Kindermord und erste Liebe
Lautlose Schreie„Lautlose Schreie“ von Leo Born ist ein Mara Billinsky Thriller, der im März 2019 im Bastei-Lübbe Verlag erschienen ist.
Bei einem Spaziergang mit seinem Hund findet ein Rentner die auf einem Feld vergrabenen ...
„Lautlose Schreie“ von Leo Born ist ein Mara Billinsky Thriller, der im März 2019 im Bastei-Lübbe Verlag erschienen ist.
Bei einem Spaziergang mit seinem Hund findet ein Rentner die auf einem Feld vergrabenen Leichen von Jugendlichen, die offenbar auf grauenvolle Weise gestorben sind. Narben an den Körpern deuten darauf hin. Mara Billinsky will ihre ganze Kraft zur Lösung des Falles einsetzen, aber ihr Chef zieht sie von dem Fall ab. Weder ihr Chef noch der neue Staatsanwalt sind von ihren unkonventionellen Methoden begeistert. Ihr wird ein anderer Fall zugeteilt, doch die Ermittlungen hierzu führen zu den Kinderleichen zurück und zu einem Verbrechen, das niemanden kalt lässt.
Mir gefällt vor allem, dass das Buch einen von der ersten Zeile an in seinen Bann zieht und nicht mehr los lässt. Mara Billinsky ist eine Ermittlerin, die anders ist und gerade deswegen gefällt sie mir. Sie hat ihre Ecken und Kanten und mit ihrer Sturheit macht sie es den Kollegen nicht immer leicht. Doch sie überzeugt mit Können und Zähigkeit. Ihr Kollege Rosen, der ihr zugeteilt worden ist, hat sich positiv weiter entwickelt und steht fest an ihrer Seite, was bestimmt nicht leicht ist. Mara kann kämpfen und wenn sie fällt, steht sie wieder auf und sie schafft es am Ende doch, den Fall zu lösen und ihre Kollegen mit einzubinden. Selbst ihr Chef findet sich im Verlauf dieses Buches mit ihr ab und erkennt an, dass sie eine gute Ermittlerin ist. Der Staatsanwalt hat mir gefallen, der er gibt seinen Fehler offen zu, sie falsch eingeschätzt zu haben. Schön ist auch, dass ein wenig von Maras Privaten mit einfließt und man sie wieder etwas besser kennen und damit auch verstehen lernt. Es gab nur einen kleinen Punkt, an dem ich etwas geschluckt habe – als es so schien als würde Mara auf die Avancen von Ariane eingehen, denn das hätte so gar nicht zu ihr gepasst – zumindest nicht in meiner Vorstellung.
Die zarte Liebesgeschichte zwischen Rafael und Shaqayeg ist bezaubernd und macht den ansonsten doch harten Thriller ein wenig erträglicher.
Ich habe das Buch förmlich durchgesuchtet und habe mich unheimlich gefreut bei dieser Leserunde dabei sein zu dürfen. Mir hat schon „Blinde Rache“ sehr gefallen und meine Erwartungen an diesen Band wurden nicht enttäuscht. Ich freue mich schon auf weitere Bände mit Mara Billinsky und auf die hoffentlich irgendwann erfolgende Auflösung des Mordes an ihrer Mutter.