tagebucheintragungen sind sehr emotional und am Ende der Geschichte hatte ich Tränen in den Augen.
In der Geschichte wurde zu Amélie gesagt, sie soll dankbar für ihre Gabe sein, Figuren mit Leben zu füllen, ihnen eine Seele zu geben. Was für ein großes Kompliment, dass möchte ich gerne an Silke Ziegler weitergeben.
Die Autorin hat ihren Charakteren wirklich Leben eingehaucht. Die Verzweiflung, die Hilflosigkeit und die Wut die von Amélie Besitz ergriffen haben waren in jeder Zeile zu spüren.
Genau wie die Gefühle von Isabelle in den Tagebucheintragungen immer gegenwärtig waren.
Nach wenigen Seiten hat bei mir ein Kopfkino eingesetzt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt habe ich das Buch beendet und kann es kaum erwarten, bis ich den 2. Band Die Frauen von der Purpurküste – Julies Entscheidung in den Händen halten darf.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2020

Ein Highlight

Die Seidenvilla
1

Angela ist 45 Jahre alt und musste ihren geliebten Mann beerdigen.
Die letzten Jahre seiner Krankheit waren schwer. Angela ist völlig ausgebrannt, dazu spürt sie noch ständig die mitleidigen Blicke der ...

Angela ist 45 Jahre alt und musste ihren geliebten Mann beerdigen.
Die letzten Jahre seiner Krankheit waren schwer. Angela ist völlig ausgebrannt, dazu spürt sie noch ständig die mitleidigen Blicke der Bekannten und Nachbarn auf sich ruhen.
Nach gutem Zureden ihrer Tochter Nathalie, die in Kürze ihr Studium aufnehmen wird nimmt Angela die Einladung ihrer mütterlichen Freundin an, sie im Veneto zu besuchen.
Tess war die Freundin ihrer verstorbenen Mutter und immer eine Art Tante für sie gewesen. Nach dem Tod ihres Mannes hat Tess sich ein Haus in Asenza gekauft. Bei der resoluten älteren Dame kommt Angela langsam zur Ruhe.
Als Angela eines Tages die Seidenvilla, eine traditionelle Seidenweberei besichtigt und erfährt, dass die Weberei ums Überleben kämpft und verkauft werden soll beginnt Angela Pläne für den Erhalt der Seidenweberein zu schmieden.
„Die Seidenvilla“ ist der Auftakt zu einer neuen Buchreihe von Tabea Bach. Schon mit ihrer Trilogie rund um die Kamelieninsel hat die Autorin mich begeistert.
Dieses Buch nun hat mich wahrlich in seinen Bann gezogen. Es spielt zum größten Teil in Italien, im Veneto. Auch wenn das Städtchen Asenza ein fiktiver Ort ist, so passt es doch wunderbar in die schöne Landschaft die von Tabea Bach so visuell beschrieben wird. Bei mir ist beim Lesen ein richtiges Kopfkino entstanden.
Auch die Protagonisten sind mir schnell sympathisch gewesen. Angela ist nach dem Tod ihres Mannes ausgebrannt und es macht Freude sie in Asenza aufblühen zu sehen. Tess ist eine so liebenswürdige Frau, sie habe ich gleich ins Herz geschlossen. Auch die Weberinnen, die alle ihre Eigenarten hatten, haben einen Platz in meinem Herzen gefunden.
Der Schreibstil von Tabea Bach ist flüssig und unkompliziert.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einer Art, dass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen und auch etwas ins Träumen gerät.
Am Ende des Buches gibt es noch eine vielversprechende Leseprobe des 2. Teils „Im Glanz der Seidenvilla“ der Ende Mai erscheinen soll. Darauf freue ich mich schon jetzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 14.03.2020

Gut Greifenau geht weiter

Gut Greifenau - Goldsturm
1

„Gut Greifenau – Goldsturm“ ist bereits der vierte Band rund um das Gut Greifenau und dessen Bewohner von Hanna Caspian.
Zu Beginn war die Geschichte als Trilogie angelegt. Zum Glück hat die Autorin dem ...

„Gut Greifenau – Goldsturm“ ist bereits der vierte Band rund um das Gut Greifenau und dessen Bewohner von Hanna Caspian.
Zu Beginn war die Geschichte als Trilogie angelegt. Zum Glück hat die Autorin dem Drängen der vielen Gut Greifenau Fans nachgegeben und die Geschichte weitergesponnen.
Das Buch hat einige Handlungsstränge die abwechselnd erzählt werden.
Konstantin und Rebecca versuchen Gut Greifenau vor dem Ruin zu bewahren. Dank der Unterstützung von Katharina und Julius ist das Schlimmste erst einmal abgewendet. Konstantin muss aber immer wieder Land an Julius verkaufen um das Gut zu erhalten. Auch ist das Erbe von Gut Greifenau noch nicht endgültig geklärt. Der Familienfideikommisse muss aufgelöst werden. Es stellt sich die Frage ob das Gut dann zwischen den Söhnen aufgeteilt wird oder ob Konstantin als Ältester das Gut behält.
Auch Rebecca hat immer noch keinen leichten Stand. Feodora wohn jetzt zwar bei Anastasia, ihrer ältesten Tochter aber zu Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern reist sie doch nach Greifenau und dann kann Rebecca sich ihren Schikanen nicht entziehen.
Katharina und Julius sind zu Beginn des Buches auf Hochzeitreise. In New York verfällt Katharina in einen wahren Kaufrauch.
Als sie zurückkommen leben sie erst einmal bei den Schwiegereltern. Doch da Katharina schwanger ist bekommen sie eine Villa von den Urbans geschenkt. Ihnen fehlt es an nichts. Julius beendet sein Studium und Cornelius, der Vater von Julius finanziert ihnen ein luxuriöses Leben.
Nikolaus und Alexander spielen in diesem Band eine untergeordnete Rolle.
Alexander widmet sich seiner Musik, wie versprochen finanziert Katharina ihm das Studium. Privat will das Glück aber nicht so recht Einzug halten.
Nikolaus trauert den alten Zeiten nach. In seinem Verhalten Rebecca gegenüber hat sich nichts geändert. Er ist kein freundlicher Mensch und ich denke wir werden auch nie Freunde werden.
Auch in der Dienstbodenetage tut sich so einiges.
Albert und Ida haben geheiratet. Ida arbeitet in der Meierei und hat ihre Schwierigkeiten mit Frau Thalmann, die Ida alles Notwendige beibringen soll damit Ida eines Tages die Meierei übernehmen kann.
Mamsell Schott und Caspers fürchten um ihre Stelle. Rebecca führt einen harten Sparkurs, dadurch fällt nicht mehr so viel Arbeit für sie an. Wobei Mamsell Schott gerne auch andere Arbeiten übernimmt ist sich Caspers doch für vieles zu fein.
Auch dieser Band ist wieder ein Wechselbad der Gefühle.
Kaum denkt man es wendet sich etwas zum Guten öffnet sich an anderer Stelle wieder ein Graben.
Ich habe mit den Charakteren gelitten, gebangt und ja manchmal auch gelacht. Die Zeiten bieten allerdings wenig Anlass zur Freude.
Natürlich fehlen auch im vierten Band die Historischen Gegebenheiten nicht.
In diesem Band sind wir in der Weimarer Republik angelangt. Die Demokratie ist noch jung.
Es gibt immer noch Unruhen und Streiks sind an der Tagesordnung.
Die Bevölkerung hungert. Das Geld was man verdient ist kaum noch etwas wert.
Und wieder möchte ich erwähnen mit welcher Akribie und mit welcher Liebe die Autorin die Charaktere erschaffen und weiterentwickelt hat und wie gut sie das Zeitgeschehen recherchiert hat.
Am Ende des Buchs erwartet den Leser dann eine schöne Überraschung. Das Cover von Gut Greifenau – Silberstreif ist abgebildet.
Es geht also weiter, ich habe erst einmal ein Freudentänzchen vollführt.
Somit endet der 4. Band auch mit einem großen Fragezeichen und der Leser weiß nicht wie es mit Gut Greifenau weitergeht.
Jetzt heißt es warten.

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Veröffentlicht am 28.02.2019

Ein Historischer Roman wie ich ihn mag

Der Gesang der Bienen
1

In seinem neuen Historischen Roman „Der Gesang der Bienen“ erzählt Ralf H. Dorweiler die Geschichte des Zeidlers Seyfried.
Es ist das Jahr 1152, im Schwarzwald lebt Seyfried mit seiner Frau Elsbeth und ...

In seinem neuen Historischen Roman „Der Gesang der Bienen“ erzählt Ralf H. Dorweiler die Geschichte des Zeidlers Seyfried.
Es ist das Jahr 1152, im Schwarzwald lebt Seyfried mit seiner Frau Elsbeth und seinen Kindern Anna, Jasper und Lise.
Seyfried ist Zeidler, das heißt, er erntet Honig und Wachs von wilden Bienenvölker.
Seine Frau Elsbeth ist die Tochter eines Apothekers und da sie schon in jungen Jahren ihrem Vater geholfen hat kennt sie sich mit Heilpflanzen und ihrer Wirkung gut aus.
So wird sie immer wieder um Hilfe gebeten. Ein fahrender Medicus hat ihr ein junges Mädchen übergeben das starke Blutungen hat. Es stellt sich heraus, dass Mädchen ist Fronika von Staufen, die Tochter des Burgherren von Gottfried von Staufen. Als das Mädchen stirbt wird Elsbeth zum Tode verurteilt. Die Begründung, weil Elsbeth ein Weib ist kann sie keine Heilerin sein, sie muss mit dem Teufel im Bunde stehen.
Auf Seyfrieds Einwand hin, dass Hildegard von Bingen auch eine Heilerin ist wird ihm eine Frist von 2 Wochen gewährt die Fürsprache von Hildegard einzuholen.
Seyfried macht sich auf den weiten Weg nach Bingen.
Die Handlung wechselt von Seyfried der auf dem Weg nach Bingen ist zu den Kindern die in der Burg festgehalten werden und zu Elsbeth die in einem finsteren Verlies eingesperrt ist.
Ich fand es schön, dass nicht nur der Weg nach Bingen und der Aufenthalt im Kloster von Seyfried beschrieben wurden sondern auch die Nöte von Elsbeth und den Kindern.
Besonders gut hat mir die Beschreibung vom Bau des Klosters gefallen. Man hat die Baustelle und das Gewusel förmlich vor seinem inneren Auge gesehen.
Auch die Person Hildegard von Bingen wurde in vielen Fasteten dargestellt. Einmal als unnahbare, ja fast herrliche Äbtissin und dann wieder als einfühlsame und milde Mutter und als hochintelligente Frau.
Ganz nebenbei konnte man auch noch einiges über das Zeidler Handwerk erfahren.
Am Ende des Buches ist ein Personenregister das ich sehr nützlich fand.
Die einzelnen Kapitel sind mit einer Überschrift versehen in der die Tage gezählt werden die Seyfried für die Rettung seiner Frau noch bleiben. Das fand ich sehr spannend, man spürte förmlich wie Seyfried die Zeit davon lief.
„Der Gesang der Bienen“ ist ein intensiver und lehrreicher Historischer Roman so wie ich ihn mag.

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  • Stil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 06.11.2018

Spannung im Schärengarten

Flucht in die Schären
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Mina Kovač wird seit längerer Zeit von ihrem Mann misshandelt. Dieses Mal hat es sie über erwischt. Gebrochene Rippen und eine Platzwunde an der Schläfe können sie trotz allem nicht dazu bringen Anzeige ...

Mina Kovač wird seit längerer Zeit von ihrem Mann misshandelt. Dieses Mal hat es sie über erwischt. Gebrochene Rippen und eine Platzwunde an der Schläfe können sie trotz allem nicht dazu bringen Anzeige gegen ihren Mann zu erheben.
Die Staatsanwältin Nora Linde, die gegen Andreis Kovač Anklage wegen Steuerbetrug erheben will versucht Mina zu überreden als Nebenklägerin aufzutreten.
Nach langer Überzeugungsarbeit erklärt sich Mina bereit mit ihrem 3 Monate alten Baby in ein Frauenhaus zu gehen. Aber auch hier ist sie nicht sicher.
„Flucht in die Schären“ heißt der neue Krimi von Viveca Sten und ist der 9. Band mit dem Ermittler Thomas Andreasson und mit Nora Linde.
In diesem Krimi geht es nicht vorwiegend um einen Mord den Thomas Andreasson, ein Freund von Nora ´Linde seit Jugendzeiten aufklären muss.
Nora ist mittlerweile Staatsanwältin und versucht in diesem Krimi eine Anklage gegen Andreis Kovač wegen Steuerbetrug zu erheben.
Leider musste sie Andreis Kovač aus der Untersuchungshaft entlassen. Sie rechnet sich größere Chancen aus wenn Mina, seine Frau als Nebenklägerin wegen häuslicher Gewalt auftritt.
Mina lässt sich darauf ein und geht in ein Frauenhaus. Doch Kovač unternimmt alles um sie zu finden, er schreckt auch vor Mord nicht zurück.
Auch Thomas Andreasson ermittelt wegen Drogenhandel gegen Kovač und später auch wegen Mord.
Es ist schön die 2 Hauptpersonen der Krimireihe wieder zu treffen: Wenn man die Krimireihe von Anfang an gelesen hat, hat man die beiden ins Herz geschlossen. Es sind richtige Freunde geworden die man immer gerne wieder trifft.
Dass ist das Schöne an solchen Krimireihen (vorausgesetzt die Hauptpersonen sind so sympathisch wie hier) man bekommt viel vom Leben der Personen mit.
Aber keine Angst, man kann das Buch auch lesen ohne die vorangegangenen Bände zu kennen (was man aber von ganz alleine nachholen wird). Alles Relevante wird in diesem Buch kurz angeschnitten.
Die Betonung liegt auf KURZ ANGESCHNITTEN. Viveca Sten ist niemand der sich mit langen Umschreibungen oder Wiederholungen aufhält. Sie kommt immer klar auf den Punkt. Das macht ihre Krimis, die vor Spannung strotzen auch so lesenswert. Viveca Sten ist für mich eine der besten Krimiautorinnen von Skandinavien.