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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2019

eine einfältige Protagonistin und eine unrealistische Beziehung im Fokus

Rheanne - An Bord der Adlerschwinge
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Erster Satz

Der Dämon.

Meinung

Gerade erst zur Ritterin ernannt, führt Rheannes erster Auftrag sie in ein unbekanntes Land. Die Reise dahin stellt sich jedoch als schwieriger heraus, als gedacht. Als ...

Erster Satz

Der Dämon.

Meinung

Gerade erst zur Ritterin ernannt, führt Rheannes erster Auftrag sie in ein unbekanntes Land. Die Reise dahin stellt sich jedoch als schwieriger heraus, als gedacht. Als Passagier der Adlerschwinge muss sie sich mit abergläubischen Seemännern, eingebildeten Kaufleuten und mysteriösen Priestern herumschlagen, während es zu einem gewalttätigen Mord in ihrer Mitte kommt. Die Tatsachen sind deutlich - hier ist ein Dämon am Werk.

Zu Beginn erhalten wir einen Einblick in die Gedanken des Antagonisten und Mörders, auch zwischendurch meldet er sich mit einem Kapitel zu Wort und Stück für Stück wird seine Identität bekannt. Ansonsten führt Rheanne den Leser durch die Geschichte. Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen. Insgesamt war die Geschichte aber eher ruhig und plätscherte vor sich hin.
Über den Weltenaufbau, den verschiedenen Ländern, Göttern und Glaubensrichtungen sowie den Kulturen wird nur kurz zum Start etwas erzählt, aber es reicht längs nicht aus, um ein klares Bild zu schaffen und es bleiben offene Fragen. Ebenso verhält es sich mit den Informationen über die Dämonen, gefühlt sind sie einfach so auf einmal da. Obwohl Rheanne nie einen gesehen hat und auch nicht daran glaubte, dass sie existieren, ist sie schnell davon überzeugt, einen vor sich zu haben.
Eigentlich soll es im Buch um einen Mordfall gehen, den die Protagonistin auf spannende Weise auflöst, aber davon ist nichts zu lesen. Dreiviertel nimmt die „Beziehung“ zwischen dem Priester Cormac und Rheanne ein, und der Fall löst sich mehr von selbst, von Spannung ist da keine Rede.

Charaktere

Die Protagonistin verhielt sich das gesamte Buch über, wie ein pubertierendes Mädchen. Stotterte und errötete in Dauerschleife und neigte zur Naivität, um dann jedes Mal zu behaupten, dass sie eigentlich nicht so sei. Nur lernt man sie das gesamte Buch nicht anders kennen. Auch erhält man als Leser keine konkreten Angaben zu ihrem Aussehen, die spärlichen Infos über ihre mangelnde Weiblichkeit, reichen nicht aus, um ihr ein klares Aussehen zu geben. Hinzu kommt, dass Rheanne alles andere als ritterlich ist und man sich die Frage stellt, wie sie es in ihrem Beruf überhaupt so weit bringen konnte. Sie hat null Selbstvertrauen, handelt unüberlegt und ist leichtgläubig. Sie heckt Minderwertigkeitskomplexe bezüglich ihrer Weiblichkeit und lässt sich damit reizen.

Als sie Cormac begegnet, ist sie gleich von ihm und seinem Aussehen überrumpelt. Dabei bleibt seine Persönlichkeit komplett im Dunkeln und schon nach drei Tagen sehnt sie sich sowohl körperlich, als auch psychisch nach ihm und spricht von Liebe. Dabei haben sie nicht wirklich viel Zeit miteinander verbracht.
Als die Alchimistin Sedalé auftaucht, greift die Eifersucht dann auch noch nach ihr und lässt die gesamte Situation noch peinlicher werden. Sedalés Rolle bewirkt auch nichts Weiteres. Für die Geschichte war sie keineswegs essentiell.

Fazit

Ich hatte definitiv etwas anderes erwartet und wurde alles andere als positiv überrascht. Zu wenig Infos zur erdachten Welt, eine unsichtbar, unfähige Protagonistin und eine unrealistische Beziehung im Fokus, während der eigentliche Plot daneben dümpelt. 1 Stern

Veröffentlicht am 04.02.2019

Vereinfachter Stil und eine verwirrende Geschichte

Das Land der Juwelen 1
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Meinung

Phos weiß nichts mit ihrem Dasein anzufangen, weil sie zu zerbrechlich ist und für keine Aufgabe geeignet scheint. Da erhält sie den Auftrag eine Enzyklopädie zu verfassen, in der alle Dinge festgehalten ...

Meinung

Phos weiß nichts mit ihrem Dasein anzufangen, weil sie zu zerbrechlich ist und für keine Aufgabe geeignet scheint. Da erhält sie den Auftrag eine Enzyklopädie zu verfassen, in der alle Dinge festgehalten werden sollen. Doch Phos hat darauf keine Lust und weiß auch nicht, wie sie anfangen soll.

Nach Meteoriteneinschlägen ist die Werde zerstört, mehrere Monde lösten sich und jegliches Leben verschwand ins Meer, zurück blieben nur die Juwelen. Menschenähnliche Wesen, ohne Geschlecht, die in verschiedenen Farben erstrahlen und deshalb von den Völkern der Monden gejagt werden. Die Welt und die Mondvölker werden nur wenig erläutert und lassen den Leser eher verwirrt, als aufgeklärt, zurück. Es ist eine interessante Idee, die Juwelen geschlechtsneutral zu machen, aber die Umsetzung ist etwas schwierig. Die meisten Juwelen sehen weiblich aus, mit ihren langen Haaren und den zärtlichen, agilen Körpern. Dadurch wurden die geschlechtsneutralen Pronomen etwas verwirrend.
Der Zeichenstil ist vereinfacht und recht ungenau. Dadurch lassen sich besonders die einzelnen Charaktere schwierig auseinander halten, aber auch von der Umwelt ist nur wenig zu erkennen. Die ersten Kapitel folgen immer dem selben Schema, enthalten eine kurze Einleitung über die veränderte Welt, stellen ein oder zwei Charaktere vor und enden im Kampf mit dem Mondvolk. Erst ab der Hälfte bekommt die Story Abwechslung und nimmt etwas Fahrt auf.

Charaktere

Durch den Stil hatte ich schon teils Probleme damit Phos von den restlichen Charaktere zu unterscheiden. Auch in der Story geht sie meiner Meinung nach unter, dadurch, dass sie rein gar nichts zur Handlung beiträgt, außer irgendwelche Fragen zu stellen. Erst zum Ende scheint sie wichtig zu werden, aber auch nur durch einen Zufall.

Fazit

Zu Beginn sehr verwirrend, was durch den ungenauen Zeichenstil noch unterstützt wird. Doch ab der Hälfte nimmt die Geschichte ihren Lauf, wird interessant und macht doch neugierig auf mehr. Hoffentlich wird jedoch in den Folgebänden mehr erklärt. 3 Sterne

Veröffentlicht am 31.01.2019

Rauer Alltag

Fay
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Erster Satz

Sie kam aus den Hügeln hinunter, die sich in der Abenddämmerung Schwarz färbten, und wenn ihre Füße auf dem staubigen Weg gegen einen Schotterstein stießen, zuckte sie jedes Mal zusammen.

Meinung

Ohne ...

Erster Satz

Sie kam aus den Hügeln hinunter, die sich in der Abenddämmerung Schwarz färbten, und wenn ihre Füße auf dem staubigen Weg gegen einen Schotterstein stießen, zuckte sie jedes Mal zusammen.

Meinung

Ohne ein richtiges Ziel vor Augen, macht sich die siebzehnjährige Fay auf den Weg. Raus aus der provisorischen Hütte, fernab jeglicher Zivilisation, und rein in ein unbekanntes Leben, voller Fremden, Vertrauten und Fehlern.

Passend zur ländlichen, rauen Umgebung sind auch der Schreibstil und die zahlreichen Charaktere, die Fay auf ihrer Reise begegnet. Es ist sehr vulgär und direkt geschrieben, somit nicht unbedingt für jedermann. Ein personaler Erzähler folgt Fay und zeigt dem Leser zu unterschiedlichen Zeiten, die wichtigsten Punkte aus ihrem Alltag. Oftmals erhält man auch einen Blick auf andere Charaktere, dabei erhalten auch Nebencharaktere etwas Aufmerksamkeit. Trotz des „Alltäglichem“, welches viel Raum einnimmt, ist die Geschichte nicht langweilig oder zäh, der Autor schafft es mit seiner klaren und deutlichen Art, den Leser bei Laune zu halten.
Zum Schluss nahm die Geschichte allerdings ein zu hohes Tempo an, was etwas schade war.

Charaktere

Fay ist naiv und unwissend, weil sie die Dinge nie gezeigt oder erklärt bekommen hat. Sie versucht hinter die Fassade zu schauen und reimt sich selbst einiges zusammen. Dabei ist sie sehr überzeugend - man möchte sie schütteln, sie in den Arm nehmen und ihr ein besseres Leben verschaffen. Nicht nur auf den Leser hat sie diese Wirkung, sondern auch auf die Menschen, denen sie begegnet.

Fazit

Ohne großes Ziel oder einen schweren Kampf auf dem Weg, hat der Autor hier ein wunderbares und mitreißendes Werk erschaffen, bei dem nur das Leben an sich, eine Rolle spielt. 4 Sterne

Veröffentlicht am 29.01.2019

Großartige Unterhaltung, trotz kleiner Kritikpunkte

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
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Erster Satz

König Sref von Cavanos mustert mich mit den kalten Augen eines Raben, der über einem Kadaver kreist - geduldig und bereit, mich zu verschlingen, sobald ich mir eine Blöße gebe.

Meinung

Als ...

Erster Satz

König Sref von Cavanos mustert mich mit den kalten Augen eines Raben, der über einem Kadaver kreist - geduldig und bereit, mich zu verschlingen, sobald ich mir eine Blöße gebe.

Meinung

Als Herzlose gehorcht Zera der Hexe Nightsinger, die sie vor dem endgültigen Tod bewahrte, sie aber gleichzeitig an sich band. Zurückgezogen im Wald, lebt Zera seitdem ein einsames und eintöniges Leben. Doch die Hexen sind in Gefahr und ausgerechnet Zera scheint ihre letzte Hoffnung, um den bevorstehenden Krieg zu verhindern. Die Menschen fürchten ihrer und werden mehr und mehr gegen sie aufgestachelt. Die einzige Möglichkeit, die bleibt - das Herz des Prinzen. Ihn zu einen von ihren Herzlosen zu machen, ist Zeras Aufgabe. Als Belohnung wird Zera ihr Herz und ein Leben in Freiheit in Aussicht gestellt.

Die junge Herzlose Zera dient als Erzählerin und lässt Einblicke in ihr Inneres zu. Dort haust die sogenannte Glut und versucht regelmäßig die Kontrolle zu übernehmen. Sie verstärkt sich in manchen Situationen und ist meist aufs Töten aus. Der Schreibstil ist von Anfang an angenehm und gut zu lesen. Besonders die Glut fand ich gut eingeflochten.
In der Welt von Heartless gibt es verschiedene Rassen, über die aber leider noch nicht so viel bekannt wurde. Neben Menschen und Hexen gibt es die Katzenähnlichen Celeons, die auf zwei Beinen laufen und ausgezeichnete Kämpfer sind und die Benather, die unter der Erde leben und die Menschen vor Monstern beschützen. Es hätte gerne mehr auf die einzelnen Rassen eingegangen werden können.
Obwohl die Geschichte sich in wenigen Tagen abspielt, hatte ich nicht das Gefühl, dass alles zu schnell ablief. Denn die einzelnen Tage zogen sich gut in die Länge, ohne dabei langweilig zu werden.

Charaktere

Zera sprühte vor Sarkasmus und hatte immer einen Witz oder gewitzten Gegenspruch auf den Lippen. Sie nahm sich und ihr Schicksal nicht zu ernst, auch wenn es ihr schon zusetzte.

Der Kronprinz Lucien war eher zurückgezogener, ließ sich nichts sagen und war mit seiner direkten Art nicht bei allen beliebt. Er und Zera harmonierten von der ersten Sekunde an perfekt. Schade, dass er zum Ende hin aber etwas von seinem Charme verlor und zu anhängend wurde, obwohl es nicht wirklich zu seinem bisherigen Charakter passte.

Fazit

Schnell gefesselt und mit Spaß und Spannung, wurde der Leser durch die Geschichte geleitet. Zwar hätte ich gerne noch etwas mehr aber die Rassen gewusst und auch Luciens Charakterentwicklung gefiel mir nicht zu hundert Prozent, aber dass kann ja noch im zweiten Band folgen. 4 Sterne

Veröffentlicht am 20.01.2019

Solide, aber ohne richtige Spannung

Amrita
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Erster Satz

In einem Land vor unserer Zeit wuchsen einst die schönsten und ältesten Bäume der ganzen Welt.

Meinung

Bisher schien die Welt für Amrita immer wunderbar, auch wenn sie nicht viel von ihr ...

Erster Satz

In einem Land vor unserer Zeit wuchsen einst die schönsten und ältesten Bäume der ganzen Welt.

Meinung

Bisher schien die Welt für Amrita immer wunderbar, auch wenn sie nicht viel von ihr gesehen hatte. Im Palast behütet aufgewachsen und fernab jeder Gefahr, bereitet sie sich darauf vor, den Herrscher des benachbarten Landes zu heiraten, um ihr Reich zu schützen. Doch statt einer friedlichen Feier muss Amrita mit ansehen wie ihr Vater und ihre Dienerin ermordet werden, ihre Liebe gefangen genommen wird und ihr Reich besetzt. Sie selbst kann gerade so fliehen, mit der Unterstützung der Seherin Thara. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach Hilfe und einem Weg, um den Verlauf der Geschichte zu ändern.

Amrita dient als Erzählerin und führt den Leser schön durch die Geschichte. Der Schreibstil ist einfach und lässt sich flüssig lesen.
In der orientalisch angehauchten Welt, gibt es viele mystische Geschichte über Wesen und Orte, die allesamt verschwanden. Entweder starben sie, gerieten in Vergessenheit oder wurden zerstört. Einige davon finden Platz in Amritas Geschichte. Von den gegenwärtigen Reichen werden nur zwei namentlich genannt, dort spielt auch das Abenteuer - das friedliche Shalingar, Amritas Heimat und das Reich Makedon, das sich alle anderen Länder nach und nach einverleibt.
Nach Amritas Flucht fehlt der Geschichte irgendwie der Höhepunkt. Die Geschichte war zwar interessant und auch schön, aber nicht wirklich zum mitfiebern. Kein Kampf um die Führung oder die Macht, alles läuft eher hinterm Rücken ab. Der Spannungsbogen war sehr flach gehalten.

Charaktere

Die junge Prinzessin Amrita war insgesamt eine tolle Protagonistin, auch wenn sie häufig einfach nicht wusste was zu tun war und Thala, die Seherin, ihr unter die Arme greifen musste. Außer ihr, blieben alle anderen Charakter aber eher oberflächlich angekratzt.

Fazit

Eine solide Geschichte, der aber der Tiefgang und die Spannung fehlte. 3 Sterne