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Veröffentlicht am 19.02.2021

Ohne Worte ... dieses Buch muss man selber gelesen haben ...

Wir müssen über Kevin reden
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Junge, Junge, Junge, das war heftig! Ich habe lange mit mir gehadert und überlegt, wie ich diesen Roman, der ausschließlich in Briefform gehalten ist, bewerten soll. Schlussendlich habe ich mich für die ...

Junge, Junge, Junge, das war heftig! Ich habe lange mit mir gehadert und überlegt, wie ich diesen Roman, der ausschließlich in Briefform gehalten ist, bewerten soll. Schlussendlich habe ich mich für die Bestnote entschieden, aller Längen zum Trotz.

Der Klappentext verrät bereits den schockierenden Inhalt des Buchs. Es geht natürlich um Kevin, der in seiner Schule mehrere Menschen tötet. Aber es geht auch um seine Eltern, sein Umfeld und sein Aufwachsen an sich. Was war hier schiefgelaufen? Wer hätte was besser machen können? In vielen, vielen Briefen an ihren Mann versucht Eva genau diese Fragen und dieses Trauma aufzuarbeiten. Mir ging es wie sicher einigen anderen Lesern auch, man musste sich erst einlesen in diese etwas eigenwillige Schreibform. Schließlich mutierte das Geschriebene aber mal wieder zu einem Roman mit der berühmten Sogwirkung, der mich nicht mehr losließ. Man kommt nicht umhin, Vergleiche mit seinem eigenen Leben zu ziehen. Und ich habe mich immer wieder ertappt, wie ich selbst verurteilen wollte. Mal die Mutter, mal den Vater, doch im Endeffekt war jeder und gleichzeitig niemand schuld. Beim Lesen bekam ich Gänsehaut bezüglich Kevins ausgeprägter Gleichgültigkeit, die bis zur totalen Gefühlskälte mutierte. Die Eltern, besonders Eva, fochten einen Kampf gegen Windmühlen.

Definitiv keine leichte Kost, die noch lange nachwirkt. So musste auch ich das Buch erstmal sacken lassen, bevor ich mich an die Rezension machen konnte. Trifft bestimmt nicht jedermanns Geschmack, aber mich hat es berührt und gleichzeitig erschüttert und nun bin ich sehr gespannt auf die Verfilmung, die schon für einen verregneten Sonntagnachmittag bereit liegt. Fünf Sterne mit einer bedingten Leseempfehlung. Wie ich schon sagte, das Buch ist sicher nicht für jedermann.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Mein Fernweh nach Schweden ist geweckt ...

Das Geheimnis des Nordsterns
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In diesem leider schon letzten Teil des Albatros Zweiteilers der sympathischen Autorin Karin Seemayer geht es mal wieder hoch her. Ein wenig tun sie mir beide leid, die temperamentvolle Sarah und ihr geliebter ...

In diesem leider schon letzten Teil des Albatros Zweiteilers der sympathischen Autorin Karin Seemayer geht es mal wieder hoch her. Ein wenig tun sie mir beide leid, die temperamentvolle Sarah und ihr geliebter Peer, die da zurück in ein Leben schlittern, mit dem weder er noch sie nicht (mehr) zurechtkommen. Sarah findet zwar so langsam ihre Begeisterung für die Oper wieder, doch Peer fühlt sich eingesperrt, unterfordert und komplett unverstanden. Eine Trennung scheint unausweichlich. Besteht denn überhaupt noch Hoffnung für ihre Beziehung?
Karin Seemayer schaffte es mit ihrer spannenden und bildhaften Schreibweise mich nicht nur in die High Society von San Francisco, sondern auch in die Einsamkeit des schwedischen Fischerdorfs Mollösund zu versetzen. Sarahs Besuch in Peers Heimatdorf ist in der Tat eine Überraschung, die jedoch, wie zu vermuten, für einigen Wirbel sorgt und die Liebe der Beiden zueinander auf eine harte Probe stellt. Gut gefallen hat mir, einige Bekannte aus dem ersten Teil wieder zu sehen und das Auftauchen der biestigen Reporterin setzt dem ganzen noch ein kleines Sahnehäubchen auf. Über das Erdbeben in San Francisco, das ja wirklich stattgefunden hat, hätte ich gerne noch ein bisschen mehr gelesen, doch das hätte sicher den Rahmen des Buches gesprengt. Ich bin auf jeden Fall – wie schon vom ersten Teil – restlos begeistert und vergebe hier gerne die volle Punktzahl, liebe Karin. Vielen Dank für viele schöne und fesselnde Lesestunden!

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Gute Unterhaltung mit ein wenig Luft nach oben ...

Eine neue Zeit
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Drei Jahre sind nach den Vorkommnissen und der unglücklichen Liebe Louises zu Hamza vergangen. Inzwischen hat sie sich wieder gefasst und stürzt sich voller Elan und Energie in die Arbeit im väterlichen ...

Drei Jahre sind nach den Vorkommnissen und der unglücklichen Liebe Louises zu Hamza vergangen. Inzwischen hat sie sich wieder gefasst und stürzt sich voller Elan und Energie in die Arbeit im väterlichen Kontor. Sie macht ihre Sache gut, doch ihr Vater macht ihr schließlich unverblümt klar, dass sie dieses niemals eigenständig leiten wird. Eine Ehe scheint unvermeidbar, doch da tritt Hamza überraschend wieder in ihr Leben …

Auch Frederike muss einen großen und mutigen Schritt wagen und zieht zur ihrem Onkel Karl und dessen Frau Therese nach Wien. Sie leidet noch immer unter dem schlechten Ruf, den sie sich dank ihrer ehebrechenden Mutter eingehandelt hat. Widererwarten jedoch findet sich ein junger Mann, der sich nicht scheut, ihr den Hof zu machen. Zarte Bande werden geknüpft, doch die Entdeckung von Onkel Karls Geheimnis lässt sie Wien fluchtartig verlassen …

Die beiden Erzählstränge um Louise und ihre Cousine Frederike stehen in diesem Band deutlich in den Vordergrund und spielen diesmal ausschließlich in Hamburg und Wien. Schade, wie gerne wäre nochmal nach Afrika gereist. Der Erzählstil ist wie bereits wie im Vorgängerband einfach aber durchaus spannend gehalten. Auch wenn die Geschichte manchmal ein wenig an Tiefgang missen lässt und man zuweilen das Gefühl hat, dass eine Saga heutzutage der nächsten gleicht, machen mir die Hansens Spaß und ich werde dran bleiben. Von mir gibt es diesmal 3,5 von 5 möglichen Sternen. Noch eine kleine Empfehlung meinerseits: unbedingt Band eins zuerst lesen und sicher auch für die weiteren Bände die Reihenfolge einhalten.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Idee großartig ... in der Umsetzung leider durchgefallen ...

Denn niemand wird dir glauben
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Ah, das dachte ich mir doch. Nach dem Lesen des Klappentextes ging es euch wie mir, oder? Auch ich vermutete, dass sich dahinter eigentlich nur eine rasante Kriminalgeschichte verstecken konnte. Aber weit ...

Ah, das dachte ich mir doch. Nach dem Lesen des Klappentextes ging es euch wie mir, oder? Auch ich vermutete, dass sich dahinter eigentlich nur eine rasante Kriminalgeschichte verstecken konnte. Aber weit gefehlt … leider. Ich sage es wirklich nicht gerne aber diese Story hatte Groschenromanniveau für mich.
Ziemlich schnell wird klar, worauf die Autorin hinauswill. Natürlich ist es tragisch, dass Emma die Polizei so wenig zur Seite steht, aber schnell findet sich ja auf magische Weise ein Unbekannter, in diesem Fall ein junger Mann names Rafe, der sie vorbehaltlos unterstützt. Einige ihrer gemeinsamen Aktionen sind einfach nur himmelschreiend und vieles nicht nachvollziehbar.
Mit einem Psycho-Thriller hat dieses Buch leider so gar nichts gemein. Lediglich die Rückblicke, in denen man als Leser erfährt, wie es zu Emmas Alleinerziehung des kleinen Ritchie gekommen ist, sind halbwegs glaubwürdig beschrieben. Ich wollte am Schluss nun aber doch noch bestätigt haben, dass ich mit meinen Folgerungen zur Aufklärung richtig lag. Eigentlich jedoch wäre das Buch ein Abbruch gewesen. Ein kltzekleines Sternchen ist von meiner Seite noch für den Roman übriggeblieben.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Das Geheimnis der schwarzen Nacht ...

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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„Joël Dicker macht süchtig …“ Diese Aussage mag ja für manchen Leser oder Hörer richtig sein, aber für mich leider nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass in der Geschichte zu viele Personen mitspielen, ...

„Joël Dicker macht süchtig …“ Diese Aussage mag ja für manchen Leser oder Hörer richtig sein, aber für mich leider nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass in der Geschichte zu viele Personen mitspielen, die ich manchmal durch die häufigen Szenen- und Zeitenwechsel regelrecht verlor. Ich konnte sie beim Hören oft nicht auseinanderhalten, was der allgemeinen Spannung Abbruch tat. An sich war die Geschichte nicht unspannend. Es war ja schon eine ungeheure Bemerkung, die Stephanie Mailer da in den Raum stellte. Pech für sie, dass sie diese Bemerkung gleich das Leben kostete. Und was genau hatte das Theaterstück „Die schwarze Nacht“ in dem ganzen großen Puzzle verloren?
Wie schon beim „Fall für Harry Quebert“ wurde auch dieses Hörbuch wieder von dem talentierten Torben Kessler gelesen, eine großartige Wahl des Osterwold Hörbuch Verlags. Aber ansonsten gibt es von mir leider nur eine Note im mittleren Bereich. Mal sehen, ob ich mir den neuen Joël Dicker, der im März 2021 erscheinen wird, noch gönnen werde ….

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