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Veröffentlicht am 11.09.2020

Psychopathischer Serienkiller auf Reisen

Schrei nach Rache
8

Falk Hagedorn, ein pensionierter Fallanalytiker, hatte nicht vor jemals wieder mit dem LKA zusammen zu arbeiten. Doch dann steht plötzlich Nadine Adler vor ihm und bittet ihn um Mithilfe bei einem Fall ...

Falk Hagedorn, ein pensionierter Fallanalytiker, hatte nicht vor jemals wieder mit dem LKA zusammen zu arbeiten. Doch dann steht plötzlich Nadine Adler vor ihm und bittet ihn um Mithilfe bei einem Fall mit vier brutal zugerichteten Leichen an vier deutschen Flughäfen. Alles deutet auf einen Serientäter hin. Doch dann stellt sich heraus, dass die DNA, die an den Tatorten gesichert werden konnte, einer Frau gehört. Die Ermittler sind schockiert. Die Opfer scheinen keinerlei Gemeinsamkeiten zu haben. Warum wurden sie ermordet? Was hat die Täterin mit Flughäfen zu tun? Und kennt Falk Hagedorn sie vielleicht sogar?

Matthias Bürgels zweiter Band mit dem knorrigen Profiler Falk Hagedorn ist ein sehr gelungener Thriller und eine tolle Fortsetzung. Man muss den ersten Teil nicht gelesen haben, um der Geschichte folgen zu können. Man sollte „Dunkler Hass“ aber auf jeden Fall VOR „Schrei nach Rache“ lesen, da hier einige Dinge des ersten Bandes verraten werden.

Das Buch ist klar und spannend geschrieben. Vor allem die kurzen Kapitel haben mir gut gefallen. Wobei man dadurch auch versucht ist nur noch ein kleines Kapitel zu lesen. Und dann noch eins, und noch eins…
Man merkt auf jeden Fall, dass der Autor vom Fach ist und viel Zeit in Recherchen investiert hat. Die polizeilichen Ermittlungen und Abläufe wirken authentisch und die Beschreibung des Cockpits z. B. ist sehr detailiert. Mir gefällt, dass die Handlung nicht an fiktiven, sondern an realen Orten spielt. Das macht das Buch interessant. Vor allem, wenn man an diesen Stellen vielleicht schon gewesen ist oder sogar in den betreffenden Orten wohnt.

Die Charaktere sind realistisch und haben Ecken und Kanten. Besonders Falk Hagedorn war mir dadurch sofort sympathisch. Er ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt und an den Rollstuhl gefesselt. Doch er lässt sich davon nicht aufhalten, weil aufgeben für ihn keine Option ist. Auch die junge LKA-Beamtin Nadine Adler zeigt, dass sie Schwächen hat und nicht perfekt ist. Obwohl sie trotzdem eine starke Persönlichkeit hat und sich selbst von Hagedorn nicht einschüchtern lässt. Marius Bannert scheint es mit den Vorschriften genauer zu nehmen als sein Freund Falk. Dennoch harmonieren die beiden und pflegen eine eher ungewöhnliche Freundschaft.

Die Handlung ist fesselnd, enthält viele unerwartete Wendungen und das Ende überrascht, obwohl man schon recht früh erahnen kann, wer die Mörderin ist. Ich habe mich gefragt, was nach der Bestätigung wohl noch kommen könnte, doch was dann kam, hat meine Vorstellungskraft klar überstiegen, Mit so einem Ende habe ich wirklich nicht gerechnet. Es war schockierend und dramatisch, hat aber perfekt gepasst. Viele Fragen, die ich mir während des Lesens gestellt habe, wurden am Schluss aufgeklärt und haben das Buch so zu einer runden Sache gemacht.
Die Geschichte ist schlüssig und realistisch. Sie dreht sich nicht nur um die brutalen Morde, sondern auch um die psychischen Hintergründe, die die Mörderin zu den Taten veranlasst haben. Die Spannung wird von Kapitel zu Kapitel übertragen. Meiner Meinung nach ist nicht eines dabei, das überflüssig gewesen wäre. Matthias Bürgel hat es geschafft, die Geschichte perfekt umzusetzen und daraus ein hervorragendes Buch entstehen zu lassen. Ich freue mich schon jetzt auf hoffentlich noch einige genauso packende Fälle mit Hagedorn, Bannert und Adler.

„Schrei nach Rache“ ist ein fesselnder, toll geschriebener Thriller, der mit einigen Überraschungen aufwartet und von mir eine klare Leseempfehlung erhält.
Für dieses Buch sollte man sich Zeit nehmen, denn man will es erst wieder aus der Hand legen, wenn man auf der letzten Seite angekommen ist.

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  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.09.2020

Psychopathischer Serienkiller am Bodensee

Dunkler Hass
0

Falk Hagedorn hatte nach einem Unfall, der ihn an den Rollstuhl fesselte, nicht vor jemals wieder für die Polizei zu arbeiten. Doch dann klopft plötzlich Marius Bannert an seine Tür. Er leitet eine Soko ...

Falk Hagedorn hatte nach einem Unfall, der ihn an den Rollstuhl fesselte, nicht vor jemals wieder für die Polizei zu arbeiten. Doch dann klopft plötzlich Marius Bannert an seine Tür. Er leitet eine Soko in Konstanz, die einen Serienkiller jagt, der junge Frauen tötet und grausam verstümmelt. Der Fall weckt Hagedorns Neugier und er beschließt die Polizei zu unterstützen. Nicht ahnend was seine Entscheidung und seine spezielle Art für Folgen haben könnten, fordert er den Killer heraus.

Matthias Bürgels erster Band mit dem knorrigen Profiler Falk Hagedorn ist ein sehr gelungener Thriller. Das Buch ist klar und spannend geschrieben. Die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man immer voll bei allen Charakteren ist und nicht lange überlegen muss was an jenem Ort zuletzt passiert ist. Die Szenen sind sehr anschaulich beschrieben und man merkt, dass der Autor weiß wie die Polizei arbeitet und dass er gründlich recherchiert hat.

Die Charaktere sind realistisch und haben Ecken und Kanten. Besonders Falk Hagedorn war mir dadurch sofort sympathisch. Er ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt, doch er lässt sich davon nicht aufhalten. Marius Bannert hat Schwierigkeiten mit seinem Vorgesetzten, der ihm die Leitung der Soko aufgezwungen hat. Er macht aber trotzdem einen tollen Job und lässt nichts unversucht, um den Killer zu schnappen.

Die Handlung ist spannend und hält am Ende noch eine kleine Überraschung bereit. Mir gefällt, dass der Autor nicht abrupt endet, sondern noch erzählt was ein paar Monate später passiert. Auch die Rückblenden, die zeigen warum der Täter eine derart gestörte Psyche hat, sind toll in die Geschichte eingebaut. Man fühlt mit ihm mit, aber ist zugleich auch entsetzt von seinen Taten.
Die Geschichte ist schlüssig und realistisch. Die Spannung wird von Kapitel zu Kapitel übertragen. Meiner Meinung nach ist nicht eines dabei, das überflüssig gewesen wäre. Matthias Bürgel hat es geschafft, die Geschichte perfekt umzusetzen und daraus ein hervorragendes Buch entstehen zu lassen. Ich freue mich schon jetzt auf hoffentlich noch einige genauso spannende Fälle mit Hagedorn und Bannert.

„Dunkler Hass“ ist ein packender und toll erzählter Thriller, den ich jedem Krimi-Liebhaber nur empfehlen kann.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2020

Liebe und Verbrechen inmitten wunderschöner Natur

Dangerous Hearts – Mit dir gegen jede Gefahr
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Nikki liebt die Natur und vor allem die Berge Montanas. Nachdem ihr Ex-Freund sie hintergangen hat, flüchtet sie in den Glacier Nationalpark und findet dort einen Job, der ihr Spaß macht und sie ablenkt. ...

Nikki liebt die Natur und vor allem die Berge Montanas. Nachdem ihr Ex-Freund sie hintergangen hat, flüchtet sie in den Glacier Nationalpark und findet dort einen Job, der ihr Spaß macht und sie ablenkt. Die Avancen ihrer Kollegen irgnoriert sie, denn sie hat sich geschworen, dass sie sich nie wieder Hals über Kopf verlieben würde. Doch dann steht plötzlich Jared vor ihr. Auch er scheint vor etwas geflohen zu sein und bemüht sich niemanden zu nah an sich heran zu lassen. Doch die beiden kommen sich immer näher. Sie können sich auch nicht aus dem Weg gehen, denn Wilderer treiben im Park ihr Unwesen und fordern die Park Ranger heraus. Nikki und Jared wollen ihnen unbedingt das Handwerk legen. Sie machen seltsame Beobachtungen und bringen sich schließlich sogar in Lebensgefahr.

Der zweite Teil der Montana-Romantic-Suspense-Reihe von Romina Gold ist zwar die Fortsetzung von „Dangerous Hearts – Mit dir durchs Feuer“, aber auch ein eigenständiger Roman. Man muss den ersten Teil nicht gelesen haben, um der Geschichte folgen zu können.

Romina Golds Schreibstil ist klar und flüssig lesbar. Allerdings sind manche Passagen relativ kurz geraten und hätten etwas ausführlicher verfasst werden können. Man hat immer wieder mal das Gefühl, dass etwas fehlt und die Szene nicht ganz fertig ist. Mehr Details wären schön gewesen, damit die Geschichte teilweise nicht so oberflächlich wirken würde. Die Beschreibung der Natur und der Landschaft ist dagegen sehr schön. Man bekommt tolle Eindrücke und auch ein bisschen das Verlangen selbst mal einen zu besuchen. Besonders gut gefällt mir auch ihre Art romantische und leidenschaftliche Szenen zu beschreiben. Sie verzichtet auf anzügliche Wörter und verleiht den Szenen durch ihre Wortwahl so eine gewisse Eleganz. Liebesgeschichte und Krimi harmonieren und verbinden sich gut miteinander.

Obwohl Nikki und Jared beide in der Vergangenheit Dinge erlebt haben, die sie verarbeiten müssen und sich nicht so schnell wieder verlieben wollten, bahnt sich zwischen ihnen schnell etwas an. Meiner Meinung nach fast etwas zu schnell. Dennoch passt es gut in die Handlung rein und eigentlich erwartet man es auch nicht anders. Mit Nikki bin ich irgendwie nicht so richtig warm geworden und an Jared gefällt mir nicht, dass er teilweise etwas naiv ist. Aber ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Lance hingegen ist schwerer einzuordnen und man entdeckt im Laufe des Buches immer wieder neue Facetten an ihm. Es ist toll wie engagiert und naturverbunden die Ranger sind und es wird im Buch sehr deutlich, dass sie mit den Tieren mit leiden und die Wilderer unbedingt aufhalten wollen. Man wird immer wieder hellhörig, wenn sich jemand merkwürdig verhält und fragt sich, ob derjenige mehr über die Machenschaften der Wilderer weiß als er zugeben möchte oder ob er vielleicht sogar dazu gehört.

Achtung Spoiler!

Was ich sehr schade finde, ist wie sich die Handlung entwickelt. Wilderer im Nationalpark haben für mich super gepasst und ich hab mich gefreut, weil ich dachte, dass es mal um Verbrechen an Tieren statt an Menschen geht. Das wäre mal etwas anderes gewesen. Doch dann kamen leider die Drogenschmuggler und die Wilderer wurden zur Nebensache. Natürlich passen Drogen gut rein, da Jareds Bruder süchtig war und an einer Überdosis gestorben ist, aber enttäuscht war ich trotzdem. Besonders die Szene mit der Bärenmutter und ihren Babys war so herzergreifend, dass ich unbedingt wissen wollte, wer dafür verantwortlich ist und vor allem auch wie diejenigen zur Strecke gebracht werden. Nichts desto trotz war das Finale spannend und teilweise überraschend. Wenn auch nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Der Epilog hat mir auch gut gefallen. Ich habe schon viele Bücher gelesen, bei denen ich gerne noch erfahren hätte, was mit den Personen im Nachhinein passiert und wie ihr weiterer Weg aussieht. Das hat Romina Gold gut gemacht. Man kann sich auch vorstellen, dass hier eventuell ein dritter Band seinen Anfang finden könnte.

Fazit:

Ein schönes und mitreißendes Buch von dem ich aber ein wenig mehr erwartet habe. Die Liebegeschichte hat mir gut gefallen, aber für mich kam die Handlung mit den Wilderern leider etwas zu kurz. Trotzdem kann ich das Buch klar weiterempfehlen und freue mich schon darauf den ersten Teil noch zu lesen. Ich hoffe, er hält auch so viele spannende Wendungen bereit.

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