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Veröffentlicht am 26.10.2022

Eine spannende Zeitreise

Die Gedanken sind frei - Eine unerhörte Liebe
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Klappentext:
Frankfurt, 1945: Ella Reichenbach hat zwar die Bombennächte überlebt, aber von der Verlagsbuchhandlung ihrer Eltern ist kaum etwas geblieben. Die Regale sind verheizt, die Schaufenster ohne ...

Klappentext:
Frankfurt, 1945: Ella Reichenbach hat zwar die Bombennächte überlebt, aber von der Verlagsbuchhandlung ihrer Eltern ist kaum etwas geblieben. Die Regale sind verheizt, die Schaufenster ohne Glas, die Bücher fort. Doch dann entdeckt sie den geheimen Papiervorrat ihrer verstorbenen Mutter, und plötzlich wendet sich das Blatt. Ella kann fortan Hunger und Not ein Ende setzen, indem sie selbst Bücher veröffentlicht. Doch die junge Verlegerin will nicht nur neue Bücher unter die Menschen bringen, sie will die Gedanken in den Köpfen der Menschen befreien.

„Die Gedanken sind frei“ ist der erste Band einer Dilogie von Julia Kröhn.
Die Autorin hat mich schon mit einigen Historischen Romanen begeistert, so auch mit ihrem neusten Werk.

Am Anfang der Geschichte sind wir bei der Beerdigung von Ella Reichenbachs Mutter Klara.
Klara Reichenbach war Inhaberin einer Verlagsbuchhandlung.
Jetzt nach dem Krieg ist die Verlagsbuchhandlung zerstört. Doch Ella hegt den Traum die Buchhandlung und den elterlichen Verlag wieder zum Leben zu erwecken.

Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet.
Ella ist mir sofort sympathisch gewesen.
Die junge Frau ist voller Elan.
Trotz der harten Zeiten lässt sie sich von ihrem Gedanken Bücher zu verlegen nicht abbringen.
Als sie in der Verlagsbuchhandlung einen geheimen Papiervorrat entdeckt ist die Sache besiegelt.
Ich habe Ella für ihren Mut bewundert. Viele Menschen stehen vor dem Nichts. Das Essen ist knapp und der Winter einer der kältesten den die Menschen je erlebt haben.
Aber Ella weiß, die Menschen hungern und dursten auch nach geistiger Nahrung.

Auch Ari ist ein interessanter Charakter. Ihn umgibt ein Geheimnis das langsam gelüftet wird.
Sein Vater ist in Frankfurt Zeilsheim in einem Lager untergebracht und einer der Überlebenden des Holocaust.

Viktor habe ich vom ersten Augenblick in mein Herz geschlossen.
Auch ihm ist sehr viel Unrecht geschehen.
Das Erlebte kostet auch ihn viel Kraft, er lässt sich aber nicht unterkriegen sondern steig wie Phönix aus der Asche mit neuem Lebensmut empor.
Ein bemerkenswerter Charakter.

Julia Kröhn bring ihren LeserInnen das Frankfurt der Nachkriegsjahre näher.
Es blutet mir manchmal das Herz wenn ich mit Ella durch Frankfurt wandle und von der Zerstörung meiner Stadt lese.
Als LeserIn erfährt man sehr viel Interessantes aus der Welt der Bücher.
Wie schwer es war die ersten Bücher wieder zu verlegen. Es fehlte ja überall an Material.
Auch die Zeitgeschichte der Stadt Frankfurt wird sehr authentisch geschildert.
Meine Mutter hatte den Krieg in Frankfurt erlebt. Sie hat mir oft von der Zerstörung erzählt.
Wenn ich ihre Schilderungen in einem Buch wiederfinde ist es für mich um so authentischer.
Der Schreibstil von Julia Kröhn ist fesselnd und gut verständlich.
Nach einigen Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen. Ich habe das Buch immer nur recht unfreiwillig zur Seite gelegt.
Die Geschichte ist so authentisch und realistisch beschrieben, dass man glauben könnte die Autorin war selbst bei den Ereignissen dabei gewesen.

„Die Gedanken sind frei“ ist ein Buch das jeden Bücherfreund begeistern wird.
Jetzt freue ich mich schon sehr auf den zweiten Band „Die Welt gehört uns“ der im Januar 2023 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Gelungener Auftakt einer neuen spannenden Krimireihe

Hinter der Dunkelheit
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Bei einer Geiselnahme begegnen sich Hauptkommissarin Hanna Will und Kriminalpsychologe Jan de Bruyn zum ersten Mal.
Hanna Will und Jan de Bruyn arbeiten erfolgreich zusammen, sind sich aber nicht sonderlich ...

Bei einer Geiselnahme begegnen sich Hauptkommissarin Hanna Will und Kriminalpsychologe Jan de Bruyn zum ersten Mal.
Hanna Will und Jan de Bruyn arbeiten erfolgreich zusammen, sind sich aber nicht sonderlich sympathisch.
Kurz darauf bekommen sie ein Angebot vom LKA als Team zusammen zu arbeiten.
Bei komplizierten Fällen sollen sie in ganz Norddeutschland die dort ansässige Kriminalpolizei unterstützen.
Ihr erster Fall führt sie ins Alte Land.
Eine Frau wurde vergewaltigt und getötet.
Die SoKo, die in diesem Fall schon länger ermittelt geht von einem Serientäter aus der schon mehrere Frauen vergewaltigt hat.
Jan erstellt ein Täterprofil worauf es einen Verdächtigen gibt.
Allerdings ist es schwer Beweise zu finden.
Hanna Will möchte das schnellstmöglich und auf sehr unkonventionelle Art ändern.

„Hinter der Dunkelheit“ ist der 1. Fall der neuen Krimireihe „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“ von Anna Johannsen.

Die Autorin ist mir schon seit vielen Jahren gut bekannt. Ich liebe ihre beiden Krimireihen „Die Inselkommissarin“ und „Enna Andersen“.
Jetzt gesellt sich eine 3. Reihe dazu.
Auch hier bekommt man es mit ganz besonderen Charakteren zu tun.

Vom LKA wird ein kleinen Special-Team zusammengestellt zur Unterstützung bei besonders kniffeligen Fällen.

Das Team besteht aus der Hauptkommissarin Hanna Will.
Sie setzt auf die unkonventionelle Art bei ihren Ermittlungen. Für sie heißt es ans Ziel kommen, den Täter finden egal auf welchem Weg.
Vor ihrer Polizeikarriere war sie bei der Bundeswehr und da im Auslandseinsatz.

Der zweite im Bunde ist Jan de Bruyn.
Er ist Kriminalpsychologe und sehr engagiert in seinem Beruf.
Er kann sich gut in die Täter hineinversetzen. Er hat auch bei diesem Fall schnell ein Täterprofil erstellt, dass sie zu einem ersten verdächtigen führt.

Hanna und Jan sind sich nicht sonderlich sympathisch, wollen aber auf professionellem Wege zusammenarbeiten.
Im Laufe ihrer Zusammenarbeit nähern sie sich langsam an, erzählen sich sogar Kleinigkeiten ihrer Vergangenheit.
Am Ende hatte ich das Gefühl, dass die beiden sich wirklich schätzen.
Ich denke in Hanna und Jan steckt viel Potential so, dass sie uns mit vielen weiteren Fällen erfreuen werden.

Der Fall ist kompliziert. Der Leiter der Soko in Stade ist nicht immer auf Hanna und Jans Seite.
Das hält Hanna aber nicht davon ab ihr Ding durchzuziehen.
Im Alleingang fängt sie an Beweise gegen den Verdächtigen zu suchen. Natürlich nicht immer regelkonform.

Anna Johannsen schafft es auch mit ihrer neuen Krimireihe mich beim Lesen in Atem zu halten.
Sie hat wieder einmal tolle Charaktere erschaffen.
Man ist vom ersten Augenblick der Zusammenarbeit dabei.
Es macht Spaß die Entwicklung und Annäherung des kleinen Teams mitzuerleben.
Auch was das Privatleben der Charaktere betrifft hat man schon Einzelheiten erfahren. Vieles liegt aber noch im Dunkeln.
Das Setting ist wieder im Norden Deutschlands angesiedelt.
Die Orte werden von Anna Johannsen den LeserInnen immer auf schöne Art nähergebracht.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich.
Mir gefällt immer wieder das sie schnell zur Sache kommt, nicht lange unnütze Worte um die Dinge macht.

„Hinter der Dunkelheit“ ist ein spannender Auftakt der neuen Krimireihe.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit Hanna Will und Jan de Bruyn.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Eine emotionale Familiengeschichte

Mütter hat man nie genug
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Covertext:
Eigentlich ist es nur mal wieder eine verrückte Idee ihres jüngeren Bruders Felix. Er bittet die 29-jährige Stefanie Gruber um eine DNA-Probe, um Ahnenforschung zu betreiben. Doch das Ergebnis ...

Covertext:
Eigentlich ist es nur mal wieder eine verrückte Idee ihres jüngeren Bruders Felix. Er bittet die 29-jährige Stefanie Gruber um eine DNA-Probe, um Ahnenforschung zu betreiben. Doch das Ergebnis ist ein Schock, Felix und Stefanie sind nicht miteinander verwandt!
Mit diesem unwiderlegbaren Beweis konfrontiert, beichten ihre Eltern, dass Stefanie über dubiose Kontakte auf illegale Weise zu ihnen kam. Damals glaubten die Grubers, keine eigenen Kinder bekommen zu können, und eine Adoption auf legalem Weg war nicht möglich.
Stefanie steht vor den Scherben ihrer Identität. Plötzlich fühlt nichts sich mehr richtig an, weder ihr Traumberuf noch ihre Verlobung. Nur die Frage nach dem Schicksal ihrer leiblichen Mutter lässt sie nicht mehr los. Begleitet von Felix begibt Stefanie sich auf eine Reise in die Vergangenheit, um herauszufinden, wohin sie gehört

„Mütter hat man nie genug“ ist eine emotionale Familiengeschichte von Monika Maifeld.

Die Protagonistin Stefanie ist mir vom ersten Augenblick an ans Herz gewachsen.
Sie kommt in die prekäre Situation sich zu fragen, „wo komme ich her“?
Mit der Idee ihres Bruder Felix einen DNA Test machen zu lassen um Ahnenforschung zu betreiben fing alles an.
Als sie erfährt, dass sie mit Felix nicht verwand und ihre Eltern ihr offenbaren, dass sie auf nicht ganz legale Weise adoptiert wurde stellt sie ihr ganzes Leben in Frage.
Stefanie begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Die Gegenwart ist das Jahr 2018.
Hier begibt sich Stefanie mit der Unterstützung ihres Bruder Felix auf die Suche nach ihrer Herkunft.

Dann gibt es immer wieder Rückblenden in das Jahr 1990.
Hier erfahren die LeserInnen was damals wirklich passiert ist.
Bald schon weiß man mehr als Stefanie.

Monika Maifeld führt die zwei Zeitebenen gekonnt zusammen.
Die Autorin erzählt die Geschichte sehr emotional.
Tröstlich ist die Geschwisterliebe zwischen Stefanie und Felix, die auch das DNA Ergebnis nicht zerrüttet.
Das Setting in diesem Roman ist interessant. Die verschiedenen Orte werden sehr eindrucksvoll beschrieben.
Monika Maifeld hat einen recht angenehmen und gut verständlichen Schreibstil.
Die Geschichte ist sehr realistisch erzählt.

„Mütter hat man nie genug“ ist mein erstes Buch von Monika Maifeld und ich würde mich freuen noch viel mehr solcher emotionalen Familiengeschichten aus der Feder der Autorin lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Unterhaltsamer Thriller aus der Modewelt

High Heels - Heisse Mode
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Covertext:
Wenn Rechtsanwältin Tara Bernhard einen Wunsch frei hätte, dann wäre es, "part of the fashion world" zu sein. Unverhofft steht sie vor der Erfüllung dieses Traumes. Taras Klient, ein Modekönig, ...

Covertext:
Wenn Rechtsanwältin Tara Bernhard einen Wunsch frei hätte, dann wäre es, "part of the fashion world" zu sein. Unverhofft steht sie vor der Erfüllung dieses Traumes. Taras Klient, ein Modekönig, wird nach der Präsentation seines Hightech-Kleids von militanten Ökoaktivisten entführt. Ihr Vorwurf: Grünwäscherei. Die Forderung: Eine konsequente Umsetzung seiner vollmundig propagierten Nachhaltigkeitsstrategie. So wird die Anwältin beauftragt, den Mitarbeitenden im traditionsbewussten Modeunternehmen die neuen Spielregeln zu erklären, die nicht allen passen. Tara tritt in einige Fettnäpfchen und damit nicht nur dem selbsternannten Juniorchef auf die Füsse. Jetzt lebt sie gefährlich! Denn hinter der glamourösen Fassade verbergen sich stil- und skrupellose Drahtzieher, die sich ihre Pläne nicht kampflos von der jungen Anwältin durchkreuzen lassen.

„High Heels – Heisse Mode“ ist nach „High Heels - Heisse Deals“ der 2. „Thriller“ mit der Rechtsanwältin Tara Bernhard von Dina Casparis.
Das erste Buch kenne ich noch nicht. Die Bände sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesene werden.

Tara war mir schnell sympathisch gewesen. Sie liebt die Mode und so ist es quasi ein Traum für sie, als sie von einem Modemogul zu einer Präsentation eines Hightech Kleides nach Davos eingeladen wurde.
Doch nach der Präsentation beginnt der Alptraum. Der Modemogul wird von Ökoaktivisten entführt. Die Forderung der Entführer ist die Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie.
Rechtsanwältin Tara Bernhard wird damit beauftragt den Mitarbeitern die neuen, grünen Spielregeln zu erklären.
Das findet nicht bei jedem Zustimmung.

Beim Lesen spürt man, dass Dina Casparis sich in der Rechtswissenschaft wie auch in der Modewelt bestens auskennt.
Die Autorin schreibt sehr kurzweilig und unterhaltsam.
Ihr Schreibstil ist leicht verständlich, die Erzählung ohne unnötige Längen.
Sehr gefallen hat mir, dass die Autorin immer wieder ihren Wortwitz einbaut. So habe ich beim Lesen immer wieder schmunzeln müssen.

Zu Beginn des Buchs gibt es ein Inhaltsverzeichnis und eine Übersicht der Figuren.
So etwas finde ich immer schön, gibt es nur leider viel zu selten.

„High Heels – Heisse Mode“ ist ein unterhaltsames Buch, dass tiefe Einblicke in die Modewelt gibt.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Solche Geschichten sollten nicht in Vergessenheit geraden

Innig geliebte Annelie
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In „Innig geliebte Annelie“ erzählt Erna Lous die Lebensgeschichte ihrer Schwiegereltern.
Auf dem Dachboden der Schwiegereltern sind Erna Lous verstaubte Kisten aufgefallen.
Darin befanden sich Notizbücher ...

In „Innig geliebte Annelie“ erzählt Erna Lous die Lebensgeschichte ihrer Schwiegereltern.
Auf dem Dachboden der Schwiegereltern sind Erna Lous verstaubte Kisten aufgefallen.
Darin befanden sich Notizbücher und Schulhefte von Anneliese und Feldpost von Artur.
Ein wahrer Schatz für die Nachfahren, so die Geschichte ihrer Eltern oder Schwiegereltern zu erfahren.
Anneliese hat ausführlich Tagebuch geführt. Hat ihre Gedanken und auch ihre Sorgen während des Kriegs ihrem Tagebuch anvertraut.
Artur hat schöne handgeschrieben Briefe an Anneliese geschickt.Erna Lous konnte so die Lebensgeschichte der Schwiegereltern rekonstruieren.
Die Liebe zwischen dem Paar, die Sorge und Ausweglosigkeit während des Kriegs und auch in den Nachkriegsjahren.
Die Geburt des Sohnes und der Enkelkinder.

Die Geschichte ist schön erzählt.
Durch die Tagebuchform ist sie auch sehr ehrlich und authentisch.
Die Tagebuchaufzeichnungen und die Bilder runden das ganze ab.

Mit „Innig geliebte Annelie“ gewährt Erna Lous ihren LeserInnen einen ganz privaten Einblick in das leben ihrer Schwiegereltern.

Eine Lebensgeschichte die es verdient nicht in Vergessenheit zu geraten.

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