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Veröffentlicht am 24.10.2022

Eine emotionale Familiengeschichte

Mütter hat man nie genug
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Covertext:
Eigentlich ist es nur mal wieder eine verrückte Idee ihres jüngeren Bruders Felix. Er bittet die 29-jährige Stefanie Gruber um eine DNA-Probe, um Ahnenforschung zu betreiben. Doch das Ergebnis ...

Covertext:
Eigentlich ist es nur mal wieder eine verrückte Idee ihres jüngeren Bruders Felix. Er bittet die 29-jährige Stefanie Gruber um eine DNA-Probe, um Ahnenforschung zu betreiben. Doch das Ergebnis ist ein Schock, Felix und Stefanie sind nicht miteinander verwandt!
Mit diesem unwiderlegbaren Beweis konfrontiert, beichten ihre Eltern, dass Stefanie über dubiose Kontakte auf illegale Weise zu ihnen kam. Damals glaubten die Grubers, keine eigenen Kinder bekommen zu können, und eine Adoption auf legalem Weg war nicht möglich.
Stefanie steht vor den Scherben ihrer Identität. Plötzlich fühlt nichts sich mehr richtig an, weder ihr Traumberuf noch ihre Verlobung. Nur die Frage nach dem Schicksal ihrer leiblichen Mutter lässt sie nicht mehr los. Begleitet von Felix begibt Stefanie sich auf eine Reise in die Vergangenheit, um herauszufinden, wohin sie gehört

„Mütter hat man nie genug“ ist eine emotionale Familiengeschichte von Monika Maifeld.

Die Protagonistin Stefanie ist mir vom ersten Augenblick an ans Herz gewachsen.
Sie kommt in die prekäre Situation sich zu fragen, „wo komme ich her“?
Mit der Idee ihres Bruder Felix einen DNA Test machen zu lassen um Ahnenforschung zu betreiben fing alles an.
Als sie erfährt, dass sie mit Felix nicht verwand und ihre Eltern ihr offenbaren, dass sie auf nicht ganz legale Weise adoptiert wurde stellt sie ihr ganzes Leben in Frage.
Stefanie begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Die Gegenwart ist das Jahr 2018.
Hier begibt sich Stefanie mit der Unterstützung ihres Bruder Felix auf die Suche nach ihrer Herkunft.

Dann gibt es immer wieder Rückblenden in das Jahr 1990.
Hier erfahren die LeserInnen was damals wirklich passiert ist.
Bald schon weiß man mehr als Stefanie.

Monika Maifeld führt die zwei Zeitebenen gekonnt zusammen.
Die Autorin erzählt die Geschichte sehr emotional.
Tröstlich ist die Geschwisterliebe zwischen Stefanie und Felix, die auch das DNA Ergebnis nicht zerrüttet.
Das Setting in diesem Roman ist interessant. Die verschiedenen Orte werden sehr eindrucksvoll beschrieben.
Monika Maifeld hat einen recht angenehmen und gut verständlichen Schreibstil.
Die Geschichte ist sehr realistisch erzählt.

„Mütter hat man nie genug“ ist mein erstes Buch von Monika Maifeld und ich würde mich freuen noch viel mehr solcher emotionalen Familiengeschichten aus der Feder der Autorin lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Unterhaltsamer Thriller aus der Modewelt

High Heels - Heisse Mode
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Covertext:
Wenn Rechtsanwältin Tara Bernhard einen Wunsch frei hätte, dann wäre es, "part of the fashion world" zu sein. Unverhofft steht sie vor der Erfüllung dieses Traumes. Taras Klient, ein Modekönig, ...

Covertext:
Wenn Rechtsanwältin Tara Bernhard einen Wunsch frei hätte, dann wäre es, "part of the fashion world" zu sein. Unverhofft steht sie vor der Erfüllung dieses Traumes. Taras Klient, ein Modekönig, wird nach der Präsentation seines Hightech-Kleids von militanten Ökoaktivisten entführt. Ihr Vorwurf: Grünwäscherei. Die Forderung: Eine konsequente Umsetzung seiner vollmundig propagierten Nachhaltigkeitsstrategie. So wird die Anwältin beauftragt, den Mitarbeitenden im traditionsbewussten Modeunternehmen die neuen Spielregeln zu erklären, die nicht allen passen. Tara tritt in einige Fettnäpfchen und damit nicht nur dem selbsternannten Juniorchef auf die Füsse. Jetzt lebt sie gefährlich! Denn hinter der glamourösen Fassade verbergen sich stil- und skrupellose Drahtzieher, die sich ihre Pläne nicht kampflos von der jungen Anwältin durchkreuzen lassen.

„High Heels – Heisse Mode“ ist nach „High Heels - Heisse Deals“ der 2. „Thriller“ mit der Rechtsanwältin Tara Bernhard von Dina Casparis.
Das erste Buch kenne ich noch nicht. Die Bände sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesene werden.

Tara war mir schnell sympathisch gewesen. Sie liebt die Mode und so ist es quasi ein Traum für sie, als sie von einem Modemogul zu einer Präsentation eines Hightech Kleides nach Davos eingeladen wurde.
Doch nach der Präsentation beginnt der Alptraum. Der Modemogul wird von Ökoaktivisten entführt. Die Forderung der Entführer ist die Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie.
Rechtsanwältin Tara Bernhard wird damit beauftragt den Mitarbeitern die neuen, grünen Spielregeln zu erklären.
Das findet nicht bei jedem Zustimmung.

Beim Lesen spürt man, dass Dina Casparis sich in der Rechtswissenschaft wie auch in der Modewelt bestens auskennt.
Die Autorin schreibt sehr kurzweilig und unterhaltsam.
Ihr Schreibstil ist leicht verständlich, die Erzählung ohne unnötige Längen.
Sehr gefallen hat mir, dass die Autorin immer wieder ihren Wortwitz einbaut. So habe ich beim Lesen immer wieder schmunzeln müssen.

Zu Beginn des Buchs gibt es ein Inhaltsverzeichnis und eine Übersicht der Figuren.
So etwas finde ich immer schön, gibt es nur leider viel zu selten.

„High Heels – Heisse Mode“ ist ein unterhaltsames Buch, dass tiefe Einblicke in die Modewelt gibt.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Solche Geschichten sollten nicht in Vergessenheit geraden

Innig geliebte Annelie
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In „Innig geliebte Annelie“ erzählt Erna Lous die Lebensgeschichte ihrer Schwiegereltern.
Auf dem Dachboden der Schwiegereltern sind Erna Lous verstaubte Kisten aufgefallen.
Darin befanden sich Notizbücher ...

In „Innig geliebte Annelie“ erzählt Erna Lous die Lebensgeschichte ihrer Schwiegereltern.
Auf dem Dachboden der Schwiegereltern sind Erna Lous verstaubte Kisten aufgefallen.
Darin befanden sich Notizbücher und Schulhefte von Anneliese und Feldpost von Artur.
Ein wahrer Schatz für die Nachfahren, so die Geschichte ihrer Eltern oder Schwiegereltern zu erfahren.
Anneliese hat ausführlich Tagebuch geführt. Hat ihre Gedanken und auch ihre Sorgen während des Kriegs ihrem Tagebuch anvertraut.
Artur hat schöne handgeschrieben Briefe an Anneliese geschickt.Erna Lous konnte so die Lebensgeschichte der Schwiegereltern rekonstruieren.
Die Liebe zwischen dem Paar, die Sorge und Ausweglosigkeit während des Kriegs und auch in den Nachkriegsjahren.
Die Geburt des Sohnes und der Enkelkinder.

Die Geschichte ist schön erzählt.
Durch die Tagebuchform ist sie auch sehr ehrlich und authentisch.
Die Tagebuchaufzeichnungen und die Bilder runden das ganze ab.

Mit „Innig geliebte Annelie“ gewährt Erna Lous ihren LeserInnen einen ganz privaten Einblick in das leben ihrer Schwiegereltern.

Eine Lebensgeschichte die es verdient nicht in Vergessenheit zu geraten.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Ein großartiges Buch

Das verborgene Paradies
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Im Jahre 1633 in dem kleinen Alpendorf Borgo San Michele.
Die Inquisition ist allgegenwärtig und verfolgt alle Andersdenkenden.
So auch den Universalgelehrten Galileo Galilei, der behauptet die Erde sei ...

Im Jahre 1633 in dem kleinen Alpendorf Borgo San Michele.
Die Inquisition ist allgegenwärtig und verfolgt alle Andersdenkenden.
So auch den Universalgelehrten Galileo Galilei, der behauptet die Erde sei nicht der Mittelpunkt des Universums.
Daniels und Susannas Schicksal ist von Kindheit an verbunden.
Beide sind in einem Kloster aufgewachsen und wurden dort unterrichtet.
Susanne ist für eine Frau dieser Zeit sehr gebildet. Sie kann lesen und schreiben und interessiert sich für die Wissenschaft.
Doch auch Susanna gerät in die Fänge des Inquisitors.
Kann Daniel Susanna aus den Fängen des Inquisitors befreien?
Oder läuft er in die Gefahr selbst verfolgt zu werden?

„Das verborgene Paradies“ ist der neue Roman von Luca di Fluvio und hat mich wieder einmal begeistert.
Der Autor entführt seine LeserInnen in eine interessante und gefährliche Zeit und hat starke und liebenswerte Charaktere geschaffen.

Daniel wurde mit einer Glückshaube geboren und gilt als vom Schicksal begünstigt.
Mit 5 Jahren wird er nach dem Tod seiner Mutter vom Vater ins Kloster geschickt.
Zur gleichen Zeit wird im Kloster Susanna unter tragischen Umständen geboren.
Ihre Mutter, eine Hure stirbt bei der Geburt.
Daniel umsorgt das Neugeborene bis sie in das Kloster der Nonnen gebracht wird.
Der Prior Fra’ Thevet ist beiden Kindern sehr zugetan.
Paolo ist von zu Hause weggelaufen. Sein Vorbild ist der Inquisitor Constantin Tron.
Auch Paolo wird im Kloster aufgenommen und ausgebildet.
Daniel und Paolo freunden sich an.

Das sind die Hauptpersonen in diesem Roman.
Aber auch die anderen Charaktere nehmen eine wichtige Stelle in der Geschichte ein.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Im Jahre 1633 sind die LeserInnen mitten in einem Hexenprozess.
Man erfährt viel über die Handhabung so eines Prozesses.
Es gibt neben dem Inquisitor einen Instructor Domini, was so viel wie der Ankläger ist und einen Instructor Daemonii was einem Verteidiger entspricht.

Die zweite Zeitebene gewährt den LeserInnen Rückblicke in die Jahre 1610 – 1627.
Man lernt Daniel und Susanna von klein auf kennen und verfolgt ihren Werdegang.
Es wird schnell klar, dass beider Schicksal miteinander verbunden ist.
Später stößt auch Paolo dazu der sich mit Daniel anfreundet und auch Susanna kennenlernt.

Der Schreibstil von Luca di Fluvio ist sehr fesselnd.
Der Autor beschreibt die Zeit der Handlung sehr eindrucksvoll.
Man spürt die Unwissenheit der Menschen die zu den Kirchenmännern aufblicken und ihnen blind vertrauen.
Man spürt aber auch die Angst der Menschen vor diesen mächtigen Männern.
Die Charaktere sind richtig lebendig. Man spürt die Liebe die in dieser Geschichte ein wichtiger Faktor ist, man spürt aber auch die Eifersucht die große Schuld an den dramatischen Ereignissen hat.

Am Ende nimmt die Geschichte noch einmal eine tragische Wendung an und lässt mich noch einmal ein paar Tränchen verdrücken.

„Das verborgene Paradies“ ist ein großartiger Historischer Roman von einem großartigen Schriftsteller.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Die Geschichte des wohl berühmtesten Kaufhaus Deutschlands

KaDeWe. Haus der Träume
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Berlin, Anfang des 20 Jahrhunderts:
Judith Bergmann ist die Tochter des KaDeWe-Justiziars.
Sie wird an der Sozialen Frauenschule ausgebildet und träumt davon studieren zu können.
Doch die an Luxus gewöhnt ...

Berlin, Anfang des 20 Jahrhunderts:
Judith Bergmann ist die Tochter des KaDeWe-Justiziars.
Sie wird an der Sozialen Frauenschule ausgebildet und träumt davon studieren zu können.
Doch die an Luxus gewöhnt Judith soll Harry Jandorf, den Sohn des Kaufhausbesitzers heiraten.
Rieke Krause stammt aus einfachen Verhältnissen.
Sie ist von der Pracht und dem Luxus das vom Kadewe ausgeht überwältigt.
Sie bemüht sich um eine Anstellung in dem Luxuskaufhaus.
Dort verliebt sie sich in ihren Kollegen Hermann.
Der erste Weltkrieg lässt die Pläne von Judith und Rieke zerplatzen.
Auch für das Kaufhaus bedeutet der Krieg und die schweren Nachkriegsjahre große Herausforderungen.

„Kadewe - Haus der Träume“ ist wieder eine wunderbar erzählte Geschichte über das wohl bekannteste Kaufhaus Deutschlands von Marie Lacrosse.

Der Prolog spielt im Jahre 1907.
Das Kaufhaus ist neu eröffnet als Rama V. König von Siam (dem heutigen Thailand) zu Besuch in Berlin weilt.
Natürlich besucht Rama V. auch das Kadewe und tätigt dort einige Einkäufe.
Zu ehren des Königs gibt Adolf Jandorf ein Essen für den König.
Als Gast nimmt auch der Justiziar Paul Bergmann mit seiner Frau und seiner Tochter Judith teil.
Rieke deren Mutter die Reinigungskolonne im Kaufhaus leitet versteckt sich und beobachtet die Feierlichkeit.
Natürlich wird sie am Ende entdeckt doch Judith legt schützend die Hand über sie und erklärt sie als ihre Freundin.

Über dieses erste Zusammentreffen von Judith und Rieke musste ich schmunzeln.
Interessant fand ich zu lesen, dass König Rama V. einer der ersten berühmten Besucher des Kaufhauses war. Heute gehören 50,1% des Kadewe einer Thailändischen Familie.

Im ersten Band begleiten wir dann die Protagonisten von 1914-1926.
Judith und Rieke haben Träume.
Judith ist Glanz und Luxus ist sie gewohnt.
Im Kadewe fühlt sie sich wie zu Hause.
Sie soll Harry Jandorf, den einzigen Sohn des Kaufhausbesitzers heiraten.
Doch Judith lernt nicht zuletzt durch Rieke auch die andere Seite von Berlin kennen in dem die Armut vorherrscht.
Sie hat den festen Willen gegen den Hunger und die Armut etwas zu unternehmen.

Rieke die aus ärmlichen Verhältnissen stammt ist überwältigt vom Luxus den das Kadewe ausstrahlt.
Sie lebt mit ihren Eltern und Geschwister auf engem Raum. Gewalt vom Vater ist an der Tagesordnung.
Sie ist stolz als sie eine Anstellung in dem Luxuskaufhaus bekommt.
Sie verliebt sich in ihren Kollegen Hermann.

Das Leben beider Frauen wird durch den ersten Weltkrieg gehörig durcheinandergewirbelt.
Die Kriegsjahre und die Nachkriegszeit gehen aber auch nicht spurlos am Kadewe vorbei.

Marie Lacrosse erzählt die Geschichte wieder einmal auf eine so tolle Art, dass es nur Freude macht das Buch zu lesen.
Die Autorin erzählt in erster Linie die Geschichte des Kadewe, seinem Besitzer und den Angestellten.
Marie Lacrosse erzählt auch ein Stück unserer deutscher Geschichte die natürlich auch Einfluss auf das Kaufhaus hat.
Ihre Protagonisten egal ob real oder fiktiv sind wie immer gut gezeichnet.
Judith und Rieke, so unterschiedlich sie auch sind, waren mir beide gleich sympathisch gewesen.

Das Buch ist wunderschön gestaltet. Am Anfang gibt es ein Personenregister in dem die historischen Persönlichkeiten gekennzeichnet sind.
Am Ende erzählt die Autorin in einem Nachwort von ihrer Recherche.
Marie Lacrosse schreibt, dass sie die vielen Überlieferungen gut als Gerüst nutzen konnte aber um die Geschichte mit Leben zu füllen musste sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen.
Ich finde das ist ihr wieder einmal großartig gelungen.
Die Geschichte, die Charaktere alles passt so gut zueinander, dass man es sich kaum anders vorstellen kann.
Es war wieder ein tolles Leseerlebnis und ein weiteres Lesehighlight auf meiner Liste.

Ganz am Ende gibt es noch eine Leseprobe vom 2. Band Kadewe-Haus der Wünsche der am 14. Juni 2023 erscheinen soll.
Ich freue mich schon sehr darauf.

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