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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2019

Lang und auch verwirrend, aber spannend ist es trotzdem

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Ich mag bei diesem Buch besonders die Art, wie Aiden seine verschiedenen Wirte empfindet. Wie man sich vor sich selbst ekeln kann oder sich in seinem Körper gefangen fühlt. Zwar ist er immer nur kurz in ...

Ich mag bei diesem Buch besonders die Art, wie Aiden seine verschiedenen Wirte empfindet. Wie man sich vor sich selbst ekeln kann oder sich in seinem Körper gefangen fühlt. Zwar ist er immer nur kurz in den jeweiligen Wirten, aber diese Erfahrungen mochte ich an dem Buch am Liebsten. Dazu sieht er gleichzeitig auch die anderen Personen aus verschiedenen Blickwinkeln, wodurch man merkt, dass die Charaktere alles andere als eindimensional sind.

Und es gibt viele dieser vielschichtigen Charaktere und man hat ja auch viel Zeit, sie kennenzulernen. Das Buch ist umfangreich und hat auch definitiv seine Längen, aber die braucht es auch, um seine Geschichte zu erzählen. Es gibt so viele Handlungsstränge, viele kleine Details, aber zum Schluss werden alle erfolgreich zusammengeführt.

Ich habe die Geschichte durch die Zeitsprünge als ziemlich verwirrend empfunden. Aiden springt nicht nur jeden Abend in den nächsten Körper, manchmal geht es auch wieder zurück und hin und her. Darum hat es auch mal Ähnlichkeit mit einer Zeitreise der komplizierten Art und ich muss zugeben, dass ich dem nicht immer ganz folgen konnte.

Es gibt so viele Mysterien, deren Auflösung mich brennend interessiert hat. Ich habe mitbekommen, dass einige Leser das Buch abgebrochen haben und das kann ich auch verstehen, aber ich finde auch, dass sich das Durchhalten durchaus gelohnt hat, denn das Buch ist auch spannend, wenn man erstmal die ersten Hürden der Verwirrung überwunden hat.

Auch wenn es mir eigentlich gut gefallen hat, war es mir oft zu anstrengend, um das Buch wirklich zu genießen.

Fazit
"Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" ist verwirrend und ganz schön lang, aber es ist auch spannend! Die vielen losen Fäden, die den Mittelteil des Buches ausmachen, sind nämlich alle von Bedeutung und die Auflösung ist gut gelungen.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Gelungenes Finale und viele, viele bunte Kämpfe

Das Imperium aus Asche
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Kann Spoiler zu den Vorgängern enthalten!

Das Buch ist wieder geprägt von sehr vielen, sehr ausführlichen Kämpfen und mir persönlich wird das dann schnell langweilig, obwohl es natürlich voller Action ...

Kann Spoiler zu den Vorgängern enthalten!

Das Buch ist wieder geprägt von sehr vielen, sehr ausführlichen Kämpfen und mir persönlich wird das dann schnell langweilig, obwohl es natürlich voller Action ist und man auch nicht sagen kann, dass die Charaktere jemals untätig rumsitzen. Ich finde aber, dass gerade die unzähligen langen Kämpfe das Buch ganz schön in die Länge ziehen. Immer und überall sind Kämpfe zwischen Menschen, Drachen und Verderbten.

Was mir aber viel besser gefallen hat waren Clay und Lizannes Erkundungen und ihre neuen Erkenntnisse im Bezug auf ihre Welt, ihre Geschichte und die Drachen. Auf große Schlachten stehe ich nicht so, aber Worldbuilding und Magie mag ich umso mehr. Es hätte gern auch noch etwas mehr sein können!

Ansonsten gefielen mir die Charaktere wieder gut. Lizanne ist wie gewohnt taff und weiß sich durchzusetzen, während Hilemore ein gutherziger Kapitän ist, der versucht, das Beste für seine Leute und für die Menschheit zu tun. Sirus' Perspektive und seinen inneren Kampf gegen den Einfluss des weißen Drachen fand ich wieder sehr gelungen, sowohl auf der emotionalen Ebene als auch die Einblicke in das Heer der Verderbten. Auch Clays Perspektive ist sehr interessant und auch wichtig, aber er hat als Charakter keinen allzu bleibenden Eindruck hinterlassen.

Dann ist da noch Lewella Tythencroft, die mich in den Vorgängern nie interessiert hat, und obwohl Hilemores frühere Verlobte wieder kaum zu sehen ist, mochte ich ihre Rolle. Lizannes Schützling Tekela hat sich auch weiterentwickelt und wird immer mutiger und Lizanne ähnlicher, von der nervigen Göre am Anfang keine Spur mehr.

Man merkt hier auch, wie sich die gesamte Gesellschaftsstruktur in diesem Buch verändert und dieser Umsturz war wirklich spannend und auch der generelle Kampf gegen den Weißen Drachen war faszinierend. Als Abschluss der Reihe ist das Buch absolut gelungen und ich würde auch gern weiterlesen und die neue Welt sehen, aber es ist gut, wie es ist.

Fazit
Insgesamt ist "Das Imperium aus Asche" ein gelungener Abschluss für eine gute High Fantasy Reihe. Es waren mir etwas zu viele lange Kämpfe und ein paar Seiten weniger hätten der ganzen Reihe auch nicht geschadet, aber abgesehen davon kann ich die Reihe empfehlen!

Veröffentlicht am 08.11.2019

Ein spannender und gefühlvoller Abschluss

Das Gold der Krähen (2 MP3-CDs)
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Auch wenn der Vorgänger schon fast zwei Jahre her ist und ich mich an sehr wenig erinnere, kam ich wieder sehr gut in die Geschichte. Es gibt so viele Informationen zu den Charakteren und so viele Rückblicke, ...

Auch wenn der Vorgänger schon fast zwei Jahre her ist und ich mich an sehr wenig erinnere, kam ich wieder sehr gut in die Geschichte. Es gibt so viele Informationen zu den Charakteren und so viele Rückblicke, dass ich das Gefühl habe, sie sehr gut zu kennen und alles über ihre Vergangenheit zu wissen. Ich habe mich dann sogar gefragt, was man denn im Vorgänger über sie erfahren hat, wenn hier doch noch so vieles erklärt wurde. So sind mir die Charaktere hier nochmal sehr ans Herz gewachsen. Sie sind alle sehr unterschiedlich, haben ihre Macken und traurigen Geschichten, aber sie haben alle einen guten Kern. Man muss sie einfach lieben.

Zudem werden hier auch Liebesbeziehungen weiter erforscht. Ich finde es da etwas schade, dass sie dabei in der Kerngruppe der sechs Personen bleiben, aber abgesehen davon fand ich sie alle sehr süß, weil die Charaktere eben so verletzt und unsicher sind, nach allem, was sie schon erleben mussten.

Die Handlung ist ebenfalls sehr gelungen. Von kurzen Rückblicken unterbrochen ist es eine spannende Geschichte, die von Kaz' riskanten, aufregenden Plänen durchzogen ist, die auch immer spät genug enthüllt werden, um spannende Überraschungen zu bieten.

Wir treffen hier auch auf bekannte Charaktere aus der Grischa-Trilogie. Ich würde daher schon empfehlen, zuerst die Grischa-Reihe zu lesen, sonst gibt es kleine Spoiler und man bekommt auch nicht alle Zusammenhänge mit. Und "King of Scars" sollte man erst lesen, wenn man sowohl "Grischa" als auch die Krähen-Dilogie gelesen hat!

Als Hörbuch hat es mir ziemlich gut gefallen und die Stimme des Sprechers Frank Spieren ist angenehm und passt gut zur Geschichte. Mich hat nur die Aussprache von "Kaz" etwas gestört, ich hätte mir da etwas vorgestellt, dass weniger klingt wie "Käs" aus Käse.



Fazit

"Das Gold der Krähen" hat mir als Abschluss der Reihe sehr gut gefallen. Es ist spannend, führt alle Fäden zusammen und eigentlich finde ich da nichts zu bemängeln.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Liebe, Katakomben und griechische Mythologie

Gold und Schatten
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Bei Livia ist einiges los, der neue Wohnort, neue Freunde - eine neue Liebe? Und dann noch diese Pflanzen, die mit ihr reden - ganz klar, bei ihr stimmt etwas nicht. Nach und nach gibt es schon ein paar ...

Bei Livia ist einiges los, der neue Wohnort, neue Freunde - eine neue Liebe? Und dann noch diese Pflanzen, die mit ihr reden - ganz klar, bei ihr stimmt etwas nicht. Nach und nach gibt es schon ein paar Erkenntnisse, doch ich hab da auch das Gefühl, dass man da hingehalten wird und vieles hinausgezögert wird.

Abgesehen davon mochte ich das Buch doch sehr gern. Der Schreibstil ist sehr angenehm und auch die Liebesgeschichte hat mir meistens gut gefallen, wenn auch ein paar Klischees enthalten waren. Maél ist einfach der total mysteriöse Typ, der Geheimnisse hat, um Livia zu beschützen, und so weiter. Die Charaktere sind aber alle sehr sympathisch und authentisch.

Die neuen Ideen zur griechischen Mythologie waren schon interessant, aber einigen Ideen stehe ich doch etwas skeptisch gegenüber, zum Beispiel wie die Unsterblichkeit bei den Halbgöttern funktioniert und wie diese dann ihr Leben verbringen. Ansonsten fand ich die Welt der Götter schon sehr interessant, aber ich hätte gern noch mehr davon gesehen.

Ich hatte auch oft das Gefühl, dass es sich hier mehr um ein "Cataphile"-Roman als um Fantasy. Die Ausführungen waren immer sehr ausführlich, aber auch atmosphärisch, sodass es mich auch nicht gestört hat. Aber warum muss es in Paris immer um die Katakomben gehen?

Letztendlich war es eher eine Suche mit magischer Kulisse. Dabei kommt man eher langsam voran, aber immer mit einem Ziel vor Augen. Wenn man sich davon nicht entmutigen lässt, erwartet einen hier eine Liebesgeschichte, umgeben von Göttern und Monstern.

Fazit
"Gold und Schatten" hat mir insgesamt ziemlich gut gefallen, auch wenn es nicht perfekt war. Eine süße Liebesgeschichte mit den Pariser Katakomben und griechischer Mythologie als Kulisse.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Ohne die Vorlage schwach, unlogisch und frustrierend

We Will Fall
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Also erstmal: Es handelt sich bei diesem Buch um eine Neuerzählung von "Tristan und Isolde". Wer eine moderne Version davon erwartet, wird wohl zufrieden sein. Ich kannte die Geschichte vorher nicht, habe ...

Also erstmal: Es handelt sich bei diesem Buch um eine Neuerzählung von "Tristan und Isolde". Wer eine moderne Version davon erwartet, wird wohl zufrieden sein. Ich kannte die Geschichte vorher nicht, habe aber hinterher eine Zusammenfassung gelesen und es ist klar erkennbar, dass es im Grunde die gleiche Geschichte ist.

Mir hat es nicht so gut gefallen, auch wenn ich schon einsehe, dass das Originalmaterial gut verarbeitet wurde. Wir haben hier Tristan und Izzy, die sich eigentlich sofort verlieben, aber Cousin Marcus scheint ein unüberwindbares Hindernis für die junge Liebe zu sein. Es gibt etwas rebellische, komplexe Charaktere wie Alphamännchen Marcus und etwas wahnsinniger, zukünftiger Politiker Hull, der Izzys Bruder ist. Izzy ist deutlich simpler gestrickt, eigentlich die typische Jugendbuch-Heldin, und Tristan zeichnet sich dadurch aus, dass er Angst vor seinem Cousin hat und daher immer sehr zurückhaltend ist. Ich fand einfach die beiden Protagonisten ziemlich fade, ihre Liebesgeschichte wenig überzeugend und dann trafen sie immer wieder so blöde Entscheidungen.

Mein Problem mit dem Buch war, dass es doch zu sehr an der Vorlage war. Obwohl mich das Buch nie wirklich packen konnte, fand ich das Ende enttäuschend. Es war in gewisser Hinsicht wohl realistisch, aber für einen Roman war mir das Ende zu schwach, da hat vieles gefehlt. Alles, was auf über 300 Seiten aufgebaut wurde, löste sich in Luft auf, sodass ich mich gefragt habe, wieso ich den Rest des Buches überhaupt gelesen habe.

Ohne zu wissen, dass es sich an eine Vorlage hält, war zum Schluss vieles unlogisch und übereilt, aber das Buch selbst sollte in sich stimmig sein und nicht auf die Vorlage angewiesen, die erklärt, wo diese unzusammenhängenden Handlungen plötzlich herkommen.

Fazit
"We Will Fall" mag ein gutes, modernes "Tristan und Isolde" sein, aber ein gutes Buch war es dadurch nicht. Die Hauptcharaktere konnten mich nicht überzeugen, die Handlung war wenig spannend und auch mal unlogisch und das Ende war vielleicht realistisch, aber enttäuschend war es trotzdem.