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Veröffentlicht am 09.06.2020

Modernes Fußball-Märchen mit einer mitreißenden Geschichte und viel Liebe zum Detail

Iassine Shaka
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Mit diesem Roman legt der Autor Stefan Zackariat den zweiten Band seiner Reihe um den afrikanischen Fußballer Iassine Shaka vor. Ging es im ersten Buch noch um den wundersamen Aufstieg des Außnahmetalents, ...

Mit diesem Roman legt der Autor Stefan Zackariat den zweiten Band seiner Reihe um den afrikanischen Fußballer Iassine Shaka vor. Ging es im ersten Buch noch um den wundersamen Aufstieg des Außnahmetalents, ist er hier nun in der Realität angekommen und muss sich der übergroßen Erwartungshaltung der Fußballwelt stellen.

Grundsätzlich kann man dieses Buch auch lesen und verstehen, wenn man den ersten Band noch nicht kennt. Da die Geschichte aber direkt an die Ereignisse des Vorgängers ansetzt, empfiehlt es sich schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Entwicklung der Titelfigur in Gänze verfolgen und nachvollziehen zu können.

Mit seiner Ankündigung, bereits im Alter von 20 Jahren nach Katar zu wechseln, hat Iassine Shaka die Fußballwelt ziemlich vor den Kopf gestoßen und muss nun mit den teilweise recht heftigen Reaktionen der enttäuschten Fans und Wegbegleiter fertig werden. Zugleich lastet bei seinem neuen Verein eine ungeheure Erwartungshaltung auf ihm, die ihm ziemlich zu schaffen macht. Als ihn Verletzungen und persönliche Probleme aus der Bahn werfen, scheint seine hoffnungsvolle Karriere vor dem Aus zu stehen. Oder gibt es für ihn doch noch eine Rückkehr an die Spitze ?

Auch im zweiten Band erzählt der Autor wieder ein modernes Fußball-Märchen mit einer mitreißenden Geschichte, lässt diesmal aber auch den negativen Aspekten des Fußballgeschäftes einen erkennbar größeren Raum, so das das Ganze deutlich realitätsnäher rüberkommt. Mit viel Liebe zum Detail und einem packenden Schreibstil ergibt sich so eine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte, die sich über einen Zeitraum von 5 Jahren erstreckt und ungemein facettenreich daherkommt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert.

Ein packender Roman über den Findungsprozeß eines jungen Mannes, an dem nicht nur Fußballfans ihre helle Freude haben dürften. Ein wenig Spaß oder Gefallen am Lieblingssport der Deutschen sollte man beim Lesen aber schon mitbringen, da der Fußball doch deutlich im Zentrum der Geschichte steht.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Äußerst vergnügliche Sammlung von Anekdoten und Sprüchen aus der bunten Welt des Fußballs

Best of Bundesliga
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In den letzten Jahren hat der Bochumer Autor Ben Redelings neben unzähligen anderen Büchern zum Thema Fußball auch diversen Alben zu Vereinen aus der 1. und 2. Bundesliga herausgebracht, die durch eine ...

In den letzten Jahren hat der Bochumer Autor Ben Redelings neben unzähligen anderen Büchern zum Thema Fußball auch diversen Alben zu Vereinen aus der 1. und 2. Bundesliga herausgebracht, die durch eine perfekte Mischung aus Sprüchen, Anekdoten und Fotos überzeugen und so äußerst vergnügliche Unterhaltung bieten.

Diese Buch stellt nun eine Art von Best-of dieser Alben dar und vereinigt die Höhepunkte aus den Einzelbänden auf hervorragende Art und Weise.

Die Beiträge sind alphabetisch nach den Namen der Spieler, Trainer und weiteren Protagonisten geordnet und bieten so eine wahre Fundgrube an bekannten und weniger bekannten Schätzen aus der bunten Welt des Fußballs.

Ob man das Buch nun in einem Rutsch durchschmökert oder als Halbzeit- bzw. Klolektüre nutzt, hier sollte jeder Fußball-Fan auf seinen Genuß kommen und kann dabei in Erinnerungen an vergangene und vielleicht sogar bessere Zeiten schwelgen.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Auch bei seinem 20. Auftritt in Buchform hat Wilsberg nichts von seinem Biss verloren

Wilsberg – Sag niemals Nein
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Genau 30 Jahre ist es nun her, das der Detektiv Georg Wilsberg aus Münster seinen ersten Auftritt in Buchform feiern konnte. Seit dem letzten Buch der Reihe sind auch schon wieder 5 lange Jahre vergangen. ...

Genau 30 Jahre ist es nun her, das der Detektiv Georg Wilsberg aus Münster seinen ersten Auftritt in Buchform feiern konnte. Seit dem letzten Buch der Reihe sind auch schon wieder 5 lange Jahre vergangen. Doch zum großen Jubiläum spendiert der Autor Jürgen Kehrer seinem Helden nun endlich mal wieder einen großen Fall, der direkt an die alte Klasse der Bücher anknüpfen kann. Zudem ist schon nach wenigen Seiten das alte Wilsberg-Feeling wieder da und es kommt einem vor, als hätte man das letzte Buch der Reihe erst gestern gelesen.

Dieses Mal bekommt es der chronisch abgebrannte Privatdetektiv mit dem aufmüpfigen Teenager Emma zu tun, die ihn bittet, auf ihren Vater aufzupassen, während sich der Journalist mit einem mysteriösen Informanten in einem Park in Münster trifft. Wilsberg lehnt zunächst ab, lässt sich nach einem alamierenden Anruf von Emma aber doch auf die Sache ein. Doch statt des Journalisten findet er im Park nur noch dessen Handy in einer Blutlache. Seine anschließende Suche führt ihn über das beschauliche Drensteinfurt und den Moloch Berlin direkt in den hitzigen Libanon. Und das Emma dabei wie eine Klette an ihm hängt, macht die Angelegenheit auch nicht wirklich einfacher.

In bekannt lakonischer Schreibweise treibt der Autor seinen Helden von einer absurden und gefährlichen Situation in die Nächste und Wilsberg muss dabei natürlich auch wieder einiges einstecken. Doch das Stehaufmännchen lässt sich ja bekanntlich nicht unterkriegen und so führt seine Hartnäckigkeit schlußendlich doch wieder gegen alle Widerstände aus dem In- und dem Ausland zur Lösung des Falles.

Wer Wilsberg bisher nur aus dem Fernsehen kennt, wird Figuren wie Ecki, Alex, Kommissarin Springer und auch ihren Assistenten Overbeck vermissen, diese sind aber reine Erfindung der TV-Autoren und haben in den Büchern nie eine Rolle gespielt. Das der Autor dies hier konsequent beibehält, gefällt mir sehr gut, obwohl bei den ermittelnen Kommissaren Bauer und Langenbeck gewisse Vergleiche zu den entsprechenden TV-Figuren doch auf der Hand liegen.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Spannender Thriller um einen abgehalfterten Journalisten auf der Spur einer großangelegten Verschwörung

#CrashTag
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Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Brückner gleich einen spannenden Thriller vor, der im Automilieu angesiedelt ist und mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch gut unterhalten konnte.

Der Journalist ...

Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Brückner gleich einen spannenden Thriller vor, der im Automilieu angesiedelt ist und mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch gut unterhalten konnte.

Der Journalist Friedrich "Fritz" Graber aus der Wirtschaftsredaktion der Neuen Frankfurter Zeitung hat wahrlich schon bessere Zeiten gesehen und hofft nun auf die große Story, die ihn wieder zurück zu altem Glanz verhilft. Als er über den Internet-Blog #CrashTag auf einen spektakulären Unfall mit einem autonomen Fahrzeug aufmerksam wird, wittert er seine Chance. Doch die Recherchen bringen ihn auf die Spur einer großangelegten Verschwörung und führen zu Gegnern, die vor nichts zurückschrecken, um das Erscheinen seines Artikels zu verhindern.

Der Autor verlegt seine gut aufgebaute Geschichte um ein paar Jahre in die Zukunft und in eine Zeit, in der autonome Fahrzeuge bereits deutlich ausgereifter sind wie im Moment. Dabei entwickelt er ein erschreckendes Szenario zu den Möglichkeiten, diese Fahrzeige von außen zu manipulieren. Zugleich reichert er das Ganze mit reichlich Fachwissen aus dem Automobilmilieu an, überfrachtet die Geschichte damit gerade in der ersten Hälfe zum Teil doch etwas zu sehr. In der zweiten Hälfte ziehen Tempo und Spannung dann aber deutlich an und entschädigen für den zeitweiligen Leerlauf im Vorfeld. Zudem kommen mir persönlich die männlichen Protagonisten vielfach doch etwas zu testosterongesteuert rüber und erfüllen so natürlich die klassischen Vorurteile der Autobranche ziemlich deutlich. Die weiblichen Protagonistinnen sind da deutlich vielschichtiger angelegt und zumindestens Fritz macht im Buch dann doch eine deutliche Entwicklung durch, mit der er bei mir noch einige Sympathiepunkte sammeln konnte.

Auch wenn mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte, bietet es doch reichlich Spannung und ein Szenario, das erschreckend realitätsnah rüberkommt.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Brisanter Polit-Thriller um eine Verschwörung gegen die Beweise für die größten Verbrechen der Menschheit

Die Wahrheit
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Mit diesem brisanten Polit-Thriller legt der Autor Sam Bourne (das Pseudonym des britischen Journalisten Jonathan Freedland) den bereits vierten Band rund um Maggie Costello vor. Um das Buch lesen und ...

Mit diesem brisanten Polit-Thriller legt der Autor Sam Bourne (das Pseudonym des britischen Journalisten Jonathan Freedland) den bereits vierten Band rund um Maggie Costello vor. Um das Buch lesen und nachvollziehen zu können, braucht man allerdings kein Vorwissen aus den ersten drei Bänden. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Nach den dramatischen Vorkommnissen rund um den aktuellen Präsidenten hat sich Maggie Costello, die nunmehr Ex-Mitarbeiterin im Weißen Haus, eigentlich vorgenommen, eine Auszeit einzulegen. Doch als die Gouveneurin von Virginia sie um Hilfe bittet, stürzt sie sich doch wieder mitten ins Getümmel. Die Ermordung eines Historikers, der sie auf den Grund gehen soll, ist aber nur der Auftakt einiger besorgniserregender Anschläge auf Bibliotheken, Zeitzeugen und weitere Histotriker. Versucht hier jemand, alle Beweise für die größten Verbrechen der Menschheit zu vernichten und damit die Wahrheit auszulöschen ?

Sam Bourne packt hier wiederum ein heißen Eisen an und strickt daraus einen packenden Thriller mit ordentlich Tiefgang. Dazu reichert er seine gut aufgebaute Geschichte mit zahlreichen Zusatzinformationen an, so das man schon sehr aufmerksam lesen muss, um in der lange Zeit ziemlich unübersichtlichen Gemengelage nicht den Überblick zu verlieren. Am Ende fügt sich dann aber alles auf überzeugende Art und Weise zusammen und es bleiben keine wesentlichen Fragen offen. Getragen wird die Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegeten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Die Bezeichnung Thriller verdient sich dieses Buch aber erst im letzten Drittel, wenn Tempo und Spannung noch einmal deutlich anziehen. Interessant und lesenswert ist das Buch allerdings von der ersten Seite an.

Das eigentlich genial gestaltete Cover weist dann aber doch einen kleinen Makel auf, wenn hier auf den Präsidenten aus dem direkten Vorgänger verwiesen wird, obwohl dieser in dem Buch keine tragende Rolle einnimmt, sondern nur kurz am Rand erwähnt wird. Ein reines Marketinginstrument, das sich als Bumerang erweisen könnte, weil es unter Umständen eine falsche Erwartungshaltung wecken könnte. An der Qualität des Buches ändert dies aber nichts.

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