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Veröffentlicht am 07.04.2019

Grausam, abstoßend und trotzdem ungemein betörend - ein erzählerisches Meisterwerk!

Das Volk der Bäume
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„Das Volk der Bäume“ ist das ursprünglich im Jahre 2013 veröffentlichte Debüt der Autorin Hanya Yanagihara, das jedoch erst nach dem Erfolg ihres monumentalen Meisterwerks „Ein wenig Leben“ auch in Deutschland ...

„Das Volk der Bäume“ ist das ursprünglich im Jahre 2013 veröffentlichte Debüt der Autorin Hanya Yanagihara, das jedoch erst nach dem Erfolg ihres monumentalen Meisterwerks „Ein wenig Leben“ auch in Deutschland veröffentlicht wurde. Inhaltlich stand nach eigenen Angaben der Aufstieg und Fall des Virologen Dr. Daniel Carleton Gajdusek Modell für den Wissenschaftler Dr. Norton Perina, der vor allem eins ist: ein überaus fähiger Erzähler.

Worum geht’s?
Der Roman liest sich wie eine Biografie, die von Nortons Freund und Mitarbeiter Dr. Kubodera behutsam bearbeitet und durch Fußnoten ergänzt wurde. Norton berichtet von seiner Kindheit, seinen Anfängen in medizinischen Laboren und schließlich von seiner Reise nach Ivu'ivu, die sein Leben grundlegend verändern sollte. Gemeinsam mit seinem Mentor, dem Anthropologen Paul Tallent, entdeckt er auf der mikronesischen Insel eine Gruppe von Menschen, die körperlich nicht altern, was sie dem Verzehr einer bisher unbekannten Schildkrötenart verdanken. Doch anders als sein Mentor tritt Norton mit diesem Wissen an die Öffentlichkeit und eröffnet so den Weg zur systematischen Ausbeutung und allmählichen Vernichtung des zuvor unberührten Inselvolks. Ebenso rasch wie der Aufstieg Nortons, der für die „Entdeckung des ewigen Lebens“ später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wird, zeichnet sich jedoch auch sein Untergang ab, als er Jahre später vor Gericht seinen eigenen Adoptivkindern gegenübersteht und schließlich, des Kindesmissbrauchs bezichtigt, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird.

Inhaltlich wird all das bereits zu Beginn des Buches in einem Zeitungsartikel offenbart, weshalb diese Informationen keine „Spoiler“ darstellen. Umso verwunderlicher ist es, dass mit dieser Zusammenfassung tatsächlich alle wichtigen Ereignisse abgedeckt sind und darüber hinaus nichts grundlegend Bedeutsames geschieht. Wie schafft es die Autorin also, dem Leser einen Charakter, dessen menschliche Abgründe und Grausamkeit von Beginn an bekannt sind, nahe zu bringen?

Der Erzähler:
Es sei vorab noch einmal klargestellt: Dr. Norton Perina ist keine Identifikationsfigur. Er ist genau der überhebliche und nach Anerkennung lechzende Mann, den der Klappentext verspricht. Und doch muss ich gestehen, dass er mich durch seinen Erzählstil mitgenommen hat, in die kargen Labore der medizinischen Fakultät, in die aus grünen Schattierungen bestehenden Wälder Ivu'ivus und schließlich in die Mitte seiner Familie, wenn man sie denn als solche bezeichnen darf. Der Schreibstil schafft mit einer unvergleichlichen Feinfühligkeit den Spagat zwischen deskriptiver Ausführlichkeit und behutsamen Kürzungen, um die Handlung voranzutreiben. Hinzu kommt ein Wortschatz, der so reich ist, dass ich mich glücklich schätzen dürfte, könnte ich mich jemals derart gewählt ausdrücken. Und so muss ich ganz ohne Scham gestehen, dass ich wie hypnotisiert war von der Art des Erzählens, in den Bann gezogen von einem Charakter, für den ich noch vor dem Einlegen der CD nichts als Verachtung empfunden hatte.

Doch immer genau dann, wenn ich Nortons Gedanken zu verstehen glaubte und beinahe einen Anflug von Verständnis verspürte, riss mich die geballte Abscheulichkeit der Handlung, insbesondere Nortons eigener Anteil daran, zurück in die Realität. „Das Volk der Bäume“ ist kein angenehmes Buch, das sich zwischendurch lesen bzw. hören lässt. Es ist in erster Linie ein Buch über menschliche Abgründe und lässt dabei nur wenig aus. Es spiegelt den Zwiespalt von Wissenschaft und Ethik wider, über vor langer Zeit faktisch nicht vorhandene Rechte der für Versuchszwecke herangezogenen Tiere und Menschen. Nicht zuletzt ist es auch eine unterschwellige, aber klare Kritik an der Überheblichkeit westlicher Kulturen über indigene Völker, die sich scheinbar mit jeder Entdeckung eines unberührten Naturvolks wiederholt. Und vor allem ist es ein Buch über krankhafte Obsession und was daraus erwachsen kann, wenn man nicht damit umzugehen lernt.

Ich habe viele Rezensionen gelesen, die an genau dieser Stelle der Autorin vorwerfen, sie selbst würde mit diesem Buch die Tierquälerei, Frauenfeindlichkeit und ganz besonders den Missbrauch Minderjähriger rechtfertigen, ja sogar unterstützen. Doch wer dies behauptet, hat sich wohl selbst vom Erzähler hypnotisieren lassen und vergessen, wer dort eigentlich zu uns spricht. „Das Volk der Bäume“ ist vordergründig die versuchte Rehabilitation eines Wissenschaftlers, ein Schriftstück „in eigener Sache“ sozusagen, um die in Verruf geratene Reputation wiederherzustellen. Aus diesem Grund vermag ich diesen Vorwurf nicht zu teilen, auch wenn ich gestehen muss, dass auch ich stellenweise vergaß, dass ich gerade dem Täter zuhörte. Die Autorin selbst kommt nicht zu Wort und wertet das Geschehen nicht, sodass es dem Leser selbst überlassen bleibt, sich seine Meinung zu bilden.

Darüber hinaus habe ich des Öfteren gelesen, dass die Wendung am Ende des Buches für einige Leser überraschend kam. Was diese Wendung beinhaltet, werde ich aus offensichtlichen Gründen nicht verraten, aber nur so viel: ich hätte es der Autorin übel genommen, wenn sie uns die Antwort auf diese Frage schuldig geblieben wäre, selbst wenn ich insgeheim längst wusste, wie sie lauten würde.

Insgesamt bleiben dennoch viele kleine Fragen offen, sodass ich jedem empfehlen würde, sich nach dem Lesen oder Hören mit jemandem über dieses Buch auszutauschen. Die Autorin lässt gerade so viel Freiraum für Spekulationen, um dem Leser seine eigenen kleinen Theorien zu ermöglichen, ohne dabei Norton zu heroisieren. Genau diese Feinfühligkeit, dieser Anspruch ist es, den ich Tag für Tag in zahlreichen anderen Büchern zu finden hoffe und dabei meist enttäuscht werde. Es ist eine Kunst, gerade so viel zu sagen, um alles Wesentliche begreifbar zu machen, und gerade so viel zu verschweigen, um mich zum Nachdenken anzuregen. Auch wenn das Buch gerade im zweiten Drittel einige kaum merkliche Längen offenbart, dienten diese rückblickend dazu, um auch den Nebenfiguren genügend Raum zur Entfaltung zu bieten und dem Leser Gelegenheit zum Aufstellen weiterer Theorien zu geben. Und um vorsichtig eine meiner ganz persönlichen Theorien zu äußern, spielt die gezielte Unterdrückung homosexueller Neigungen eine nicht zu unterschätzende Rolle in den Interaktionen der Figuren. Aber das ist, wie gesagt, nur meine ganz persönliche Auffassung.

Letztlich bleibt es dem Leser selbst überlassen, welche Antwort er auf die zentrale Frage des Romans findet. Ist ein großartiger Wissenschaftler, der Abscheuliches getan hat oder getan haben soll, tatsächlich großartig?

Die Sprecher:
Zunächst war ich etwas überrascht, dass sich der Hörbuch Hamburg Verlag bei einer derart bekannten Autorin nicht für die „üblichen Verdächtigen“ der Hörbuchbranche, zum Beispiel für einen Herrn Nathan oder einen Herrn Jäger, entschieden hat. Stattdessen übernehmen die Schauspieler Gunter Schoß als Dr. Norton Perina und Matthias Bundschuh als Dr. Ronald Kubodera die Hauptrollen, die mir bis dahin nahezu unbekannt waren. Aber bereits nach der ersten halben Stunde lernte ich diese Entscheidung zu schätzen, da man sich für zwei stimmlich stark kontrastierende, aber gleichermaßen fähige Sprecher entschieden hat, die ihre Rollen mit einer Feinfühligkeit vertonen, die der des Erzählstils allemal gerecht wird. Ihr einmaliges Gespür für Zwischentöne und Implikationen machen das Hörbuch zu einem anspruchsvollen, aber ungemein fesselnden Hörerlebnis.

Fazit:
„Das Volk der Bäume“ ist genau das, was man von Hanya Yanagihara erwartet: eine schonungslose Charakterstudie über menschliche Abgründe, so grausam und abstoßend, dass man vermutlich weghören würde, wäre da nicht der unvergleichlich betörende, hypnotische Schreibstil, der auch über kleine Längen hinwegtäuscht und einen eigenen Sog entwickelt, dem man sich nicht entziehen kann. Ebenso brillant ist die Vertonung geraten, die mit zwei Sprechern aufwartet, die mit der nötigen Seriösität, aber auch Feinfühligkeit den Charakteren ihre Stimme leihen. Ein Hörbuch, das mich schockiert zurückgelassen, aber ungemein anspruchsvoll unterhalten hat. Mein bisheriges Jahreshighlight!

Veröffentlicht am 25.09.2016

"Nachts weinen die Soldaten..." - ein authentisches Meisterwerk!

Der letzte Sommer
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Der Sommer neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu. Traurig muss deswegen aber keiner sein, denn auch im nächsten Jahr werden alle wieder den Sommer genießen… oder nicht? Vor dieser Frage stehen auch ...

Der Sommer neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu. Traurig muss deswegen aber keiner sein, denn auch im nächsten Jahr werden alle wieder den Sommer genießen… oder nicht? Vor dieser Frage stehen auch die Hauptcharaktere aus Helen Simonson's historischen Roman „Der letzte Sommer“, denn deren bisher friedliche Welt steuert geradewegs auf ihren ersten Weltkrieg zu.

In jenem ereignisreichen Sommer des Jahres 1914 schmieden mehrere junge, ambitionierte Erwachsene Pläne für ihre Zukunft. Die selbständige und unabhängige Beatrice hat gerade eine Anstellung als Lateinlehrerin in der Kleinstadt Rye erhalten und ist fest davon überzeugt, sich auch ohne Heirat finanziell etablieren zu können. Hugh, ein Medizinstudent und Gentleman der alten Schule, möchte die Tochter seines Professors heiraten und irgendwann dessen erfolgreiche Praxis in London übernehmen. Und Freigeist Daniel träumt von der Gründung einer eigenen Zeitung, um sich mit seinen Freunden voll und ganz der Dichtkunst zu widmen.

Jeder glaubt, dass seine Ziele zum Greifen nah seien, als plötzlich die Deutschen in Belgien einmarschieren und England solidarisch in den Krieg zieht. Die traditionelle und konservative Bevölkerung Ryes wird mit Nahrungsmittelknappheit und einem Zustrom von Flüchtlingen konfrontiert. Dennoch ist es für unser heutiges Verständnis unvorstellbar, dass manche Adlige in dieser Not eine Gelegenheit zur Selbstdarstellung suchen, statt den Menschen ernst gemeinte Nächstenliebe entgegenzubringen. In diesem Punkt gerät das Buch zur messerscharfen Gesellschaftsstudie, das dank fundierter Recherche und historischer Bezüge den Standesdünkel des frühen 20. Jahrhunderts durchleuchtet. Auch die Protagonisten schauen hinter die allmählich bröckelnden Fassaden und entwickeln sich stetig weiter. Die Dialoge zwischen den Charakteren leben durch eine bildhafte, an die damals herrschende Redensart und Höflichkeitsfloskeln angepasste Sprache. Diese mag nicht jedem gefallen und es braucht eine Zeit, bis man lernt, vor allem auf das zwischen den Zeilen Gesagte zu achten. Hat man sich jedoch erst einmal daran gewöhnt, entwickelt das Buch einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Bis auf einige wenige Längen zur Mitte des Buches hin bleibt es spannend, was vor allem daran liegt, dass die Charaktere dem Leser ans Herz wachsen und man mit ihnen mitfiebert.

Atmosphärisch wird es vor allem in kontrastreichen Momenten, wenn einerseits die Landschaft mit ihrer natürlichen Schönheit betört, andererseits aber der Krieg nur ein paar Kilometer entfernt mit ungeschönter Brutalität über die Städte fegt. Helen Simonson versucht nicht, die Grausamkeit des Krieges zu verstecken oder mit Pathos anzureichern. „Der letzte Sommer“ ist vielmehr ein Mahnmal vergangener Zeit, das dem Leser gnadenlos vor Augen führt, wozu Menschen fähig sind, wenn sie zunächst für ihr Land, dann für ihre Stadt und schließlich nur noch zum Schutz ihrer Liebsten in den Krieg ziehen. Endlich erhalten auch Minderheiten eine Stimme, die bisher nie gehört wurden. Auch Kinder, Flüchtlinge und Roma sind untrennbar mit dem Kriegsgeschehen verbunden, ihr Schicksal wird aus einer bisher viel zu sehr vernachlässigten Perspektive erzählt – ihrer eigenen. Wer auf den letzten Seiten des Buches noch keine Tränen in den Augen hat, sollte sich immer wieder vor Augen führen, dass es Schicksale wie die der Charaktere wirklich gegeben hat. Stimmen, die wir heute nicht mehr hören können, aber an die wir dank Helen Simonson erinnert werden. Ein Buch, das lange nachwirkt, auch über das Ende des Sommers 2016 hinaus.

Fazit: „Der letzte Sommer“ ist einerseits intelligente Gesellschaftsstudie, andererseits schockierendes Lehrwerk gegen den Krieg. Auf sprachlich hohem Niveau erzählt Helen Simonson die Geschichte einer Generation, die selbst nicht mehr mahnen und warnen kann, welche Verluste ein Krieg mit sich bringt. Dennoch bleibt sie fest am Puls der Zeit und verarbeitet Themen, die uns aus dem aktuellen Kriegsgeschehen in Syrien bekannt vorkommen. Somit steht das Buch auch für alles, was vom „letzten Sommer“ 1914 bis heute übrig ist, für das Überwinden von Vorurteilen und gesellschaftlichen Zwängen, für mehr Nächstenliebe und Toleranz. Ein nachdenklich stimmendes Buch mit viel Tiefgang, eine klare Empfehlung für alle, die aus der Vergangenheit lernen wollen!

Übrigens, das Zitat in der Überschrift stammt aus dem gleichnamigen Lied der Gruppe Saltatio Mortis, an das ich beim Lesen immerzu erinnert wurde. Es ist meiner Meinung nach ebenfalls sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 24.09.2016

Spannende und emotionale Reise einer jungen Frau, schnörkellos erzählt und mit glaubwürdigen Charakteren.

Die Steinheilerin
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Flucht und Vertreibung – ein Thema, das im aktuellen Tagesgeschehen polarisiert wie kein anderes. Dass politische Verfolgung und öffentliche Zurschaustellung von Gewalt nicht erst seit heute Instrumente ...

Flucht und Vertreibung – ein Thema, das im aktuellen Tagesgeschehen polarisiert wie kein anderes. Dass politische Verfolgung und öffentliche Zurschaustellung von Gewalt nicht erst seit heute Instrumente einer Schreckensherrschaft sind, zeigt Elke Thomazo in ihrem Roman „Die Steinheilerin“. Sie nimmt uns mit ins Freising des Jahres 1590, mitten in die Zeit der Hexenverfolgung.

Der Erzähler heftet sich dabei an die Fersen der jungen Gret, die sich noch auf dem Weg vom Kind zur Frau befindet, als die Hexenprozesse ihren Lauf nehmen. Sie steckt voller Tatendrang und Wissbegierde, handelt bisweilen aber auch naiv und leichtsinnig. Ihre Freundin und Ausbilderin Brigitta hingegen vereint neben ihrem unschätzbar großem Wissen über die Heilkunde auch eine gehörige Portion Lebenserfahrung in sich. Die beiden Figuren harmonieren wunderbar und sorgen für einen leichten Einstieg in die Problematik.

Allerdings bleibt die Bedrohung der Hexenverfolgung immerzu bestehen und sorgt für eine angespannte Atmosphäre. Die historisch-politischen Aspekte, wie zum Beispiel die Stadtratssitzungen oder Verhöre, sind gut recherchiert und derart glaubwürdig dargestellt, dass man selbst beim Lesen ein beklemmendes Gefühl nicht leugnen kann. Als auch Gret in Gefahr gerät, ist sie zur Flucht aus Freising gezwungen und plötzlich völlig auf sich gestellt. Ohne zu viel über die Flucht verraten zu wollen, kann man nur loben, dass hier konstant Spannung erzeugt und gehalten wird. Gret muss einige Schicksalsschläge hinnehmen, durchläuft Höhen und Tiefen, gewinnt Freunde und Feinde. Ihre Charakterentwicklung ist wirklich bemerkenswert, da sie mit jeder Entscheidung wächst, ohne dabei ihre Grundprinzipien – Hilfsbereitschaft und Wissbegierde – aufzugeben. Für mich war diese Entwicklung eine der größten Stärken des Romans, die neben der Atmosphäre und Spannung zu überzeugen wusste.

Die Ausarbeitung der Nebenfiguren ist zum Teil auf demselben hohen Niveau gehalten, jedoch bleiben die Beweggründe einiger Charaktere bis zum Schluss des Buches ohne Erklärung. Das ist zwar schade, fällt jedoch nicht störend ins Gewicht, da die handlungstragenden Figuren deutlich feiner ausgearbeitet sind und sich ebenfalls weiterentwickeln. Gerade der Antagonist, über den hier ebenfalls noch nicht allzu viel verraten werden soll, ist ein starker, ebenbürtiger Widersacher. Mir hat an ihm besonders gut gefallen, dass viele seiner Handlungen nachvollziehbar sind und immer einem persönlichen, wenn auch nicht immer edlen Ziel dienten. Ich konnte mich manchmal in seine Lage ebenso gut hineinversetzen wie in die der Protagonisten.

An dieser Stelle offenbart sich eine weitere Stärke des Buches: keine der Figuren könnte klar einem „Gut“ oder „Böse“ zugeordnet werden, sie bewegen sich vielmehr in einer Grauzone, in der nicht per Erzähler über ihr Verhalten geurteilt wird. Dem Leser selbst wird es überlassen, inwiefern er die Eigendynamik der Charaktere nachvollziehen kann und wem er – trotz manch unmoralischer Entscheidung – seine Sympathien schenkt. Für mich persönlich haben gerade die Fehlentscheidungen mancher Figuren einen großen Beitrag zur Glaubhaftigkeit geleistet.

Der Schreibstil mag nicht jedem Leser auf Anhieb gefallen: die Sätze sind eher kurz und Freunde des verschachtelten Satzbaus kommen hier definitiv nicht auf ihre Kosten. Dafür erweisen sich die kurzen Sätze in den handlungsgetriebenen Abschnitten des Buches als Wohltat, weil sie die relevanten Informationen kurz und prägnant auf den Punkt bringen, ohne wichtige Details auszulassen. Manchmal hätte ich mir eine etwas genauere Einsicht in die Gedanken der Charaktere gewünscht, was aber gerade in spannenden Abschnitten zugunsten des besseren Leseflusses wirklich verzeihlich ist.

Der historisch anmutende Sprachgebrauch entwickelt sich erst nach und nach, gerade am Anfang hatte ich oftmals das Gefühl, dass manche Sätze etwas zu modern oder umgangssprachlich klingen und so nicht recht ins Jahr 1590 passen. Nach den ersten fünf bis zehn Kapiteln löst sich diese Dissonanz jedoch wie von selbst und der Sprachgebrauch wirkt wie aus einem Guss.

Das Ende ließ mich persönlich mit gemischten Gefühlen zurück, bietet andererseits aber einige interessante Ansatzpunkte für eine Fortsetzung. Vielleicht gibt es ja bald Neues von der Steinheilerin?

Fazit: „Die Steinheilerin“ nimmt euch mit auf eine Reise, die als Flucht beginnt und sich zum Erwachsenwerden einer ambitionierten Hauptfigur entwickelt. Mit historischer Genauigkeit und sprachlicher Präzision erzählt Elke Thomazo eine spannende, aber auch berührende Geschichte, wie sie sich wirklich zugetragen haben könnte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der sich für die Zeit der Hexenverfolgung interessiert, aber auch „Historienmuffel“ sollten einen Blick riskieren!

Ein herzliches Dankeschön geht an die Autorin Elke Thomazo und den Drachenmond Verlag, die es mir ermöglichten, dieses Buch im Rahmen einer Leserunde zu erleben!

Veröffentlicht am 13.10.2019

New Adult auf Französisch – humorvoll, frech und traumhaft schön!

Never Too Close
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Normalerweise fällt es mir leicht, eine unverfängliche Einleitung für meine Rezensionen zu finden. Ein kontroverses Zitat hier, eine Anekdote aus dem aktuellen Tagesgeschehen dort. Hier könnte ich bestimmt ...

Normalerweise fällt es mir leicht, eine unverfängliche Einleitung für meine Rezensionen zu finden. Ein kontroverses Zitat hier, eine Anekdote aus dem aktuellen Tagesgeschehen dort. Hier könnte ich bestimmt auch darüber sinnieren, ob eine innige Freundschaft zwischen Mann und Frau überhaupt möglich ist, ohne langfristig in eine Beziehung überzugehen. Bei diesem Buch erscheint mir diese Vorgehensweise aber zu banal, denn ironischerweise hat mir meine eigene Erfahrung ganz plötzlich und unerwartet eine Antwort auf diese Frage gegeben. Ich habe mich in meinen besten Freund verliebt und war somit in einer ähnlichen Situation wie die Hauptfiguren in „Never Too Close“. Ich bin der Meinung, dass es für meine Gefühlslage kein besseres Buch geben konnte. Warum dieses Buch so wertvoll für mich war und mich trotz einiger Schwächen überzeugen konnte, möchte ich euch nachfolgend erzählen.

Worum geht’s?
Nach einer Silvesternacht, die Violette und Loan unfreiwilligerweise gemeinsam im Fahrstuhl verbrachten, sind die beiden unzertrennlich. Ihre Freundschaft kennt keine Grenzen und kann für Fremde schon mal zu Kopfschütteln führen – sehr zur Verärgerung von Loans Freundin Lucie. Doch ihre Liebe ist rein platonisch, da ist sich Violette sicher. Als sie eines Tages Clement kennen lernt, ist sie sicher, dass er der Richtige für sie ist. Nur wäre da ein kleines Problem: Violette ist noch Jungfrau und schämt sich, diese Schwäche vor ihrem Freund preiszugeben. Der einzige Mann, dem sie sich anvertrauen kann, ist Loan. Aber wird ihre Freundschaft danach wieder so sein wie früher?

Meine Meinung:
Natürlich ist das grobe Konzept von Anfang an sehr vorhersehbar – das Prinzip „Friends to Lovers“ ist schnell erklärt und gehört wohl zum Standardrepertoire des New Adult-Genres. Ich denke, dass man als Leser in Bezug auf den Ausgang wohl kaum große Überraschungen erwartet. Das Interessante ist hier allerdings weniger das „Was“, sondern das „Wie“. Und an dieser Stelle muss ich der Autorin ein großes Kompliment aussprechen, denn trotz der offensichtlichen Figurenkonstellation gelingt ihr ein in vielerlei Hinsicht unterhaltsamer Roman!

Die Figuren:
Violette und Loan sind nicht nur die zentralen Figuren des Buches, sondern gleichzeitig auch Erzähler, die jeweils abwechselnd zu Wort kommen.

Anfangs hatte ich in Bezug auf Violette schlimme Befürchtungen: sie studiert Mode (was auch sonst in einer Stadt wie Paris), hat ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter und leidet unter Panikattacken (was offenbar zur Zeit auch ein beliebtes Thema in New Adult-Romanen zu sein scheint). Insoweit war ich skeptisch, ob ihr erfrischend ungekünstelter Auftritt in der Leseprobe vielleicht zu viel versprochen hatte. Glücklicherweise bot Violette viele Möglichkeiten, mich mit ihr zu identifizieren. Sie redet ohne vorher großartig nachzudenken und nimmt dabei selten ein Blatt vor den Mund. Noch dazu ist sie etwas tollpatschig und braucht eigentlich keinen Glanz und Glamour, um glücklich zu sein – ein Abend vor dem Fernseher mit einem Vorrat Schokolade reicht völlig aus.

Loan hingegen ist ein Idealist, für den sein Job als Feuerwehrmann eine Lebensaufgabe ist. Auch als Violettes bester Freund ist er äußerst fürsorglich und kümmert sich rührend um sie. Natürlich trägt er ein für New Adult-Romane typisches Geheimnis mit sich herum, das erst am Ende des Buches vollständig offenbart wird. Allerdings bleibt er insgesamt im Vergleich zu Violette deutlich blasser und zu „aalglatt“, hier hätte die Autorin ruhig noch mehr schrullige Angewohnheiten einarbeiten dürfen. Trotzdem war er mir von Anfang an sympathisch - was man von Clement, Violettes Freund, nicht gerade behaupten kann.

Von Anfang an steht fest, dass Violette und Loan ein harmonisches Pärchen abgeben würden, was die beiden aber zunächst nicht bemerken bzw. sich nicht eingestehen wollen. Damit die beiden aber nicht auf gewöhnliche Weise zueinander finden, braucht es Clement, dessen Rolle ebenfalls von Anfang an feststeht. Er ist deutlich kühler, distanzierter und vor allem elitärer als der bodenständige Loan. Trotzdem geht Violette eine Beziehung mit ihm ein, auch wenn ich dies nicht wirklich nachvollziehen konnte. Dass sie sich Clement gegenüber keine Blöße geben möchte, ist aufgrund seines Verhaltens hingegen zumindest einigermaßen nachvollziehbar.

Auf Jason und Zoe, Loans Freund und Violettes Mitbewohnerin, möchte ich nicht allzu sehr eingehen. Die beiden haben eine sehr interessante (weil im Vergleich zu Violette und Loan komplett gegensätzliche) Dynamik, von der wir bald im Folgeband „Never Too Late“ mehr erfahren dürfen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt!

Die Handlung:
Dass Violettes und Loans gemeinsame Nacht ihre Freundschaft nachhaltig verändern würde, hätte den beiden trotz vieler Überlegungen klar sein müssen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich nun berichten, dass man sich leicht etwas vormacht, wenn man etwas fühlt, das man eigentlich nicht fühlen sollte... Und so nimmt das Gefühlschaos seinen Lauf, für welches ich persönlich der Autorin nicht nur ein großes Lob, sondern auch ein Dankeschön aussprechen möchte. Denn sie geht mit großer Einfühlsamkeit nicht nur auf die Gefühle der Protagonisten ein, sondern auch auf ihre Gedanken, Befürchtungen und Ängste für die Zukunft. Ich habe mehrmals beim Lesen meine eignen Sorgen in ihren Zeilen wiedererkannt und war schockiert, wie sehr ich mich mit Violette identifizieren konnte. Die Angst, dass Gefühle die Freundschaft nachhaltig verändern könnten und ein Geständnis binnen Sekunden alles zunichte machen könnte, beschäftigte mich auch jeden Tag. Es war sehr heilsam, ein Buch wie dieses zu lesen, denn egal wie vielen Freunden man sich anzuvertrauen versucht: nichts vermag ein aufgewühltes Herz so zu stoppen wie ein geschriebenes Wort. Allein für die nachvollziehbare Darstellung des Gefühlschaos würde ich dieses Buch jedem empfehlen, der in einer ähnlichen Lage steckt!

Gerade im letzten Drittel überschlagen sich jedoch die Ereignisse, denn zu den familiären Problemen der beiden Protagonisten gesellt sich auch noch weiterer Besuch aus der Vergangenheit und ein schwerer Schicksalsschlag. Wer es eher weniger dramatisch mag, wird hier wohl überfordert sein, wer aber mit der genretypischen Portion Drama keine Probleme hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Das Ende war allerdings auch mir ein wenig zu kitschig und klischeehaft, auf den Epilog hätte ich aus diesem Grund am liebsten vollständig verzichtet.

Trotzdem konnte mich das Buch zu jeder Zeit gut unterhalten. Es gab keine merklichen „Füllkapitel“ zwischen wichtigen Szenen, auch auf verwirrende Nebenschauplätze wurde gänzlich verzichtet. Das frische, unverbrauchte Pariser Setting lädt zusätzlich zum Träumen ein – eine nette Abwechslung im ansonsten sehr amerikanisch geprägten Genre!

Der Schreibstil:
Am Ende möchte ich noch kurz auf den Schreibstil eingehen, der sich tatsächlich den beiden Charakteren anpasste. Meiner Meinung nach kommt es leider häufig vor, dass zwischen zwei „Erzählern“ keine stilistischen Unterschiede erkennbar sind. In diesem Fall merkt man allerdings zu jedem Zeitpunkt, ob gerade die freche, aufgedrehte Violette oder der eher introvertierte Loan erzählt. Beide haben jedoch gemein, dass sie humorvoll und flüssig erzählen und, wie bereits angemerkt, nachvollziehbare Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gewähren.

Fazit:
„Never Too Close“ ist der beste Beweis, dass New Adult auch auf Französisch bestens funktioniert. Die relativ vorhersehbare Handlung wirkt dank der authentischen Protagonistin und ihrer Unverblümtheit niemals platt und weiß durch realistische Einblicke in die Gefühlswelt der Figuren zu überzeugen. Schließlich sorgen auch der freche, temporeiche Schreibstil und die Kulisse der Hauptstadt Frankreichs dafür, dass man über das klischeehafte Ende mit übersprudelnder Dramatik hinwegsieht. Für mich ist dieses Buch ein neuer Stern am New-Adult-Himmel und ich werde den Nachfolger, „Never Too Late“, mit Sicherheit auch lesen. Was meine persönliche Situation angeht, werde ich wohl kein Happy End mit meinem besten Freund erleben, dies trübt jedoch nicht den positiven Gesamteindruck des Buches. Ein herzliches Dankeschön an die Lesejury und den LYX-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Ein Hoch auf die Freundschaft und das Anderssein!

Sophie und die Magie - Bio, Deutsch und Zauberei
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Magie in der Schule? Da denken die meisten LeserInnen bestimmt zuerst an Harry Potter, oder? Dass es aber nicht immer Hogwarts braucht, um eine spannende Geschichte für junge, magiebegeisterte LeserInnen ...

Magie in der Schule? Da denken die meisten LeserInnen bestimmt zuerst an Harry Potter, oder? Dass es aber nicht immer Hogwarts braucht, um eine spannende Geschichte für junge, magiebegeisterte LeserInnen zu zaubern, beweist Katharina Martin mit dem ersten Band der Reihe „Sophie und die Magie“.

Worum geht’s?
Sophie ist gerade in die Klasse 5b der Aurora Fanning-Gesamtschule gekommen – eine Schule, in der Menschen und Magische zusammen unterrichtet werden. Dass sich Sophies Freundin aus der Grundschule mit der Klassenzicke anfreundet und sie nicht mehr beachtet, macht ihr den Start an der neuen Schule nicht gerade leicht. Doch schon bald findet Sophie neue Freunde, die einige besondere Fähigkeiten haben. Gemeinsam gehen sie dem Geheimnis eines verschwundenen Einhorns nach und machen eine wirklich unglaubliche Entdeckung...

Die Charaktere:
Sophie ist gerade für FünftklässlerInnen, die vor Kurzem erst die Schule gewechselt haben, eine tolle Identifikationsfigur. Die Sorgen und Probleme eines Fünftklässlers hat die Autorin wirklich treffend aufgegriffen. Eine neue Schule, neue Mitschüler, neue Lehrer – all das erwartet die Kinder in den ersten Tagen und führt zu einer Flut neuer Eindrücke. Hinzu kommt, dass sich Sophies beste Freundin Fenja plötzlich von ihr abwendet. Doch die Autorin zeigt, wie man am besten mit diesen unangenehmen Gefühlen umgeht! Gegen Mobbing wehrt Sophie sich willensstark und setzt sich für Ihre Mitmenschen ein.

So ist es wenig verwunderlich, dass sie unter den Magischen - den vermeintlich sonderbaren Kindern - neue Freunde findet. Sophies Freunde sind nämlich Fabelwesen, zu ihnen zählen zum Beispiel die auf dem Cover erkennbare Meerjungfrau oder der Werwolf, aber auch einige weitere Geschöpfe, über die ich jedoch nichts verraten möchte. Natürlich haben die Menschen viele Vorurteile gegenüber diesen Wesen, aber das hält Sophie nicht davon ab, sich mit ihren neuen Freunden in ein Abenteuer zu stürzen. Kinder lernen so spielerisch, welchen Stellenwert Toleranz in einer Klasse hat. Das Besondere an diesem Buch ist, dass jedes Kind seine eigenen Stärken und Fähigkeiten hat, die es für die Gruppe sinnvoll einsetzen kann. Sieht man darüber hinweg, dass diese Kinder Fabelwesen sind, ließen sich ihre Eigenschaften auch auf besondere Kinder unserer Realität übertragen. Eine Meerjungfrau, die in einer Badewanne durch die Schule geschoben wird, steht dabei vor denselben Problemen, denen sich ein Kind im Rollstuhl Tag für Tag stellen muss. Dieses Buch kann dabei helfen, Kinder über diese „Besonderheiten“ hinwegsehen zu lassen und sich hilfsbereit für MitschülerInnen einzusetzen.

Die Handlung:
In der ersten Hälfte vergeht viel Zeit damit, die Welt der Magischen und der darin lebenden Wesen zu erklären. Darunter leidet leider anfangs auch die Handlung, sodass wir Sophie zuerst nur zur Schule begleiten. In der zweiten Hälfte nimmt die Suche nach dem verschwundenen Einhorn jedoch Fahrt auf und die Kinder beginnen zu ermitteln, wer dafür verantwortlich sein könnte. LeserInnen können hier nach Herzenslust mitraten, wobei der Kreis der Verdächtigen zugegebenermaßen sehr klein gehalten ist. Die Auflösung gelingt schließlich, weil die Kinder im Team arbeiten und sich füreinander einsetzen. Die Kernbotschaft ist und bleibt daher die Freundschaft, die jedes Abenteuer übersteht!

Der Schreibstil:
Grundsätzlich gib sich die Autorin Mühe, dass der Schreibstil für Selbstleser verständlich und leicht zu lesen ist. Ab und zu schleicht sich ein komplizierteres Wort ein, was jedoch nicht störend wahrgenommen wurde. Einige Sätze sind jedoch sehr lang geraten, sodass der Sinn etwas verloren gehen kann. Ein geübter Leser wird sich daran nicht stören, aber wer vielleicht nur wenige eigene Leseerfahrungen gesammelt hat, sollte sich das Buch lieber vorlesen lassen.

Was gerade beim Vorlesen jedoch auffällt, ist die stark schwankende Kapitellänge. Bei uns wurde beispielsweise damit begonnen, an jedem Abend zwei Kapitel zu lesen. Gerade am Anfang sind die Kapitel jedoch sehr lang, obwohl es mit der Handlung kaum vorangeht. In der zweiten Hälfte reihen sich mehrere kurze Kapitel aneinander, was vermutlich dem Spannungsaufbau geschuldet ist. Hier fällt es schwer, nach nur zwei Kapiteln das Buch wirklich aus der Hand zu legen. Für den nächsten Band, der unsere Freunde diesmal auf ihrer ersten gemeinsamen Klassenfahrt begleitet, wünsche ich mir etwas einheitlichere Kapitellängen und weniger Erklärungen.

Fazit:
„Sophie und die Magie – Bio, Deutsch und Zauberei“ ist ein wundervolles Plädoyer für Freundschaft und Toleranz, das ich jungen LeserInnen vorbehaltlos empfehlen kann. Neben einer tollen Protagonistin geben auch ihre magischen Freunde viele Identifikationsmöglichkeiten und ermutigen LeserInnen, zu ihren Besonderheiten zu stehen und stärken so ihr Selbstbewusstsein. Der größtenteils kindgerechte Schreibstil ermöglicht es, die Geschichte auch als Selbstleser zu erfahren. Wer über anfängliche Längen hinwegsieht, wird mit einem spannenden Kinderkrimi zum Miträtseln belohnt. Ich bedanke mich bei der Lesejury und dem Boje Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars und spreche eine klare Leseempfehlung für alle aus, die sich für Magie begeistern können!

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