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Veröffentlicht am 12.04.2024

Kampf der Bürger um mehr Rechte

Das Opernhaus: Rot das Feuer
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Klappentext:
Dresden 1849: Elise lebt als gefeierte Violinistin und angesehene Ehefrau des Komponisten Adam Jacobi in Dresden. Doch eine schicksalshafte Begegnung mit dem Kulissenmaler Christian droht, ...

Klappentext:
Dresden 1849: Elise lebt als gefeierte Violinistin und angesehene Ehefrau des Komponisten Adam Jacobi in Dresden. Doch eine schicksalshafte Begegnung mit dem Kulissenmaler Christian droht, das fragile Gleichgewicht ihres Lebens zu erschüttern. Mit dem aufstrebenden Künstler an der Semperoper verbindet sie eine große Sehnsucht, eine Leidenschaft für die Kunst und eine romantische Erinnerung. Elise spürt, dass ihre Liebe auch nach Jahren noch stärker ist als alle Konventionen. Doch bevor sie das Unmögliche wagen kann, brechen blutige Aufstände in der Stadt aus. Unzufriedene Arbeiter und Dienstmädchen, Künstler und Intellektuelle, Männer und Frauen ziehen für ihre Rechte in den Kampf. Auch das prächtige königliche Hoftheater im Herzen der Stadt wird zum Schauplatz der widerstreitenden Gegner. Denn selbst Kapellmeister Richard Wagner und Gottfried Semper rufen zum Widerstand gegen die Obrigkeit auf. Dann bittet der König die preußische Armee um Hilfe. Es kommt zum Äußersten. Und Elise muss sich in den blutigen Wirren entscheiden, auf welcher Seite sie steht und wie viel zu opfern sie bereit ist.

„Das Opernhaus – Rot das Feuer“ ist der 2. Band der Dresden Reihe von Anne Stern.
Anne Stern ist für mich immer ein Garant für schöne Lesestunden und somit habe ich mich auf das Buch schon sehr gefreut.

Anne Stern entführt ihre Leser*innen wieder nach Dresden in das Jahr 1849.

Elise die man im 1. Band schon gut kennengelernt hat ist mit Adam Jacobi verheiratet und ihre Adoptivtochter Netty ist mittlerweile 8 Jahre. Man kann schon ahnen, dass Netty auch einmal ans Theater gehen wird. Sie hat das Tanzen im Blut.
Als Elise den Kulissenmaler Christian näher kennenlernt gerät ihr Leben aus den Fugen. Doch ist es die Zeit für eine neue Liebe? Dresden scheint gerade Kopf zu stehen.
Die Bürger kämpfen um ihre Rechte. Es gibt blutige Aufstände die sogar vor der Semperoper nicht halt machen.

Mit dieser Geschichte führt Anne Stern uns das Leben der Frau Ende der 1840er Jahre vor Augen. Genauso wie das Leben der der Bürger, die genug von der Restaurationspolitik haben. Es kommt zu Aufständen und Freiheitskämpfen die in die Maiaufstände münden.
Auch die Frauenrechtlerinnen ziehen mit in den Kampf, der selbst vor dem königlichen Hoftheater nicht halt macht. Schließlich rufen auch Richard Wagner und Gottfried Semper zum Widerstand auf.

Anne Stern spiegelt die Zeit sehr realistisch wider. Auch ihre Beschreibung der Schauplätze sind sehr detailliert. Man kann sich schnell ein Bild machen.
Dazu kommt noch, dass die Charaktere sehr lebendig sind. Ich habe sie sehr gerne durch die Geschichte begleitet.

„Das Opernhaus – Rot das Feuer“ ist die Geschichte der Kämpfe um Freiheit, Rechte und auch um Frauenrechte. Dabei darf die Liebe natürlich nicht fehlen.

Anne Stern erzählt die Geschichte flüssig und gut verständlich. Manchmal hat ihre Sprache fast etwas philosophisches.

Nach dem 1. Band „Das Opernhaus - Goldhell die Melodie“ habe ich auch den 2. Band „Das Opernhaus – Rot das Feuer“ nur so verschlungen. Jetzt freue ich mich auf den 3. Band „Das Opernhaus - Samtschwarz die Nacht“ der am 13. August erscheinen soll.


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Veröffentlicht am 09.04.2024

Was bedeutet es ewig jung zu sein

Wir werden jung sein
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Klappentext:
Ihr Leben gerät aus den Fugen, als die Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité plötzlich jünger werden. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf ...

Klappentext:
Ihr Leben gerät aus den Fugen, als die Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité plötzlich jünger werden. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal jegliche Lust. Jenny wünscht sich seit vielen Jahren vergeblich ein Kind und wird plötzlich schwanger. Wenger, ein schwerkranker Immobilienpatriarch, verabschiedet sich mit einem rauschenden Fest von der Welt, um kurz darauf zur Verzweiflung seiner Erben wieder aufzublühen. Und Verena, die zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil, hat ihre Profizeit längst hinter sich, als sie bei einem Schaukampf der Ex-Stars überraschend neue Rekorde aufstellt. Als die Öffentlichkeit von ihrer Verjüngung erfährt, überschlagen sich die Ereignisse.

In seinem neuen Roman „Wir werden jung sein“ behandelt Maxim Leo die Frage nach der ewigen Jugend.

Im Mittelpunkt stehen die Probanden eine medizinischen Studie, bei der es ungeahnte Nebenwirkungen gibt. Das Medikament verjüngt die Probanden um einige Jahre.
Zu Beginn lernt man die Probanden erst einmal kennen.

Jakob ist 17 Jahre und frisch verliebt. Er leidet an einer Herzmuskelschwäche. Im Laufe der Studie verliert er sein Interesse an Marie seiner Freundin.

Herr Wenger ist reich und schwer krank. Er regelt seinen Nachlass und gibt ein Abschiedsfest , danach will er mittels Sterbehilfe aus dem Leben scheiden. Doch zum Schreck seiner Erben fängt Herr Wenger wieder an aufzublühen.

Verena ist zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil. Vom Profisport hat sie sich längst zurückgezogen. Als sie bei einem Wettbewerb für ehemalige Sportler teilnimmt stellt sie den Weltrekord. Sie gerät unter Dopingverdacht.

Jenny wünscht sich schon länger ein Kind, wird aber trotz künstlicher Befruchtung nicht schwanger. Doch jetzt plötzlich ist sie schwanger.

Martin ist der Projektleiter der medizinischen Studie. Das Medikament das die Probanden bekommen testet Martin auch an sich und seinem Hund.

Maxim Leo erzählt die Geschichte aus der Perspektive dieser fünf Personen.
Dabei stellt sich die Frage wie lange hält die Verjüngung an und lässt sie sich stoppen oder geht es unaufhaltsam weiter. Werden die Probanden immer jünger. Das geht natürlich nicht ohne Nebenwirkungen und Komplikationen. Gerade die jüngeren unter den Probanden bekommen mit dem noch jünger werden ein Problem.
Die Probanden erleben eine verrückte Zeit und können sich selbst ihr tun manchmal nicht erklären.

Maxim Leo hat wirklich tolle Charaktere zum Leben erweckt. Es macht große Freude die Protagonisten durch die Geschichte zu begleiten und ihre Veränderung zu erleben. Dabei werden verschiedene Phasen ihrer Entwicklung beleuchtet.
Es stellt sich die Frage, ist das jünger werden wirklich so erstrebenswert? Man muss sich vorstellen, wenn man ewige Jugend hätte aber sein Umfeld altert, ich denke dann wäre man schnell einsam.

Maxim Leo erzählt die Geschichte mit Charme und mit Humor. Dabei ist die Sprach die der Autor wählt an manchen Stellen fast philosophisch.

„Wir werden jung sein“ ist ein Roman der mir beim lesen große Freud bereitet hat mich gleichzeitig aber auch nachdenklich gemacht hat.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Was geschah wirklich

Das Waldhaus
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Klappentext:
Als die 37-jährige Hannah in ihr Elternhaus nach London zurückkehrt, um ihren schwer dementen Vater zu versorgen, erwartet sie eine Überraschung. Er hält sie fälschlicherweise für ihre Mutter, ...

Klappentext:
Als die 37-jährige Hannah in ihr Elternhaus nach London zurückkehrt, um ihren schwer dementen Vater zu versorgen, erwartet sie eine Überraschung. Er hält sie fälschlicherweise für ihre Mutter, die vor Jahren unter mysteriösen Umständen starb. Hannah steht unter Schock, vor allem weil ihr Vater sie immer wieder um Verzeihung bittet. Weiß er doch mehr über den Tod ihrer Mutter, als er damals zugeben wollte? Ist er vielleicht sogar schuld daran? Um die Wahrheit herauszufinden, schlüpft Hannah mehr und mehr in die Rolle ihrer Mutter und ahnt nicht, dass sie damit die düsteren Ereignisse der Vergangenheit unabwendbar heraufbeschwört

„Das Waldhaus“ von Liz Webb ist eine gute Mischung aus Familiengeschichte und Thriller.

Hannah kommt zurück in ihr Elternhaus, da ihr dementer Vater ihre Hilfe benötigt. Hannah tut sich schwer damit, dass ihr Vater sie nicht als Tochter erkennt sondern für ihre Mutter hält. Die Mutter ist schon einige Jahre tot, gestorben an einem mysteriösen Unfall. Das hat Hannah eigentlich verdrängt und möchte auch nicht daran erinnert werden. Doch die ständigen Entschuldigungen ihres Vaters machen Hannah hellhörig und sie stellt sich doch der Vergangenheit.

Man lernt Hannah intensiv kennen und denkt alles von ihr zu wissen. Mir war Hannah auf einen Seite sympathisch und auf der anderen Seite etwas nervig da sie in Selbstmitleid aufgegangen ist.
Aber ich weiß nicht wie ich in so einer Situation handeln würde.

Liz Webb erzählt die Geschichte sehr intensiv. Ihre Charaktere sind gut gezeichnet und ausführlich beschrieben. Dabei spielt die Autorin viel mit der Psyche der Akteure.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Die Erzählung packend und spannend.

In eine Schublade lasst sich „Das Waldhaus“ nicht so leicht einordnen, was ja auch nicht nötig ist.
Es ist eine Familiengeschichte oder eher ein Familiendrama und es ist ein Thriller oder Psychothriller.
Auf alle Fälle ist „Das Waldhaus“ eine spannende Geschichte.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Voodoo-Zauber in Venedig

Venezianischer Fluch
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Commissario Luca Brassoni will eigentlich kürzertreten, als er einen scheinbaren Selbstmord auf den Tisch bekommt. Seine Frau, die Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti, geht jedoch schnell von Fremdeinwirkung ...

Commissario Luca Brassoni will eigentlich kürzertreten, als er einen scheinbaren Selbstmord auf den Tisch bekommt. Seine Frau, die Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti, geht jedoch schnell von Fremdeinwirkung aus, die junge Frau wurde offensichtlich gestoßen. Oder ist doch etwas dran an dem Fluch der mächtigen Hoteliersfamilie Perroni? Schließlich war das Opfer mit Carlo, dem Sohn der Familie, verlobt, der jedoch bereits einer anderen versprochen war, um die Geschäftsbeziehungen der Familie zu stärken. Hat jemand aus der Familie der jungen Liebe ein Ende gemacht? Und was hat es mit dem Fluch auf sich? Luca Brassoni und sein Team stoßen schnell auf Familiengeheimnisse, die nie ans Licht kommen sollten

„Venezianischer Fluch“ ist der 9. Band aus der Reihe Luca- Brassoni-Krimi von Daniela Gesing.

Das Buch ist mit seinen ca. 275 Seiten schnell gelesen. Der Schreibstil ist flüssig, leicht verständlich und fesselnd.

Der Fall ist spannend und komplex aufgebaut.
Commissario Luca Brasson und sein Team ermitteln auf Hochtouren.
Die Verlobte des Sohnes der Hotelfamilie Perroni wurde über die Accademia-Brücke gestoßen. Zuerst sah alles wie ein Selbstmord aus, doch Carla Sorrenti, die Gerichtsmedizinerin und Ehefrau von Commissario Brassoni findet schnell Anzeichen dafür, dass es kein Selbstmord war. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass das Opfer Angst vor einem Fluch hatte, auch auf dem Hotel soll ein Fluch lasten. Die angesehene Hotelfamilie soll mit Samthandschuhen angefasst werden, verweigert aber jede freiwillige Unterstützung der Polizei. Keine leichte Aufgabe für Commissario Brassoni und sein Team.

Die Protagonisten sind sympathisch, besonders Commissario Brassoni und das Team drumherum. Auch die Ehefrau und Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti ist sehr sympathisch.

Es macht Spaß die Entwicklung der Charaktere im Laufe der Bände mitzuerleben und auch immer wieder Einblicke in ihr Privatleben zu bekommen. So erwartet Carla Sorrenti ihr 2. Kind und der Commissario hat vor kürzer zutreten und auch einige Zeit in Elternzeit zu gehen.

Daniela Gesing kann sehr bildhafte Beschreiben was dazu führt,, dass man sich recht schnell an den Canale Grande versetzt fühlt.
Die eingestreuten italienischen Wörter machen das Ganze um so authentischer.
„Venezianischer Fluch“ ist ein unterhaltsamer und gleichzeitig spannender Krimi mit Urlaubsfeeling.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Spannend und unterhaltsam

Gerüchteküche
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Klappentext:
Das hatte sich Kriminalkommissarin Marie Müller auch anders vorgestellt. Statt Ruhe und Frieden im geerbten Häuschen im Offenburger Rebland zu finden, wird sie noch vor Antritt ihres ersten ...

Klappentext:
Das hatte sich Kriminalkommissarin Marie Müller auch anders vorgestellt. Statt Ruhe und Frieden im geerbten Häuschen im Offenburger Rebland zu finden, wird sie noch vor Antritt ihres ersten Arbeitstages zu einem Fall gerufen. Ein Toter liegt, nackt bis auf die Unterhose, unterhalb des Brandeckturms im Wald. Es handelt sich dabei um den Zell-Weierbacher Feuerwehrkommandanten und Bruder ihrer alten Schulfreundin. Die fehlende Kleidung wäre schon Grund genug für Spekulationen der örtlichen Gerüchteküche gewesen, doch es war nicht die erste Leiche, die dort oben gefunden wurde.

„Gerüchteküche - Schwarzwaldmarie“ ist der 1. Band der Cosy-Krimireihe Gerüchteküche von Ines Parizon.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalkommissarin Marie Müller. Nach dem Tod ihrer Mutter hat Marie das Häuschen, in dem sie aufgewachsen ist in Zell-Weierbach, einer kleinen badischen Ortschaft geerbt. Nachdem sie es liebevoll renoviert hat beschlossen Marie und ihr Mann Andreas dort einzuziehen. Marie lässt sich von der Kriminalpolizei Hamburg zur Kriminalpolizei Offenburg versetzten. Für Andreas spielt es keine Rolle wo er arbeitet. Er ist Versicherungssachverständigen und arbeitet meist im Homeoffice. Nur wenn er einen Fall begutachten muss dann muss er vor Ort sein.
Gleich an Maries erstem Tag gibt es auch schon einen Tötungsdelikt. Das Opfer ist Gerhard Gerber und Marie bekannt, wie sich fast jeder in dem kleinen Ort kennt.
Marie stürzt sich gleich mit ihrem Kollegen Raffael in die Ermittlungen.

Marie ist mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Sie ist taff und gleichzeitig locker. Ihre unkonventionelle Art gefällt mir gut. Auch ihr Kollege Raffael ist ein sympathischer Mann. Marie und Raffael verstehen sich auch schnell und arbeiten gut zusammen.

Ines Parizon hat tolle Charaktere zum Leben erweckt. Die Handlungsorte beschreibt sie eingehend. Man kann sich alles gut vorstellen. So lässt die Autorin manchmal sogar ein Urlaubsgefühl entstehen für die, diese Region geradezu gemacht ist. Auch Marie wandert, zum teil dienstlich durch die Region. Am Ende hat die Autorin noch Maries Wanderrunde mit Bildern dokumentiert.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Der Dialekt der in den Text mit einfließt macht die Geschichte authentisch. So ist auch jedes Kapitel liebevoll mit einem Wort in badischen Dialekt (und Übersetzung) betitelt.
Die Ermittlungen sind spannend. Es ist für Marie, die im Ort aufgewachsen ist nicht einfach die Menschen die sie schon als Kind kannten zu befragen.

Mit „Gerüchteküche – Schwarzwaldmarie“ ist Ines Parizon ein spannender, unterhaltsamer Cosy-Krimi gelungen der mir beim lesen viel Freude bereitet hat.
Ich freue mich schon auf den 2. Band „Gerüchteküche – Badnerlied“ der demnächst erscheinen soll.

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