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Veröffentlicht am 20.04.2024

Wer aufgibt, hat schon verloren ...

Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit
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Mit Martina Sahler, in diesem Fall unter dem Pseudonym Franziska Stadler schreibend, sieht man die Welt. Mit ihr war ich literarisch schon in Russland, Frankreich, Bayern, Österreich und Böhmen sowie in ...

Mit Martina Sahler, in diesem Fall unter dem Pseudonym Franziska Stadler schreibend, sieht man die Welt. Mit ihr war ich literarisch schon in Russland, Frankreich, Bayern, Österreich und Böhmen sowie in England, doch diesmal nimmt sie mich mit an eines meiner absoluten liebsten Reiseziele, nach Wien! Ich begleite die junge Irma Rehberger aus der Steiermark zusammen mit ihrem Lipizzaner-Hengst Novio an die Spanische Hofreitschule. Die aufmerksamen Leser werden jetzt sagen: „Halt, da waren doch gar keine weiblichen Reiterinnen erlaubt!“ Und hier habt natürlich recht. Sie muss sich eines Tricks bedienen, in dem sie sie als junger Mann – Konrad – verkleidet und so ihren Platz zu finden versucht. Doch das kann mit gesundem Menschenverstand nicht lange gut gehen … wie sie sich dennoch in Wien behaupten wird, erfahrt ihr hier im ersten Teil der Hofreiterinnen Reihe, dranbleiben lohnt sich!

Ich gestehe, ich brauchte diesmal ein paar Seiten bevor ich in die Geschichte eintauchen konnte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mit Pferden eher weniger am Hut habe? Aber lasst euch von diesem Thema auch als Nicht-Pferdenarr nicht abschrecken, denn der Roman bietet so viel mehr. Die Autorin gab mir in ihrem bekannt angenehmen Schreibstil einen tiefen Einblick in die Welt der Reichen und der Adligen aber auch der arbeitenden Bevölkerung Wiens im ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie gewährte mir ein Treffen mit meiner geliebten Kaiserin Elisabeth und eine Audienz mit ihrem Mann Kaiser Franz Joseph von Österreich, was mich faszinierte. Auch die Besichtigung der Hofreitschule ist nun natürlich bei meinem nächsten Besuch in der Donaustadt Wien ein absolutes Muss. Sehr gut gefallen hat mir auch die schillernde Mitzi Kaspar, die zu meiner Freude auf einer Figur basiert, die tatsächlich in Wien umherflatterte und die in diesem Roman Irma zu einer guten Freundin und einer Art Schutzpatronin wird. Alles in allem ist die Geschichte rund und schlüssig und je tiefer man eindringt um sehr mehr macht sich eine Art Sogwirkung breit. Ich vergebe hier sehr gerne 4,5 höchst verdiente Sterne verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung … hach, Wien ist doch immer wieder eine Reise wert und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil, der wohl im August 2024 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Eine mutige Frau geht ihren Weg ...

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Was für ein Hörbuch-Schmöker, der einen wundervollen Auftakt zur Senfblüten-Trilogie bildet. Mit dem Titel „Zeit für Träume“ hat die Autorin Clara Langenbach den Nagel auf den Kopf getroffen, denn Träume ...

Was für ein Hörbuch-Schmöker, der einen wundervollen Auftakt zur Senfblüten-Trilogie bildet. Mit dem Titel „Zeit für Träume“ hat die Autorin Clara Langenbach den Nagel auf den Kopf getroffen, denn Träume gibt es reichlich. Die junge Emma träumt davon zu studieren und kämpft mit allem, was sie hat um einen Studienplatz and der Universität in Metz. Doch ihre Eltern haben ganz andere Pläne. Besonders ihre Mutter lässt sich nicht beirren in ihrer Suche nach einem geeigneten Ehemann für den sturköpfigen Nachwuchs. Aber auch der junge Carl Seidel will sich nicht beirren lassen. Seine Eltern sehen ihn als Nachfolger in dem familieneigenen Fuhrunternehmen, doch er hat Senfträume im Kopf und sieht sich in Gedanken schon als Chef seiner eigenen Senffabrik. Wie passt das zusammen mit „Carl und Emma“ und „Emma und Carl“ zumal ja auch noch der feurige Antoine um Emmas Aufmerksamkeit buhlt …??
Wunderbar vorgetragen von den drei Sprechern Oliver Erwin Schönfeld, Vanida Karun und Sascha Rotermund bekamen Carl, Emma und Antoine jeweils ihre eigene Stimme und so wusste ich jederzeit wo und bei wem ich mich befand. Die Geschichte nahm langsam aber sicher immer mehr an Fahrt auf und wurde immer spannender. Die Autorin hat es geschafft, die Stimmung der damaligen Zeit einzufangen und mir mal wieder bewusst gemacht, dass ich doch sehr gerne im hier und jetzt lebe, wo ich selbststimmt agieren kann und als Frau nicht immer nur an Küche und Kind gebunden bin. Ich vergebe hier sehr gerne 4,5 von 5 Sternen und freue mich schon auf die Folgebände.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Gefährliche Bankgeschäfte enden tödlich ...

Nordlicht - Tod in den Fluten
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Ein Wiedersehen mit dem deutsch-dänischen Ermittlerteam Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg ist für mich immer ein Genuss. Auch diesmal ermitteln die Beiden wieder gemeinsam in einem Mordfall, der eigentlich ...

Ein Wiedersehen mit dem deutsch-dänischen Ermittlerteam Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg ist für mich immer ein Genuss. Auch diesmal ermitteln die Beiden wieder gemeinsam in einem Mordfall, der eigentlich erst wie ein Unfall aussah. Eine junge Frau geht während einer Firmenfeier an Bord einer Yacht über Bord und wäre sie nicht an der dänischen Küste angespült worden, hätte man diesen vermeintlichen Fall vermutlich zu den Akten gelegt. Doch nun haben es sich die beiden ErmittlerInnen auf die Fahne geschrieben, den grausamen Mord aufzuklären und den oder die Täter dingfest zu machen. Kein einfaches Unterfangen, denn Saskia Niekamp scheint jung, dynamisch, hübsch und beliebt gewesen zu sein. Erst nach und nach legen sie Abgründe im Bereich des modernen Bankwesens frei, die einen bezüglich der Skrupellosigkeit, mit der hier agiert wird, erschaudern lassen …

Wie schön, dachte ich, dass sich Vibeke und Rasmus wieder anzunähern zu scheinen, nachdem es im letzten Fall ordentlich geknallt hatte. Aber sie wissen beide, dass einer von ihnen nur mit dem anderen zusammen stark ist und so raufen sie sich zusammen. Die Ermittlungen sind aber dennoch diesmal nicht ganz so spannend wie in den Fällen davor. Es scheint ein wenig die Luft raus zu sein und das Hörbuch weist zwischendurch immer mal wieder kleine Längen auf. Gefallen hat es mir aber trotzdem wieder und ich freue mich auf den nächsten Band, der wohl im Herbst erscheinen wird. Von mir gibt es diesmal vier von fünf möglichen Sternen und natürlich wieder eine Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 07.04.2024

Eine Liebesgeschichte der besonderen Art ...

Wallis und Edward. Eine Liebe, stärker als die Krone
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Die Geschichte an sich ist mir hinlänglich bekannt … so dachte ich zumindest. Die zweimal geschiedene Wallis Simpson schnappt sich den britischen Thronfolger und bringt damit das britische Königsreich ...

Die Geschichte an sich ist mir hinlänglich bekannt … so dachte ich zumindest. Die zweimal geschiedene Wallis Simpson schnappt sich den britischen Thronfolger und bringt damit das britische Königsreich gefährlich ins Wanken. Ganz genau so muss es gewesen sein. Und dabei wusste ich gar nicht, dass diese Geschichte so viel tiefsinniger ist. Was wusste ich eigentlich über die Beiden oder glaubte es zumindest zu wissen? Auf der einen Seite haben wir Wallis, deren Leben weiß Gott bis in die späten Zwanziger und frühen Dreißigerjahre kein Zuckerschlecken war. Aufgewachsen war sie bei einer exzentrischen Mutter, die nicht nur ihre Männer, sondern auch ihre Wohnplätze munter wechselte, wie es ihr in den Kram zu passen schien. Überredet durch ebendiese, heiratet Wallis schließlich ihren ersten Mann „Win“, einen schneidigen Marineoffizier, der ihr nicht nur seelisch, sondern auch körperlich übel mitspielt. Als sie schließlich den etwas spießigen Ernest kennenlernt, sehnt sie sich nach Geborgenheit, wird jedoch das Gefühl nicht los, etwas in ihrem Leben zu verpassen. „Du würdest gerne reich sein …“ stellt dieser nach einer Weile fest und gibt alles, um ihr ein angenehmes Leben zu bieten. Doch Wallis scheint wie besessen von dem Gedanken dazu zu gehören zu den Menschen der High Society und klammert sich an jeden noch so kleinen Strohhalm. Als es ihr schließlich gelingt, die Mauer zu durchbrechen, wähnt sie sich im siebten Himmel … parallel zu diesem Erzählstrang begeben wir uns ins Jahr 1972. Wallis‘ geliebter Mann Edward ist tot und sie betritt für seine Beisetzung zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder britischen Boden und sieht sich der königlichen Familie gegenüber. Wie soll sie das überstehen?
Was für eine clevere Idee der Autorin, die Gegenwart mit der Vergangenheit zu verknüpfen und daraus eine runde Geschichte entstehen zu lassen, die mich an das Buch fesselte. Immer wieder habe ich zwischendurch das Internet bemüht, um Fakten zu festigen und mein Wissen zu erweitern aber eigentlich war das gar nicht nötig, denn Wendy Holden hat mich mit genau der richtigen Menge an Fakten und Fiktion versorgt, dass es mir schwerfiel, zwischendurch mal eine Pause einzulegen. Wallis hat sich ihre Entscheidung, den damaligen König zu heiraten beileibe nicht leicht gemacht, schlussendlich hatte sie aber keine andere Chance. Ich bewundere diese tapfere, clevere Frau und sehe sie nun in einem ganz anderen Licht, das sicher ein wenig ehrlicher ist, als uns die Regenbogenpresse glauben lassen möchte. Von mir gibt es glitzernde fünf royale Sterne verbunden mit einer Leseempfehlung an all diejenigen unter euch, die sich für das Leben am Hof und hinter seinen Kulissen interessieren. Gerne mehr davon!

Veröffentlicht am 05.04.2024

Wenn Bücher die Wahrheit vergessen machen ...

Die Bibliothek der Hoffnung
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Basierend auf einer Geschichte, die sich während des Zweiten Weltkriegs in London zugetragen hatte, widmet sich die Autorin Kate Thompson der „Bibliothek der Hoffnung“. Diese befand sich tief unter der ...

Basierend auf einer Geschichte, die sich während des Zweiten Weltkriegs in London zugetragen hatte, widmet sich die Autorin Kate Thompson der „Bibliothek der Hoffnung“. Diese befand sich tief unter der Erde in der damals stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green. Die Kinderbibliothekarin Clara Button und ihre Assistentin, die wilde Ruby Munroe, geben alles um den Menschen im immer stärker zerbombten London eine Zufluchtsstätte und, wie der Titel so schön beschreibt, ein wenig Hoffnung zu geben. Besonders die Kleinen haben es ihnen angetan, können diese doch am wenigsten dafür und gegen den Horror unternehmen. Beide Frauen kämpfen leidenschaftlich und auf ihre ganz eigene Art, obwohl auch sie Schuldgefühle in sich tragen, denen sie sich stellen müssen. Wann ist dieser unsägliche Krieg nur endlich vorbei?

Sehr anschaulich und unglaublich nah an der Wirklichkeit erzählt, rüttelt dieses Hörbuch auf, lässt den Hörer mit fiebern und mitleiden. Zwischendurch verliert sich die Autorin jedoch manchmal in zu vielen Details und erzeugt somit ein paar eigentlich unnötige Längen. Dennoch würde ich die Geschichte unbedingt weiterempfehlen und vergebe mit einem Sternchen Abzug satte vier von fünf Sternen. Wenn mich das Hörbuch eines gelehrt hat, dann ist es, nie die Hoffnung zu verlieren auch wenn es noch so schwer erscheint und dafür bin ich dankbar.

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