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Veröffentlicht am 20.09.2023

Queere Romance mit einem dezenten Hauch von Dark-Academia-Ästhetik

Brynmor University – Geheimnisse
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Es fällt mir unfassbar schwer, eine Bewertung für dieses Buch zu schreiben. Denn ich wollte es lieben, wirklich. Trust me. Eine queere Geschichte in einem Dark-Academia-Setting eines deutschen Own-Voice-Autors? ...

Es fällt mir unfassbar schwer, eine Bewertung für dieses Buch zu schreiben. Denn ich wollte es lieben, wirklich. Trust me. Eine queere Geschichte in einem Dark-Academia-Setting eines deutschen Own-Voice-Autors? Count me in!!!

Das Cover? Traumhaft. Es passt perfekt in die Romance-Dark-Academia-Nische und ist wirklich eins der schönsten, die ich da bisher gesehen habe.

Der Plot? Elite-Uni, großes Geheimnis, geheime Verbindung? Lieben wir. Der Dark-Academia-Trend macht auch vor dem Romance-Genre nicht halt und ich war sehr gespannt, wie der Grundgedanke letztendlich umgesetzt wird.

Die Charaktere? Ich will keine Vorurteile haben. Erst recht nicht gegenüber Studiengängen. Aber den Maincharacter einen SpoWi zu machen, hat mich ehrlich gesagt ein bisschen aus dem Konzept gebracht. In einem Dark-Academia-Setting hab ich mir etwas mehr... akademisches gewünscht? Vielleicht ist das auch zu wertend oder oberflächlich, dass ich mir gewünscht hätte, dass wenigsten einer der beiden Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Latein oder irgendwas studiert, was mehr zu den Vibes passt?

Die Lovestory? Ganz cute. Und ich bin erstmal mehr als nur happy, dass wir mehr male/male Romance Geschichten - insbesondere von deutschen Own-Voice-Autoren - auf dem Buchmarkt bekommen. Mich persönlich konnten Sam & Connor aber nicht wirklich überzeugen, ich hab es nicht komplett gefühlt. Ich find es schwierig, bei einer Liebesgeschichte mitzufiebern, wenn mir das "warum" fehlt. Wenn ich selbst kein Herzkribbeln kriege, wenn die beiden interagieren. Es war eher "süß" als "ich sterbe sind die cute" - eine sehr individuelle Sache und vielleicht sogar tagesabhängig. Vielleicht würde ich jetzt oder nächste Woche für die beiden als Paar sterben.

Die geheime Studentenverbindung? Hat mich leider sehr enttäuscht. Es wurde das riesige Mysterium mit geheimen Einladungen, Aufnahmeverfahren etc. eingeführt, um es dann ein wenig in den Hintergrund zu rücken. Vielleicht war das gewollt, vielleicht sollte es bewusst mal "etwas anderes" sein, aber als Fan von "mysteriösen Verbindungen" hätte ich in einem Buch, das mit dieser Verbindung wirbt, gern mehr davon gehabt

Der Dark-Academia-Aspekt? Als jemand, der ein riesen Fan von "If we were villains", "the secret history", "babel" etc. ist, funktioniert "dark academia-marketing" dezent gut bei mir. Wichtig ist, dass man sich vielleicht auf das Wort "SETTING" konzentriert. Eine Elite-Uni, ein Geheimnis, ein schönes altes Gebäude. That's it. Ich hab mehr Tiefe, mehr Kritik an der "Elite", mehr "alles" erwartet. My fault. "Brynmor University" ist in erster Linie eine Romance-Story und ich hab meine Erwartungen ein wenig zu hoch geschraubt.


Abschließend konnte mich Brynmore University also nicht komplett vom Hocker reißen, aber ich glaube, dass es für sehr viele Menschen da draußen das perfekte Buch ist🖤

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Veröffentlicht am 10.09.2023

no plot, just vibes

Cleopatra und Frankenstein
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"cleopatra & frankenstein" ist ein wundervolles beispiel für "no plots, just vibes". mochte ich diese vibes? i don't know.

mir ist es schon länger nicht mehr so schwer gefallen, ein buch zu bewerten, ...

"cleopatra & frankenstein" ist ein wundervolles beispiel für "no plots, just vibes". mochte ich diese vibes? i don't know.

mir ist es schon länger nicht mehr so schwer gefallen, ein buch zu bewerten, wie es mir bei "cleopatra & frankenstein" geht. ich bin seit einer gefühlten ewigkeit um dieses buch herumgeschlichen, hatte es in jeder buchhandlung in der hand und wollte jetzt endlich wissen, ob ich dieses buch lieben (oder hassen) werde. und irgendwie bin ich in der mitte gelandet.

der plot? nur so semi vorhanden. but that's okay. character-driven-books haben einen eigenen charme und wenn es gut gemacht ist, dann kann es sogar viel besser sein als "plot-bücher". war das hier der fall? nicht so ganz.

die charaktere? schwiiiierig. mochte ich die charaktere? irgendwie nicht. und das ist okay. ich liebe schwierige charaktere. villains. personen mit ecken und kanten. charaktere, die man einfach nicht mögen soll, aber irgendwie schon. aber hier war das anders. die charaktere sind auf eine weise unsympathisch, dass ich sie wirklich wirklich nicht mochte. und ich hab's versucht. ich hab's wirklich versucht.

im fokus stehen (obviously) cleo & frank, aber die kapitel werden häufig von anderen charakteren, dem "freundeskreis" erzählt. einerseits sehr interessant, andererseits fällt dadurch alles ein wenig in die "oberflächlichkeit" dieses buches. alles problematische, wird kurz angerissen, dann wieder vergessen.

drogenprobleme? alkoholismus? depressionen? suizidversuch? age-gap? greencard? sugar-babe? sind da, aber irgendwie egal.

und wenn ich ehrlich bin, hat mich sehr viel an diesem buch wahnsinnig gemacht. die art, wie sich die charaktere verhalten. wie sie sich gegenseitig behandeln. es ist starrköpfigkeit vs. uneinsichtbarkeit. gegenseitige schuldzuweisung immer und immer wieder und es ist anstrengend. sehr. anstrengend.

dieses buch will sehr viel. es will ästhetisch sein. new-york-vibes rüberbringen. es will kunstvoll und echt und realistisch sein und an diesem "wollen" scheitert es meiner meinung nach in teilen.

die autorin versucht so sehr, die charaktere echt & fehlerhaft darzustellen, dass es absolut gekünstel wird. alles ist ein hauch "too much". und vielleicht ist das auch der sinn dieses buches. vielleicht hat es irgendwo nicht "klick" gemacht und ich hab nicht verstanden, was mir dieses buch sagen will.

wenn dieses buch aber eins konnte, dann mich in einen sog ziehen. mit schönen worten, mit hässlichen worten und mit sätzen wie “People are like this too, you know,” he says eventually. “We break. We put ourselves back together. The cracks are the best part. You don’t have to hide them.”, die mich worte markieren lassen.

es ist eins dieser "sad-girl-books", die für die ästhetik im regal stehen. die voll mit schönen worten und hässlichen charakteren sind. die irgendwie im kopf bleiben.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Eine gelungene Fortsetzung

The Darkest Gold – Die Verräterin
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Ich brauche Band 3. JETZT.

Nachdem Band 1 mich zwar in einen wahren Leserausch gesogen, jedoch nicht vollends begeistern konnte, war Band 2 um Längen besser. Die Charaktere haben hier die Chance, sich ...

Ich brauche Band 3. JETZT.

Nachdem Band 1 mich zwar in einen wahren Leserausch gesogen, jedoch nicht vollends begeistern konnte, war Band 2 um Längen besser. Die Charaktere haben hier die Chance, sich weiter zu entwickeln, ihren Horizont zu erweitern, über sich hinauszuwachsen.

Es gibt Hauptcharaktere, die einen in den Wahnsinn treiben und leider war Auren in Band 1 und in Teilen von Band 2 so jemand. Und vielleicht mochte ich Band 2 deshalb so gerne, weil ich gelernt hab, Auren zu mögen. Weil Auren sich wirklich weiterentwickelt und mein Herz schreit auch ein bisschen "Found Family" bei gewissen Charakter-Dynamiken.

Ob ich die Love-Story in Band 2 mag? MAYBE? Ich glaube aber, das ist noch sehr viel mehr Potenzial in den folgenden Bänden, aber the slow burn is slow burning und ich liebs.

Es ist kein wirklich literarisch-wertvolles oder besonders qualitatives Buch, hat keinen überzeugenden Schreibstil, aber es macht wahnsinnig Spaß, sich zwischen den Seiten zu verlieren!

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Ein Reihenauftakt, der viel Potenzial für mehr bietet

The Darkest Gold – Die Gefangene
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The Darkest Gold" ist ein Titel, um den man auf #Booktok und im Romantasy-Bereich nicht herum kommt und umso gespannter war ich auf diese Reihe. Ist es Spice mit ein bisschen Fantasy oder gibt es hier ...

The Darkest Gold" ist ein Titel, um den man auf #Booktok und im Romantasy-Bereich nicht herum kommt und umso gespannter war ich auf diese Reihe. Ist es Spice mit ein bisschen Fantasy oder gibt es hier tatsächlich mehr?

"Die Gefangene" hat mich zunächst in ein eher typisches Schema hineingeworfen: Sehr viele (darke) spicy Szenen, in einem fantastischen Setting ohne wirkliche Erklärungen für alles. Und leider bleibt es zunächst bei dieser Oberflächlichkeit.

Auren ist in einem goldenen Käfig gefangen - weil sie es so will. Glaubt sie. Es tut beinahe weh, ihre desilusionalen Gedanken zu lesen. "Er liebt mich mehr als alles andere, deswegen bin ich im Käfig" - ja ne, ist klar. Mit der Zeit merkt man aber, was für eine Vergangenheit hinter Auren steckt, was für traumatische Hintergründe ihr Verhalten beeinflussen und das macht es ein bisschen leichter, darauf zu warten, dass sie begreift, dass die Welt größer ist als ihr Käfig.

Man merkt, dass es sich noch um einen schwachen Reihenauftakt handelt und ich warte in Band 2 gespannt darauf, wie sich Auren weiter entwickelt und wie wir einen Love-Interest bekommen, bei dem ich nicht kotzen möchte, sobald er auftaucht.

Leider konnte mich der Schreibstil sowie sehr viele der Plot-Elemente noch nicht vollkommen überzeugen, vieles wirkte ein bisschen wirr und zufällig bzw. nicht authentisch. Was das Buch hingegegen gut kann, ist das "in einen Sog hineinziehen". Auf die Art "ich kann nicht aufhören", denn das ist wirklich ein Buch, das man an einem Stück lesen kann.

Mehr als der Name des König "Midas" sowie der "Gold-Aspekt" bleiben von der griechischen Mythologie hier leider gar nicht übrig - was mich als sehr großer Fan von der Mythologie hier leider sehr enttäuscht hat. Vielleicht bin ich auch mit den falschen Erwartungen dran gegangen.

Nichtsdestotrotz ist es ein sehr unterhaltsames Buch, was einen in einen regelrechten Sog hineinsaugt und sehr viel Potenzial aufweist, eine sehr spannende und faszinierende Reihe zu werden, die über das bloße "Spice mit ein bisschen Fantasy" hinausgeht.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Ein Roman, der nicht aktueller sein könnte

Idol in Flammen
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In der Kürze liegt die Würze (ist normalerweise nicht mein Motto). Und doch konnte mich dieses 125-seiten-buch mit seiner nüchternen Art berühren und in einen Sog ziehen.

"Idol in flammen" erzählt eine ...

In der Kürze liegt die Würze (ist normalerweise nicht mein Motto). Und doch konnte mich dieses 125-seiten-buch mit seiner nüchternen Art berühren und in einen Sog ziehen.

"Idol in flammen" erzählt eine Geschichte, die nicht aktueller sein könnte und gibt einen tiefen Blick in (obsessive) fankulturen und stellt die Frage danach, wie lange man seinem Idol treu bleibt. Wie emotional abhängig sich Fans machen. Und wie zerbrechlich diese abhängigkeit macht.

125 Seiten Einblick in das Leben eines Fans, wie es vielleicht an manchen Stellen vertraut aussieht. Poster an der Wand, gekaufte Alben. Ein paar TV-Mitschnitte, Ordner mit Infos, eine Art Altar im Zimmer. Arbeiten für Konzerte, Schule vernachlässigen für Content. Ein Idol als Mittelpunkt des eigenen Lebens, ein wenig Vergessen der eigenen Identität. Die Frage danach, wie weit man für ein Idol gehen würde. Der Wunsch danach, jede einzelne Sekunde, jedes einzelne Wort des Idols zu analysieren. Die Obsession, treu zu sein. Für immer.

Vom Klappentext habe ich mir ein bisschen mehr “Drama” in Akaris Fan-Dasein erwartet - mehr aktives Handeln - doch sie bleibt eher im Hintergrund, im digitalen, im passiven. Doch genau dadurch wurde die Geschichte direkt noch einen Hauch realer, weil Akari nicht so "delusional" wirkt, wie es beispielsweise in der koreanischen Popkultur "Sasaengs" tun.

“Idol in Flammen” ist auf eine nüchterne und knappe Art dennoch berührend und hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Es zeigt erschreckende Abgründe und dabei Dinge, die so real und alltäglich im Fan-Dasein sein können.


[4 sterne für die story, von der ich mir an manchen stellen doch ein kleines bisschen mehr seiten erhofft hätte. vielleicht kann ich mich aber auch nur zu gut in geschichten über obsessive fans verlieren

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