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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2019

Spannender Psycho-Thriller um drei verlorene Seelen und die Sünden der Vergangenheit

Worüber wir schweigen
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Mit ihrem zweiten Buch, das im Emons Verlag erschienen ist, liefert die Autorin Michaela Kasten eine überzeugende Mischung aus Drama und Psycho-Thriller ab, die mich bestens unterhalten konnte.

Nach 12 ...

Mit ihrem zweiten Buch, das im Emons Verlag erschienen ist, liefert die Autorin Michaela Kasten eine überzeugende Mischung aus Drama und Psycho-Thriller ab, die mich bestens unterhalten konnte.

Nach 12 Jahren kehrt Nina in ihr Heimatdorf zurück und verfolgt dabei eines finsteren Plan. Welche Rolle spielen ihre ehemals beste Freundin Melanie und Tobias, dessen Bruder Dominik vor 12 Jahren unter msyteriösen Umständen gestorben ist, in diesen Plänen ? Ninas Rückkehr reißt nicht nur bei ihr selbst einige schlecht verheilte Wunden wieder auf und erweckt dabei die Sünden der Vergangenheit wieder zum Leben.

Die Autorin erzählt ihre düstere und atmosphärisch dichte Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Nina, Tobias und Ninas Vater Gregor. Auch die Zeitebenen wechseln ständig, so das man gerade zu Beginn schon ziemlich aufmerksam lesen muss, um hier nicht den Überblick zu verlieren. Die gute Kennzeichnung zu Beginn der jeweiligen Kapitel ist dabei aber eine große Hilfe. Die Geschichte gleicht so einem großem Puzzle, das sich nach und nach zusammensetzt und bei dem auch erst das allerletzte Puzzlestück das Gesamtbild enthüllt. Ein packender Schreibstil und vielschichtig angelegte Charaktere, die dabei aber nicht unbedingt als Sympathieträger fungieren, sorgen dafür, das man das Geschehen gebannt verfolgt.

Ein eher ungewöhnlicher Thriller, der mich aber dennoch oder gerade deshalb auf ganzer Linie überzeugen konnte. Mein erstes Buch der Autorin wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Packender und hochaktueller Wissenschaftsthriller, der auf zwei Zeitebenen spielt, die gelungen miteinander verknüpft werden

Die Codices
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Der Autor Wolfgang Eckstein legt bei seinem Debüt gleich einen packenden und hochaktuellen Wissenschaftsthriller vor, der mich auf ganzer Linie begeistern konnte.

Der junge Forscher Lennard Sander steht ...

Der Autor Wolfgang Eckstein legt bei seinem Debüt gleich einen packenden und hochaktuellen Wissenschaftsthriller vor, der mich auf ganzer Linie begeistern konnte.

Der junge Forscher Lennard Sander steht kurz vor der bahnbrechenden Entwicklung eines DNA-basierten Supercomputers mit fast schon unbegrenzter Rechenleistung, als er ins Visier geheimnisvoller Verfolger gerät, die es offensichtlich auf seine Entwicklung abgesehen haben und vor nichts zurückschrecken, um sie in ihren Besitz zu bekommen.

Zeitgleich findet der italienische Philologe Alessandro Gondi Hinweise auf drei verschwundene Codices aus dem Altertum.

Im Jahr 248 n. Chr. reist der römische Senatorensohn Gaius nach Alexandria, um dort seine Ausbildung bei Dionysius, dem Bischof von Alexandria, anzutreten, die ihm die wunderbare Welt der Wissenschaft näherbringt.

Aus diesen drei Erzählsträngen, die auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen spielen, entwickelt der Autor mit einem packenden Schreibstil eine atmosphärisch dichte Geschichte, in der die Stränge auf gelungene Art und Weise miteinander verwoben werden und am Ende ein mehr als überzeugendes Gesamtbild ergeben. Das der Autor selber auf dem Informatik tätig ist und sich dabei intensiv mit den hier behandelten Themen beschäftigt hat, merkt man dem Buch jederzeit an. Es gelingt ihm dabei, sein Fachwissen gut in die laufende Handlung einzubinden, ohne sie dabei zu überfrachten oder den Spannungsbogen abflachen zu lassen. Auch in Sachen Figurenzeichnung weiß der Autor zu überzeugen. Mit viel Liebe zum Detail schafft er so eine vielschichtig angelegtes Figurenensemble, mit dem man beim Lesen gerne mitfiebert.

Wer auf spannende Wissenschaftsthriller steht wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf weitere Werke aus der Feder von Wolfgang Eckstein bin ich schon sehr gespannt.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Spannender Agenten-Thriller um einen gefährlichen Erreger mit erheblichem Bedrohungspotential

Escherichia Coli Z
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Mit diesem Buch legt der Autor Erich H. Franke den fünften Band seiner inzwischen bereits auf 9 Bände angewachsenen Thriller-Reihe um Karen C. Mulladon, der Agentin einer Behörde des US-amerikanischen ...

Mit diesem Buch legt der Autor Erich H. Franke den fünften Band seiner inzwischen bereits auf 9 Bände angewachsenen Thriller-Reihe um Karen C. Mulladon, der Agentin einer Behörde des US-amerikanischen Geheimdienstes vor.
Man kann diesen Band grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Ein scheinbarer Routineeinsatz führt Karen und ihren deutschen Kollegen Martin Weilmann mitten in einen Alptraum, als es in einer Ferienanlage in Nordafrika zeitgleich zu einem Terroranschlag durch Islamisten und einem msyteriösen Krankheitsausbruch, der die Betroffenen in eine Art von Zombies verwandelt, kommt. Die anschließende Suche nach den Hintermännern wird dabei zum Rennen gegen die Zeit, denn der Erreger, der für den Ausbruch verantwortlich ist, könnte in den falschen Händen noch weit schlimmere Alpträume auslösen.

Obwohl dieser Thriller mit seinen knapp 200 Seiten einen für das Genre doch eher ungewöhnlich geringen Umfang hat, gelingt es dem Autoren dennoch, hier eine komplexe und atmosphärisch dichte Geschichte zu erzählen, die an einigen Stellen aber doch schon mal ein wenig überfrachtet wirkt.
Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt er das Geschehen voran und lässt es schließlich in einem furiosen Showdown münden, der zwar die wesentlichen offenen Fragen der Geschichte schlüssig beantwortet, am Ende aber auch noch ein paar Fäden offen lässt, die dann in den nachfolgenden Bänden weitergesponnen werden.
In Sachen Figurenzeichnung hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Tiefe gewünscht, um die Handlungsweisen der Akteure besser nachvollziehen zu können, am Ende überwiegen dann aber doch die positiven Leseeindrücke bei weitem.

Wer auf spannende Agenten-Thriller mit Verschwörungen und überraschenden Wendungen steht, wird hier gut bedient und bestens unterhalten.
Nach inzwischen zwei gelesenen Bänden der Reihe ist meine Neugierde auf die weiteren Bände auf jeden Fall noch einmal verstärkt worden.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Atmosphärisch dichter Thriller um einen Reporter und die Schatten der Vergangenheit

Verratenes Land
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Nach der grandiosen Natchez-Trilogie legt Greg Iles hier einen weiteren absolut überzeugenden Thriller vor, der wiederum in seiner Heimat Mississippi spielt und weitaus mehr zu bieten hat als "nur" eine ...

Nach der grandiosen Natchez-Trilogie legt Greg Iles hier einen weiteren absolut überzeugenden Thriller vor, der wiederum in seiner Heimat Mississippi spielt und weitaus mehr zu bieten hat als "nur" eine spannende Geschichte.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Journalist und Ich-Erzähler Marshall McEwan, der nach über 30 Jahren in seine Heimatstadt Bienville zurückkehrt, um die Zeitung seines schwer kranken Vaters über Wasser zu halten. Als dann aber sein guter Freund und Ziehvater Buck Ferris ums Leben kommt und die Angelegenheit schnell als tragischer Unfall zu den Akten gelegt werden soll, erwacht in Marshall der journalistische Ehrgeiz und er beginnt eigene Nachforschungen anzustellen. Dabei kommt er nicht nur dem mächtigen "Bienville Poker Club" in die Quere, der den Ort schon seit ewigen Zeiten nach eigenem Gutdünken kontrolliert, sondern erweckt auch die Schatten der Vergangenheit wieder zum Leben und reißt dabei, nicht nur bei sich selber, einige schlecht verheilte Wunden wieder auf.

Greg Iles legt hier wieder einmal eine jederzeit packende und atmosphärisch dichte Geschichte vor, die die üblichen Dimensionen des Thrillergenres förmlich sprengt und so zugleich auch als großer Gesellschaftsroman rüberkommt. Getragen wird die gut aufgebaute Geschichte von überzeugend gezeichneten Protagonisten, die äußerst vielschichtig angelegt sind und in keines der üblichen Gut-und-Böse-Schemata passen. Mit seinem kraftvollen Schreibstil schafft es der Autor den Spannungsbogen über die knapp 830 Seiten zu halten, so das auch in den ruhigeren Passagen zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt.

Ein weiteres Werk von Greg Iles, das zeigt, warum er auf jeden Fall in die Riege der größten amerikanischen Thrillerautoren gehört.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Abgründiger und ungemein spannender Thriller um ein Ermittlerpaar mit dunklen Geheimnissen

Zimmer 19
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Mit diesem fulminanten Thriller legt Marc Raabe den zweiten Teil seiner Reihe um den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns, die ihm zur Unterstützung zur Seite gestellt wird, vor. ...

Mit diesem fulminanten Thriller legt Marc Raabe den zweiten Teil seiner Reihe um den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns, die ihm zur Unterstützung zur Seite gestellt wird, vor. Grundsätzlich kann man dieses Buch mit seiner in sich abgeschlossenen Geschichte auch lesen und nachvollziehen, wenn man (so wie ich) den ersten Band noch nicht gelesen hat, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne den Lesefluss zu stören. Da die Bände aber durch einen roten Faden verbunden sind, der sich um einige dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit der beiden Hauptfiguren dreht, empfiehlt es sich doch, die Reihe auch in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Der zweite Fall für Tom und Sita beginnt mit einem Snuff-Video auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale, der die brutale Ermordung der Tochter des aktuellen regierenden Bürgermeisters von Berlin zeigt. Entsprechend stehen die Ermittlungen dann auch unter einem ziemlich großen öffentlichen und vor allem auch politischen Druck, der die Arbeit des LKA nicht gerade erleichtert. Als es zu weiteren spektakulären Morden kommt, stellt Sita Johannis zudem zu ihrem Erschrecken fest, das ihre Vergangenheit in Verbindung zu den aktuellen Mordfällen steht.

Dieser abgründige, temporeiche und ungemein packende Thriller lässt einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen. Bei dem doch recht unfangreichen Personenaufgebot und den immer wieder eingestreuten Zeitsprüngen zu den Ereignissen in der Vergangenheit, muss man aber gerade zu Beginn schon sehr aufmerksam lesen, um hier den Überblick zu behalten. Die mehr als gelungene Charakterisierung der vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen erleichtern dies aber ungemein und sorgen zudem dafür, das hier die Grenzen zwischen Gut und Böse immer wieder aufgeweicht werden und sogar verschwimmen.

Wer auf abgründige und packende Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mich konnte mein ersten Buch des Autoren auf jeden Fall sofort auf ganzer Linie überzeugen und auch begeistern, zudem wurde dabei gleich mein Interesse an den weiteren Büchern von Marc Raabe geweckt.