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Veröffentlicht am 06.09.2021

"Sie war eine Weltenwanderin, stets dazwischen, niemals mittendrin."

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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"Sie war eine Weltenwanderin, stets dazwischen, niemals mittendrin."

Berlin 1923: Ein Jahr ist vergangen, nachdem Hulda, die Hebamme vom Winterfeldtplatz, ihren ersten Ermittlungsanfall angetreten hat. ...

"Sie war eine Weltenwanderin, stets dazwischen, niemals mittendrin."

Berlin 1923: Ein Jahr ist vergangen, nachdem Hulda, die Hebamme vom Winterfeldtplatz, ihren ersten Ermittlungsanfall angetreten hat. Eines Tages verschwindet ein Neugeborenes, dem Hulda erst vor kurz auf die Welt geholfen hat, doch keinen scheint dies wirklich zu stören, außer Hulda, denn sie sieht, in welchem schlechten Zustand sich die Mutter des Kindes befindet. Gerade Huldas neue Bekanntschaft, der Rabhi der Familie, ist es, der ihr plötzlich zur Seite steht und mit ihr die Suche nach dem verschollenen Kind antritt. Dabei decken die zwei so einige dunkle Machenschaften auf...

Obwohl man beide Teile sicherlich auch unabhängig voneinander lesen kann, da die Fälle um die es geht, in sich abgeschlossen sind, finde ich die Hintergrundgeschichte zu Hulda und ihren Verhältnissen doch auch sehr spannend. Ich mochte Huldas Entwicklung von Band 1 zu Band 2 unglaublich gern. Ich finde man konnte eine gewisse Sicherheit in ihrem Selbstvertrauen im zweiten Band spüren, die im ersten Teil noch nicht so gefestigt war. Hulda ist einfach durch und durch ein liebenswürdiger Charakter, der trotz alledem auch seine Schwächen aufweist und somit für die Leserin unglaublich nahbar wirkt. Das Setting ist auch dieses Mal wieder grandios beschrieben. Ich habe die Beklemmung regelrecht gespürt, jedes Mal wenn Hulda im Scheunenviertel unterwegs war.

Besonders gut gefallen mit auch die Unterhaltungen zwischen Hulda und Bert, in denen man mehr zu der aktuellen politische Situation der damaligen Zeit erfährt und es die Geschehnisse historisch in einen sehr spannenden Kontext setzt. Bert als Nebencharakter ist gerade in diesem Band sehr faszinierend und ich folge auch seiner Hintergrundgeschichte mit großem Interesse.

FAZIT: Ich bin wirklich sehr gespannt, in welche zwielichtigen Geschehnisse sie im dritten Band geraten wird.

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen herzlichen Dank an das Team vom Rowohlt Verlag.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

ein unglaublich fesselndes und vor allem action-geladenes Buch

Cryptos
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Für mich war “Cryptos” von Ursula Poznanski definitiv eines meiner absoluten Top Kandidaten in diesem Jahr. Ursula Poznanski rutscht damit in die Liste meiner absoluten Lieblingsautor:innen.

Es handelt ...

Für mich war “Cryptos” von Ursula Poznanski definitiv eines meiner absoluten Top Kandidaten in diesem Jahr. Ursula Poznanski rutscht damit in die Liste meiner absoluten Lieblingsautor:innen.

Es handelt sich hierbei um einen dystopischen Jugendthriller mit einigen Sci-Fi Elementen rund um das Thema Virtual Reality. Die Erde ist durch den Klimawandel nicht mehr bewohnbar und so flüchten sich die Menschen mittels Ganzkörperanzügen & Helmen in virtuelle Realitäten. Unsere Protagonistin Jana ist eine von vielen Weltendesigner:innen und somit ist ihre Aufgabe die Überwachung aller Bewohner in den von ihr erschaffenen Welten. Doch plötzlich verschwinden immer mehr Bewohner aus genau ihren Welten und sind im System nicht mehr aufzufinden. Jana macht sich große Sorgen und begibt sich eigenhändig auf die Suche nach der Ursache des Problems. Plötzlich gerät sie zwischen zwei Fronten, von denen sie nicht einmal ahnte, das sie existieren…

Das Worldbuilding jeder einzelnen Welt ist einfach so faszinierend, der Plot umglaublich fesselnd und dazu noch erschreckend aktuell. Ich hätte gern noch stundenlang mit Jana durch die einzelnen Welten wandern können, sehr schade, dass es sich hier nur um einen Einzelband handelt. Ich weiß jetzt schon, dass ich dieses Buch noch das ein oder andere Mal re-readen werden! Jana als Protagonistin dieser Geschichte war mir von der erste Seiten an unglaublich sympathisch. Ich mag es, dass sie nichts auf sich sitzen lässt. Sie ist neugierig, mutig und sehr clever und begibt sich auf eine Quest der ganz eigenen Art einerseits um die Mordfälle aufzudecken, andererseits um steht versteckt zu bleiben und ihr eigenes Leben zu retten.

FAZIT: "Cryptos" ist ein unglaublich fesselndes und vor allem action-geladenes Buch und für mich ein wirklich gelungener Jugendthriller.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Trashiges Shadowhunter trifft Twilight

Underworld Chronicles - Verflucht
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Ist es zu vermessen “Underworld Chronicles” mit “City of Bones” zu vergleichen? 🤔

Vielleicht ja, aber wenn man es als eine humoristische, nicht so ernst zunehmende Variante des Plots ansieht, finde ...

Ist es zu vermessen “Underworld Chronicles” mit “City of Bones” zu vergleichen? 🤔

Vielleicht ja, aber wenn man es als eine humoristische, nicht so ernst zunehmende Variante des Plots ansieht, finde ich kommt es dem schon sehr nah.

Für mich jedenfalls war “Underworld Chronicles - Verflucht” ein voller erfolgt. Schon alleine, das ich das Buch bereits 2 Mal dieses Jahr gelesen/gehört habe, spricht eigentlich für sich. Ich schließe mich hier den schwärmenden 5 Sterne Bewertungen an und habe mit “Underworld Chronicles” wirklich einen super Auftakt einer neuen Reihe für mich entdeckt, deren nachfolgenden Bücher bei mir persönlich aktuell sehr weit oben auf der “most anticipated books” Liste stehen. Ich verstehe jedoch auch die anderen Stimmen, die mit der Story bzw. speziell mit der Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, nicht klar kommen und da einfach keinen Gefallen dran finden. Man darf die Story gar nicht so ernst nehmen, denn das ist auch die Protagonistin Nora Jacobs nicht und genau das macht sie als Hauptfigur für mich so erfrischend sympathisch. Mit ihrem Sarkasmus und Dickkopf hatte Nora mich direkt auf den ersten Seiten um den Finger gewickelt. Auch ein Grund wieso ich bei meinem ersten Lesevergnügen bis 3 Uhr nachts gelesen habe und das Buch partout nicht aus der Hand legen wollte. Nora und ich waren einfach zusammen in it to win it und ich habe durchweg für sie gezittert & mitgefiebert.

Abseits davon, können wir einmal bitte über dieses sagenhaft tolle Cover sprechen? Also, was das angeht, trifft der One Verlag echt immer absolut meinen Geschmack.

FAZIT: Trashiges Shadowhunter trifft Twilight - auf die beste Art und Weise. Wirklich großer Lesespaß mit genau dem richtigen Mix aus (meinem) Humor, Action und interessanten Charakteren. Für mich das bessere “City of Bones”- There, I said it. Don’t hate me. 🙅‍♀️

*Das Buch wurde mir in Buch-Format als Rezensionsexemplar im Rahmen der Blogger Jury zur Verfügung gestellt.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

“Fräulein Gold - Der Himmel über der Stadt” von Anne Stern ist bisher mein absoluter Lieblingsband der Reihe

Fräulein Gold: Der Himmel über der Stadt
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Berlin 1924: Zwei Jahre nach ihrem ersten Ermittlungsfall ist Hulda Gold, die Protagonistin und bereit für den nächsten Schritt in ihrer Karriere. Sie tritt eine Stelle als Geburtshelferin in der neuen ...

Berlin 1924: Zwei Jahre nach ihrem ersten Ermittlungsfall ist Hulda Gold, die Protagonistin und bereit für den nächsten Schritt in ihrer Karriere. Sie tritt eine Stelle als Geburtshelferin in der neuen Frauenklinik in Berlin-Mitte an. Die Hebamme vom Winterfeldtplatz, wie Hulda einst bekannt wurde, locken die geregelten Arbeitszeiten und ein festes Einkommen, sich neuen Aufgaben zu widmen. Doch wohin Hulda auch kommt, sie findet sich immer hingezogen zu den heimlichen Dramen, verzwickten Machenschaften und kann natürlich ihre bekannte Spürnase nicht davon abhalten, ein wenig mehr erfahren zu wollen. So begibt sie sich, trotz des scheinbar sicherem Umfelds, wieder einmal ungewollt in Gefahr als sie entdeckt, das auch in einer Frauenklinik dunkle Geheimnisse begraben liegen. Inmitten des Trubels merkt Hulda erst gar nicht, das sogar ihr Herz einen zweiten Anwärter bekommt, der mit voller Entschlossenheit alles daran setzt, Huldas Interesse zu wecken...

Der erste und zweite Band der Reihe zählten zu meinen absoluten Lieblingsentdeckungen letztes Jahr, sowohl was die Cover-Gestaltung angeht, als auch die Geschichten an sich. Auch vom dritte Band bin ich wieder total begeistert. Der Schreibstil ist einfach gigantisch. Anne Stern schreibt wirklich sehr mitreißend und detailliert. Sie schaffte es bisher mit jedem Band, dass ein richtiger Film vor meinem inneren Auge ablief (Manchmal durch das Cover inspiriert sogar in schwarz-weiß). Die Schauplätze sind wieder sehr bildhaft und lebendig beschrieben. Ich mochte, wie die Rivalität innerhalb der Klinik, aber auch zwischen der neuen Frauenklinik und der Charité herausgearbeitet wurden. Man spürte richtig von Seite zu Seite, wie die Luft dicker wurde und die Spannung immer weiter anstieg.

Der Leser erfährt auch in diesem Band von so einigen traurigen Einzelschicksalen, erlebt mit Hulda glückliche Momente und begleitet sie in ihrem Alltag als neue Geburtshelferin. Ich glaube gerade der Wechsel des Schauplatzes hat mir besonders gut gefallen und fiel frischen Wind in die Geschichte gebracht. Hulda ist einfach eine Protagonistin, die mit so vielen Facetten geschrieben ist, das sie unglaublich nahbar, ehrlich und somit sehr sympathisch wirkt. Trotz dieser schweren Zeit für Frauen weiß sie sich durchzusetzen. Sie will den Dingen auf den Grund gehen und für schwächer Frauen einstehen und kämpfen. Hulda ist eine sehr eigensinnige und unerschrockene junge Frau, ja manchmal sogar etwas starrköpfig, aber genau das wirkt auch so liebenswert. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist, das man von Band zu Band merkt, das Hulda älter wird. Besonders in diesem Band ist mir aufgefallen, wieviel sie mit den Jahren und ihren neuen Aufgaben über sich hinaus wächst.

FAZIT: “Fräulein Gold - Der Himmel über der Stadt” von Anne Stern ist bisher mein absoluter Lieblingsband der Reihe und ich kann es kaum erwarten diesen Herbst weiter zu lesen.

* Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen herzlichen Dank an das Team vom Rowohlt Verlag.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Die Parallelen zu "1984" sind definitiv vorhanden

1984.4
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Ich bin eher zufällig beim Stöbern durch das aktuelle Rowohlt Programm auf das Buch "1894.4" von Philip Kerr aufmerksam geworden. Da ich gerade erst "1984" von George Orwell gelesen hatte (& mir direkt ...

Ich bin eher zufällig beim Stöbern durch das aktuelle Rowohlt Programm auf das Buch "1894.4" von Philip Kerr aufmerksam geworden. Da ich gerade erst "1984" von George Orwell gelesen hatte (& mir direkt eine zweite Ausgabe gekauft hatte), war ich nach dem Lesen der Kurzinfo zu dem Buch von Philip Kerr wirklich äußerst gespannt. Da mir das Konzept von "1984" so gut gefallen hat, versprach ich mir wirklich viel von einer modernisierten Version mit dem Zukunftsblick aus unserer Zeit.
Wir schreiben hier nämlich das Jahr 2034 und die WH1 (West-Halbinsel 1 bestehend aus Wales & England) wird mittlerweile vom mysteriösen "Winston" überwacht. Die Protagonistin der Geschichte, Florence, ist mir ihren 16 Jahren bereit ihr Leben nun dem Senior Service zu widmen und begibt dich auf die Burg um ihre Ausbildung anzutreten. Sie soll darin geschult werden ältere Menschen zu enttarnen, denn diese müssen laut Gesetzt eigentlich freiwillig davon scheiden, um die Überpopulation weiter einzudämmen.

Wohl angemerkt, dass das Buch von Georg Orwell mittlerweile zu einem meiner absoluten Lieblingsbüchern gehört, ist natürlich davon auszugehen, das ich mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Buch herangetreten bin. Besonders sprachlich hat mich das Originalwerk total begeistern können und bei mir sehr starke Emotionen hervor gerufen.

Um es kurz zu sagen: Der Einstieg in das Buch "1984.4" fiel mir sehr schwer, da es mich nicht wirklich fesseln konnte. Ich hatte die Hoffnung, das es mit der Zeit irgendwie noch spannender wird, aber es konnte mich auch im Laufe des Plots emotional nicht wirklich abholen und wurde ab der zweite Hälfte sogar für mich persönlich noch etwas schwächer hinsichtlich des Plots. Die Parallelen zu "1984" sind definitiv vorhanden und auch mit der Teil, den ich am meisten zu schätzen weiß. Auch wenn sie meiner Meinung nach viel stärker hätten herausgearbeitet werden können, da ich hier wirklich viel verschwendetes Potenzial sehe. Das Buch hätte viele Nuancen noch mit einbringen können, die "1984" so außergewöhnlich machen. Leider ist für mich mit das größere Problem, das ich es sprachlich irgendwie flach fand. Mir fehlte die gewaltige Bildsprache und die ausgelösten Emotionen dadurch. Es fühlte sich teilweise eher wie ein Manuskript an, das grob erst einmal die Handlungsstränge umreist, bevor man dem ganzen noch mehr Tiefe verleiht.

FAZIT: Alles in allem bin ich trotzdem sehr froh, den Roman von Philip Kerr gelesen zu haben. Das allgemeine Gedankenspiel den bekannten Roman von Orwell zu modernisieren empfand ich als sehr interessant und durchaus lesenswert, wenn man ein Fan der Werke von Orwell ist. Leider konnte mich das Buch letztendlich nicht so wirklich abholen und dementsprechend wird es mir wahrscheinlich nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben.

*Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Rowohlt Verlag zur Verfügung gestellt bekommen.

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