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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2019

Ernstes Thema, aber meist unglaubwürdige Geschehnisse

Nickel: Roman
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Erster Satz

Sie sagte, sie brauche Hilfe.

Meinung

Der zehnjährige Nickel lebt alleine, nachdem er von seiner Pflegefamilie weglief. Er verhökert Gras, jagt Pädophile und spioniert für andere. Sein neuer ...

Erster Satz

Sie sagte, sie brauche Hilfe.

Meinung

Der zehnjährige Nickel lebt alleine, nachdem er von seiner Pflegefamilie weglief. Er verhökert Gras, jagt Pädophile und spioniert für andere. Sein neuer Auftrag stammt von Arrow, dessen Schwester seit einiger Zeit verschwunden ist. Mit der Suche nach dem Mädchen kommen mehr dunkle Geheimnisse ans Licht, als erwartet. Auch für Nickel wird es dieses Mal gefährlich.

Nickel erzählt aus seiner Sicht, einfach aber mit einigen Fachausdrücken beim Erläutern seiner Ausrüstung gespickt. Die Sprache und der Schreibstil sind abgehackt und stockend, ob gewollt oder nicht, auf der einen Seite passt dies zu Nickel, andererseits war es manchmal auch anstrengend und störend für den Lesefluss.
Von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht, nimmt Nickel mit zehn Reißaus und sorgt für sich selbst. Durch verschiedene Arbeiten verdient er sein Geld und wohnt alleine in der Stadt. Vieles ist eher unrealistisch, selbst für einen klugen und gewitzten Jungen wie Nickel. Dies nahm der Geschichte die Ernsthaftigkeit, obwohl es um einige grausame Themen geht.

Charaktere

Nickel ist geheimnisvoll gegenüber seinen Klienten, anderen Menschen und auch dem Leser. Er bleibt auf Distanz, geht kein Risiko ein, auf zu fliegen. Immerhin müsste er sonst wieder in eine Pflegefamilie. Es passte zu seiner Rolle, allerdings fehlte mir dadurch auch die Bindung zu ihm. Er erzählte viele Geschichten aus seiner Vergangenheit, brachte sie aber nie zu Ende und ließ alles offen. Sein Leben war ein Rätsel und ist es auch nach dem Lesen noch.

Fazit

Etwas unterhaltsam für den Moment, aber im Ganzen betrachtet eher wenig überzeugend. 2 Sterne

Veröffentlicht am 14.09.2019

Schöne Reise, aber das Ziel steht für mich in den Sternen

Washington Black
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Erster Satz

Ich war vielleicht zehn, elf Jahre alt - genau kann ich das nicht sagen - als mein erster Master starb.

Meinung

Als Sklave geboren, wächst Wash auf einer Plantage auf den Westindischen Inseln ...

Erster Satz

Ich war vielleicht zehn, elf Jahre alt - genau kann ich das nicht sagen - als mein erster Master starb.

Meinung

Als Sklave geboren, wächst Wash auf einer Plantage auf den Westindischen Inseln auf, ohne seine Eltern oder Herkunft zu kennen. Als der Bruder seines Masters Titch auf der Plantage eintrifft, um an einer Erfindung zu arbeiten, wird Washington sein Leibeigener und schon bald sein Assistent. In ihm schlummert ein künstlerisches Talent, welches nicht unentdeckt bleibt und für Schwierigkeiten sorgt. Als die Lage brenzlig wird, flüchtet Titch von der Insel und nimmt Washington kurzerhand mit in eine ihm unbekannte Welt.

Der junge Sklave Washington Black dient während der gesamten Zeit als Erzähler, der Schreibstil ist einfach und angenehm, manchmal etwas hochgestochen.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren begleitet der Leser Wash. Zuerst als Junge auf der Plantage, später als Jugendlicher auf seinen Reisen um die halbe Welt. Von der Karibik, über Amerika und die Antarktis bis England, Niederlande und Marokko, Wash kommt viel herum und trifft nur selten ihm wohlgesonnte Menschen. Obwohl die Geschichte manchmal langwierig wirkt, durch die vielen Abschnitte und verschiedenen Orte, kam bei mir nie das Gefühl von Langeweile auf.

Charaktere

Washington scheint von vielen Dingen zunächst abgeschreckt und versteht nicht sofort die Notwendigkeit darin, wiedersetzt sich jedoch nie seinem Befehl, egal wie viel Angst er davor hat. Er lernt auf seiner Reise aufgrund seiner Hautfarbe und Entstellung viel Abneigung und Vorurteile kennen, die ihn vorsichtiger bei fremden Menschen werden lassen.

Titch wirkt zwar engagiert um etwas gegen den Sklavenstand zu tun, denkt aber, dass es mit Wash getan ist, ohne das große Ganze zu betrachten. So schnell seine Begeisterung für eine Sache da ist, so schnell springt sie auch zur nächsten über und er versinkt darin, wobei alles andere vergessen wird.

Insgesamt bleiben aber bei beiden viele Gefühle im Verborgenen und besonders das Ende war auf Hinsicht ihrer gemeinsamen Zeit alles andere als zufriedenstellend, da einfach vieles offen bleibt.

Fazit

Eine weite Reise, voller Hass und Vorurteilen, aber auch kleiner Freundlichkeiten. Den Beweggründen der Charakteren konnte ich jedoch nicht immer ganz folgen, weil vieles unausgesprochen blieb und dass ich am Ende ernüchternd feststellen muss: ich weiß nicht was das Buch am Ende ausdrücken will. 4 Sterne

Veröffentlicht am 09.09.2019

Interessante, aber auch erschreckende Zukunftsversion

Perfekte neue Welt
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Erster Satz

Was für eine Kanone!

Meinung

Nach langer Zeit kehrt Gregor für eine Ermittlung in einem Freizeitpark zurück nach Berlin, in seine frühere Heimat. Schnell sieht er sich alten Bekannten, Verschwörungen ...

Erster Satz

Was für eine Kanone!

Meinung

Nach langer Zeit kehrt Gregor für eine Ermittlung in einem Freizeitpark zurück nach Berlin, in seine frühere Heimat. Schnell sieht er sich alten Bekannten, Verschwörungen und einer unerklärlichen Todesreihe gegenüber, die es zu hinterfragen gilt. Während Roboter die meisten Arbeiten übernehmen, es keine Krankheiten und andere Sorgen gibt, ziehen die Menschen ihr Leben künstlich in die Länge. Doch der Fortschritt hat seinen Preis, wie auch Gregor feststellen muss.

Im Wechsel folgt ein personaler Erzähler zahlreichen Charakteren, nicht nur dem Protagonisten. Die Masse war am Anfang etwas erschlagend und unübersichtlich. Ein, zwei Erzählstränge weniger hätten wahrscheinlich auch genügt. Der Schreibstil und der Umgangston im Buch sind rau, teilweise vulgär und vielleicht nicht für jeden Geschmack, aber es passt zu den Charakteren und die Geschichte ließ sich flüssig lesen.
In einer nahen Zukunft sind Krankheiten und Konflikte Vergangenheit, die Menschen erhalten die Möglichkeiten länger zu leben und Roboter erledigen die meisten Arbeiten. Nach außen scheint alles perfekt, doch unter der Oberfläche braut sich Unmut zusammen, welcher kuriosen Sekten und Geschäften unbemerkt die Tür öffnet.
In sogenannten EMOS Parks können die Menschen gegen Punkte ihre Freizeit auf jede erdenkliche Art verbringen, die Parkbetreiber sorgen dabei für ihre Sicherheit. Sind die Punkte leer, können sie sich bei niederen Arbeiten wieder welche verdienen. Statt in der Realität zu leben und zu arbeiten, verbringen einige Menschen ihr Leben dort in einer anderen Welt und anderen Rollen.
Seit knapp zehn Jahren ist Berlin durch alle diese Maßnahmen einer der sichersten Orte der Welt, bis im Park plötzlich jemand erschossen wird und Gregor die Ermittlungen übernimmt.

Charaktere

Protagonist Gregor ist nicht unbedingt von der sympathischsten Sorte Mensch, dafür aber passend für die Geschichte und deren Ablauf. Er scheint einige physische Probleme zu haben, die aber noch nicht näher beleuchtet werden. Obwohl er sein Leben, wie viele andere auch, technologisch verlängert hat, scheint er dem Fortschritt gegenüber eher skeptisch zu sein. Auch die Parks sind ihm nicht geheuer. Dieser kleine Zwiespalt wirkte auf mich nicht ganz passend.

Zu den restlichen Charakteren lässt sich bisher nicht viel sagen, wie ich finde. Sie werden nicht so beleuchtet, wie Gregor und scheinen in ihren Kapiteln eher von weiter weg beobachtet worden zu sein, obwohl man einige Namen und Fakten erfährt.

Fazit

Interessante, aber auch erschreckende Zukunftsversion mit rauem Umgangston. Die Erzählstränge sind für den Anfang allerdings zu unübersichtlich und die meisten Charaktere blieben dadurch noch etwas blass. 3 Sterne

Veröffentlicht am 03.09.2019

Packende und gefühlsvolle Kurzgeschichte

Alles okay
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Erster Satz

Bevor Hannah ging, fragte sie noch einmal, ob wirklich alles okay sei.

Meinung

Weihnachten steht vor der Tür und während Marins Kommilitonen die Semesterferien nutzen, um nach Hause zu ihren ...

Erster Satz

Bevor Hannah ging, fragte sie noch einmal, ob wirklich alles okay sei.

Meinung

Weihnachten steht vor der Tür und während Marins Kommilitonen die Semesterferien nutzen, um nach Hause zu ihren Familien und Freunden zu fahren, bleibt sie lieber ganz alleine auf dem Campus zurück. Doch nach drei Monaten Funkstille, kann sie nicht mehr vor ihrer besten Freundin Mable flüchten, nicht wenn diese unausweichlich vor ihrer Tür steht und Antworten erwartet.

In kurzen aber intensiven Kapiteln erzählt Marin die Tage kurz vor Weihnachten aus ihrer Sicht, dabei holt sie bei Gelegenheit auch weiter in die Vergangenheit zurück aus. Der Schreibstil ist einfach gehalten und zum Jugendbuch passend.
Marin wohnte mit ihrem Großvater in Kalifornien, ehe sie zum Studieren an die Ostküste kam. Alleine und ohne Gepäck stand sie eines Tages vor dem Collegezimmer und ihrer neuen Mitbewohnerin Hannah. Als ihr Großvater starb, suchte sie das Weite und ließ ihre Freunde ohne eine Nachricht zurück. Überwältigt von der Trauer, der Angst und dem Gefühl des Verrates, floh sie vor der Konfrontation mit anderen. Die Gefühle waren greifbar und mitreißend erzählt.

Charaktere

In der Geschichte geht es weniger um die Charaktere selbst, als um die Trauer und der Einsamkeit, die Marin verspürt.
Das war für eine Kurzgeschichte kein Problem, denn obwohl man von Marin nur bedingt viel erfährt, ist sie sympathisch und man fühlt mit ihr. Bei ihrer Freundin Mable hatte ich am Anfang eher gemischte Gefühle.

Fazit

Packende und gefühlsvolle Kurzgeschichte über den Verlust und Verrates eines geliebten Menschen. 4 Sterne

Veröffentlicht am 28.08.2019

Gelungene Fortsetzung

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Erster Satz

Am Anfang waren wir eins.

Meinung

Gerade erst wurde Ophelia offiziell an den Hoch eingeführt, als der Familiengeist Faruk sie zur Vize-Erzählerin ernennt, dabei liegt Ophelia nichts ferner ...

Erster Satz

Am Anfang waren wir eins.

Meinung

Gerade erst wurde Ophelia offiziell an den Hoch eingeführt, als der Familiengeist Faruk sie zur Vize-Erzählerin ernennt, dabei liegt Ophelia nichts ferner als vor großen Menschenansammlungen Geschichten zum Besten zu geben. Doch schon bald wird ihre Aufmerksamkeit auf ganz andere Ereignisse gelenkt - Ihre Hochzeit mit Thorn rückt näher, ihre Familie landet auf der Arche und im Mondscheinpalast verschwinden Adelige spurlos. Und auch Ophelia scheint vom Entführer ins Visier genommen worden zu sein.

Wieder führt ein personaler Erzähler durch die Geschichte, dabei gibt es zwischendurch Einsicht in längst vergangene Erinnerungen einer unbekannten Person. Der Schreibstil war flüssig und angenehm, sodass man zügig im Geschehen war.
Der Pol als Arche wird im zweiten Band näher beschrieben und der Leser besucht mit Ophelia neue Orte. So auch Faruks Himmelsburg und einen Kurport am Rande der Arche. Zudem wird auch das System der Familien und deren Gunst beim Familiengeist näher erläutert. Neben den schon vorgestellten drei adeligen Familien gibt es zahlreiche verbannte Clans, die alle 15 Jahre die Chance erhalten ihr Ansehen zurückzuerlangen. So auch in diesem Jahr, kurz vor Thorns und Ophelias Hochzeit.
Vorne im Buch gibt es dieses mal einen Querschnitt der Himmelsburg, Faruks Zuhause und einen Stammbaum der Familien am Pol.

Charaktere

Viele altbekannte Gesichter finden ihren Weg in den zweiten Band, aber auch der ein oder andere Neuzugang taucht auf. So reiht sich zum Kavalier, Ophelias ärgsten Widersacher am Pol, ein neuer Gegenspieler ein, der Gott untersteht. Er versucht Ophelia mit allen Mitteln von der Arche zu vertreiben und zu verhindern, dass Faruks geheimnisvolles Buch gelesen wird. Wer oder was Gott ist, wird zur größten Frage des Buches.

Der Familiengeist selbst erhält mehr Aufmerksamkeit und spielte eine wichtige Rolle im Ablauf des Buches. Er ist träge, vergesslich und alles andere als ein guter Anführer. Dennoch versuchen die Leute in seiner Gunst zu stehen, denn ein falsches Wort oder eine unbedachte Geste, könnte ihren Tod oder eine Verstümmelung nach sich ziehen.

Auch Ophelias gesamte Familie sorgt am Pol für reichlich Wirbel und Unordnung. Ihre Mutter versucht sie nach ihren Vorstellungen zu lenken, während ihr Vater endlich für seine Meinung einsteht, wenn auch erst spät. Und dann gibt es da auch noch die zahlreichen Tanten und Onkel, die alle ihre Meinung kundgeben wollen.

Fazit

Genauso atemberaubend und verzaubernd wie Band 1 geht die Geschichte mit Ophelia weiter. Neue Orte, neue Gesichter und zahlreiche optische Illusionen, denen man nicht trauen kann. Doch auch altbekannte, liebgewonnene Charaktere sind an ihrer Seite und versuchen dem Verschwinden auf die Spur zu kommen. 5 Sterne

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