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Veröffentlicht am 23.05.2019

Spannende Ahnenforschung in Irland

Eine irische Familiengeschichte
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Das Hörbuch „Eine irische Familiengeschichte“ von Graham Norton erschien am 26.03.2019 im Argon Verlag und wird von Charly Hübner gelesen.
Elisabeth Keane besucht nach vielen Jahren der Abwesenheit ihre ...

Das Hörbuch „Eine irische Familiengeschichte“ von Graham Norton erschien am 26.03.2019 im Argon Verlag und wird von Charly Hübner gelesen.
Elisabeth Keane besucht nach vielen Jahren der Abwesenheit ihre irische Heimat, genauer gesagt den kleinen Ort Buncarragh, um den Haushalt ihrer verstorbenen Mutter aufzulösen. Dort angekommen erinnert sie sich sofort daran, was sie damals aus der Enge des Örtchens getrieben hatte, aber auch an das Leben mit ihrer Mutter Patricia. Auch diese hatte einmal Buncarragh verlassen, war aber zurückkehrt – mit einem Säugling auf dem Arm, doch ohne Mann. Als Elisabeth jetzt handgeschriebene Briefe unter den Hinterlassenschaften ihrer Mutter findet – glühende Liebesbriefe – beginnt sie nachzuforschen. Wird sie nun erfahren, wer ihr Vater ist und was damals geschah?
Elisabeth Keane ist eine normale Frau wie du und ich mit einem fast erwachsenen Sohn und gerade das, macht es dem Zuhörer so leicht, sich in die Geschichte hineinziehen zu lassen. Charly Hübner versteht es wunderbar, fesselnd vorzutragen und so erlebt man die Gegenwart mit Elisabeth genauso spannend wie die Vergangenheit mit Patricia. Eine Familiengeschichte, die für Elisabeth manch Überraschung bereit hält und zu ganz neuen Erkenntnissen führt. Aber auch die Zukunft macht es ihr nicht einfach. Sie wird vor schwere Entscheidungen gestellt – so wie ihre Mutter in der Vergangenheit.
Am Anfang war ich verwirrt vom Wechsel aus Gegenwart und Vergangenheit, aber dann hat es mir sehr gefallen. Es lockert die Geschichte wunderbar auf und macht es auch sehr spannend, denn es gab Passagen, da wollte ich unbedingt wissen, wie es nun in der Vergangenheit weitergeht und hätte den Sprung in die Gegenwart am liebsten noch nicht gemacht, doch diese kleinen Geduldsproben haben dem Spaß keinen Abbruch getan. Wer genau zuhört, wird bestimmt einiges ahnen oder kombinieren können, wie es weitergehen könnte, aber es wird dennoch viele Überraschungen geben. Besonders gefallen hat mir das wirklich gute Ende. Es passte einfach und war ein stimmiger und gelungener Abschluss.
Es hat Spaß gemacht, fast die irische Luft riechen zu können bei Zuhören und ich habe jede CD genossen. Mit Charly Hübner wurde genau der richtige Sprecher gewählt.
Für Freunde spannender Familiengeschichten kann ich das Buch nur empfehlen. Ich bin sicher, sie werden nicht mehr aufhören können zu hören.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Sanfter Thriller mit psychologischer Raffinesse

So nah der Tod
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„So nah der Tod“ von Thea Falken, der am 29.03.2019 im Bastei-Lübbe Verlag erschienen ist, ist ein Thriller der sanften Art, aber dennoch ein Thriller.
Die kleine Tochter von Annika wird aus ihrem Bettchen ...

„So nah der Tod“ von Thea Falken, der am 29.03.2019 im Bastei-Lübbe Verlag erschienen ist, ist ein Thriller der sanften Art, aber dennoch ein Thriller.
Die kleine Tochter von Annika wird aus ihrem Bettchen entführt. Zurück bleiben die Worte „Bye Mama“ geformt aus blutigen kleinen Handabdrücken und ein Rätsel. Kann Annika es in einer bestimmten Zeit nicht lösen, ist das das Todesurteil für ihre Tochter. Kopflos und panisch wendet sich Annika an den einzigen Menschen, dem sie vertraut – ihren besten Freund Sebastian, der natürlich sofort zur Hilfe eilt. Dass dieser jedoch bis zum Hals in eigenen Schwierigkeiten steckt, weil sein Bibliotheksausweis unter ein verstümmelten Leiche gefunden wurde, können beide zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen. Hauptkommissar Eric Weinsheim hat diesen Fall übernommen und erkennt sofort, dass die Entführung mit dem Mord in Zusammenhang steht. Eine nervenaufreibende Suche beginnt…
In einfühlsamen Worten schildert Thea Falken wie Annika das Verschwinden ihrer Tochter entdeckt. Die Panik, die Kopflosigkeit ist fast greifbar für den Leser. Sie sucht zunächst ihr Haus ab, obwohl die Tochter doch viel zu klein ist, um sich zu verstecken. In vielen kleinen Dingen erkennt man die Panik und Angst. Man könnte zwar sagen, dass Annika zeitweilig gedankenlos vorgeht, doch je mehr man liest, desto klarer wird, dass es nicht gedankenlos ist sondern dass die Verzweiflung ihre Fähigkeit zu klarem und logischen Denken einschränkt. Dazwischen die Schilderungen des Täters, wie grausam seine Kindheit war, lässt einem schon manchmal das Blut in den Adern gefrieren. Die Personen, die Annika während ihrer Flucht trifft und die ihr teilweise hilfreich zur Seite stehen, sind gut ausgearbeitet und absolut glaubwürdig. Kommissar Weinsheim ermittelt klar und überlegt und lässt sich auch von seinem Kariere besessenen Vorgesetzten nicht von seinen Ermittlungen abbringen, kann aber eine Suchanzeige in der Zeitung nicht verhindern, und die auch noch mit Bild. Das war das einzige, das ich nicht so gut fand, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das erlaubt wäre, es sei denn, die Schuld wäre erwiesen.
Der ganze Weg des Rätselratens war ein Wechselbad der Gefühle und ein inneres Daumendrücken, dass Annika die Lösung findet. Das Spielen mit den Gefühlen hat die Autorin virtuos hinbekommen. Wenn diese Mutter real wäre, ich bin mir sicher, sie würde am Ende einen Therapeuten benötigen.
Die Auflösung am Ende war zwar teilweise für mich nicht mehr überraschend, aber es ist logisch und nachvollziehbar.
Ich hoffe auf mehr Fälle für Eric Weinsheim von diesem Kaliber.

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Veröffentlicht am 25.04.2019

Aus dem Leben eines Straßenzeitungsverkäufers

Bankgeflüster
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„Bankgeflüster – Treffen kann es jeden, wirklich jeden“ von Tom Velten ist ein zum Nachdenken anregendes Buch über das Leben eines „Asphalt-Magazin“-Verkäufers, das im Oktober 2018 bei Epubli erschienen.
Ein ...

„Bankgeflüster – Treffen kann es jeden, wirklich jeden“ von Tom Velten ist ein zum Nachdenken anregendes Buch über das Leben eines „Asphalt-Magazin“-Verkäufers, das im Oktober 2018 bei Epubli erschienen.
Ein Straßenzeitungsverkäufer erzählt aus seinem Leben und lässt den Leser teilhaben an einigen Erlebnissen aus diesem. Es sind teil berührende Erlebnisse, teils aber Anklagen an eine Umwelt, die die Menschen nicht alle gleich behandelt. Die ab und an vorhandenen Fotos erhöhen das Persönliche des Buches.
Das Cover des Buches hat mir sehr gefallen, aber das Cover ist auch gleichzeitig mein erster Kritikpunkt. Die weißen Buchstaben, mit denen die Inhaltsangabe auf der Rückseite geschrieben ist, machen das Lesen fast unmöglich.
Meine Erwartungen, nun einmal hautnah zu erfahren, wie ein Mensch in die Obdachlosigkeit gerät und sich soweit fängt, dass er Verkäufer des Asphalt-Magazins wird und sogar Bücher schreibt, wurde ein wenig enttäuscht. Am Anfang hatte ich das Gefühl, ich würde in einem Notizbuch lesen und einzelne Gedankensplitter wären zu einem Buch zusammengefügt worden. Das wurde aber besser, je mehr ich las. Auch an bereits verstorbene Wegbegleiter wurde erinnert, sowohl in Wort als auch in Bild. Was leider nicht wirklich vorkam, war, warum es zu dem Absturz kam. Mir als Wessi war natürlich nicht alles aus dem Leben im Osten bekannt und so habe ich bei Bekannten nachgefragt, die im Osten aufgewachsen sind. Das hat zu sehr informativen Gesprächen geführt. Der Schreibstil ist durchaus unterhaltend und auch die fiktiven Gespräche, die im Buch vorkommen, fand ich sehr gut. Was mir weniger gefiel, waren die langen Abhandlungen über das Gesundheitssystem, über die Kirche und den Glauben und über die Ungerechtigkeit. Meine Erwartungen an das Buch wurden enttäuscht, denn was ich erfahren wollte, das habe ich nicht wirklich erfahren.
Andererseits sehe ich es positiv, dass durch das Schreiben doch etwas Gutes geschaffen wird. Den Preis finde ich mit 14,99 Euro etwas hoch, doch da es im Selbstverlag erscheint, ist auch das in Ordnung.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Monstermäßige Probleme für eine Monstermäßige Freundschaft

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde
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„Fjelle und Emil – Monstermäßig beste Freunde" ist ein Kinderbuch von Anne Scheller, das im April 2019 im Baumhausverlag erscheint. Schon die kindgerechte farbenfrohe Umschlaggestaltung macht Lust auf ...

„Fjelle und Emil – Monstermäßig beste Freunde" ist ein Kinderbuch von Anne Scheller, das im April 2019 im Baumhausverlag erscheint. Schon die kindgerechte farbenfrohe Umschlaggestaltung macht Lust auf das Lesen dieses Buches, zumindest aber, es für seine Kinder mitzunehmen und es mit diesen gemeinsam zu lesen.
Fjelle und Emil besuchen gemeinsam die 4. Klasse der Flusenbeker Grundschule, das klingt erst einmal stinknomal, gäbe es da nicht eine Kleinigkeit, die so ganz anders ist. Fjelle ist nämlich kein normaler Schüler sondern ein bärenstarkes grünes Monster mit ganz viel Gefühl. Wenn jemand ängstlich ist, dann ist Fjelle superängstlich, ist jemand fröhlich, ist er superfröhlich aber das stört eigentlich niemanden, kleine Eigenheiten hat jeder. Alles ist super bis die Flusenbeker Grundschule einen neuen Direktor bekommt. Er hasst Monster und will Fjelle loswerden, komme was wolle. Ihre Freundschaft wird auf eine sehr harte Probe gestellt.
Mir hat gefallen, dass hier Konfliktsituationen und Emotionen so kindgerecht beschrieben werden, dass sie die Geschichte wirklich mitfühlen können. Ältere Kinder ziehen sogar Parallelen zum echten Leben. Die niedlichen Zeichnungen tun ihr übriges, dass man Fjelle und Emil einfach ins Herz schließen muss. So lernen die Kinder spielerisch was Freundschaft und Zusammenhalten auch in schwierigen Situationen bedeutet. Sie können sich in der Geschichte wiederfinden.
Ich kann es auf jeden Fall zum Vorlesen empfehlen, doch ich denke, auch Erstleser werden ihren Spaß damit haben. Sollten dann zu Zimtschnecken Petersiliensträuße serviert werden – nun, das gehört einfach dazu und Petersilie ist schließlich sehr gesund. Meine Tochter war megabegeistert und auch den Kindern, denen ich vorgelesen habe, hat es durchweg gefallen.

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Veröffentlicht am 02.04.2019

Böse oder nicht böse, das ist hier die Frage

Böse Jungs (Band 1)
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Böse Jungs“ von Aaron Blabey, das im Juli 2016 im Baumhausverlag erschienen ist, ist eine wunderbare Geschichte in Comicform. Schon Titel und Covergestaltung lassen erahnen, worum es geht, nämlich um ...

Böse Jungs“ von Aaron Blabey, das im Juli 2016 im Baumhausverlag erschienen ist, ist eine wunderbare Geschichte in Comicform. Schon Titel und Covergestaltung lassen erahnen, worum es geht, nämlich um die richtig bösen Jungs, die eigentlich jedes Kind irgendwie kennt.
Aber was ist, wenn diese Jungs gar nicht böse sein wollen? Was, wenn es sie nervt, dass jeder, aber auch wirklich jeder, um Hilfe schreiend vor ihnen flüchtet? Sie wären viel lieber die Helden und wollen beweisen, dass sie das auch sein können – wenn nötig, wird auch mal ein Damenkleid angezogen.
Schon die Steckbriefe der einzelnen Hauptfiguren sind zum Brüllen komisch. Zuerst war ich ja sehr skeptisch, weil es eine Geschichte in Comicform ist und ich dachte, das kann auf gar keinen Fall vorgelesen werden – tja, auch so ein Vorurteil. Es geht, die Bilder tun ein übriges und natürlich muss man ein bisschen erklären, aber es tut dem Spaß keinen Abbruch. Das Buch ist sehr schnell durchgelesen und für Erstleser ein wirklicher Spaß. Meine Tochter hatte das Buch schon vor Start der Leserunde durch – ich konnte sie nicht bremsen. Sie hat es inzwischen ein zweites Mal gelesen.
Man kann damit übrigens trotz der „Bösen Jungs“ wunderbar Kinder unterwegs beschäftigen – habe ich getestet, kam super an.
Es handelt sich hier um den ersten Teil, von denen es mittlerweile 4 gibt. Der Preis von 10 Euro ist schon happig, aber immerhin handelt es sich um ein Hardcover, das macht es etwas verständlicher.
Von meiner Tochter und mir wird es auf jeden Fall empfohlen.

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