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Veröffentlicht am 29.05.2020

Spannender Thriller um einen abgehalfterten Journalisten auf der Spur einer großangelegten Verschwörung

#CrashTag
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Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Brückner gleich einen spannenden Thriller vor, der im Automilieu angesiedelt ist und mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch gut unterhalten konnte.

Der Journalist ...

Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Brückner gleich einen spannenden Thriller vor, der im Automilieu angesiedelt ist und mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch gut unterhalten konnte.

Der Journalist Friedrich "Fritz" Graber aus der Wirtschaftsredaktion der Neuen Frankfurter Zeitung hat wahrlich schon bessere Zeiten gesehen und hofft nun auf die große Story, die ihn wieder zurück zu altem Glanz verhilft. Als er über den Internet-Blog #CrashTag auf einen spektakulären Unfall mit einem autonomen Fahrzeug aufmerksam wird, wittert er seine Chance. Doch die Recherchen bringen ihn auf die Spur einer großangelegten Verschwörung und führen zu Gegnern, die vor nichts zurückschrecken, um das Erscheinen seines Artikels zu verhindern.

Der Autor verlegt seine gut aufgebaute Geschichte um ein paar Jahre in die Zukunft und in eine Zeit, in der autonome Fahrzeuge bereits deutlich ausgereifter sind wie im Moment. Dabei entwickelt er ein erschreckendes Szenario zu den Möglichkeiten, diese Fahrzeige von außen zu manipulieren. Zugleich reichert er das Ganze mit reichlich Fachwissen aus dem Automobilmilieu an, überfrachtet die Geschichte damit gerade in der ersten Hälfe zum Teil doch etwas zu sehr. In der zweiten Hälfte ziehen Tempo und Spannung dann aber deutlich an und entschädigen für den zeitweiligen Leerlauf im Vorfeld. Zudem kommen mir persönlich die männlichen Protagonisten vielfach doch etwas zu testosterongesteuert rüber und erfüllen so natürlich die klassischen Vorurteile der Autobranche ziemlich deutlich. Die weiblichen Protagonistinnen sind da deutlich vielschichtiger angelegt und zumindestens Fritz macht im Buch dann doch eine deutliche Entwicklung durch, mit der er bei mir noch einige Sympathiepunkte sammeln konnte.

Auch wenn mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte, bietet es doch reichlich Spannung und ein Szenario, das erschreckend realitätsnah rüberkommt.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Brisanter Polit-Thriller um eine Verschwörung gegen die Beweise für die größten Verbrechen der Menschheit

Die Wahrheit
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Mit diesem brisanten Polit-Thriller legt der Autor Sam Bourne (das Pseudonym des britischen Journalisten Jonathan Freedland) den bereits vierten Band rund um Maggie Costello vor. Um das Buch lesen und ...

Mit diesem brisanten Polit-Thriller legt der Autor Sam Bourne (das Pseudonym des britischen Journalisten Jonathan Freedland) den bereits vierten Band rund um Maggie Costello vor. Um das Buch lesen und nachvollziehen zu können, braucht man allerdings kein Vorwissen aus den ersten drei Bänden. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Nach den dramatischen Vorkommnissen rund um den aktuellen Präsidenten hat sich Maggie Costello, die nunmehr Ex-Mitarbeiterin im Weißen Haus, eigentlich vorgenommen, eine Auszeit einzulegen. Doch als die Gouveneurin von Virginia sie um Hilfe bittet, stürzt sie sich doch wieder mitten ins Getümmel. Die Ermordung eines Historikers, der sie auf den Grund gehen soll, ist aber nur der Auftakt einiger besorgniserregender Anschläge auf Bibliotheken, Zeitzeugen und weitere Histotriker. Versucht hier jemand, alle Beweise für die größten Verbrechen der Menschheit zu vernichten und damit die Wahrheit auszulöschen ?

Sam Bourne packt hier wiederum ein heißen Eisen an und strickt daraus einen packenden Thriller mit ordentlich Tiefgang. Dazu reichert er seine gut aufgebaute Geschichte mit zahlreichen Zusatzinformationen an, so das man schon sehr aufmerksam lesen muss, um in der lange Zeit ziemlich unübersichtlichen Gemengelage nicht den Überblick zu verlieren. Am Ende fügt sich dann aber alles auf überzeugende Art und Weise zusammen und es bleiben keine wesentlichen Fragen offen. Getragen wird die Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegeten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Die Bezeichnung Thriller verdient sich dieses Buch aber erst im letzten Drittel, wenn Tempo und Spannung noch einmal deutlich anziehen. Interessant und lesenswert ist das Buch allerdings von der ersten Seite an.

Das eigentlich genial gestaltete Cover weist dann aber doch einen kleinen Makel auf, wenn hier auf den Präsidenten aus dem direkten Vorgänger verwiesen wird, obwohl dieser in dem Buch keine tragende Rolle einnimmt, sondern nur kurz am Rand erwähnt wird. Ein reines Marketinginstrument, das sich als Bumerang erweisen könnte, weil es unter Umständen eine falsche Erwartungshaltung wecken könnte. An der Qualität des Buches ändert dies aber nichts.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Abwechselungsreiche Sammlung blutiger und zuweilen auch abgedrehter Geschichten aus der gesamten Palette des phantastischen Bereichs

Blutige Welten
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In dieser abwechselungsreichen Anthologie sind insgesamt 13 blutige und zuweilen auch ziemlich abgedrehte Geschichten zusammengestellt, die die gesamte Palette des phantastischen Bereichs abdecken und ...

In dieser abwechselungsreichen Anthologie sind insgesamt 13 blutige und zuweilen auch ziemlich abgedrehte Geschichten zusammengestellt, die die gesamte Palette des phantastischen Bereichs abdecken und mich insgesamt gut unterhalten konnten.

Eingeleitet werden die Geschichten durch eine kurze Autorenvorstellung incl. eines kleinen Interviews. Und auch den Zeichner des mehr als gelungenen Coverbildes dürfen wir hier etwas näher kennenlernen.

In den Geschichten begegnet man dann natürlich den üblichen Gestalten des Genres, kann dabei aber auch noch ein paar neue Seiten an ihnen entdecken. Mit viel Einfallsreichtum und reichlich abgedrehtem Humor erschaffen die Autoren hier ihre ganz eigenen blutigen Welten und lassen ihre Protagonisten dort mit sichtbarem Vergnügen von einem Schlamassel in den nächsten geraten. Ein Happy End ist hier nicht immer garantiert. Zudem sind viele der Storys mit mehr oder weniger gut versteckten Anspielungen gespickt, die man in Gänze wohl erst beim mehrmaligen Lesen entschlüsseln wird.

Hier sollte jeder Liebhaber des phantastischen Bereichs die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden.

Den deutlichen Warnhinweis und die Empfehlung zur Dosierung, die auf dem Beipackzettel, äh Klappentext, vermerkt sind, sollte man aber unbedingt beachten, wenn man die Lektüre ohne schwerwiegende Nebenwirkungen überstehen will.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Packender Psycho-Thriller um eine Autorin im Visier eines gnadenlosen Stalkers

Fatale Folgen
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Mit diesem Buch liefert die Autorin Ellen Puffpaff einen ungemein packenden Psycho-Thriller um eine Autorin ab, die ins Visier eines gnadenlosen Stalkers gerät.

Die Veröffentlichung ihrer ersten Buches ...

Mit diesem Buch liefert die Autorin Ellen Puffpaff einen ungemein packenden Psycho-Thriller um eine Autorin ab, die ins Visier eines gnadenlosen Stalkers gerät.

Die Veröffentlichung ihrer ersten Buches hat Alexandra "Alex" Zipres nicht wirklich Glück gebracht. Nach dem unschönen Ende ihrer Ehe mit Marc lebt sie nun mit ihrem Sohn Jonas in Hamburg und absolviert dort den täglichen Spagat zwischen Beruf und Kinderbetreuung. Als es in ihrem Umfeld zu einigen besorgniserregenden Vorfällen kommt, dauert es nicht lange, bis sich ihr eh schon kompliziertes Leben endgültig in einen wahren Alptraum verwandelt und sie bald nicht mehr weiß, wem sie noch trauen kann.

Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und zieht uns Leser mit jeder Seite tiefer in den fatalen Sog hinein, in dem auch Alex gefangen ist. Das wir dabei das Geschehen komplett aus ihrer Perspektive erleben, bringt ihre Ängste und Verzweiflung besonders gut zur Geltung. So können wir dann auch mit ihr zusammen der Frage auf den Grund gehen, wer hier im Hintergrund des perfiden Spiels die Fäden zieht. Und an Kandidaten mangelt es dabei wahrlich nicht, so das ich beim Lesen gleich mehrmals meine Vermutungen wieder über den Haufen werfen musste und am Ende auch nur Teile der verblüffenden Auflösung vorhergesehen habe. Die durchgehend gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten sind auch immer wieder für Überraschungen gut und tragen so einiges zum fast perfekten Verwirrspiel bei.

Wer auf spannende Psycho-Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mich konnte die Autorin hier erneut auf ganzer Linie überzeugen.

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Veröffentlicht am 20.05.2020

Grandioser Kriminalroman um einen Jungen im Rollstuhl, der in die Hände skrupelloser Entführer gerät

Das Haus am Moor
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Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Heike Denzau den inzwischen bereits siebten Band ihrer Reihe um die Hauptkommissarin Lyn Harms von der Kripo Itzehohe vor. Man braucht allerdings keine Vorkenntnisse ...

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Heike Denzau den inzwischen bereits siebten Band ihrer Reihe um die Hauptkommissarin Lyn Harms von der Kripo Itzehohe vor. Man braucht allerdings keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als der 11-jährige Theo, Sohn eines Küchenmoguls, entführt wird und dabei das Au-Pair-Mädchen der Familie Fahrenkrug brutal ermordet wird, ist Lyn bei ihrem ersten Fall nach der Babypause gleich wieder voll gefordert. Während sie mit ihren Kollegen die Ermittlungen aufnimmt, haben sich die drei Entführer mit ihrem Opfer in einem einsamen Haus am Moor versteckt. Als dort zwei Ausreißerinnen auftauchen, eskaliert die Situation und macht die Ermittlungen zum Rennen gegen die Zeit.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und erzeugt dabei atemlose Spannung, die schon echte Thrillerqualität aufweist. Die ständig wechselnden Erzählperspektiven sorgen zudem für ein hohes Tempo, das beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Fein dosierte Ausflüge in Lyns turbulentes Privatleben bieten dabei aber immer wieder kurze Erholungspausen, bevor die Geschichte wieder ordentlich aufs Gas tritt. Die gut gezeichneten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank äußerst vielschichtig angelegt und so immer wieder für Überraschungen gut.

Das die Identität der Entführer von Beginn an bekannt ist, stellt hier kein Problem dar. Rund um die Hintergründe der Tat gibt es noch genug offene Fragen, die zum Mitermitteln einladen. Dies wird allerdings durch ein paar falsche Fährten, die die Autorin hier geschickt auslegt, ziemlich erschwert, so das die überzeugende Auflösung am Ende doch noch ein paar faustdicke Überraschungen bereit hält.

Ein grandioser Kriminalroman, der mich nicht nur auf ganzer Linie begeistern konnte, sondern für den ich auch guten Gewissens eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen kann.

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