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Veröffentlicht am 08.04.2021

Völlig realitätsferne Reise mit zwei paranoiden Hypochondern

Reise mit zwei Unbekannten
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Das Buch "Reise mit zwei Unbekannten" hat mich durch die Leseprobe total neugierig gemacht. Eine Geschichte mit ernsten Themen, die aber mit Humor genommen werden, das hat mich neugierig gemacht. Durch ...

Das Buch "Reise mit zwei Unbekannten" hat mich durch die Leseprobe total neugierig gemacht. Eine Geschichte mit ernsten Themen, die aber mit Humor genommen werden, das hat mich neugierig gemacht. Durch den schönen Schreibstil und die anfangs perfekt positionierten ironischen Kommentare und Witze, die mich das ein oder andere Mal lauf auflachen haben lassen, konnte ich mir gut vorstellen, dass das ein Buch nach meinem Geschmack sein könnte.
Anfangs konnte sich dieser Eindruck noch festigen, denn beispielsweise gab es an und an auch sehr tiefgründige Stellen im Buch, die schön erzählt wurden und einem etwas zum Denken mitgaben. Gegen Ende wurde das leider weniger, zumindest nach meinem Eindruck, ich muss allerdings auch sagen, dass ich durch viele Dinge, die mich zunehmend gestört haben, gegen Ende auch mal den ein oder anderen Abschnitt ausgelassen habe, um das Buch schneller zu beenden und hinter mich zu bringen. Denn zum Beispiel die Witze, die ich anfangs größtenteils noch unterhaltsam und in ihrer Menge gut verteilt fand, häuften sich im Laufe der Geschichte immer mehr und blieben im Grundprinzip immer gleich. Beispiel: Maxine hat eine riesige Handtasche dabei, in der sie anscheinend allen möglichen Blödsinn mit sich herumschleppt. Immer mal wieder kam im Buch ein Abschnitt, in dem sie etwas in ihrer Tasche gesucht hat und schließlich fand. Dazwischen beförderte sie aber JEDES Mal noch mindestens 5 andere, komplett unsinnige Gegenstände zutage, die schön der Reihe nach aufgezählt wurden. Ich gebe gern zu, diesen "Witz" fand ich schon beim ersten Mal nicht gut und nach dem 5. Mal wurde es definitiv nicht besser. Neben den Witzen wurden auch andere Infos im Buch immer mehrfach erwähnt, was für den Spannungsaufbau natürlich eher kontraproduktiv war. Auch die allgemeinen Eigenschaften der Charaktere wurden überdeutlich dargestellt. Beispielsweise die Leiterin von Maxines Altenheim, die in jedem Wortbeitrag Werbung machte und Geld machen wollte. Alex muss der paranoideste Mensch sein, dem ich (in einem Buch) je begegnet bin und nachdem ich am Anfang dachte, dass ich ihn vielleicht mögen könnte, fand ich das nach einigen völlig abstrusen Geschichten, die ihm durch den Kopf geschossen sind, definitiv nicht mehr. Auch mit Maxine hatte ich zunehmend Probleme. Eine 95-jährige Frau, die Boxauto fährt und auch sonst völlig agil und quasi fit wie ein Turnschuh ist? Das würde ich gerne mal sehen. Und dann soll sie gleichzeitig Alzheimer haben und im Altenheim leben. Bei letzterem frage ich mich, warum eigentlich, ersteres konnte ich einfach nicht in Einklang bringen mit diesem übertriebenen Bild, das von ihr gezeichnet wurde. Und auch charakterlich war sie mir durch ihre Überheblichkeit immer weniger sympathisch. Gleichzeitig konnte ich auch keinen Zugang zu den Charakteren finden, was vermutlich an deren komplett unglaubwürdigen und übertriebenen Persönlichkeiten lag.
Und damit komme ich zum Umgang mit schweren Krankheiten im Buch, wo ich auch leider etwas SPOILERN muss:
Alex hat eine schwere Depression, die Maxine auf wundersame Weise durch aufbauende Gespräche und den Kauf eines teuren Anzuges (?) in zwei Tagen (!) vollständig beheben kann. Und das ohne Medikamente oder eine entsprechende Ausbildung. Ich bin Angehörige einer im Moment an einer (wirklich) schweren Depression erkrankten Person und finde das einfach nur lächerlich und abwertend gegenüber Menschen, die eben wirklich solche Probleme haben. Gleiches mit Maxines Alzheimer-Erkrankung, die es am Ende doch gar nicht gibt. Was soll denn die Botschaft dahinter sein? Auch der Umgang mit dem wichtigen Thema Sterbehilfe, von der Alex diese 95-jährige, anfangs ja wirklich schwer kranke Person abhalten will?! Auch in dieser Hinsicht widerspricht das Buch meinen eigenen Überzeugungen.
Zuletzt zur Handlung, die im Laufe des Buches immer mehr an Lächerlichkeit gewonnen hat und zuletzt durch oben erwähnte Wunderheilung den Vogel für mich abgeschossen hat. Zuvor wird Alex natürlich noch eine Entführung angehängt, auch wieder ein Punkt, den ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Denn auf einem vorhandenen Überwachungsvideo sieht man, wie Maxine mit einem Koffer in der Hand (!) eigenständig in das Auto steigt. Wie kommt man da denn bitte auf eine Entführung? Ich kann damit echt nichts anfangen, habe das Gefühl, komplett meine Zeit verschwendet zu haben und kann das Buch beim besten Willen nicht weiterempfehlen. Vielleicht ist einfach auch der französische Humor nicht meins, aber ich wünschte echt, ich hätte von diesem Buch die Finger gelassen. Die Geschichte hat in ihrer Ausgangssituation eine schöne Grundidee, die für mich aber viel zu gewollt komisch und mit zu viel Wunschdenken und zu wenig Glaubwürdigkeit umgesetzt wurde.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Erfrischend!

One Last Song
1

"One last Song" war für mich ein echt tolles Buch, das mir die nötige Portion Herzkribbeln und einfach so ein schönes Gefühl nach dem Lesen verbreitet hat. Die Geschichte ist toll geschrieben und lässt ...

"One last Song" war für mich ein echt tolles Buch, das mir die nötige Portion Herzkribbeln und einfach so ein schönes Gefühl nach dem Lesen verbreitet hat. Die Geschichte ist toll geschrieben und lässt sich angenehm und flüssig lesen, die Seiten blättern sich fast wie von selbst um. Die Figuren fand ich interessant und sympathisch, besonders Riley mit ihrer unumstößlichen Hoffnung, eine rasante Karriere hinzulegen, aber gleichzeitig ihrer Unsicherheit gegenüber ihrem eigenen Talent. Sie war eine sehr sympathische und echte Protagonistin mit großen Träumen, deren Umsetzung dann nicht mehr ganz so leicht wirkte. Auch Julian mochte ich sehr gerne, vor allem, da er trotz seines Erfolges nicht abgehoben wirkte und Riley in ihren Träumen unterstützen wollte.
Die Welt der Musicals am Broadway ist eigentlich nicht so wirklich das, was mich interessiert, aber da die Inhaltsangabe so schön klang, habe ich mich gerne auf das Buch eingelassen und bin jetzt total froh darum! Die Geschichte würde ich jetzt nicht als außergewöhnliche Story mit vielen unerwarteten Wendungen bezeichnen, aber so muss ja auch nicht jedes Buch sein. Vielmehr war es eine schöne Liebesgeschichte für zwischendurch und zum Abschalten, die mich etwas an "Groupies bleiben nicht zum Frühstück" erinnert hat". Das Buch bietet große Gefühle und Herzkribbeln und hat mir einfach gute Laune gemacht, weshalb ich es nur empfehlen kann! Außerdem hat es die Botschaft, an seine Träume zu glauben und nicht aufzugeben, um sich selbst stolz zu machen und auch die Menschen, die man liebt.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

So schön!

Wild like a River
1

Von lorireads

Ich habe bereits die Leuchtturm-Trilogie von Kira Mohn sehr gerne gelesen, aber "Wild like a river" konnte mich eigentlich noch mal sehr viel mehr überzeugen, weil es für mich viel konplexer ...

Von lorireads

Ich habe bereits die Leuchtturm-Trilogie von Kira Mohn sehr gerne gelesen, aber "Wild like a river" konnte mich eigentlich noch mal sehr viel mehr überzeugen, weil es für mich viel konplexer und tiefgründiger ist als die "Standart" New-Adult Romane. Es erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die abseits der heutigen Zivilisation und der normalen Jugendlichen aufgewachsen ist und der bewusst der Zugang zu dieser Kultur verwehrt wurde. DSas Buch zeigt auch, dass man den Drang, hinaus in die Welt zu gehen und mehr zu erfahren, nicht ewig unterdrücken kann. Aber es zeigt auch, was es bedeuten kann, anders zu sein und dass egal welches anders anderen immer aufstoßen kann.
Die Charaktere haben mir wahnsinnig gut gefallen. Haven ist so anders als die Protagonisten, die man sonst so aus den Büchern des gleichen Genres kennt und sie nimmt einen mit in ihr Leben abseits der Zivilisation und erklärt ihre besondere Verbindung zur Natur und den Tieren. Obwohl sie so anders ist als auch ich, konnte ich mich total gut in sie hineinversetzen und es war so schön, sie auf ihrem Weg zu begleiten, erst durch den Jasper Nationalpark, aber dann auch in die Stadt und das "richtige" Leben, auf der Suche nach Spuren von ihrer Mutter. Es war so schön zu lesen, dass sie dabei von einem jungen Mann, der sich nicht von den Vorurteilen anderer leiten ließ, sondern sich einfach für Haven als Mensch interessiert hat. Die Beziehung zwischen den Jackson und ihr fand ich auch total schön dargelegt, Havens Unsicherheit und Unerfahrenheit kam total gut zur Geltung.
Auch den Schreibstil fand ich einfach toll und dieser hat sein Übriges dazu beigetragen, dass ich das Buch in Rekordgeschwindigkeit durchgelesen hatte und nun sehnsüchtig auf Band 2 warte. Denn dessen Protagonisten, die man in Wild like a river bereits kennengelernt hat, versprechen auch eine sehr interessante und auch etwas explosivere Story.
Toll fand ich auch die Kulisse des Jasper Nationalparks, in dem ich selbst vor ein paar Jahren schon einmal war und in den ich mich beim Lesen echt wieder zurückversetzen konnte.
Ich kann dieses Buch, das so viel mehr ist als eine College-Liebesgeschichte, nur wärmstens empfehlen! Es geht auch um Familiengeschichten, die früher oder später offen gelegt werden, egal wie sehr man versucht, sie zu vertuschen. Ums verzeihen und nach vorne blicken und um so vieles mehr!

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Der Funke ist nicht übergesprungen...

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller)
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Auf das neue Buch von Rebekka Weiler habe ich mich riesig gefreut, da mich ihr Roman "The moment i lost you" total bewegt hat und ich dieses Buch einfach komplett verschlungen habe. Da sich der Klappentext ...

Auf das neue Buch von Rebekka Weiler habe ich mich riesig gefreut, da mich ihr Roman "The moment i lost you" total bewegt hat und ich dieses Buch einfach komplett verschlungen habe. Da sich der Klappentext wieder sehr emotional und nach einer schweren Story angehört hat, war ich sehr neugierig, wie die Autorin dieses Thema umsetzt.
Leider muss ich sagen, dass der Funke bei mir diesmal nicht übergesprungen ist und ich konnte der Autorin die Geschichte nicht so ganz abkaufen. Die Protagonisten Freya und Emil fand ich zwar beide sympathisch, doch eine Verbindung konnte ich zu beiden nicht wirklich aufbauen. Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen, aber ich konnte das Buch auch mal gut beiseitelegen, ohne direkt weiter lesen zu müssen, weil es sich für mich immer etwas gezogen hat.
Was die Beziehung zwischen Freya und Emil angeht, so fand ich es zwar irgendwie schön, dass vieles zwischen den beiden ganz leicht war, aber gerade in dieser vertrackten Situation hätte ich mehr widerstreitende Gefühle in beiden erwartet, was die Gefühle füreinander angeht.
Der zweite Handlungsstrang, der "unaufgeklärte" Tod von Emils Drillingsbruder Hendrik, der Freya und Emils Familie falsch vorkommt, kam mir am Anfang wie ein sehr großes Rätsel vor und ich hatte die wildesten Theorien dazu, was wirklich passiert sein könnte. Am Ende steckte eigentlich gar nicht so viel hinter dem ganzen Aufhebens, was für mich den Spannungsbogen dann zusätzlich abgeschwächt hat.
Abschließend muss ich leider trotzdem sagen, dass das Buch meine Erwartungen nicht ganz erfüllt hat.

Veröffentlicht am 05.01.2024

Rückkehr nach Alagaësia!

Murtagh - Eine dunkle Bedrohung
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Nachdem es schon einige Jahre her ist, seitdem ich die Eragon-Reihe gelesen habe, war ich sehr gespannt darauf, nach Alagaësia zurückzukehren und die Welt von Christopher Paolini durch andere Augen wieder ...

Nachdem es schon einige Jahre her ist, seitdem ich die Eragon-Reihe gelesen habe, war ich sehr gespannt darauf, nach Alagaësia zurückzukehren und die Welt von Christopher Paolini durch andere Augen wieder neu zu entdecken: durch die von Murtagh und Dorn. Zugegeben, viele Erinnerungen hatte ich nicht mehr an die Reihe und da mir das Internet leider auch nicht so behilflich war wie erhofft, habe ich mich einfach mal hineingestürzt. Die Handlung stürzt ziemlich schnell auf den Leser ein und ehe man sich versieht müssen sich Murtagh und Dorn schon in ihr nächstes Abenteuer stürzen, aber gleichzeitig gibt es im gesamten Buch immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit. Diese haben mir anfangs sehr gut dabei geholfen, mich in der Welt wieder zurechtzufinden. Später gab es dann auch neue Einblicke aus Murtaghs Sicht, die in der Eragon-Reihe zwar vorkamen, aber nicht in derselben Detailliertheit berichtet wurden, was mir sehr gut gefallen hat.

Ich hatte das Gefühl, dass sich der Schreibstil Paolinis im Vergleich zu Eragon sehr entwickelt hat, denn von Eragon habe ich noch die ein oder andere zähe Passage in Erinnerung, während ich die Handlung hier durchgehend spannend fand. Besonders beeindruckt hat mich insbesondere am Anfang, wie emotional und ergreifend Paolini das Innenleben des gebrochenen und einsamen Murtagh und seines Drachen Dorn beschreibt. Man konnte so sehr mit den beiden mitfühlen. Im Laufe des Buches haben die beiden eine enorme Entwicklung durchgemacht, die auch den ein oder anderen heftigen Rückschlag beinhaltete, aber unterm Strich fand ich die Charakterbeschreibungen absolut gelungen.

Was mir oft weniger gut gefallen hat waren die Herausforderungen und Kämpfe, in die vor allem Murtagh verwickelt wurde und wie es zu diesen kam. Oft hatte ich das Gefühl, dass Paolini es sich etwas einfach gemacht hat, Murtagh z.B. grundlos alleine in den Kampf geschickt hat und nur dadurch konnte überhaupt alles so schwer schaffbar werden. Gerade anfangs fand ich die Handlung auch etwas konstruiert und nicht ganz so realistisch.

Aber insgesamt hat mich das Buch auf jeden Fall begeistert und ich bin sehr gespannt, ob und wie es weiter geht!

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