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Veröffentlicht am 04.01.2018

Das Meer kennt keine Gnade ...

Die Hummerkönige
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Schon nach den ersten gelesenen Zeilen konnte ich sie riechen, die Meeresluft, die, oft gepaart mit rauen Winden, über die Insel pfeift. In Gedanken konnte ich die Möwen kreischen hören, die auf der Suche ...

Schon nach den ersten gelesenen Zeilen konnte ich sie riechen, die Meeresluft, die, oft gepaart mit rauen Winden, über die Insel pfeift. In Gedanken konnte ich die Möwen kreischen hören, die auf der Suche nach Nahrung die Oberfläche des Meeres absuchen. Aber vor allem sieht man Eines, die Hummerfischer und ihre Bojen. Allen voran natürlich der König der Insel mit seinem Gefolge, Mr. Woody Kings, der Nachfahre des berühmt berüchtigten Brumfitt Kings. Wie schon im Klappentext beschrieben, versucht die Familie sich zu behaupten, in erster Linie natürlich gegen die Natur aber auch gegen Konkurrenten und den Gevatter Tod.
Ich kann sie gar nicht richtig beschreiben, die wunderbare Atmosphäre, die in diesem Roman vorherrscht. Mir kamen sofort Bilder aus einem meiner Lieblingsfilme in den Kopf – „The Perfect Storm“ mit George Clooney. Es scheint ein besonderes Blut durch die Adern dieser Fischer zu fließen, das man als stiller Zuschauer wohl nicht nachvollziehen kann. Sehr gut beschreibt der Autor das, wenn er von den Touristen spricht, die jeden Sommer wieder auf die Insel pilgern, angezogen vom Abenteuer aber auch von den Bildern, die Brumfitt Kings vor vielen Jahren hinterlassen hat. Diese Bilder begleiteten mich als Leserin wie ein roter Faden durch das Buch und erlaubten es mir, die Familie Kings durch seine Augen zu sehen.
Besonders im letzten Drittel nahm der Roman so rasant an Fahrt auf, dass ich regelrecht mitgelitten und – gefiebert habe und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Eine wunderbare Story, die vielleicht nicht jeden so begeistern wird wie mich, die aber auf jeden Fall meine absolute Empfehlung hat.
Übrigens lernt man so ganz nebenbei auch noch eine Menge über Hummer. Ich hatte ja keine Ahnung, dass die zwischendurch immer mal wieder ihren Panzer abwerfen!

Veröffentlicht am 30.12.2017

Stupor Mundi … eine geniale Idee!

Der gute Mensch von Assuan
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Schon der Klappentext machte mich unheimlich neugierig, denn hier schien es sich um ein mehr als brisantes Thema zu handeln, das uns inzwischen alle angeht. Der mir bis dahin unbekannte Journalist und ...

Schon der Klappentext machte mich unheimlich neugierig, denn hier schien es sich um ein mehr als brisantes Thema zu handeln, das uns inzwischen alle angeht. Der mir bis dahin unbekannte Journalist und Autor Peter S. Kaspar hatte es sich zur Aufgabe gemacht, genau dieses Thema zu einem spannenden Roman zu verarbeiten, den ich gegen Schluss fast nicht aus der Hand legen konnte. Er muss eine sehr ausführliche Recherche betrieben haben, denn ich konnte aus diesem Buch unheimlich viel zur Flüchtlingspolitik lernen und mitnehmen. Er beleuchtet diese aus verschiedenen Blickwinkeln, nämlich aus der der Flüchtlinge selbst, aus der der Politiker, aus der der Neonaziszene und natürlich aus Sicht des Milliardärs Mansur Ghali, dem der tatsächlich lebende reiche Ägypter Samih Sawiris Modell gestanden hat. Mansur schert sich wenig um Regeln und Gesetze und möchte mit seinem Geld Gutes tun um den lernwilligen und wissbegierigen Flüchtlingen Hoffnung und Aussicht auf ein neues erfülltes Leben zu geben. Die Grundidee ist phantastisch und scheint auch nach anfänglichen Schwierigkeiten zu funktionieren. Jedoch machen sich von außen schnell Neid, Hass und Missgunst breit, an denen das Projekt zu scheitern droht. Während sich Beide, Neonazis und Refugees zu arrangieren scheinen, können die Politiker schwer über ihren Schatten springen …
Die recht lockere Art zu schreiben, macht den Roman zum reinen Lesevergnügen mit einem tollen Lerneffekt. Er macht aber gleichzeitig auch betroffen, dass so viele Unternehmungen zum Thema Flüchtlinge schlichtweg an der Politik und den hiesigen Regeln und Gesetzen scheitern. Für mich ist dieses Buch Pflichtlektüre für alle, die hierzu Entscheidungen fällen, seien sie offizieller oder privater Natur. Hier wird oft vorschnell ge- und verurteilt. Dieses Buch könnte so manchem die Augen öffnen. Von mir bekommt es eine absolute Leseempfehlung. Ein Jeder bilde sich nach gelesener Lektüre seine eigene Meinung.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Trau! Schau! Wem! ...

Der Schatz Salomos
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Unglaublich aber war … kaum ist die junge Sklavin Invita mit ihrer Herrin in Metz angekommen, geht der Ärger auch schon los. Sie scheint ihn wahrlich anzuziehen, wie das Licht die Motten. Und diesmal geht ...

Unglaublich aber war … kaum ist die junge Sklavin Invita mit ihrer Herrin in Metz angekommen, geht der Ärger auch schon los. Sie scheint ihn wahrlich anzuziehen, wie das Licht die Motten. Und diesmal geht es um nichts Geringeres als Mord. Schnell wird ein vermeintlich Schuldiger gefunden doch das lässt Invita nicht so im Raum stehen. Sie kennt Salomon aus ihrer Kindheit und kämpft verbissen darum, dessen Unschuld beweisen. Natürlich nicht ohne sich selbst dabei mal wieder um Kopf und Kragen und noch schlimmer, in Lebensgefahr zu bringen. Schnell trennt sich hier die Spreu vom Weizen und sie merkt, wer für und wer gegen sie ist …
Maria W. Peter enttäuscht auch in diesem dritten Teil nicht. Ich finde sogar, sie hat sich nochmals gesteigert. Bei ihren Büchern hat man stets das Gefühl mitten drin zu sein und nicht nur Außenstehender und Zuschauer. Mit ihrer bildhaften Erzählweise bringt sie dem Leser das römische Leben - diesmal in der wunderschönen Stadt Metz, dessen alter keltisch-lateinischer Name Divodurum Mediomatricorum (Götterburg der Mediomatriker) lautet – näher. Gefesselt haben mich die Gebräuche und Rituale im Leben der Römer im dritten Jahrhundert nach Christi. Aber natürlich auch die Geschichte selbst liest sich sehr spannend und mit der Sklavin Invita, ihrer gütigen Herrin Marcella und natürlich dem aufbrausenden aber ebenso liebevollen Flavus bin ich noch lange nicht fertig. Ich freue mich schon sehr auf einen nächsten Teil dieser tollen historischen Reihe.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Rätselraten bis zum Ende ...

Scherbennacht
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Für mich hat Nicole Neubauer hier einen Krimi geschrieben, der sich schwer aus der Hand legen ließ. Immer wieder schaffte die Autorin es den Spannungsbogen fast zum Zerreißen zu bringen, immer wieder habe ...

Für mich hat Nicole Neubauer hier einen Krimi geschrieben, der sich schwer aus der Hand legen ließ. Immer wieder schaffte die Autorin es den Spannungsbogen fast zum Zerreißen zu bringen, immer wieder habe ich mir gesagt: „Nur noch eine Seite …“
Es ist ein gewagtes Territorium, auf das sie sich da schriftstellerisch begeben hat. Ich denke, die Polizei lässt sich ungerne in die Karten schauen und will erst recht nicht Geschichten lesen, in denen die eigenen Kameraden nicht gut wegkommen.
Nicole überzeugt jedoch mit ihrer authentischen Schreibweise und vermittelte mir als Leserin stets das Gefühl, dass sich der Fall genau so zugetragen haben könnte. Ich hatte beim Lesen wirklich Kopfkino vom Feinsten.
Da ich die beiden Vorgängerbände auch gelesen habe, war es für mich natürlich eine Freude die Weiterentwicklung der einzelnen Charaktere mitverfolgen zu dürfen. Als eine der Hauptpersonen haben wir natürlich den grantligen Kommissar Waechter, der besonders in Bezug auf Lily und die Katze auch immer mal seine softe Seite zeigt. Und nicht zu vergessen, den Hannes, der nach dem letzten schweren Fall noch längst nicht wiederhergestellt ist. Last but not least, die taffe und dennoch liebenswerte Elli, der nun endlich auch einmal ein Privatleben zugestanden wird und, und, und …
Hier muss ein weiterer Band folgen, denn für mich sind noch einige Fragen offen und ich bin natürlich gerne beim nächsten Fall wieder dabei. „Keep up the good work, Nicole!“

Veröffentlicht am 25.11.2017

Die Geister, die ich rief ... Spannung pur!

Die Zeit läuft
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Ich freue mich immer, wenn ich ein Buch zuklappen kann, das mich wirklich von vorne bis hinten überzeugt hat. Bei diesem neunten Fall der Reihe um Detective Superintendent Roy Grace ging es mir genau so. ...

Ich freue mich immer, wenn ich ein Buch zuklappen kann, das mich wirklich von vorne bis hinten überzeugt hat. Bei diesem neunten Fall der Reihe um Detective Superintendent Roy Grace ging es mir genau so. Das Konzept war für den britischen Krimiautor Peter James eher ungewöhnlich indem er sich ein paar Zeitsprüngen zwischen den Jahren 1922 und 2012 bediente. Aber für mich hat es absolut funktioniert. Sehr spannend schildert er das unglaubliche Verlangen des inzwischen 95jährigen Gavin Daly und seiner drei Jahre älteren Schwester Aileen den Mord an ihren Eltern aufzuklären, wenn nicht gar zu rächen. Als Gavins Schwester schließlich brutal gefoltert und ermordet aufgefunden wird, gibt es für Gavin kein Halten mehr. Die wertvolle Uhr, die er vor 90 Jahren am Pier von New York erhielt, aber auch sein eigener Sohn Lucas, spielen dabei keine unerhebliche Rolle …
Während auch dieser Fall mit seinen Nebenschauplätzen mal weder in sich abgeschlossen ist, hilft es doch ungemein, die Vorgängerbände gelesen zu haben. Mich persönlich interessierte natürlich auch wieder ganz besonders die persönliche Entwicklung der einzelnen Protagonisten. Für Roy hat sich doch einiges geändert, seit er Vater geworden ist und sein Herz schlägt nicht mehr nur für die Polizei. Ein paar „ghosts from the past“ rundeten für mich das Gesamtbild der Story ab, und ich habe das Buch, das besonders am Ende nochmal richtig an Fahrt aufnimmt, mit dem befriedigten Gefühl geschlossen, dass die Geschichte weitergehen wird. Und … dass der nächste Teil schon auf meinem SUB schlummert ;)
Ein bisschen verwundert bin ich allerdings über die Lektüre Roys Frau ... Ganz ehrlich? „Shades of Grey“? … Man darf gespannt bleiben …