Profilbild von danielamariaursula

danielamariaursula

Lesejury Star
offline

danielamariaursula ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit danielamariaursula über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2019

Jedes Land ist einzigartig!

Ich kenn ein Land, das du nicht kennst ...
0

Dies ist eine abenteuerliche, lustige Reise in 20 ganz unterschiedliche Länder der Erde und über jedes dieses mal bekanntere mal unbekanntere Land erfährt man spannende, kuriose, witzige und/oder unglaubliche ...

Dies ist eine abenteuerliche, lustige Reise in 20 ganz unterschiedliche Länder der Erde und über jedes dieses mal bekanntere mal unbekanntere Land erfährt man spannende, kuriose, witzige und/oder unglaubliche Dinge! Die Länder werden jeweils zum Beginn des Tracks benannt und dann kann man sie auf der Karte im Booklet suchen, dort sind auch nur die hier aufgeführten Länder und Deutschland eingezeichnet, damit sich Kinder schneller zurecht finden. Es sind die Länder: Kanada, USA, Mexiko, Venezuela, Island, Norwegen, Großbritannien, Frankreich, Schweiz, Ungarn, Russland Marokko, Ägypten, Kenia, Madagaskar, China, Indien, Thailand, Indonesien, Japan und Australien.

Da gibt es wirklich Fakten zum Staunen! Wusstet Ihr, dass zum Beginn der Jagdsaison die Wildschweine im Osten Frankreichs in die Schweiz flüchten, wo sie unter Schutz stehen und nach Ende der Saison nach Frankreich an ihre Futterstellen zurückkehren? Oder dass es in Russland so kalt wird, dass man gefrorene Milch am Stück kaufen kann, und die Euter der Kühe mit extra isolierenden BHs ausgestattet werden? Oder dass es in Thailand ein Elefantenkrankenhaus gibt? Dort fällt soviel Elefantenmist ab, dass man, daraus sogar Papier herstellt, da sich ja die Elefanten von pflanzlicher Nahrung ernähren? Ganz unglaublich fand ich ja, daß jede Kuh in Norwegen ein Anrecht auf eine Schlafmatratze hat. Diese kostet im Schnitt 200,- €, doch die Kühe die darauf schlafen, fühlen sich so wohl, dass sie deutlich mehr Milch geben und somit nach knapp einem Jahr, der Kaufpreis durch diesen Vorteil wieder erwirtschaftet wurde.

Anne Moll klingt hier reifer und älter, als auf den Mia-Hörbüchern. Sie klingt wie die nette Tante oder Großmutter, die aus ihrer Erfahrung erzählt, ein bisschen wie eine Märchentante und genauso unglaublich und aufregend ist ja auch was sie erzählt! Dabei erzählt sie nicht nur, es gibt auch immer wieder den Produzenten als Stimme aus dem Off, oder Geräusche passend zu dem jeweiligen Thema und natürlich Musik! Bei Frankreich denkt man ja so an einiges, aber dass die Franzosen traditionell Akkordeonmusik mögen, ist den Wenigsten so bewusst, hier kann man schon etwas hineinhören oder eben auch in schnelle ungarische Tänze. Das macht diese Kuriositätensammlung unglaublich lebendig und noch aufregender!

Natürlich vermittelt dieses Hörbuch kein allumfassendes Wissen über diese Länder, sondern es vermittelt einen ersten Eindruck, der bleibt und sagt: jedes Land ist besonders, jedes Land ist spannend, in jedem Land gibt es eine Menge zu entdecken! Es weckt Neugier und Interesse aber es vermittelt auch Respekt. Denn jedes Land verdient Beachtung und kann ungeahnt aufregende Seiten haben. Da staunen sogar noch mithörende Erwachsene!

Meine Tochter (10) fand es unglaublich lustig und aufregend. Sie wollte kaum eingeschaltet unbedingt noch den Rest der CD hören. Klar konnte sie sich nicht alles auf einmal merken, aber es ist so unterhaltsam, da hat sie es einfach immer wieder gehört!

Ab 6 Jahren und wirklich zu empfehlen, es ist wirklich ein richtiges Hörerlebnis für die ganze Familie!

Veröffentlicht am 20.11.2019

Gelungener Abschluß der Anderwelt

Die Pan-Trilogie: Das gestohlene Herz der Anderwelt (Pan-Spin-off 2) (BILD-Bestseller)
0

Dies ist der langersehnte zweite Teil der Anderwelt, eines Spinoff der Pan-Triologie

Schon der Start ist dramatisch, in einer längst vergangenen Zeit, mit einer dunklen Priesterin und einem Drachen, der ...

Dies ist der langersehnte zweite Teil der Anderwelt, eines Spinoff der Pan-Triologie

Schon der Start ist dramatisch, in einer längst vergangenen Zeit, mit einer dunklen Priesterin und einem Drachen, der nicht nur die Priesterin in Angst und Schrecken versetzt, sondern auch Elf Finn. Bei Alli kommen vage Erinnerungen hoch, da war was, aber was? Aber lange hat sie nicht Zeit darüber nachzudenken, denn sie wurden auch in dieser vergangenen Zeit aufgespürt und verfolgt. Finn packt sich Alli wieder über die Schulter und wirft sie durch die magische Pforte in die dahinterliegende Ruinenstadt. Doch Allison stirbt nicht, sie verfällt nicht zu Staub, allerdings sind die Elfenagenten noch immer hinter ihr her, so dass sie die Flucht nach vorn antritt. Dadurch findet sie den Bestimmungsort des Herzens der Anderwelt, in einer Stadt, die wohl einst von Drachen bewohnt war. Doch wie soll sie diesen Kelch in ihren Besitz bekommen, um ihn an seinen vorgesehenen Ort zu stellen? Wieder einmal ist es Nymphe Chloe, die ihr hilft, dieser unglaublich trockenen, heißen Welt zu entkommen. Aber die Zeit hat sich weiter gedreht, im Internat wurde sie mehrere Tage vermisst und auch von George fehlt jede Spur. Sie erhält Hausarrest, was nach Finns Meinung eh der sicherste Ort für sie ist.

Es war wunderbar alle Charaktere des ersten Bandes wieder zu treffen. Allerdings entwickeln sich diese in der Fortsetzung zum Teil anders als erwartet. Das fand ich super, da unvorhersehbar und doch in sich schlüssig. Langsam akzeptiert Allison ihre Schlüsselrolle für die ihr unerreichbare Anderwelt. Dennoch gibt es für sie viele Ungereimtheiten, zum Beispiel, wie Finn es wagen konnte, sie durch die lebensgefährliche Pforte zu werfen? Den langersehnten Reiterball muss sie leider verpassen, dafür geht ausgerechnet Valérie an ihrer Stelle hin, sie ist nun auch Internatsschülerin. Allison weiß gar nicht, was sie getan hat, um das zu verdienen... Allison erlebt eine Achterbahn der Gefühle. Sie taucht in eine völlig fremde, geheimnisvolle und eigentlich unglaubliche Welt ein und mit ihr die Leserin. Das ist spannend und faszinierend zugleich. Auch ihre Gefühle für Finn sind erschüttert und verwirrt, denn er scheint sie in den sicheren Tod geworfen zu haben. Wollte er sie umbringen? Auch die Erzählungen vom Reiterball irritieren sie noch weiter. Ganz klar ist aber, dass Valérie nervt! Doch ist gerade sie es, die die größte Wandlung durchmacht, sie und George. Das ist für mich unerwartet und hebt es aus der Masse romantischer Fantasy hervor. Die Charaktere dürfen zwiespältig sein, zweifeln und sind keine Abziehbildchen von Gut und Böse. Bei keiner Person ist stets sicher, wie man sie nun wirklich finden soll, es kommen immer wieder Zweifel auf, außer an Allison, die sich aber auch über sich bzw. ihren Körper wundert, der dieses Mal mit einigen Tücken zu kämpfen hat. Woran das wohl liegen mag?

Sandra Regniers Schreibstil ist flüssig, packend und emotional. Die Schreibpause hat ihrem Stil nicht geschadet, es ist packend und wirkt nicht wie ein Werk das man einfach mal so abliefert, um einen Vertrag zu erfüllen. Es ist mit Herzblut geschrieben und ins Detail durchdacht. Gerade wenn man fremde Welten erschafft, finde ich es wichtig, dass es schlüssig ist, damit die Welt vor dem eigenen inneren Auge erstehen kann, ohne Fragezeichen. Alle Handlungsstränge werden verwoben und zusammengeführt. Es gibt kleine Erinnerungen an die Pan-Triologie, die aber keine Vorkenntnisse erfordern. Diese Reihe ist sehr gut für sich alleine lesbar und die Pan-Triologie kann dann auch noch im Anschluss gelesen werden, ohne dass bereits zu viel verraten wurde.

Sehr gut fand ich, dass es kein reines Happy End gibt, ein kleiner Wermutstropfen bleibt. Ich werde seine Charaktere vermissen, denn mit diesem Band ist die Reihe abgeschlossen.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Rasante Jagd durch London

Agatha Oddly. Die London-Verschwörung
0

Worum es geht: Agatha Oddlow ist 13 Jahre alt, 1,60 m groß, hat dunkelbraunes Haar, zum Bob geschnitten. Sie trägt am liebsten Vintage-Klamotten, bei denen sie Kleider ihrer verstorbenen Mutter mit Second-Hand ...

Worum es geht: Agatha Oddlow ist 13 Jahre alt, 1,60 m groß, hat dunkelbraunes Haar, zum Bob geschnitten. Sie trägt am liebsten Vintage-Klamotten, bei denen sie Kleider ihrer verstorbenen Mutter mit Second-Hand Stücken kombiniert. Ihr Vater ist der Chefgärtner im Hyde Park, wo sie in einem Dienstcottage leben. Agatha wäre am liebsten Detektivin, wie ihr großes Vorbild Hercule Poirot, der Meisterdetektiv aus der Feder von Agatha Christie. Bis sie dafür alt genug ist, besucht sie dank eines Stipendiums die elitäre Schule St. Regis. Dort wird sie von den Oberzicken der KS (Killerstyle, aber für Agatha nur Klonschwestern) spöttisch Oddly genannt. Gemeinsam mit ihren Freunden Liam Lau und der reichen Brianna, die technisch mit allen Finessen ausgestattet ist, ermittelt sie.
Diese Folge: Agatha möchte endlich genau wie ihre Mutter in die geheime Torwächter Gilde aufgenommen werden. Während sie ihre Aufnahmeprüfung absolvieren soll, stolpert sie bereits über einen ungewöhnlichen Fall, den die Polizei unterschätzt: Im British Museum ist ein Wächter ermordet worden. Bei ihren Nachforschungen im Museum entdeckt sie einen geheimen Zugang im Keller zu den unterirdischen Tunneln der Stadt. Außerdem wundert sie sich, warum das alljährliche Feuerwerk jetzt schon stattfindet und dann auch noch an einem Sonntag. Auch wenn außer ihr, das niemanden zu wundern scheint, ist sie von einem Zusammenhang der Ereignisse überzeugt!

Kurz vor ihrem 14. Geburtstag erreicht Agatha das Ziel ihrer vermeintlichen Wünsche, muss dann aber feststellen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Die Regeln der Torwächer-Gilde sind streng und sie ist ein freier Geist und lässt sich nichts vorschreiben. Wenn die Torwächter sie nicht unterstützen wollen, dann verlässt sie sich eben auf ihre Freunde! So viel Renitenz mag ich ja ;) Auch privat läuft für Agatha nicht alles so, wie sie es sich wünscht. Ihr Vater denkt über einen Wegzug aus London nach, weg von ihren Freunden und den Erinnerungen an ihre Mutter! So wird die Spannung mit persönlichen Problemen Jugendlicher geschickt gepaart und das absurd witzige Detektivabenteuer gewinnt an Tiefe. Man muss die eigenwillige Agatha und ihre Freunde einfach mögen. Klar, es ist nicht unbedingt realistisch, aber welcher Kinder-/Jugendkrimi ist das schon, immerhin erwartet man eine aufregende Geschichte und so aufregend ist das Leben von 13/14-Jährigen meistens nicht. Agatha ist nicht nur clever und kennt jede Menge Codes, die ihr auch bei dem Lösen etlicher Geheimbotschaften helfen, sie hört auch immer wieder die weisen Ratschläge ihres Vorbilds Hercule Poirot in ihrem Kopf, des Meisterdetektivs aus der Feder der Frau, nach der sie benannt wurde. Sie ist halt etwas eigen, aber dafür um so einfallsreicher. Immerhin ermittelt sie gegen die Zeit, wieder ohne Hilfe von Erwachsenen, die sie als eine fantastische Spinnerin abtun. Denn schnell merkt Agatha, dass gerade die Zeit in diesem Fall wieder gegen sie spielt. So legt die Geschichte neben Witz ein hohes Tempo an den Tag, ausruhen, kann man nach der Auflösung des Rätsels!


Leonie Landa klingt genau so, wie man sich Agatha vorstellt, jung, neugierig und offen für Abenteuer. Sie liest klar und deutlich, dabei aber so lebendig, dass man die Spannung förmlich knistern hört. Es macht einfach Spaß mit ihr Agatha durch das unterirdische London zu irren und auch so manche Panne zu überstehen.

Wie auch der Vorgänger ist es ein London-Krimi. Man folgt Agatha durch die Stadt, zumeist unterirdisch und lernt dennoch einiges über die oberirdische Stadt. Dennoch ist es unterirdisch natürlich viel gruseliger und unheimlicher! Man weiß nie, wer hinter welcher Ecke lauert... Es ist also wirklich spannend und auch humorvoll, britisch eben. Auch wenn Lena Jones keine reale Person, sondern der Künstlername eines jungen talentierten englischen Autorenteams ist.

Das Booklet enthält diesmal nicht nur die Kapitelüberschriften mit Trackliste, sondern auch eine Übersicht diverser Geheimcodes mit einem Tipp von Agatha persönlich. Außerdem stellen sich Lena Jones (inkognito) und Leonie Landa vor. Die Codes sind hier natürlich der Hit! Es ist wieder sehr schön gestaltet und auch jeder einzelne Tonträger hat ein anderes Design auf der Oberseite.

Rasant, spritzig, frech und spannend, wurde ich bestens von Agathas Jagd durch London unterhalten.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Ein Leben voller Weihnachtserinnerungen

Die Reste frieren wir ein. Weihnachten mit Renate Bergmann
0

Es weihnachtet in und um Berlin. Renate Bergmann steht am Herd und kocht schon Monate im Voraus den Grünkohl für's Weihnachtsfest ein, das kann man so ja gar nicht kaufen! Es ist nicht nur das Fest der ...

Es weihnachtet in und um Berlin. Renate Bergmann steht am Herd und kocht schon Monate im Voraus den Grünkohl für's Weihnachtsfest ein, das kann man so ja gar nicht kaufen! Es ist nicht nur das Fest der Liebe und Geschenke, sondern auch des guten deftigen Essens im Kreise der Familie oder der Lieben, was nicht immer zwingend dasselbe ist. Aber es ist auch die Zeit der Erinnerung. Also erinnert sich Renate Bergmann auch an vergangene Weihnachten zurück, an denkwürdige Momente. Es wird nicht unbedingt eine stringente Geschichte und vom Zuhören wird man nicht satt, dafür lernt man mal endlich Renates von und zu Schwiegermutter die Baronin kennen, wenn auch nicht unbedingt lieben.

Den Titel finden wir großartig, er passt genau zu Renate Bergmanns Generation und auch die Verwendung von Margarinedosen zum Einfrieren von Essensresten, lässt mich an meine Kindheit im tiefsten Westen zurückdenken. Es gibt schöne, liebevolle Erinnerungen, wie die Zeit, als im Advent die Spielsachen verschwanden und liebevoll restauriert oder neu ausgestattet zum Fest wieder unterm Baum lagen. Es gibt Lektionen im sparsamen Haushalten, von gerissenen Landfrauen, die den Städtern verstümmeltes Geflügel verkauften und sich über die Geflügelpfanne zu Weihnachten mit den Resten freuten. Die Ausreden, die Mutter Strelemann für fehlende Geflügelteile erfindet, sind ausgesprochen kreativ, aber etwas zu viele, da wird ein wenig der Bogen überspannt. Natürlich darf auch die vegane Tochter Kirsten nicht fehlen, Freundin Gertrud, die bei der Butter im Gemüse sehr großzügig ist, bis es einmal zu viel ist, Freundin Ilse mit Gatten Kurt und dem Coyota. Natürlich hat Kurt in seinem Karnickelzüchterverein auch noch ein paar Freunde, die Weihnachtsgänse züchten... und so kommt Renate vom Hölzchen aufs Stöckchen und irgendwie ist Weihnachten immer was los, selbst oder gerade, im Hungerwinter 1946/47, als das Essen rationiert war und man zu Opa und Oma Strelemann ins Bergische zog. Ein wenig Nostalgie, eine Prise Lebensschläue und patente Hilfe für Freunde und Familie. Das ist Weihnachten mit Renate Bergmann und ihrem speziellen Kosmos.

Renate Bergmann geb. Strelemann wohnt in Berlin-Spandau, war Trümmerfrau, Reichsbahnerin, ist und bleibt Haushaltsprofi und ist vierfach verwitwet, aber nur einfache Mutter von einer schon erwachsenen Tochter Kerstin, Veganerin, esoterisch angehaucht und von Renate oft missverstanden. Aber eigentlich ist Renate ein Autor namens Torsten Rode, Jahrgang 1974, dessen Twitter-Account von Renate Bergmann sich zum Hit entwickelte.

Carmen-Maja Antoni ist wirklich die Idealbesetzung für Renate Bergmann. Mit ihrer schnodderig-herzlichen Berliner Schnauze trägt sie das Herz auf der Zunge! Jahrgang 1945, geboren in Berlin hat die Vollblutschauspielerin den Hungerwinter 46/47 offensichtlich ebenso gut überstanden wie Renate Bergmann. Man nimmt ihr die Rolle absolut ab und vermag sich kaum vorstellen, dass sie selbst nicht so ist, dabei kann sie auch anders und hat bereits Brechts Mutter Courage verkörpert, spielte die kauzige Schwester von Horst Krause im TV, oder die Sekretärin von Iris Berbens „Rosa Roth“ und ist noch immer auf den Bildschirmen zu sehen.

Leider konnte uns dieser Band nicht ganz überzeugen. Es kamen einige schöne Pointen vor, aber man hatte etwas den Eindruck, dass dem Autor die Ideen ausgehen und er einige Themen überreizt, es ist ja auch schon der vierte Weihnachtsband mit Renate Bergmann. Vielleicht dreht sich für mich diesmal einfach zu viel ums Essen. Ja, es ist die Generation der guten Hausfrauen, wobei mir da bis auf meine Oma wohl die Vorbilder fehlen ;) Auch wenn es bei den uns bislang bekannten Geschichten stets eine Rahmenhandlung mit Hauptthema gibt wie Kreuzfahrt oder Hausbau, ist das Thema Weihnachtsessen nicht ganz so vielfältig in seiner Absurdität der Möglichkeiten. Carmen-Maja Antoni gibt jedoch alles, um die noch so kleinste Absurdität aufzuspüren und so wurden wir dennoch angenehm unterhalten und geben 3,5 von 5 Sternen, für die großartige Carmen-Maja Antoni.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Übung macht den Meister, auch bei den Eltern ;)

Buchstabenzauber
0

Die Lesefähigkeit – und -lust nimmt leider immer weiter ab. Viele Eltern sind am Ende ihrer Ideen, wie sie ihren Nachwuchs zum Lesen bringen können. In diesem vergnüglichen Sachbuch geben Christoph Biemann ...

Die Lesefähigkeit – und -lust nimmt leider immer weiter ab. Viele Eltern sind am Ende ihrer Ideen, wie sie ihren Nachwuchs zum Lesen bringen können. In diesem vergnüglichen Sachbuch geben Christoph Biemann und Thomas Montasser Anregungen, Motivationshilfen und Ansporn in den Bemühungen nicht nachzulassen. Sie erklären warum Lesen so wichtig ist, welche spielerischen Wege man beschreiten kann und was man konkret tun kann, um Lust aufs Lesen zu machen. Dabei plaudert Christoph, der Moderator aus „Die Sendung mit der Maus“ auch aus dem Nähkästchen, immer optisch abgesetzt.

Sehr gut fand ich den Gedanken, dass jede Fähigkeit geübt werden muss und sie auch mangels Übung wieder verkümmern kann. Daher reicht es nicht, einmal Lesen zu lernen, man muss es auch immer wieder üben! Das kann ich bestätigen. In dem Bemühen meine Kinder zu Bücherwürmern zu machen, bin ich ein wirklich guter Vorleser geworden und es macht mir noch immer und immer mehr Spaß! Außerdem habe ich in meinem Beruf leider feststellen müssen, dass ich Mandanten habe, die zwar einen Schulabschluss haben und erfolgreich eine Lehre absolviert haben und sogar Muttersprachler sind, die aber nicht mehr Lesen und Schreiben können, sondern stets auf Hilfe angewiesen sind. Hier wird es nicht ganz so drastisch dargestellt, es ist ja auch eher die Ausnahme, aber das gewählte Beispiel finde ich sehr gut nachvollziehbar und einprägsam.

Jaaaa, ich liebe Geschichten! Ich lese wirklich gerne, um in spannende Welten und große Emotionen abzutauchen! Deswegen mag ich eigentlich keine Sachbücher, sie langweilen mich, Spannung und Emotionen vermisse ich dort. Aber als leidenschaftlicher Geschichtenliebhaber hat sich Christoph das wohl auch schon gedacht. Deswegen liest es sich außergewöhnlich fluffig und ich musste mich wirklich nicht zwingen, des Inhalts wegen weiterzulesen, es liest sich fast von selbst. Man nickt zustimmend oder seufzt, gerade wenn man an seinen Durchhalteparolen ankommt! Zur Auflockerung und für die persönliche Ansprache und für die Emotionen, erzählt er dann zwischendurch mal von seinen Erlebnissen auf diesem Bereich. Immer nur kurz und knackig, so ist das ganze Buch erfrischend kurz, ohne oberflächlich zu sein. Es ist ein Anstoß, keine Doktorarbeit!
Er bemüht sich den Druck aus dem Lesenlernen herauszunehmen und zum Spaß zurückzufinden, nicht nur für die Kinder, auch für die Eltern. Bei uns stand Lesen in der Grundschule auch tatsächlich immer bei den Hausaufgaben...

Ja, man muss die Kinder selbst wählen lassen, auch wenn einem die Lektüre selbst nicht gefällt. Meine Große geht nun eigenständig in die Bücherei, weil sie folgende Erkenntnis hat: „Ja, Lesen hilft mir bei der Rechtschreibung!“, nur habe ich bislang die falschen Bücher ausgewählt. Ich finde, ich mache fast alles richtig, nach seiner Meinung, also muss ich nur noch weiter durchhalten und hoffen.... aber eines muss ich ändern: ich muss mich auch über die, meiner Meinung nach, schrecklichen Bücher meiner Tochter mit ihr unterhalten, auch wenn es mich so gar nicht interessiert, weil sie mich interessiert! Interessanterweise wird bei uns wohl am ehesten das Kind zur Leserin, dass damit die meisten Schwierigkeiten hat.

Lesen ist wichtig, egal was! Das Kind muss es wollen, es darf nicht gezwungen werden, dann macht man auch manchmal alles richtig. Meine Jüngste liest so viel anderes, einfach als Automatismus, dass ich oft denke, das reicht, da muss ich sie nun nicht noch motivieren ein Buch zu lesen... Sie liest doch.
Ganz klar richtet sich dieses Buch an eine gewisse Zielgruppe. Eltern die selbst nicht lesen, werden sicherlich nicht zu diesem Buch greifen, sie finden wahrscheinlich auch nichts dabei, wenn ihr Kind nicht liest...
Es geht ums Lesen! Das müssen nicht Bücher sein! Aber wem Lesen vorgelebt wird und dem vorgelesen wird, der wird auch lesen..... Mein Bruder gilt bei uns immer als Nichtleser und mein Mann auch. Aber sie lesen, die Zeitung halt.... Das Lesen als solches trainiert das Gehirn, Romane machen nur einigen Menschen einfach mehr Spaß!

Ein Buch, das mich sehr beruhigt hat und bestärkt den eingeschlagenen Weg einfach weiterzugehen, es wird schon... außerdem habe ich mich von Christoph und Thomas Montasser gut unterhalten und vor allem verstanden gefühlt.