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Veröffentlicht am 03.01.2018

Innovative Rückwärtserzählung?

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Wir begleiten die Protagonistin Nicolette zurück in ihren Heimatort Cooley Ridge, den sie nach dem Verschwinden Ihrer damaligen besten Freundin Hals über Kopf verlassen hat. Sie möchte Ihr Elternhaus, ...

Wir begleiten die Protagonistin Nicolette zurück in ihren Heimatort Cooley Ridge, den sie nach dem Verschwinden Ihrer damaligen besten Freundin Hals über Kopf verlassen hat. Sie möchte Ihr Elternhaus, in dem Sie aufgewachsen ist, zusammen mit Ihrem Bruder wieder auf Vordermann bringen und es endlich verkaufen. Jedoch hat Sie nicht damit gerechnet, dass die Vergangenheit Sie hier schnell wieder einholt und als ein neues Mädchen verschwindet, nimmt die Geschichte Ihren Lauf.


Ersteinmal ein dickes Lob für dieses unwahrscheinlich coole Cover. Der düstere Wald passt perfekt zur Geschichte und die pinke Schrift ist ein absoluter Eyecatcher dazu.


Die Idee, einen Thriller rückwärts zu erzählen, fand ich anfangs wirklich interessant und man möchte doch meinen, dass das Buch mit dieser Besonderheit ohne viel Geschehen auskommt. Falsch gedacht. Denn diese Innovation hat mir das ganze Buch ziemlich madig gemacht. Spannung kann man erst in den letzten 50 Seiten erwarten. Desweiteren ist es im Laufe der Geschichte sowas von durcheinander, dass ich immer wieder überlegen musste - "Moment, wie war das jetzt?" - die ganze Story zieht sich wie Kaugummi und ich war ab und an wirklich drauf und dran, ein paar Tage auszulassen. Einzig allein der Schreibstil der Autorin hielt mich davon ab, denn der ist wirklich sehr gut. Sie versteht es, die Charaktere zu beschreiben, aufzubauen und lebendig wirken zu lassen. Auch wurde der Leser die ganze Zeit an der Nase herumgeführt, denn bis zum Ende war jeder mindestens einmal der Verdächtige für mich.


Fazit


Gut geschrieben, aber leider wirklich zu wenig "Thrill" für meine Verhältnisse. Es hat mich zeitweilig gut unterhalten, da ich natürlich wissen wollte, wie die Verschwinden zusammenhängen. Aber der Weg zur Auflösung war wirklich sehr schwer.


Ich danke dem Bloggerportal und dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.







Veröffentlicht am 03.01.2018

Ein Prachtstück der Literatur!

Das deutsche Krokodil
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Womit fällt man in Deutschland mehr aus dem Rahmen, mit einer dunklen Haut oder mit einer Leidenschaft für Thomas Mann und Richard Wagner?

Ijoma Mangold, 1971 in Heidelberg geboren, studierte Literaturwissenschaft ...

Womit fällt man in Deutschland mehr aus dem Rahmen, mit einer dunklen Haut oder mit einer Leidenschaft für Thomas Mann und Richard Wagner?

Ijoma Mangold, 1971 in Heidelberg geboren, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München, Bologna und Berlin. Start ins Berufsleben bei der "Berliner Zeitung". Von 2001 bis 2009 Feuilleton-Redakteur der "Süddeutschen Zeitung", seither bei DIE ZEIT. Moderierte zusammen mit Amelie Fried die ZDF-Literatursendung "Die Vorleser". Träger des Berliner Preises für Literaturkritik. Gastprofessuren in Göttingen und St Louis. (Quelle: http://www.zeit.de)

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Herr Mangold erzählt in seiner Biografie von seinem Leben und einer Identitätsuche. Er erinnert sich zurück. Zurück an seine Kindheit - an seine Jugend - an Erlebnisse, die ihn prägten. Was heißt es als schwarzer Junge in einer größtenteils weißen Gesellschaft aufzuwachsen, darüber hinaus ohne Vater. Denn sein Vater ist nach seiner ärztlichen Ausbildung zurück nach Nigeria gegangen, um sein Wissen & Können dort anzuwenden - dort gründet er auch eine neue Familie. Für Ijoma bedeutete das, mit seiner alleinerziehenden Mutter unter bescheidene Umständen in Heidelberg aufzuwachsen. Wie er damit umgeht, besonders aufzufallen bzw. für seine 'Exotik gefeiert zu werden'.

Nach 22 Jahren meldet sich schließlich sein Vater aus Nigeria. Ijoma erfährt von seinen 4 Halbschwestern und trifft sich schließlich mit seiner Schwester Ikunna, die in Heidelberg Medizin studiert. Die Einladung seines Vaters, Nigeria und seine Familie dort kennenzulernen, nimmt er schließlich an und begibt sich auf die Reise nach Lagos.

"In Ijoma Mangolds Heimatdialekt, dem Kurpfälzischen, gibt es eine ulkige Frage nach jemandes Herkunft, die lautgetreu aufgeschrieben noch weitaus exotischer klingt als sein Name: Wemmgherschndu? („Wem gehörst denn du?“) Wenn man so will, hat Mangold mit seinem Buch die sehr ausführliche Antwort auf diese Frage gegeben. Die Kurzform steht in der Widmung: „Meiner Mutter“. Es ist, neben vielem anderen, das schönste und bewegendste Mutterbuch, das man sich denken kann." (Jan Wiele - FAZ


Ijoma Mangold hat einen einzigartig einnehmenden Schreibstil und berichtet in einer Art und Weise, die ich selten gelesen habe. Das Buch nimmt einen wirklich vollständig ein. Man saugt es regelrecht ein. Ich habe mir so viele Passagen markiert, nochmals gelesen und darüber nachgedacht. Bisher habe ich keine einzige Biografie gelesen, die mich so berührt hat. Von ernsten bis hin zu höchst komischen Passagen findet man in diesem Buch eine ganze Bandbreite der Gefühlswelt, die man beim Lesen auch komplett durchlebt. Daher hat es etwas gedauert, eine Rezension zu vefassen. Das Buch liest sich so schnell - so gut - aber es ist eine Kost, die man nicht schnell mal zur Seite legen kann und wieder vergisst. Man forscht nach - ich sah Interviews, las Kritiken und Artikel des Mannes. Ich wollte nach Beenden der autobiografischen Erzählung nicht, dass es wirklich "zu Ende" ist.


Fazit

Ich würde mich wirklich freuen, wenn er weitere Werke veröffentlicht, denn sein Stil, den Leser vollständig einzunehmen ist berauschend. Ich lege diese Autobiografie wirklich jedem nah, die sich für Bücher rund um Identiätsfindung, Suche nach sich selbst und dem großen Drang, mehr über diesen bewundernswerten Mann zu erfahren.


Ich danke dem Rowohlt - Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares. Ich hatte wahnsinnig gute Lesestunden!


Veröffentlicht am 03.01.2018

Unverwechselbares Debüt!

Der Wortschatz
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Ein Debüt, welches ich so gar nicht erwartet hätte.

Elias Vorpahl, *1985, studierte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Südafrika Mathematik und Volkswirtschaftslehre in Münster und Christchurch, ...

Ein Debüt, welches ich so gar nicht erwartet hätte.

Elias Vorpahl, *1985, studierte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Südafrika Mathematik und Volkswirtschaftslehre in Münster und Christchurch, Neuseeland. Er arbeitet heute als Consultant in der freien Wirtschaft und testet bereits die 3-Tage-Woche, um seiner Leidenschaft, dem Schreiben, nachzugehen. (Quelle: Ullstein Buchverlag)


Die Leseprobe fand ich ansprechend - desto mehr habe ich mich gefreut, als ich das kleine Goldstück im Briefkasten vorfand.
Beim Blättern fielen mir direkt die zahlreichen, märchenhaften Illustrationen auf. Auch das Cover ist so liebevoll gestaltet, dass es einen kleinen Ehrenplatz im Regal erhält. Das Buch hat 176 Seiten - voll mit einer zuckersüß, poetischen Geschichte, die direkt ins Herz geht.

Wir begleiten das kleine Wort auf der Suche nach sich selbst und begeben uns auf eine Reise, die jeden zum nachdenken anregt. Wir begegnen udem Wort 'Verrückt', dem Paar 'Dichter und Denker' und noch vielen anderen kleinen Wörtern. Der Schreibstil ist wundervoll - liest sich so schön und die ganze Geschichte an sich ist unwahrscheinlich tiefgehend.

Elias Vorpahl hat etwas ganz besonderes geschaffen:

„Ein Buch für Erwachsene als sie noch Kinder waren“

Jeder sollte das Buch lesen - wirklich JEDER.

Ein herzlicher Dank an Vorablesen und dem Autor, dass ich dieses Buch lesen durfte. Ganz besonders über die persönliche Widmung habe ich mich sehr gefreut. Ich hoffe auf weitere Geschichten.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Wundervolle Geschichte mit mehr als einer Prise Liebe :)

Das Wunder der wilden Insel
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Als das Robotermädchen Roz erstmals die Augen öffnet, findet sie sich auf einer wilden, einsamen Insel wieder. Wie sie dorthin gekommen ist und warum, weiß sie nicht. Das Wetter und ein wilder Bär setzen ...

Als das Robotermädchen Roz erstmals die Augen öffnet, findet sie sich auf einer wilden, einsamen Insel wieder. Wie sie dorthin gekommen ist und warum, weiß sie nicht. Das Wetter und ein wilder Bär setzen ihr übel zu, und Roz begreift, dass sie sich ihrer Umgebung anpassen muss, wenn sie überleben will. Also beobachtet sie, erlernt die Sprache der Tiere und entdeckt, dass Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sie weiterbringen. Viele würden das Blechmonster zwar am liebsten verjagen, aber Roz gibt nicht auf. Sie zieht ein Gänseküken auf, und endlich fassen die Tiere Vertrauen. Als Roz dann in großer Gefahr schwebt, stehen sie ihr als Freunde bei.
(Quelle - randomhouse.de)

Was war die Freude groß, als der Postmann klingelte und uns dieses wirklich wunderschöne Buch erreichte. Mini Valentin war ganz aus dem Häuschen und wir lümmelten uns direkt auf die Couch, um in diesem Prachtstück zu blättern. Zuallererst fiel uns natürlich die Aufmachung auf, die uns super gefiel. Auch die Illustrationen sind so schön und spiegeln die Geschichte toll wieder. Als ich las, dass diese ebenfalls vom Autor stammen, war ich natürlich noch faszinierter von diesem Werk. Am Wochenende sind wir nach Berlin gefahren und die gesamte Strecke haben wir gelesen und haben das Buch schneller beendet, als uns lieb war. Denn eigentlich wollten wir uns von Roz noch nicht verabschieden.


»Brown hat einen Roboter kreiert, der die Herzen berührt!« (Hallo München)



Peter Brown erzählt mit einfachen Worten und in kurzen Kapiteln, eine Geschichte, die so viel mehr ausdrückt und direkt ins Herz geht. Das Robotermädchen Roz ist uns in den 288 Seiten sehr ans Herz gewachsen und man fiebert richtig mit ihr mit, wie sie sich auf der Insel zurechtfindet. Anfänglich sind die Tiere, die Bewohner der Insel, natürlich misstrauisch. Sie haben noch nie einen Roboter gesehen und für sie sieht Roz einfach seltsam aus. Darüber hinaus spricht Roz eine Sprache, die niemand verstehen kann. Aber das Robotermädchen lernt dazu – Sie lernt die Sprache der Tiere, passt sich Ihrer Umgebung an und das Vertrauen der Tiere wächst. Freundschaften entstehen und Roz ist ein vollwertiges Mitglied der Bewohner geworden.

"Ihr Tiere auf der Insel! Ihr müsst nicht erfrieren! Kommt zu mir in meine Wohnung, wo es sicher und warm ist!"


Das Buch übermittelt so viel – und ist für Groß und Klein geeignet. Freundschaft und das vorurteilsfreie Miteinander werden in einer wundervollen Art und Weise an den Leser (und Zuhörer ;) ) gebracht. Wir waren begeistert und hoffen so sehr auf einen zweiten Teil.
Wir danken dem Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Veröffentlicht am 01.12.2017

Tief gehendes Schmuckstück

Nur noch ein einziges Mal
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Als Lily Ryle kennenlernt, scheinen all ihre Träume wahr zu werden: eine neue Stadt, der erste Job und dann noch Ryle – überaus attraktiv, überaus wohlhabend und überaus erfolgreich. Vergessen scheint ...

Als Lily Ryle kennenlernt, scheinen all ihre Träume wahr zu werden: eine neue Stadt, der erste Job und dann noch Ryle – überaus attraktiv, überaus wohlhabend und überaus erfolgreich. Vergessen scheint Lilys schwierige Kindheit. Vergessen auch Atlas, ihre erste Liebe, der gegenüber von Lily squattete – bis ihr Vater die beiden erwischte und Atlas von heute auf morgen verschwand. Und dann steht Atlas auf einmal vor ihr. Als Ryle von ihrer gemeinsamen Vorgeschichte erfährt, weckt dies seine Eifersucht …
(Quelle - dtv-verlag)


"So was wie schlechte Menschen gibt es nicht. Wir sind alle bloß Menschen, die manchmal schlimme Dinge tun"

Mein erstes Buch von Colleen Hoover hat mich emotional so tief berührt, dass ich direkt eine Sammelbestellung aufgab, um in den Genuss all Ihrer anderen Bücher zu kommen.


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Ich hatte keine Erwartungen an das Buch. Denn Colleen Hoover war mir bisher gänzlich unbekannt. Klar - der Name springt einen im Buchladen des Öfteren entgegen, aber nach einigen Reinfällen hatte ich kein Interesse an jeglichen Young oder New Adult Büchern. Trotz dessen hatte ich auch mal wieder Lust auf einen kleinen Genrewechsel und hab mir das Buch zugelegt. Und was soll ich sagen? Wow. Es hat mich total eingenommen. Nur schwer konnte ich das Buch aus der Hand legen und ich habe jedes Wort inhaliert.

Der Schreibstil von Colleen Hoover gefällt mir sehr gut. Wirklich bemerkenswert, wie Sie jede Stimmung einfängt und auf Papier bringt. Sie hat es geschafft, mit dieser Geschichte mein Herz zu berühren und gehört nun zu meinen Lieblingsautoren :)

Der Klappentext verrät, meiner Meinung nach, ziemlich viel und ich wusste bereits sehr schnell, wo mich die Story hinführt. Das tat aber dem Ganzen überhaupt keinen Abbruch. Die gesamte Thematik war so gut aufgebaut, dass sie auch ohne viel Spannung auskam. Die Charaktere sind ausgezeichnet dargestellt. Lilli ist mir mit ihrer unbekümmerten und liebevollen Art direkt ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihr gefühlt und gelitten, gleichzeitig aber immer gehofft, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen wird.

"Womöglich kann man sich nie ganz von einem Menschen lösen, den man einmal wirklich geliebt hat."

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Ein grandioses Buch mit schwieriger, aber wichtiger Botschaft. Absolut empfehlenswert!