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Veröffentlicht am 07.01.2021

Ja ne, is klar ... ;)

Der Turbo von Marrakesch
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Wie nicht anders zu erwarten war, hat Atze Schröder auch mit seinem zweiten Roman wieder mal so eine richtige Räuberpistole rausgehauen. Ein falsch geliefertes Päckchen löst eine Kette von Ereignissen ...

Wie nicht anders zu erwarten war, hat Atze Schröder auch mit seinem zweiten Roman wieder mal so eine richtige Räuberpistole rausgehauen. Ein falsch geliefertes Päckchen löst eine Kette von Ereignissen aus, die kaum zu toppen sind. Mal als Jäger, mal als Gejagter rast Atze mit seinem Porsche Turbo von Essen über Monaco bis nach Marrakesch und zurück. Natürlich bleiben die Kollateralschäden nicht aus und schon bald bleibt es nicht bei einer Leiche. Gespickt ist das ganze mit Atzes Humor, der mich mehr als einmal dazu brachte lauthals los zu prusten. War es ein Roman mit Tiefgang? Nein. Hatte ich das erwartet? Nein. Ein Hörbuch des Ruhrpottkomikers und Essens berühmtestem Lockenkopf soll nur eins … entertainen, und das hat er wieder hervorragend geschafft. In Buchform – never! Als Hörbuch – unschlagbar! Und genau dafür gibt es von mir die volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Eine Liebesgeschichte, nicht mehr und nicht weniger ...

Die Douglas-Schwestern
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Wer kennt sie nicht, die berühmten Douglas Filialen, die man gleich an ihrem herrlichen blaugrünen Schriftzug erkennt. „Come in and find out“ poppt einem sofort als ihr Erkennungsslogan in den Kopf. Was ...

Wer kennt sie nicht, die berühmten Douglas Filialen, die man gleich an ihrem herrlichen blaugrünen Schriftzug erkennt. „Come in and find out“ poppt einem sofort als ihr Erkennungsslogan in den Kopf. Was für eine Geschichte mag da dahinter stecken … mit diesem Gedanken war ich sicherlich nicht allein. Umso mehr freute ich mich zu entdecken, dass Charlotte Jacobi mit ihrem Roman um die Douglas Schwestern – die von Haus aus ja eigentlich Carstens hießen – dieses Geheimnis lüften wollen zu schien. Und so widmet sie sich dann auch dieser Aufgabe, in der für mich eigentlich die Firma und ihr Aufbau im Mittelpunkt hätte stehen sollen. Leider wurde schnell klar, dass die Autorin zwar einen wunderbar flüssig geschriebenen Roman produziert hatte, an dem mir aber ein wenig die Ernsthaftigkeit fehlte. Vordergründig hatte man es hier eigentlich mit dem Liebesleben der beiden Schwestern zu tun. Hier flatterte ein Herz, dort bebte ein Körper vor Leidenschaft … sorry, mir driftete das leider ein wenig ins Kitschige ab. Im Nachspann erklärt die Autorin, dass es wohl gar nicht so einfach war, authentische Information zu Douglas zu finden. Ok, das erklärt das Füllmaterial. Ich war dennoch leider ein wenig enttäuscht und kann dieser eigentlich vielversprechenden Geschichte leider nur drei von fünf möglichen Sternen geben.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Wann darf auch Ella ein bisschen Glück für sich beanspruchen?

Die Frau zwischen den Welten
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Wie vielversprechend das Leben für die kleine Ella doch anfing. Behütet und geliebt durfte sie mit Mutter, Vater und Oma im idyllischen Hillemühl, einem Dorf im Lausitzer Gebirge in Nordböhmen, aufwachsen. ...

Wie vielversprechend das Leben für die kleine Ella doch anfing. Behütet und geliebt durfte sie mit Mutter, Vater und Oma im idyllischen Hillemühl, einem Dorf im Lausitzer Gebirge in Nordböhmen, aufwachsen. Ihre deutsche Mutter und ihr tschechischer Vater lebten in Eintracht in dem Dorf, das hauptsächlich deutsch geprägt war. Ella wuchs zweisprachig auf, eine Tatsache, die ihr später das Leben und oft auch die Existenz retten sollte, denn in den letzten Wirren des Zweiten Weltkriegs und auch danach war es in der Tschechoslowakei verpönt, deutsch zu sein. Man galt auf einmal als Feind und alle Grausamkeiten, die deutsche Soldaten den Tschechen über Jahre angetan hatten, wurden mit gleicher Münze, oft sogar brutaler, zurückgezahlt. Und so beginnt für Ella nach einer überstürzten Flucht aus der geliebten Heimat eine schwere Odysee. Mit Mühen entkommen Mutter, Tochter und der kleine Bruder Alex dem Grauen, der Vater hat leider nicht so viel Glück. Doch wer meint, nun sei alles gut, der lese weiter. Der wahre Horror hat gerade erst begonnen …
Sicherlich mussten nicht nur Ella und ihre Familie solche Grausamkeiten ertragen. Aber es ist eben genau dieses Einzelschicksal anhand dessen Hera Lind die wahre Geschichte Ellas und ihrer Familie zu Papier gebracht hat. Sie basiert auf den Aufzeichnungen von Ella, die diese bereits im Vorfeld für ihren Enkel verfasst hatte. Ein Schicksal, das mich mehr als einmal schaudern ließ. Ich schätze mich mal wieder sehr glücklich, dass mir diese Hölle im Leben bis jetzt erspart blieb.
Der Schreibstil Hera Linds war wie immer sehr gefällig, dennoch an manchen Stellen ein wenig unrund, weshalb ich ein Sternchen abziehen muss. Die Autorin schreibt, dass Ella selbst höchstkritisch Korrektur gelesen hat und nicht sparsam mit Kritik und Korrekturen war. Die „A…karte“ recht zu Anfang der Story ist ihr allerdings entgangen. Die war in den frühen 50er Jahren noch gänzlich unbekannt.
Ich vergebe gutgemeinte vier von fünf Sternen und bin wirklich immer wieder begeistert, welch tragischen Schicksalen aber auch spannenden Geschichten Hera Lind durch ihr Schreiben Leben einhaucht.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Hildegard von Bingen ... gone but not forgotten ...

Das Vermächtnis der Hildegard von Bingen - Die Glut des Bösen
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Ein interessanter Ansatz, das muss ich zugeben. Anlässlich ihrer Weihe lädt Äbtissin Schwester Lioba einige ihrer alten Schulkameraden in das Kloster Rupertsberg ein. Das Kloster, mit seinem historischen ...

Ein interessanter Ansatz, das muss ich zugeben. Anlässlich ihrer Weihe lädt Äbtissin Schwester Lioba einige ihrer alten Schulkameraden in das Kloster Rupertsberg ein. Das Kloster, mit seinem historischen Bezug auf die berühmte Hildegard von Bingen, stellt sich jedoch schnell als wahre Todesfalle heraus. Es bleibt nicht bei einer Leiche, weitere folgen und die Ermittler Griesner und Baum stoßen bald an ihre Grenzen. Doch sie haben heimliche Unterstützung durch die Journalisten Emma und Paul. Was steckt hinter den Morden? Gibt es wirklich eine geheime Schrift der Hildegard von Bingen zu finden? Wo ist der Zusammenhang zwischen dem Mönch Benedikt und seinen ehemaligen Schülern?

Fragen über Fragen und die Autorin Anette Huesmann versucht dem Leser genau deren Zusammenhang auf spannende Weise zu übermitteln. Tatsächlich habe ich auch bis zum Schluss mit gefiebert und war über die Aufklärung positiv überrascht. Dennoch reicht es für mich nicht zur Bestnote. Ich tat mich anfänglich schwer neben den vielen Zitaten der Hildegard von Bingen und den lateinischen Gebetstexten in die Story rein zu finden. Ich vergebe deshalb leider nur dreieinhalb von fünf möglichen Sternen.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Wieviel Schmerz kann ein Mensch ertragen ...

Das Bienenmädchen
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Was anfangs als eher klischeehafter Roman um eine junge Frau beginnt, die auf der Suche nach ihrer Vergangenheit ist, entpuppt sich beim Weiterlesen und näheren Hinsehen schnell zu einem Roman, der schließlich ...

Was anfangs als eher klischeehafter Roman um eine junge Frau beginnt, die auf der Suche nach ihrer Vergangenheit ist, entpuppt sich beim Weiterlesen und näheren Hinsehen schnell zu einem Roman, der schließlich aufzuwühlen weiß. Als die betagte Beatrice beginnt, Lucy ihre Geschichte zu erzählen, war ich nach anfänglichen Längen schnell in ihren Bann gezogen. Beatrice hat als 12jähriges Mädchen das Glück – so meinte man jedenfalls im Jahr 1935 – als eine Art Ziehtochter in das Herrenhaus Carlyon der Familie Wincanton aufgenommen zu werden. Es scheint ein selbstloser Akt der Familie, die besonders ihre Tochter Angelina, die im gleichen Alter wie Beatrice ist, ausgeglichen und erfüllt sehen will. Doch was die ersten Jahre so idyllisch und harmonisch scheint, entpuppt schnell als ein kleiner Alptraum für Beatrice. Ihr wird bewusst, wie sehr Angi die Gefühle ihrer Mitmenschen zu ihren Gunsten beeinflusst und ist zutiefst verletzt, als diese auch vor ihr keinen Halt macht und ihr ihren geliebten Rafe nimmt. Doch dann bricht der Krieg aus und Beatrice versucht ihren Schmerz durch harte Arbeit zu vergessen. Das Leben ändert sich grundlegend und Prioritäten verwischen sich …

Jahre später jedoch soll Beatrice jedoch das gleiche Schicksal ereilen – Angelina schlägt erneut zu. Diesmal sitzt der Schmerz aber tiefer und lässt sich nicht so leicht verdrängen …

Dem Leser präsentiert die Autorin Rachel Hore mit ihrem bereits fünften Roman eine Familiengeschichte, die bestimmt nicht einzigartig, aber weit entfernt von typisch ist. Diesen Part des Erzählens übernimmt die inzwischen recht betagte Protagonistin Beatrice. Gespannt darf Lucy über einen Zeitraum mehrerer Tage diesen Gesprächen lauschen, um schlussendlich die Geschichte für ihre eigene Familie neu schreiben zu müssen. Gut gefallen hat mir, dass die Gegenwart in diesem Buch nur einen sehr kleinen Teil einnimmt. Den Großteil bestreitet Beatrice mit der Geschichte um ihre und somit auch Angelinas Vergangenheit. Das Buch liest sich flüssig, weist aber für meinen Geschmack doch ein paar Längen auf, weshalb ich einen Stern von der Perfektion abziehe. Zudem wusste man als Leser eigentlich schon nach zwei Dritteln, wie der Roman ausgehen würde. Dennoch von mir eine Leseempfehlung für alle, die spannenden Familiengeschichten gegenüber aufgeschlossen sind.

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