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Veröffentlicht am 13.09.2018

Zwischen Gänsehaut und tiefen Gefühlen - Ein rasanter und zugleich tief berührender Roman

Luckiest Girl Alive
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Dieses Buch ist bereits 2015 unter dem Titel Ich.Bin.So.Glücklich erschienen.

TifAni FaNelli sollte das glücklichste Mädchen der Welt sein. Sie hat es von der sozialen Außenseiterin in exklusive Kreise ...

Dieses Buch ist bereits 2015 unter dem Titel Ich.Bin.So.Glücklich erschienen.

TifAni FaNelli sollte das glücklichste Mädchen der Welt sein. Sie hat es von der sozialen Außenseiterin in exklusive Kreise New Yorks geschafft, heiratet demnächst ihren Freund Luke, der gleichzeitig auch ihre Eintrittskarte in die Welt der Reichen und Schönen ist, und hat einen begehrten Journalistenjob beim Womens Magazine.
Doch die Traumata ihrer Vergangenheit verfolgen sie bis heute und halten sie davon ab ihr Leben zu genießen. Und dann kramt auch noch ein Filmteam für eine Doku in den dunkelsten Zeiten Anis Lebens.

Für mich hatte die Geschichte den nötigen Tiefgang und es hat immer viel Spaß gemacht neue Erkenntnisse über die Protagonistin zu erlangen, um ihre teils sehr eigenartigen Handlungen nachvollziehen zu können.
Besonders gut gelungen finde ich den Spannungsbogen dieses Buchs. Plot Twists kamen für mich immer unvorhergesehen und überraschend, aber an den absolut richtigen Stellen, sodas es zu keiner Zeit langweilig oder langatmig wurde.
Meiner Meinung nach ist auch die Originalität dieses Romans kaum zu übertreffen. Ein Buch mit solch einem schockierenden Hintergrund und den Auswirkungen der daraus resultierenden Traumata habe ich noch nie vorher gesehen geschweige denn gelesen. Vor allem die Wendungen in der Handlung sind super!
Zunächst fiel es mir, muss ich sagen, sehr schwer mich in dieses Buch einzufinden und mich in Anis Lage hineinzuversetzen, da ich (zum Glück) keine so schwere Jugend durchmachen musste und ihre Gedanken so nur sehr schwer nachvolziehen konnte. Mit der Zeit wurde es aber immer besser und durch die schrittweisen Enthüllungen ihrer Traumata fand ich es immer leichte bestimmte Gedanken und Handlungen nachzuvollziehen.
Aus Luke bin ich zwar bis zum Ende nicht richtig schlau geworden (Ich war mir immer unsicher wie ernst er es wirklich mit Ani meint), aber das hat meinem Lesespaß keinen Abbruch getan.
Der Schreibstilhat es mir auch total angetan. Er ist wie gemacht für einen guten Thriller -schonungslos erzählt er detailreich über alle noch so verstörenden Ereignisse und man wird in die Handlung hineingerissen, ob man will oder nicht. Kopfkino und Bilder, die man teilweise noch Tage später im Kopf hat vorprogrammiert! Der Schreibstil hat sich super flüssig lesen lassen und man hat sich sehr gut in die upper-class New Yorks hineinversetzen können.

Alles in allem war das Buch für mich ein voller Erfolg. Ein Triller mit Gänsehautcharakter, der Einblicke in die sozaile Oberschicht einer Weltmetropole gibt, aber auch die Schattenseiten hinter prickelndem Champagner und feinstem Kaviar zeigt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Geschichte
Veröffentlicht am 29.07.2018

Ein rasantes Wissenschaftsabenteuer, das bis in die Träume verfolgt

Lucid - Tödliche Träume
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Inhalt:
Jülich. Ein Team von rennomierten Wissenschaftlern arbeitet im Engram-Projekt an der Erforschung des luziden Träumens und der damit verbundenen Traumabewältigung. Mittelpunkt der Untersuchungen: ...

Inhalt:
Jülich. Ein Team von rennomierten Wissenschaftlern arbeitet im Engram-Projekt an der Erforschung des luziden Träumens und der damit verbundenen Traumabewältigung. Mittelpunkt der Untersuchungen: Signe Mortensen, Meisterin des luziden Träumens. Doch wenn die Gier nach Macht, Ruhm und Erfolg in der Forschung die Überhand nehmen, lassen sich die dunklen Seiten der Menschen, die wir dachten so gut zu kennen, nicht mehr verbergen. Mit tödlichem Ausgang.


Meine Meinung:
Hinter diesem Buch steckt eine einzigartige Idee mit großartigen Charakteren, die den Thrill auf eine neue Ebene heben.
Die Originalität ist kaum zu überbieten. Auf über 600 Seiten lebt man an der Seite der jungen Dänin Signe Mortensen. Sie beherrscht das luzide Träumen und wird für Forschungsprojekte eingesetzt. Auch die Umsetzung dieser Grundidee ist gut gelungen. In kurzen Kapiteln wird abwechselnd aus Wissenschaftlicher und menschlicher Sicht erzählt.Neben der Forschung steht nämlich ebenfalls die Beziehung von Signe und Fabian Hardenberg, der die Untersuchungen mit seiner Freundin leitet, im Vordergrund.
Trotz des intellektuellen Anstrichs ist das Buch im Großen und Ganzen auch ohne Vorwissen auf dem Bereich der Traumforschung gut zu verstehen. Lediglich gegen Ende wird der Leser meiner Meinung nach mit etwas zu komplizierten Denkweisen und unverständlichen Handlungssträngen konfrontiert.
Besonders gut gefallen mir die Charaktere. Viele von ihnen machen eine beachtliche Entwicklung - sowohl positiv als auch negativ - durch.
Signe, die zu Beginn ein kleines , verletzliches, naives Mädchen, das nicht so recht weiß wohin mit sich und ihren Fähigkeiten, entwickelt sich zu einer selbstbewussten jungen Frau, die immer einen kühlen Kopf behält und alles daran setzt die Menschen, die ihr wichtig sind, zu beschützen.
Auch Dr. Drydens Entwicklung ist nicht zu unterschätzen. Am Anfang war sie eine mürrische Wissenschaftlerin, die nur auf Erfolg aus war und abgesehen davon eher soziale Scheuklappen auf hatte. Im Verlaufe des Buches taute sie jedoch immer mehr auf und schien auch andere Menschen als Individuen und nicht nur als Mittel zum Zweck anzusehen.
Nur wenige Personen blieben mir unsympathisch. Fabian Hardenberg war eine von ihnen. Meiner Meinung nach war er von Anfang an mehr an Signes Fähigkeiten und dem daraus resultierenden Ruhm und wissenschaftlichen Erfolg interessiert als an ihr als Person.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen. Fachbegriffe werden größtenteils sofort erklärt, sodass es nicht zu Verwirrungen kommen kann. So kann jeder in die Welt der Träume abtauchen.

Fazit:
Ein rasantes Traumabenteuer, das man auch nach dem Lesen oft noch mit ins Bett nimmt.
Diese originelle Idee wurde gut in einen zwischenmenschlich orientierten Handlungsrahmen eingebettet und größtenteils gut und adressatengerecht umgesetzt. Besonders die Entwicklung einzelner Charaktere und die gut durchdachte logische Struktur mit wissenschaftlichem Hintergrund haben mich überzeugt. Ein Muss für Leser, die einen Thriller mit Niveau suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Idee
Veröffentlicht am 24.07.2018

Briefe zurück ins Leben - traurig und wunderschön zugleich

Love Letters to the Dead
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Inhalt:
Laurels Welt wird durch den Verlust ihrer Schwester May völlig aus der Bahn geworfen. Ihr fällt es schwer sich Menschen zu öffnen und sich ihnen anzuvertrauen. So behält sie alle ihre Traumata ...

Inhalt:
Laurels Welt wird durch den Verlust ihrer Schwester May völlig aus der Bahn geworfen. Ihr fällt es schwer sich Menschen zu öffnen und sich ihnen anzuvertrauen. So behält sie alle ihre Traumata für sich, bis sie im Englischunterricht die Aufgabe erhält einen Brief an eine verstorbene Persönlichkeit zu verfassen. Mit ihnen scheint sich Laurel verbundener zu fühlen als mit den Lebenden und so erzählt sie bald Kurt Cobain, River Phoenix und co. ihre Lebensgeschichte und verhilft so auch sich selbst wieder ins Leben zu finden.

Meine Meinung:
Das Thema des Buches ist wundervoll gewählt, denn gerade die Zielgruppe, die es anspricht, hat oft mit ähnlichen Dämonen zu kämpfen. Diese Geschichte macht jedem Mut gegen diese anzugehen und vermittelt wie wichtig es ist sich auszusprechen (Auch wenn es nur Briefe an Verstorbene sind).
Durch die stringente Briefform habe ich mich gefühlt als würde Laurel mir die Geschichten aus ihrem Leben anvertrauen und man erkennt ganz deutlich die Spuren, die Stephen Chbosky, Ava Dellairas Mentor, hinterlassen hat.
Ganz nebenbei erfährt man noch Dinge über berühmte Persönlichkeiten, die man vorher vielleicht noch nicht wusste.
Laurel ist ein sehr sympathisches junges Mädchen. Sie ist zu Beginn noch sehr unsicher und traut sich nicht auf Menschen zuzugehen. Sie lernt im Laufe des Buches jedoch unglaublich dazu, findet Freunde und auch ihre erste große Liebe.

Der Schreibstil ist sehr locker und lässt sich flüssig lesen. Die Sprache ist durch die Briefform eher jugendlich, ohne jedoch zu überzogen zu wirken.

Fazit:
Love Letters to the Dead ist eine herzzerreißende Geschichte von einem Mädchen, das mit Hilfe von Briefen versucht ihr Trauma zu verarbeiten und ins Leben zurückzukommen. Einfach wundervoll.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Zwischen französischem Urlaubsflair und Ereignislosigkeit

Das kleine französische Landhaus
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Der Urlaub in Frankreich sollte die angeschlagene Beziehung von Emmy und Nathan retten. Doch das Schicksal scheint sich gegen Emmy gestellt zu haben.Statt mir ihr vergnügt sich Nathan mit der deutlich ...

Der Urlaub in Frankreich sollte die angeschlagene Beziehung von Emmy und Nathan retten. Doch das Schicksal scheint sich gegen Emmy gestellt zu haben.Statt mir ihr vergnügt sich Nathan mit der deutlich älteren Frau des Besitzers des französischen Landhauses, in dem Emmy und Nathan ihren Urlaub verbringen wollten. Zu allem Unglück wird auch Rupert, der Eigentümer, krank und kann sich allein nicht mehr um sein Geschäft kümmern. Rupert und Emmy sind eine Schicksalsgemeinschaft, die doch besser funktioniert als zunächst angenommen.Es beginnt eine Reise durch Emmys zerstreute Gefühle. Wird sie ihr Glück wiederfinden?
Das Cover mit dem hübschen Landhaus ist noch das Beste an diesem Buch. Es vermittelt eine angenehme Urlaubsstimmung. Auch die Beschreibung des Landhauses überzeugt. Es ist hübsch eingerichtet, eine perfekte Mischung aus typischem Landhausstil und Moderne. La cour de roses -Hof der Rosen. Eine passendere Beschreibung gibt es für den wunderschönen weitläufigen Garten nicht. Der Schauplatz der Handlung, wenn man sie überhaupt als eine bezeichnen kann, ist also gut gewählt. Einen Plot gibt es kaum. Im Großen und Ganzen ist die Handlung vorhersehbar und überrascht nicht wirklich, was absolut nichts Schlechtes sein muss, vor allem bei einem Liebesroman nicht. Hier ziehen sich die Kapitel allerdings fast alle mehr als Kaugummi. Wenn es dann doch mal Ereignisse gab, brachen sie alle fast gleichzeitig über Emmy herein. Was natürlich arg an der Authentizität zweifeln lässt. Die Einzigen die den Lesespass einigermaßen zurückbringen sind einige der Charaktere. Emmys emotionale Situation kann man durchaus nachvollziehen. Sie ist sehr nahbar und gewährt duch die Ich-Perspektive viel Einblick in ihre Gefühlswelt. Sie zweifelt sehr viel, was an einigen Stellen äußerst nervig sein kann, denn das streckt die ohnehin schon dünne Handlung ins Unermessliche. Sonst ist Emmy eine sympatische junge Frau, die versucht ihr Leben nach einem Schicksalsschlag zu ordnen. Rupert, der Besitzer des Landhauses, ist ein listiger älterer Mann, der geschickt versucht, sein Umfeld so hinzubiegen, wie er es gerade braucht. Zwar sind seine Intentionen oft eher egoistisch als auf andere Menschen bedacht, aber er weiß was Emmy gut tut. Diese scheint sich bei ihm wohl zu fühlen. Trotzdem finde ich ihn hart an der Grenze zum manipulativen egoistischen Greis und manchmal rüttelt er bei mir ganz schön am Ohrfeigenbaum. Nathan ist der typische Mistkerl, macht sich an eine andere Frau ran und haut dann ab ohne an irgentetwas oder irgendwen anderen zu denken außer an sich selbst. Das ändert sich auch im Laufe des Buches nicht. Er ist am Anfang das gleiche Arschloch wie am Ende. Zwar weiß ich nicht wie man ohne große Ereignisse oder erkennbare Handlung spoilern soll, aber ich denke aus diesem Grund werde ich nicht genauer auf den muskulösen Gärtner Ryan und Alain, den vorsichtigen Buchhalter mit den karamellbraunen Augen eingehen. Meine Lieblingsfigur ist zweifelsfrei Sophie. Sie ist supersüß und steht Emmy in dieser schweren Zeit bei, höhrt ihr zu und gibt ihr Ratschläge wie eine beste Freundin, obwohl die zwei sich erst seit kurzem kennen. Jemanden wie sie sollte jeder als Freundin haben. Leider wird ihr meiner Meinung nach zu wenig Bedeutung beigemessen.
Leider konnte mich auch der Schreibstil nicht überzeugen. Es klingt stellenweise als käme es aus der Feder einer Fünftklässlerin und ich frage nich echt, wie es dieses Buch so durch das Lektorat geschafft hat.Auch die Vergleiche die die Autorin zieht finde ich übertrieben und nicht lustig.
Alles in allem ist dieses Buch also eher etwas für Leser die sich für ereignislose zähe Bücher begeistern können. Für mich leider ein Reinfall.

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  • Atmosphäre
  • Erzählstil