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Veröffentlicht am 25.06.2019

Eine bemerkenswerte Lady kämpft für ihr Glück

Lady Annes Geheimnis
1

Lady Annes Geheimnis ein historischer Roman von Martha Sophie Marcus Bastei Lübbe Verlag
Im Sommer 1714 lebt Anne Baynes in Hannover am kurfürstlichen Hof Georg Ludwigs. Wegen einer unehelichen Schwangerschaft, ...

Lady Annes Geheimnis ein historischer Roman von Martha Sophie Marcus Bastei Lübbe Verlag
Im Sommer 1714 lebt Anne Baynes in Hannover am kurfürstlichen Hof Georg Ludwigs. Wegen einer unehelichen Schwangerschaft, deren Vertuschung ihren Eltern wichtiger ist, als das Wohl ihrer Tochter und deren Sohnes, verbannen sie sie aus England und entziehen Anne das Kind. Doch das Herz der jungen Adligen sehnt sich nach ihrem Sohn. Durch eine Fügung des Schicksals und mit der Ernennung Georg Ludwigs zum englischen König, reist Anne gemeinsam mit dem Hof nach London. Unter strikter Geheimhaltung ihrer Vergangenheit macht sie sich auf die Suche nach ihrem Kind. Was sie in Londons Gassen alles erwartet und welch unterschiedlichen Figuren Anne begegnen, beschreibt die Autorin in einem fesselnden Roman. Martha Sophie Marcus begibt sich auf historische Pfade und lässt die Konflikte zwischen schottischen Jakobiten und dem Königshaus wieder aufflammen. Die Einblicke in die politische Lage und die Ansichten, Beweggründe sowie Reaktionen der einzelnen Partein werden anschaulich dargestellt. Sie greift wichtige Themen der damaligen Zeit auf. Die schwierige Stellung der Frau, die Machtposition und das Denken der Männer und deren daraus resultierende Handlange über das weibliche Geschlecht erscheinen aus heutiger Zeit erschreckend. Anne gerät zwischen den Rangeleien der Machthungrigen und deren Machenschaften bis hin zur Benutzung des kleinen John als Druckmittel in so manch brenzlige Situation. Ungeachtet ihrere Loyalität hat sie das Wohl ihrer Lieben im Blick und handelt pflichtbewußt. Dank ihrer Diplomatie und neu geknüpften sowie alten Freundschaften gelingt es ihr, den trügerischen Schein aufrechtzuerhalten und im Spiel ganz oben mit zu spielen.
In einem bildhaften Schreibstil und mit lebhaften Worten entfaltet sich das historische London mit seinen bunten und schmutzigen, lustigen sowie traurigen Seiten. Die charakterstarke Protagonistin träumt nicht, sondern handelt. Anne ist eine handfeste Lady, deren Erlebnisse den Leser mitfiebern lassen. Sie wächst dem Leser ans Herz und man lernt mit ihr zu vergeben, um am Ende die Kompromisse hinter sich zu lassen und mehr als nur beinahe glücklich zu sein.
Ein hilfreiches Personenregister und Glossar erleichtert die Orientierung. Das Nachwort der Autorin ergänzt das Gelesene.
Fazit: Und wieder habe ich in Bezug auf geschichtliche Details etwas dazugelernt. Die Lektüre bereitet Spaß und animiert zum Weiterlesen. Einige Stellen gingen mir zu schnell von statten, diese hätte ich mir ausführlicher erleutert gewünscht. Auch das Verhalten des ein oder anderen Protagonisten musste ich hinterfragen. Doch Lady Annes Geheimnis gehört zur guten Unterhaltungsliteratur. Obwohl mir vorangegangene Romane aus der Feder der Autorin einen Tick besser gefallen haben, habe ich die Erlebnisse rund um Lady Anne und ihren Liebsten, die Herrshaften König Georg und die Damen von der Schulenburg sowie der lieben Gräfin Johanna und der pfiffigen May Darling sehr gern verfolgt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Figuren
Veröffentlicht am 18.04.2019

Ich liebe Bücher, die sich echt anfühlen!

Bürgerin aller Zeiten
1

Bürgerin aller Zeiten - Die Schönaus 1913-1933 von Heike Wolf
1913 ist Lotte 4 Jahre alt. Sie wächst in einem gut behüteten, komfortablen Elternhaus im Musikerviertel in Leipzig auf. Eines weltwichtigen ...

Bürgerin aller Zeiten - Die Schönaus 1913-1933 von Heike Wolf
1913 ist Lotte 4 Jahre alt. Sie wächst in einem gut behüteten, komfortablen Elternhaus im Musikerviertel in Leipzig auf. Eines weltwichtigen Tages ist sie zusammen mit ihrem Vater Wilhelm auf dem Weg zur Einweihung des Völkerschlachtdenkmals. Beide bummelten durch die festlich geschmückte Stadt, vorbei an der Kanzlei ihres Vaters und des jüdischen Geschäftspartners und Freudes Hr. Kron sowie der Goethe Statue hin zum Marktplatz zum Besuch des Kaisers. Als die Prozession vorbeizieht, winkt Lotte mit ihrer schwarz-weiß-roten Fahne in Richtung Kutsche und ist sich ganz sicher: "Ich habe den Kaiser gesehen!" Friedlich, voller Glück und Wohlstand ahnt die Familie Schönau nicht, was in den kommenden Jahren für Veränderungen auf das Land, die Leute und die Welt zukommen sollen. Im Sommer 2014 weilen die Schönaus in Ahlbeck und erhalten die erschütternde und alles verändernde Nachricht: "Krieg!"...
Mir gefällt das realistische, lebensechte Cover mit diesem grandiosen Buchtitel, dessen Sinn sich erst in der Erzählung erschließt! Heike Wolf hat hier ein geschichtliches, von der eigenen Familie inspiriertes Meisterwerk in Romanform erschaffen. Anhand der fiktiven Familie Schönau geht die Autorin auf eine beeindruckende Zeitreise und lässt, dank ihres bildhaften Schreibstils längst vergilbte Bilder wieder aufflammen. Ab der ersten Zeile habe ich mich als Teil der Familie Schönau gefühlt und bin mit den Hauptprotagonisten durch Leipzig und Berlin spaziert. Die Charaktere sind lebensnah und stehen für einzelne Überzeugungen und Ideologien. Das liebenswerte Modschekiebchen Lotte; die kaisertreue Augusta; die dialektsichere, gute Seele des Hauses, Mathilde; Freigeister wie Dorchen und Johann sowie die jüdische Familie Kron und viele andere..., alle Protagonisten sind durchweg charakterstark und bei ihren Auftritten im Buch allseits präsent. Die Glaubwürdigkeit wird immer wieder duch die fesselnde Erzählweise unterstrichen. Heike Wolf gelingt ein Balanceakt zwischen Fakten und emotionler Aufgewühltheit. Die historischen Details sind fließend in das Gesagte eingebunden und wirken informativ, passend platziert. Dies zeugt von einer exzelenten Recherche und einem enormen Hintergrundwissen. Die Bürgerin aller Zeiten liest sich leicht und flüssig, trotz schwieriger Gegebenheiten. Die Autorin gibt hinreichende Lichtblicke in einer von Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten gezeichneten Zeit. Das positive Gefühl bleibt bestehen trotz zahlreicher Schicksalsschläge.
Neben den fortlaufenden Ereignissen ab 1913 gibt es einen weiteren Erzählstrang aus dem Jahr 1989, in dem Lotte ihren achzigsten Geburtstag plant. Diese kurzen Episoden sind perfekt in die Geschichte eingeflochten und wecken durch die faszinierend erzählten Worte und Anrisse in die vergngenheit die Neugier des Lesers. So entsteht eine in sich runde, überzeugende Geschichte der Schönaus und ihren Lieben, die jedoch noch nicht zu Ende erzählt ist. In "Des Lebens labyrinthisch irrer Lauf", dem 2. und abschließenden Band berichtet Heike Wolf von den dramatischen Ereignissen von 1935-1957.
Fazit: "Bürgerin aller Zeiten", Teil 1 der Schönau-Saga hat mich in seinen Bann gezogen und durchweg begeistert. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen und habe so gut wie alles um mich herum vergessen. Neben dem emotionalen Plot habe ich interessante Details erfahren. Band 2 liegt schon bereit, denn ich möchte unbedingt in den abschließenden Zeitabschnitt eintauchen, weil mir die Figuren sehr ans Herz gewachsen sind. Mit diesen beiden Romanen umspannt die Autorin die Kaiserzeit, die Weimarer Republik, einen Krieg, der Ende Juli 1914 begann und 1945 endete, die Umwälzungen der DDR bis hin zum Mauerfall. Verstaubt, altbacken, keineswegs! Nie war Geschichte so lebendig und wurde mit größerer Begeisterung erzählt!
Ganz große Erwartungen werden hier erfüllt und somit kann ich diese bewegende Familiengeschichte uneingeschränkt empfehlen. Ein richtig guter historischer Roman und ein absolutes Lesehighlight!

Veröffentlicht am 03.03.2019

Für mich zu wenig Farbe

Die Spiegelreisende
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Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters der Auftakt einer Serie, ein Fantasyroman von Christelle Dabos aus dem Französischen übersetzt von Amelie Thoma, erschienen im Insel Verlag
Die Erde zerschlagen ...

Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters der Auftakt einer Serie, ein Fantasyroman von Christelle Dabos aus dem Französischen übersetzt von Amelie Thoma, erschienen im Insel Verlag
Die Erde zerschlagen in 21 Archen, wie Inseln schweben sie im Himmel, eine fantastische Welt. Eine dieser Archen ist Anima. Dort lebt Ophelia, die scheue, unscheinbare, farblose Hauptprotagonistin mit den abgetragenen Klamotten, einer Brille, hinter der sie sich gern versteckt und ihrem dreifarbigen, schlafenden Schal. Ophelia kann durch Spiegel "reisen" und die Geschichte von Gegenständen mit ihren Händen "lesen". Sie lebt zusammen mit ihrer Familie auf dieser friedlichen Arche, wo Gebäude und Möbel ein Eigenleben führen und ihre Launen lautstark kundtun. Mit der bevorstehenden Verlobung eines ihr fremden, adeligen Mannes, Monsieur Thorn, vom eisigen Pol, endet ihre geliebte Aufgabe im hiesigen Museum und ihr Leben auf Anima. ...
Ich habe die rund 50ig seitige Leseprobe verschlungen und war fasziniert von dem unglaublichen Ideenreichtum der Autorin. Der flüssige, spannende Schreibstil erweckte eine fantastische Welt zum Leben, die ich mir ein ums andere Mal noch bildhafter gewünscht hätte. Im Mittelpunkt steht eine durchweg sympatische Protagonistin, an eine graue Maus errinnernd und doch interessant mit reichlich Potential zur Entfaltung ihrer Fähigkeiten. Doch mit der Ankunft und Auftauchen des Luftschiffs der Arche Pol und des eisigen Thorns, zieht eine gewisse Düsternis in die Geschichte ein. Thorn als unnahbarer, herrischer und unangenehmer Charakter steht im größtmöglichen Gegensatz zu Ophelia. Im Laufe der Geschichte ist keine Entwicklung der Beziehung der beiden Verlobten zu verzeichnen und plätschert so vor sich hin. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Auch wird die Auserwählte, Ophelia hinsichtlich ihres neuen Leben und ihrer Aufgabe im Regen stehen gelassen. Ihr wird Angst gemacht und das Leben wird ihr durch feindselige Intrigen und Lügen ihrer zukünftigen Familie schwer gemacht. So weiß sie nach kurzer Zeit nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Die Nebenfiguren sind fantasievoll erdacht und doch recht einfach gehalten. Im Ganzen wirken die Konflikte der Protagonisten teils unrealistisch und konstruiert. Manche Passagen sind einfach zu kurz und es fehlt der nötige Esprit, andere, wenige Situationen wirken künstlich in die Länge gezogen.
Fazit: Das Buch kommt mit einem wunderschönen, passenden Cover daher. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Zeilen von Christelle Dabos lesen sich angenehm und schnell. Meine Erwartungshaltung nach der Leseprobe war sehr hoch und konnte leider nicht durchweg gehalten werden. Die Autorin hat mit diesem Auftakt eine magisch düstere Welt erschaffen. Leider bin ich mit den Protagonisten, vor allem Thorn nicht warm geworden. In der Geschichte zeichnet sich keine positive Entwicklung ab, einzig Ophelia, nachdem sie immer wieder einsteckt, findet ihren Weg in der intriganten Welt. Spannung baut sich durchaus auf, doch fehlt es mir an Tiefe und einleuchtenden Erklärungen für Verhalten und bestimmte Sitiationen. Vielleicht erschließt sich das in den Nachfolgebänden (siehe Covervorschau im Anhang)? Den Bezug laut Werbung zu Harry Potter finde ich mehr als fehl am Platz. Die Erwartungshaltung kann hier nicht erfüllt werden. Die Autorin hat etwas ganz Neues, Anderes erschaffen und dies sollte auch gewürdigt werden. Ich vergebe 3 sehr gute Punkte und wünsche mir im 2. Band mehr Helligkeit.

Veröffentlicht am 03.07.2018

Zerbrechliche Machtbalance

Das Mätressenspiel
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"Das Mätressenspiel", welch passender Titel für den neuen historischen Roman von Martha Sophie Marcus (Bastei Lübbe Taschenbuch).
Hannover, 1682: Die Frauen von Minnigerode stehen hier im Mittelpunkt. ...

"Das Mätressenspiel", welch passender Titel für den neuen historischen Roman von Martha Sophie Marcus (Bastei Lübbe Taschenbuch).
Hannover, 1682: Die Frauen von Minnigerode stehen hier im Mittelpunkt. Allen voran die junge Helena. Mit dem Tod ihres Bruders verlieren sie und ihre Mutter ihre gesamte Existenzgrundlage. Das Gut der Familie und sämtliche Privilegien gehen an ihren Onkel Roderick über. Dem Unglück folgend, löst ihr Verlobter die zugesagte Verbindung. Helena steht vor dem Nichts. Entgegen ihrem Naturell bittet sie Herzogin Sophie um die Aufnahme als Hofdame an den Hof
Braunschweig/Lüneburg mit zukünftigem Erfolg auf eine gute Partie und angemessener Absicherung. Die Steine, die ihr dabei in den Weg gelegt werden, lassen sie stolpern und bringen sie fast zu Fall. Ausgerechnet Clara von Platen, die mächtige Mätresse des Herzogs und die Herzogin persönlich verstricken Helena in ein skrupelloses Intrigenspiel. Beide bedienen sich ihrer Not. In diesem vergifteten Idyll gibt es hinter den Kulissen fleißige Hände, die die herzögliche Perfektion am Leben erhalten. Allen voran Floriano Piras, ein Gärtner, der den architektonisch-botanischen Traum von Herzogin Sophie in die Realität umzusetzten versucht. Dank des bildhaften Schreibstils von Martha Sophie Marcus nimmt die grüne Oase Gestalt an und diese bezaubernden Gärten erwachen zum Leben. Dieser einzigartigen Federführung ist es zu verdanken, dass der Glanz und Pomp, die schillernden Charaktere und deren Umfeld in farbenfrohen Bildern durch den Kopf des Lesers ziehen. Gefangen in dem Rausch der Ereignisse, fühlt man sich den Figuren so nahe, als wäre man ein Teil dieser blumigen Gesellschaft. Diese historische Euphorie liest sich anspruchsvol lund leicht dahin. Die Einblicke in die Gegebenheiten des Hoflebens haben mich fasziniert und waren hoch interessant. Spannende Wendungen im flotten Tempo runden das Leserlebnis ab. Am Ende des Buches findet sich ein Nachwort zu Wahrheit und Fiktion, ein hilfreiches Personenregister sowie ein Glossar mit französischen Gepflogenheiten.

Fazit: Die Autorin hat mit Helena und ihrer Geschichte eine mutige, selbstbewusste Protagonistin geschaffen. Ausgeliefert, kämpft sie gegen die Enklaven der Männlichkeit, entgegen der Obrigen mit ihren strikten Gesetzen mit der ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, wird zum Spielball der Macht und schöpft Kraft aus der Chance auf einen Neuanfang. Zwischen Liebe und Pflicht hat Helena von Minnigerode mein Herz erobert. Mit Sicherheit nicht die letzte Lektüre von Martha Sophie Marcus. Charmante Unterhaltung auf hohem Niveau, eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Denkt nach, wägt ab und entscheidet!

Wir werden jung sein
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Wir werden jung sein von Maxim Leo (Kiepenheuer & Witsch)

„Ja, keine Sekunde würde ich zögern. Ich würde dieses Medikament meinen Liebsten geben! Könnte ich die Zeit zurückdrehen, hätte ich die Möglichkeit ...

Wir werden jung sein von Maxim Leo (Kiepenheuer & Witsch)

„Ja, keine Sekunde würde ich zögern. Ich würde dieses Medikament meinen Liebsten geben! Könnte ich die Zeit zurückdrehen, hätte ich die Möglichkeit dazu, eine Entscheidung mit dem Herz getroffen, aus Liebe, die den Verstand aushebelt!“

Dies ist keine Textstelle aus dem Buch, sondern meine Aussage. Ich habe dieses Buch gelesen und bin danach in einen emotionalen Ausnahmezustand geschlittert. Ich hätte gern meine Oma gerettet und auch meine Mama, die nur knapp drei Monate nach ihr, nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, gestorben ist.

Maxim Leo entwirft ein Szenario, welches tatsächlich Realität werden könnte. Er schachtelt dieses Thema mit all seinen ethischen und gesellschaftlichen Fragen, mit seinen Möglichkeiten, Chancen sowie Problemen auf. Heilung, Jungsein, am Leben bleiben, Zeit haben und wofür. Doch was ist dabei ein Menschenleben wert, was ist der Preis und wie weit würden die Mächtigen gehen, um ihre Interessen und Ziele durchzusetzen? Explosives Konfliktpotential und die Möglichkeit auf eine Erzählung, die zum Nachdenken anregt und die mich noch lange beschäftigen wird.

Im Rampenlicht stehen die einzelnen Protagonisten doch letztendlich geht es doch, wie in allen Dingen, immer nur um Geld und Macht. Die gigantische Pharma-Lobby, Regierungen alle wollen etwas vom Kuchen abbekommen.
Mich haben die Schicksale der Teilnehmer dieser zusammengewürfelten Probandengruppe berührt und ich empfand es ganz wunderbar, wie der Autor nicht nur mit seinen Worten, sondern mit den Emotionen der Figuren und somit seiner Leser spielt. Der Schreibstil hat mich mitgenommen, ehrlich, authentisch, aufrüttelnd, witzig, spontan und berührend. Besonders die Dialoge fand ich spannend. Ebenso gefiel es mir, in die Gedanken von Jakob, Verena, Wenger, Miriam und Martin einzutauchen.

Fazit: Wir wissen nicht, was die Zukunft noch bereithält. Doch bewahren wir uns die Fähigkeit nicht nur bestmöglich für uns, sondern uns auch um andere und unsere Lieben zu sorgen. Dabei sollten der Verstand und das Herz im Einklang sein. Das wünsche ich mir auch von denen, die mehr zu sagen haben als ich.
Ich hoffe jedenfalls, dass Maxim Leo noch viel zu sagen hat, denn dieser Roman ist richtig gut, ein Juwel unter den guten Büchern in der Literatur!

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