Arne Stiller, rätselhafte Zahlenkombinationen und mörderische Musik
Der Kryptologe„Der Kryptologe“ von Elias Haller ist ein Thriller der etwas ruhigeren Art und 2021 bei Edition M erschienen.
In der Kanalisation unter der Semperoper wird die Leiche der Ehefrau eines Sensationsreporters ...
„Der Kryptologe“ von Elias Haller ist ein Thriller der etwas ruhigeren Art und 2021 bei Edition M erschienen.
In der Kanalisation unter der Semperoper wird die Leiche der Ehefrau eines Sensationsreporters gefunden. In ihre Hände und Füße wurden Zahlen geschnitten und um die Verwirrung komplett zu machen, trägt sie ein Galakleid, dass ihr nicht gehört. Von ihrer kleinen Tochter Liliana fehlt jede Spur. Deutet dieser Auffindeort auf einen Zusammenhang mit der Oper hin oder war hier ein Psychpath am Werk? Arne Stiller, der streitbare Kryptologe der Dresdner Mordkommission, wird hinzugezogen, denn es zählt jede Sekunde. Für Stiller ist es der erste Fall nach einjähriger Suspendierung und er setzt alles daran, die Nachricht des Mörders zu entschlüsseln, um Liliana noch lebend zu finden.
Mit diesem Buch ist dem Autor ein Thriller gelungen, der mich von Beginn an gefesselt hat. Das liegt zum einen daran, dass die Figuren so sorgfältig und detailreich beschrieben werden, dass man sie sich lebhaft oder eher leibhaftig vorstellen kann und so umso eifriger das Geschehen verfolgt und zum anderen an der wirklich guten Geschichte. Die Oper „Der feurige Engel“ war mir zwar nicht bekannt, aber man muss sich nicht mit Opern auskennen, um der Geschichte folgen zu können. Dazu die wundervolle Umgebung, denn Dresden ist schön und die Semperoper ein traumhafter Ort, an dem man nun nicht unbedingt an Sterben denkt. Die Personen in der Geschichte wirken absolut glaubwürdig. Arne Stiller hat Ecken und Kanten, doch er weiß was er tut. Dass man ihm die richtige Assistentin zugeordnet hat, ist schnell klar. Und sein Chef, nun, ich denke, er hat es auch nicht leicht, und am Ende wirkt es fast als könnte es doch irgendwann noch eine gute Zusammenarbeit geben,
Besonders gefallen hat mir, dass nicht nur die Hauptfiguren super ausgearbeitet waren, sondern auch der Täter und die Opfer. Es war faszinierend, welche Lösung es für die Zahlen gibt. Und als Opernfan kann ich nachvollziehen, dass die Inszenierung einer Oper einen Skandal auslösen kann. „Der feurige Engel“ hat ein Thema, das hierfür geradezu prädestiniert ist. Der Sensationsreporter wirkt in seinem Beruf unsympathisch, aber als Ehemann und Vater kommt der Mensch zum Vorschein. Schön fand ich, dass Liliana sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben hat, sie ist eine Kämpferin,
Gefallen hat mir auch, dass der Spannungsbogen gehalten wird und es dennoch ruhige Momente gibt, die einem kurz Luft holen lassen. Das Ende ist plausibel und ich freue mich auf weitere Fälle mit Arne Stiller.
Wer schon Bücher von Elias Haller kennt, wird den unnachahmlichen Schreibstil sofort wiedererkennen. Ich kann dieses Buch allen Krimi- und Thrillerfans nur ans Herz legen. Wer noch kein Elias-Haller- Fan ist, der wird es durch dieses Buch vermutlich werden.