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Veröffentlicht am 16.08.2020

Wunderbare Sprecherin!

Beat it up
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Summer Price (20) ist mit einem absoluten Gehör gesegnet. Sie ist in ihrem letzten Jahr am College als Musikstudentin und gilt als talentierte Pianistin und Komponistin. Ihr Traum ist es die frei gewordene ...

Summer Price (20) ist mit einem absoluten Gehör gesegnet. Sie ist in ihrem letzten Jahr am College als Musikstudentin und gilt als talentierte Pianistin und Komponistin. Ihr Traum ist es die frei gewordene Stelle der Pianistin in New-York-Orchestra besetzen zu können. Durch Kontakte ihrer Mutter, die ebenso wie ihr Vater eine sehr erfolgreiche klassische Musikerin ist, landet ihre Bewerbung als erste beim Dirigenten in New York. Daher übt sie ununterbrochen, ziemlich isoliert, bis auf ihren besten Freund Ethan. Doch dieser will sich nicht mehr mit der Rolle des besten Freunden begnügen und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen oder ihn erfüllen, ehe sie daran denkt, er möchte mehr von ihr und auch in ihrem Bauch fängt es zart an zu flattern. Dennoch ist sie verwirrt und weiß nicht was sie will! Als ihr Zwillingsbruder Xander, ein erfolgreicher Nachwuchs DJ, sie anfleht zu ihm nach New York zu kommen, um ihm bei seinem neusten Song zu helfen, da er gerade in einer Schaffenskrise steckt, ergreift sie die Chance zur Flucht. Ihr gemeinsamer Song wird galaktisch und so fleht Xander sie an, statt für ihr Vorspielen zu üben, mit ihm auf die Beat-it-up Festival Tour zu kommen. Dabei weiß Xander ganz genau, dass Summer unglaublich reizempfindlich ist und so ein Dance Festival ein absoluter Albtraum für sie. Schon auf dem Flug nach New York, sitzt sie in der Business Class neben einem abweisenden Typen, der viel zu laute Musik hört, aber die Hände eines Pianisten hat. Es ist Gabriel, der größte Konkurrent ihres Bruders, der ihr gefährlich nahe kommt.

Der Name Stella Tack ist mir in letzter Zeit so oft untergekommen, dass ich neugierig wurde, obwohl dies eigentlich nicht mein Genre ist. Schreiben kann sie wirklich gut, aber an den viel zu häufigen Stereotypen sollte sie dringend arbeiten.

Gelangweilt habe ich mich eigentlich nie. Die Geschichte ist wirklich flüssig geschrieben und gewürzt mit der Stimme von Sandra Voss kann man eigentlich super zuhören. Allerdings habe ich mich im Verlaufe der Geschichte immer öfter geärgert. Die Charaktere blieben mir zu blass und oberflächlich. Für ihr Alter fand ich sie definitiv zu unreif. So ganz klar, was diese Truppe unbedingt zusammenhängt, außer dass sie wahnsinnig viel Spaß haben und ständig total verkatert sind und Unmengen von Schmerztabletten einschmeißen, verbindet sie eigentlich nur Musik, wobei da ihre Geschmäcker teilweise ganz weit auseinander driften. Wenn man ständig so viele davon einwirft, helfen sie irgendwann nicht. Immerhin nehmen sie keine Drogen, was ich bei dem Setting und der Sorglosigkeit des Umgangs eigentlich erwartet hätte. Krass fand ich allerdings, dass Summer, ohne nachzufragen, eine Handvoll Pillen von Bodyguard George nimmt, als sie ihre erste Panikattacke hat. Sie wirken total stark und es geht ihr gleich so viel besser, dass sie die nächste vorhersehbar völlig unverantwortliche Aktion startet. Zur Krönung meint sie dann noch zu George, dass er echt ein super Dealer sei. Echt jetzt? George ist wirklich sympathisch und so ziemlich der Vernünftigste von dieser Tourgruppe, aber mir kommt er oft eher wie ein Kindermädchen, als ein Bodyguard vor.

Auch wenn ich nicht hingerissen von dem Bad Boy Gabriel mit der Karamellstimme, die jeden Ton exakt trifft und den grauen Augen bin, der eigentlich alle Mädels abschleppt, die nicht bei 3 auf den Bäumen sind, bis ihn Summer total gefangen nimmt, ist die Geschichte echt süß, auch wenn es klar zu sein scheint worauf es hinausläuft. Gegen Ende kommt es dann noch zum Sex des Lebens, Extase pur, wobei Gabriel ernsthaft um die Lust seiner Partnerin bemüht ist, aber dann wird es mir wirklich zu unemanzipiert. Liebe Summer, nimm bitte endlich selbst Dein Leben in die Hand! Du liebst die Musik, mach was draus, aber vielleicht erst, nach einer Therapie gegen Deine wirklich extremen Beschwerden. Familie Price ist so wohlhabend, dass ich die ganze Zeit nur staunte, warum Summer noch nie richtig untersucht wurde und keine professionelle Hilfe bekommt?
Mutter Price ist das Abziehbild einer egomanischen Karriereziege, eiskalt und berechnend. Dieser Typ Frau scheint es in dieser Geschichte allerdings weit zu bringen.

Wen ich wirklich mag ist Tänzerin Peyton, die Summer zu mehr Spaß im Leben verhelfen möchte, dabei aber auch nicht wirklich gut auf sie aufpasst. Wobei Spaß haben in dieser Gruppe leider oft gleichzusetzen ist mit: ganz viel trinken, rumknutschen (mit jedem den man gerade trifft) und dann kindischen Unfug anstellen. Was mir gut gefällt, ist dass durchaus gezeigt wird, wie gnadenlos dieses Geschäft ist, denn im Musikbusiness geht es eben mehr ums Geschäft, als um Musik.

Ich habe Kritiken gelesen, in denen die Beschreibung von Hautfarben als karamellfarben oder honigfarben kritisiert wird. Das habe ich nun nicht wirklich als Ethnie aufgefasst, was wahrscheinlich an meiner eigenen Hautfarbe liegt, die ich auch nicht besser beschreiben könnte und daran, dass Gabriels Stimme ebenso beschrieben wird und Stimmen haben bekanntlich keine geografische Herkunft. Dass Gerüchte über die sexuelle Orientierung in den USA auch heute noch Karrieren beenden kann, kann ich mir dagegen wirklich nicht vorstellen. Schon in den 80ern sind viele Synthiepopstars ganz offen damit umgegangen, wenn auch zugegebenermaßen nicht alle (siehe Elton John und George Michael).

Auch wenn ich mich in den über 12 Stunden nicht gelangweilt habe, ist mir die Story dafür einfach zu dünn und es dem Talent von Sandra Voss zu verdanken, dass ich wirklich zügig weiter gehört habe. Sie schafft es wirklich Summers Verletzlichkeit stimmlich rüberzubringen, fast schon greifbar zu machen. Doch bricht Summer immer wieder zusammen, weil sie sich immer wieder in vorhersehbar unmögliche Situationen bringt und dann von einem starken Mann gerettet werden muss, dass es gegen Ende dennoch ermüdend wird. Sandra Voss klingt jung und begeisterungsfähig, oft aber auch unsicher und unentschlossen als Summer, während sie als Gabriel eher den knurrend-schnurrenden Tiger gibt. Allerdings fehlt mir hier durch die Buchvorlage eine deutliche Variationsbreite, die diese Sprecherin sicherlich auf Lager gehabt hätte. Dennoch ist es gegen Ende so krass, dass ich nicht seelisch vor mich hingrinse, sondern erstaunt, entsetzt „echt jetzt?“ denke.

Ach ja, lobend erwähnend möchte ich, dass zumindest Gabriel keine grünen Augen hat und nicht ständig über Schweißperlen auf seinem Six-Pack/definierten Brust/muskolösen Schenkeln geschwärmt wird. Nein, es werden auch Klischees ausgelassen!

Ich hatte mir eine locker leichte Liebesgeschichte gewünscht, aber eben nicht ganz so leicht.

Ich mag nachdenklicherer, engagiertere und emanzipiertere Heldinnen, die mehr nachdenken und ihren eigenen Weg gehen.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Großer Spaß für kleine Leute!

Hokuspokus Hamsterqualle - Dieses Klipp-Klapp-Buch verzaubert alle - Ab 4 Jahren
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Endlich Ferien! Die Zauberschüler Julius und Julika sind glücklich über viel freie Zeit und erfüllt von jeder Menge Ideen, die sie umsetzen wollen. So schwingen sie begeistert ihre Zauberstäbe und probieren ...

Endlich Ferien! Die Zauberschüler Julius und Julika sind glücklich über viel freie Zeit und erfüllt von jeder Menge Ideen, die sie umsetzen wollen. So schwingen sie begeistert ihre Zauberstäbe und probieren aus, was sie schon alles gelernt haben und können. Es wird wild probiert, experimentiert und gereimt. Dabei entstehen die lustigsten Tiere, Gerichte und jede Menge Durcheinander!

Dieses Bilderbuch richtet sich an Kinder ab 4 Jahren. Die Texte sind gereimt und fördern so den spielerischen Umgang mit Sprache, aber auch die sprachliche Entwicklung. Immerhin ist es in der deutschen Sprache ja möglich, alle erdenklichen Wörter miteinander zu kombinieren, so wie hier der wilde Mix aus den unterschiedlichsten Tieren wie Nashorn-Spatz oder sogar ein Kaktus-König oder ein Gurken-Geist entstehen. Wenn da nicht die Fantasie Funken sprüht! Zwischen den einzelnen Teilen gibt es jeweils einen kurzen Zwischenpart mit Julius und Julika, die am Ende ihres Zauberabenteuers erschöpft mit ihren Zauberstäben ins Bett sinken und glücklich einschlafen! Somit eignet es sich auch sehr gut als Ritual für abends vor dem Schlafengehen, um zur Ruhe zu kommen oder anhand der witzigen Kombinationen noch mal über Erlebtes zu sprechen.

Die Pappseiten sind sehr stabil, ebenso wie die Spiralbindung. Diese hakt nicht, sondern lässt das Umblättern exakt gleiten, so wie auch die Bildkombinationen exakt aufeinander passen. Wir hatten als Kinder auch ein solches Buch, allerdings, war die Bindung nicht so stabil und die Bilder dreigeteilt. Durch die Zweiteilung ist es gerade für jüngere Kindergartenkinder einfacher die Bild-Wort-Reimkombinationen zu begreifen und geistig zu verarbeiten. Immerhin erobern Julius und Julika verschiedene auch für kleine Kinder bekannte Orte, wie Küche und Zoo und einfach alles durcheinander, was die Kinderwelt so kennt!

Kinder lieben Klappen in Büchern und ich weiß, dass meine Schwester und ich, unser derartiges Buch geliebt haben und stundenlang darin versinken konnten. Meine Jüngste (11) findet die Hamsterqualle immer noch super und hat es immer wieder genommen, um neue witzige Kombinationen zu schaffen. Die Rahmengeschichte gefiel ihr, ebenso wie die kurzen Reimtexte. Die Bilder laden ein darin zu versinken, sie sind so herrlich bunt und fröhlich! Was sie aber schade fand war, dass sie es nicht behalten durfte, weil es an Patenkind Lasse ging. Lasse bekam es von Emma (9) vorgelesen. Diese suchte vergeblich nach einem tieferen Sinn, nach einer Botschaft, die sie nicht finden konnte. Hier liegt der Sinn in dem Spaß zu probieren und entdecken, am Kombinieren und der Freude am Reimen. Das ist für kleine Kinder auch schon Sinn genug! Es erstaunte mich, dass Emma sich nicht einfach in die Geschichte fallen lassen konnte, immerhin hat sie selbst einen kleinen Bruder. Sie staunte über den wenigen Text und die Kürze der Geschichte, aber genau diese Kriterien ermöglichen es Kindern schon besonders früh sich länger mit diesem Buch, notfalls auch mal alleine zu beschäftigen. Es ist aber vielleicht auch eine Frage der Fantasie des jeweiligen Kindes und über diese verfügt meine Jüngste tonnenweise, ebenso wie Lasses große Brüder, die nun die Vorleser sind... Durch die Kürze der Texte können auch schon Leseanfänger dieses Buch gemeinsam mit ihren jüngeren Geschwistern durchstöbern und ihnen Vorlesen und mit ihnen gemeinsam Lachen und Reimen. Das ist nicht nur gut für die elterlichen Nerven, sondern stärkt auch die Bindung unter den Geschwistern.

Gerade weil die Seiten lediglich zweigeteilt sind und die Texte so kurz, ist dieses Buch auch für jüngere Kinder als 4 Jahre geeignet, sofern sie bucherprobt sind. Die Seiten halten einiges aus, sind auch begrenzt abwaschbar, sollte mal darauf gesabbert werden oder ähnliches und reißen auch an der Bindung nicht so schnell ein. Die Illustrationen sind plakativ genug, dass auch kleine Kinder zwar genug zu entdecken finden, sich aber nicht von der Fülle an Details „erschlagen“ fühlen.

Ein sehr liebevoll gestaltetes Buch zum Spaß haben, Entdecken, Probieren und Lachen, an dem man lange mit seinem Kind bzw. seinen Kindern Freude haben kann!

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Es geht spannend und witzig weiter!

Bitte nicht öffnen 5: Magic!
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Dies ist bereits der 5. Band der „Bitte nicht öffnen“ Reihe, in der Nemo stets ein Päckchen mit lebendig werdendem Spielzeug erhält, das ihn und seine Freunde Fred und Oda ganz schön auf Trab hält. Doch ...

Dies ist bereits der 5. Band der „Bitte nicht öffnen“ Reihe, in der Nemo stets ein Päckchen mit lebendig werdendem Spielzeug erhält, das ihn und seine Freunde Fred und Oda ganz schön auf Trab hält. Doch dieses Mal fängt es anders an. Endlich Schulferien und es wurde kein Paket für Nemo abgegeben. Dafür hat er sich einen traumhaften Ferienjob besorgt: für 1 Woche soll er als Hundesitter für Ozzy den Hund der kleinen Tessa einspringen. Der erste Versuch geht aber schon mal in die Hose, denn Ozzy, schnappt sich Tessas Plüscheinhorn Magic und brennt damit durch. Als Nemo ihn später wiederfindet ist er zwar erleichtert, von Magic ist aber keine Spur zu entdecken. Er fürchtet schon, ihn erst wieder finden zu können, wenn das nächste „Bitte nicht öffnen“-Paket für ihn abgegeben wird. Tatsächlich, am nächsten Morgen wird das nächste Paket zugestellt und Magic hüpft heraus, quietschlebendig, glitzerig, selbstbewusst und etwas dreist. Allerdings zeigt es sich ziemlich schnell, dass er Wünsche erfüllen kann, wenn auch nur materielle. Die Freunde können ihr Glück nicht fassen und wollen sofort ihr Leben und das der Boringer Bürger zu verbessern. Doch ganz ohne Nebenwirkungen ist auch dieses Paket nicht. Wie kommen sie aus der Nummer nur wieder heraus und das am Besten noch, ehe Tessa mit ihren Eltern zurückkommt!

Wenn Wünsche wahr werden, ist es oft nicht frei von Nebenwirkungen, aber das fällt Nemo, Fred und Oda zuerst nicht auf. Dafür erhofft sich Nemo eine neue Chance den Spielzeugdieb endlich zu stellen und diese Geschichte mit den „Bitte nicht öffnen“-Paketen endlich zu beenden. Sie sind auch wirklich auf einer heißen Spur, aber.... oft verlaufen sich solche Spuren ja im Sande. Aber den Versuch war es wert! Die Spur ist so heiß, dass ich tatsächlich dachte, ich würde mit dem Ende der Reihe einsteigen! Das ist ziemlich spannend und geheimnisvoll, aber noch nicht das Ende!

Für mich war es der Einstieg in die Reihe, meine jüngste Tochter kennt sie alle (als Hörbuch) und Band 1 haben wir mal dem Nachbarsohn zum 8. Geburtstag geschenkt und er hat es sofort durchgelesen. Netterweise hat meine Tochter mir eine Kurzeinführung in die Reihe gegeben, aber ich denke, ich hätte es auch so gut verstanden und hätte hineingefunden. Klar, war es für meine Tochter witziger, da einige Situationen Dauerbrenner in der Reihe sind und so die Vorfreude und das Wiedererkennen größer sind. Natürlich bekommt man die Entwicklung der Kinder so besser mit. Denn auch wenn es running gags gibt, geht es nicht nur um Wiederholung, sondern auch um Entwicklung, auch wenn diese nicht im Mittelpunkt steht, sondern Freundschaft, Spannung und Spaß. Hier wird mit dem Klischeebruch des lieben, süßen Glitzereinhorns gespielt, dass sich als knallharter Egomane entpuppt und auch das Leben mit Hund, von dem Nemo immer geträumt hat, hat so seine Tücken (sehr schön, dass hier nicht auf die ewige Tierhaarallergie zurück gegriffen wird, sondern sich durchaus noch andere Probleme ergeben). Ich fand es aber auch sehr witzig zu hören, was sich denn die Kinder so als erstes wünschten und dass es doch eine Weile dauerte, bis sie die Grenzen dieser Fähigkeit entdeckten. Ach ja, diese wunderbare Fähigkeit von Magic hat auch so ihre Tücken, aber das bleibt vorerst streng geheim. Meine Tochter fand es genauso spannend und witzig wie die Vorgängerbände und ist schon auf das nächste Paket mit der Aufschrift „Bitte nicht öffnen“ gespannt, denn das kündigt sich zum Schluss bereits an.... Übrigens ist es nicht nur einfach spannend und spaßig, man kann auch wunderbar über Konsum, Gier und Umweltbelastung und die Konsequenzen des eigenen Tuns nachdenken, wenn man mitbekommt, wozu die Boringer Wünsche so alles führen....

Ja, ich muss gestehen, ich mag stimmlich beide Mues Brüder sehr gerne. Wanja Mues besitzt eine für mich sehr angenehme Stimmlage und Stimmfarbe, durch die er recht jung klingt, was sich gerade bei Kinder- und Jugendhörbüchern anbietet. Das alleine würde mir aber noch nicht wirklich reichen. Er spricht sehr variabel und klingt dadurch sehr lebendig. Er fühlt sich gekonnt in die Stimmung der jungen Helden und des absolut dreist nervigen Einhorns hinein. Man kann richtig hören, wie viel Spaß ihm gerade der Part von Magic bereitet hat. So ist dieser nicht einfach ein puschelig glitzeriges Einhorn, nein, er verbirgt Untiefen und perfide, egozentrische Verlangen, die den netten Kindern, trotz ihrer Erfahrungen in der Vergangenheit, so erstmal nicht in den Sinn gekommen sind! Dabei spricht er klar und deutlich und variiert lediglich den Stimmausdruck und nicht die Lautstärke. Das empfinde ich immer als ganz wichtig, weil es mich nervt, wenn das Hörbuch plötzlich lauter oder leiser wird. Sehr gut gemacht.

Eine gelungene Fortsetzung der Reihe, findet meine Tochter (ich kenne die anderen Bände ja nicht), die witzig und spannend ist, aber auch kritische Töne enthält. Ein Dauerbrenner bei Jungs und Mädchen.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Magisch schön!

Ruby Fairygale. Die Hüter der magischen Bucht
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Ruby Fairygale lebt auf der windumtosten, kleinen irischen Insel Patch Island, in deren kleine, abgeschiedene Bucht im Norden sie als Baby angespült und von der alleinstehenden Tierärztin Cleo gerettet ...

Ruby Fairygale lebt auf der windumtosten, kleinen irischen Insel Patch Island, in deren kleine, abgeschiedene Bucht im Norden sie als Baby angespült und von der alleinstehenden Tierärztin Cleo gerettet und aufgenommen wurde. Seither lebt Ruby bei ihr und ist rundum glücklich, vor allem, nachdem Cleo nun auch noch den etwa gleichaltrigen Noah beherbergt, so dass sie nicht mehr die einzige Jugendliche in dieser eingeschworenen Gemeinschaft ist. Gemeinsam kümmern sich die drei nicht nur um die Tiere der Inselbewohner, sondern betreiben in aller Heimlichkeit eine Pflegestation für verletzte Tiere und magische Wesen. Alles scheint wie immer, abgesehen von einer Fee mit Heuschnupfen, die zum Dank für ihre Heilung ein Pergament mit geheimnisvollen Prophezeiungen hinterlässt. Dann machen sich bei Cleo während einer Walrettungsaktion schwere gesundheitliche Probleme bemerkbar und sie muss sofort zur OP und anschließenden Reha aufs Festland geflogen werden. Die schnell herbei gerufene Vertretungstierärztin stellt erst mal die ganze Praxis und das Haus auf den Kopf. Während die Insulaner von ihr alle begeistert zu sein scheinen, wird sie Ruby, Noah und dem Wolfshund Schmuggel immer unheimlicher. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr und sie werden es herausfinden und sie stoppen! Doch auch mit Ruby scheint irgendetwas nicht so ganz normal zu sein...

Es beginnt ganz normal, mit dem üblichen liebevollen Gezänk der Inselbewohner bei der Postverteilung. Die einzige Sorge die Ruby und Noah quält, ist die, dass Noah befürchten muss von seinem Vater in ein Nobelinternat gesteckt zu werden. Doch die magischen Geschöpfe in der Pflegestation und eine Schule gestrandeter Wale lenken sie immer wieder ab. Bis ihre Welt plötzlich Kopf steht! Sobald keiner hinsieht, zeigt die elegante Vertretungstierärztin ihr wahres Gesicht und das ist alles andere als liebenswürdig! Dies gemeinsam mit den ahnungsschwangeren Prophezeiungen der Fee Florabella sorgt schnell für eine aufgeladene Atmosphäre voller Spannung und Magie. Es geschehen unheimliche Dinge und diese betreffen auch Ruby, die im Laufe der Geschichte ein Stückchen mehr über ihre unbekannte Herkunft und eine absolut sensationelle Wahrheit über ihre eigene Natur erfährt! So etwas ist eben nur in ganz abgeschiedenen Orten in Irland möglich! Die keltische Musik untermalt dies stimmungsvoll und lässt die jungen Zuhörerinnen ab 10 Jahren nie vergessen, dass man sich ja gerade auf einem irischen Eiland befindet, wo alles möglich ist. Leider gehören dazu aber nicht nur weiße Magie, sondern auch schlechte Menschen, denn Ruby und Noah sind sich ziemlich bald sicher, dass Dr. Silverton ein solcher Mensch ist. Die liebenswürdig schrulligen Insulaner mit ihren ganz persönlichen Eigenheiten, sind jedoch offensichtlich selbst zu gutherzig, um der Frau Doktor etwas Böses zuzutrauen. Dieses Mal lernt man sie alle noch etwas besser kennen, jeden auf seine Art, so wachsen sie einem ans Herz, auch wenn ich zeitweise etwas empört war, über ihren fehlenden Argwohn. Ruby ist inzwischen 13 und kann wie Noah auch schon richtig bei der Tierpflege mitanpacken, was beide selbstverständlich gerne tun, wobei so langsam die gegenseitige Nähe auch ihre Herzen klopfen lässt und nicht nur die anstrengende Arbeit. Das ist aber nur ganz zart, denn dieses märchenhaft magische Abenteuer richtet sich ja an Hörerinnen ab 10 Jahren.
Es sind aber diese persönlichen Entwicklungen, die es empfehlenswert machen, die Bände der Reihe nach zu hören, da sie aufeinander aufbauen. Die Bände sind in sich abgeschlossen, so dass man jede Geschichte auch für sich alleine genießen könnte, gemeinsam der Reihe nach ist es aber noch viel schöner. Denn wenn man Band 2 liebt und sich dann entschließt auch noch Band 1 hören zu wollen, weiß man leider schon zu viel...

Julia Nachtmann entführt gemeinsam mit dem Celtic Tradition-Ensemble mit ihrer wandlungsfähigen Stimme in die magiedurchtränkte Welt in der irischen See. Sie klingt als Ruby jung und frisch, wechselt aber gekonnt in allerlei andere Stimmfarben, sobald die Kobolde ihre frechen Kommentar reimen, der alte Fergus knurrig die Stimme erhebt oder Brenda ihm Widerworte gibt. So wird das gehörte Wort lebendig und lässt die magisch abgelegene Welt mit seinen vielfältigen Geheimnisse vor dem inneren Auge entstehen. Sie klingt glasklar und schafft es Stimmungen einzufangen, ohne die Lautstärke variieren zu müssen, so dass die Hörer sie gleichbleibend gut verstehen können und nie aus ihrem Kopfkino gerissen werden.

Magisch schön ab 10 Jahren.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Wunderschön!

Kinder backen mit Christina
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Dies ist bereits der 4. Band aus der erfolgreichen „Backen mit Christina“-Reihe von der Jungbäuerin Christina Bauer, die mit ihrem Mann und 2 Kindern auf einem Bauernhof in Österreich lebt. Zur Bewirtung ...

Dies ist bereits der 4. Band aus der erfolgreichen „Backen mit Christina“-Reihe von der Jungbäuerin Christina Bauer, die mit ihrem Mann und 2 Kindern auf einem Bauernhof in Österreich lebt. Zur Bewirtung der Gäste und der Familie hat sie begonnen besonders einfache, gesunde und schmackhafte Rezepte zu entwickeln, die garantiert gelingen und schmecken. Denn neben der Hofarbeit und der Familie sollten die alltäglichen Rezepte eben auch praktisch sein.

Ihre eigenen Kinder hat Christina auch an das Backen herangeführt. Ganzheitlich, d.h. Sie haben schon früh gelernt, wo die Zutaten herkommen und was sie beim Backen für eine Funktion haben. So gibt es auch zuerst eine Einführung in die Basics, wozu auch immer gehört, die unterschiedlichen Mehlsortenbezeichnungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Dann werden auch so Fragen geklärt wie „Was ist Hefe?“ „Was bewirken Hefe und Backmalz?“ „Woran erkennt man es?“, aber es werden auch Fragen beantwortet, wie man Kinder am Besten ans Backen heranführt: Mit Spaß und Schürze, denn wer backt, kann auch schon mal kleckern, aber das macht ebenso wenig, wie ein bisschen Mehl an der Nasenspitze. So ist dieses Buch auch in 3 Hauptteile untergliedert: 1. Alles über unsere Zutaten, 2. Meine Rezepte 3. Komm mit auf unseren Bauernhof.

Die Erklärungen zu den einzelnen Zutaten und ihrer Funktionsweise fand meine Tochter wirklich sehr interessant und hat sie sich gründlich durchgelesen. Wenn man die Funktion und Wirkweise kennt, hilft das ungemein den Prozess zu verstehen und Rezepte eventuell dem eigenen Geschmack anzupassen oder eben selbst kreativ zu werden. Hier ist es sehr hilfreich, weil sie zur Verkürzung der Gehzeiten gerade bei Hefeteigen z.B. führen. Durch die Beigabe von Backmalz (gibt’s im Reformhaus), kann die Zeit um den Hefeteig gehen zu lassen auf 30 Minuten verkürzt werden, so dass man auch schnell mal ein Hefegebäck auf den Tisch zaubern kann. Es geht aber auch um eine gesündere und bewusstere Ernährung.

So wird zum Beispiel bei dem Rezept für selbstgemachtes Joghurt-Fruchteis auf die Süße aus Früchten statt Industriezucker gesetzt. Den verbleibenden Industriezuckeranteil haben wir dann noch durch Birkenzucker ersetzt, der zahnfreundlich ist und einen etwas geringeren Energiewert ausweist. Trotz Zuckerarmut fanden die Kinder (zumindest die, die Bananen mögen) das Eis sehr lecker. Die flaumigen Brioche-Knöpfe sahen tatsächlich aus, wie auf den Fotos und dufteten verführerisch, und luden zu einem schnellen, aber dennoch besonderen Sonntagsfrühstück ein. Mit den saftigen Karottenbrötchen konnte ich schnell noch Joghurtreste aufbrauchen und eine angegammelte Möhre verwerten. Die Brötchen waren wirklich lecker und knusprig und haben für 2 Familien gereicht. Die Erklärungen waren sehr gut verständlich und einfach nachzumachen. Kompliziertere Vorgänge wie z.B. die Flechttechnik für die Brioche wird Schritt für Schritt in einer Fotostrecke gezeigt. Aber auch ohne unbekannte Techniken gibt es zu jedem Rezept ein ansprechendes ganzseitiges Foto, eine vollständige Zutatenliste, die Angabe der Backzeit mit Symbol, so dass Kinder es leichter entdecken und auch ein Backofenzeichen mit Grad- und Ofenangabe. Rechts davon befindet sich dann die schrittweise Erklärung. Das ist sehr übersichtlich und auch für kleine Backanfänger auf Anhieb zu verstehen. Das Buch verfügt über 2 Lesebändchen, die jedoch leider nicht ausreichen, um all die Rezepte zu markieren, die meine Töchter noch planen nachzubacken, allen voran natürlich die Freundschaftskekse (die Große, die Kleine muss überlegen, welche ihrer Freundinnen was verträgt). Glutenfreie Rezepte habe ich backtechnisch nicht gefunden, lediglich das Eis. Ach ja, Waffeln wird es bald dann auch noch geben....

Im 3. Teil: Komm zu uns auf den Bauernhof, wird deutlich gemacht, das Lebensmittel keine reine Ware sind, sondern ein Bezug hergestellt. Die Kinder werden auch angeregt zu Hause eigene Lebensmittel anzubauen, je nach Möglichkeit z.B. Kresse oder eben Gemüse, für das es etwas mehr Platz benötigt wird. Aber einiges an Gemüse gedeiht auch in Blumentöpfen. Nicht jeder hat die Möglichkeit Schafe, oder Milchkühe zu halten, aber Geflügelhaltung wird auch in urbaneren Gegenden immer beliebter. Tatsächlich halten einige Nachbarn meiner Eltern Hühner und die Perlhühner nebenan, stinken auch nicht nach Mist. Es ist allerdings ein Thema, mit dem man sich vorher intensiv beschäftigen sollte. So hat eine Freundin von mir, die einen großen Garten, Hunde, Pony und Kleintiere hat, im Lockdown Hühner angeschafft. Anfangs waren die Kinder begeistert, doch mit der Zeit wurde ihnen das Ausmisten lästig und es fing an zu stinken. Die Tiere durften zurück zum Züchter. Aber Tiere sind nicht nur Spaß, sondern auch Verantwortung und das wird auch ganz deutlich in Christina Bauers Darstellung. Wenn Kinder wieder einen Bezug zu ihrer Nahrung haben und begreifen, wie viel Arbeit und Liebe in ihr steckt, dann wird sie hoffentlich mehr geschätzt, weniger verschwendet und weggeworfen. Zahlreiche, große und kleinere Farbfotografien stellen auch für Großstadtkinder einen klaren Bezug her. Für wen das noch nicht anschaulich genug ist, den lädt sie zum Urlaub auf dem Bauernhof ein.

Dieses Backbuch folgt einem ganzheitlichen Konzept und enthält daher auch „nur“ 30 Rezepte, aber dafür viel Erfahrung und Tipps, um bei Kindern einen Bezug zu ihrer Nahrung und deren Herkunft, Verständnis für die einzelnen Zutaten und Freude am Backen zu vermitteln. Das kann nicht nur zu einer bewussteren Ernährung, sondern auch zu einer bewussteren Lebensweise aus Überzeugung verhelfen.

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