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Veröffentlicht am 10.12.2019

Wink des Schicksals oder hinterhältige Verschwörung? Wie geht es weiter für Morgan's Hall ...

Zeit der Sehnsucht auf Morgan's Hall
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Das Warten hat sich gelohnt, denn auch mit dem zweiten Teil der Trilogie um Morgan’s Hall hat uns die sympathische Autorin Emilia Flynn wieder eine spannende Story präsentiert. Nahtlos schließt sie an ...

Das Warten hat sich gelohnt, denn auch mit dem zweiten Teil der Trilogie um Morgan’s Hall hat uns die sympathische Autorin Emilia Flynn wieder eine spannende Story präsentiert. Nahtlos schließt sie an Teil eins an und dank einiger geschickt eingebauter Rückblicke ist man schnell wieder drin in der Geschichte um John und Isabelle Morgan, Tochter Elizabeth, Adoptivsohn James und anderen bekannten Charakteren. Gleich zu Anfang wird man hin und her gerissen zwischen Wut und Freude. Freude in Form einer neuen Chance, die John und Isabelle ihrer Ehe geben wollen. Ob sich auch ihre Kinder und Schwägerin Violett mit dem Gedanken anfreunden können? Doch auch Wut und Verzweiflung, denn Morgan’s Hall scheint vor dem Aus zu stehen. Warum hat das Schicksal ausgerechnet hier so gnadenlos zugeschlagen? Wer kann dahinterstecken?

Große Beachtung finden in diesem Teil die Kinder der Morgans. Die kleine Lizzy scheint erwachsen zu werden und reift zu einer wunderhübschen jungen Frau während ihr adoptierter Bruder James im fernen New York sein Glück sucht. Wie wird es für die Beiden weitergehen? Haben sie überhaupt eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft?

Diese kurze Zusammenfassung – ohne zu viel zu verraten – lässt auf eine interessante Lektüre schließen und als Leser wird man mit der Geschichte an sich auch nicht enttäuscht. Lediglich der Schreibstil schien mir an manchen Stellen diesmal fast ein wenig zu flapsig für die damalige Zeit. Damit habe ich mich ein wenig schwer getan. Dennoch hat auch dieser zweite Teil bei mir für vergnügliche Lesestunden gesorgt und an dieser Stelle möchte ich der Autorin dafür meinen Dank aussprechen. Liebhaber von fesselnden Familiensagas sind hier genau an der richtigen Stelle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2019

Schmetterlinge und Nuttenschuhe ... eine letale Kombination ...

Der Schmetterlingsjunge
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Mit „Der Schmetterlingsjunge“ begleitete ich den Berliner Kommissar Nils Trojan schon zum siebten Mal an grausame Tatorte und auch zum siebten Mal gelang es ihm wieder seinen Fall mit Bravour zu lösen. ...

Mit „Der Schmetterlingsjunge“ begleitete ich den Berliner Kommissar Nils Trojan schon zum siebten Mal an grausame Tatorte und auch zum siebten Mal gelang es ihm wieder seinen Fall mit Bravour zu lösen.

Was für perfide Fantasien treiben einen Menschen an, junge Frauen auf solch abstruse Weise zu töten? Kaum kommt Trojan dazu sich um den Jungen der ersten ermordeten Frau zu kümmern, wird er auch schon zu Tatort Nummer zwei zitiert. Nachdem er auch bei der nächsten Leiche eine Tätowierung auf dem Rücken entdeckt wird ihm bewusst, dass es sich wohl um einen Serientäter handeln muss. Die Zeit läuft ihm davon und Fehler passieren. Ein Fehler davon hätte ihn selbst beinahe das Leben gekostet! Doch der Kommissar lässt sich nicht beirren, krank werden andere. Mit der Verbissenheit, die man von ihm gewohnt ist, macht er sich an die Aufklärung des Falls. Schritt für Schritt kommt er dem Täter langsam auf die Spur. Was wird ihn am Ende erwarten?

Ich gebe zu, zu Anfang habe ich mich ein wenig schwergetan, der Story zu folgen. Was war Vergangenheit, was ist Gegenwart? Wer ist der kleine Junge, der seine Mutter vergöttert und was hat es mit den Schuhen auf sich. Doch meine Ausdauer hat sich gelohnt. Der vortragende und absolut geniale Axel Milberg hat mich abgeholt und unter seine Fittiche genommen mit seiner einzigartigen Erzählstimme. Ich begann mich abends schon zu freuen, dass ich morgens weiterhören konnte. Der Thriller ist diesmal nicht ganz so rasant dafür sehr persönlich. So nah hat Nils Trojan uns schon lange nicht mehr an sich rangelassen. Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Fall … die Spatzen pfeifen von den Dächern, dass er bald aus dem Urlaub zurück ist ;)

Veröffentlicht am 02.12.2019

Man bekommt Sehnsucht nach Triest ...

Die Tränen von Triest
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Für mich sind die Romane von Beate Maxian inzwischen ein Garant für gute Unterhaltung. Wenn ich eines ihrer Bücher in die Hand nehme, weiß ich, dass ich mir für die nächsten Stunden sonst nicht viel vornehmen ...

Für mich sind die Romane von Beate Maxian inzwischen ein Garant für gute Unterhaltung. Wenn ich eines ihrer Bücher in die Hand nehme, weiß ich, dass ich mir für die nächsten Stunden sonst nicht viel vornehmen brauche. Auch diesmal hatte das neueste Buch von Beate Maxian, „Die Tränen von Triest“, wieder genau diese Wirkung auf mich.

Gleich zu Anfang lernen wir die junge Innenarchitektin Johanna Silcredi kennen. Sie hat Geburtstag und freut sich auf ein schönes Essen mit Roman, ihrem Lebensgefährten seit sechs Jahren. Doch dann kommt alles ganz anders als gedacht und zwei einschneidende Ereignisse machen diesen Abend unvergesslich. Johanna macht sich auf Wunsch ihrer Familie auf nach Triest und stellt sich ihrer Vergangenheit …

Im zweiten Erzählstrang lernen wir Afra von Silcredi kennen, Johannas Urgroßmutter, die leider vor Johannas Geburt bereits verstarb. Eine Legende scheint sich um diese schöne Frau zu ranken, die ihre Urenkelin nun mit viel Elan aufzuklären versucht … wird es ihr gelingen, das Geheimnis um den vermeintlichen Vater ihres Großvaters aufzuklären?

Mehr kann ich eigentlich an dieser Stelle, ohne zu spoilern, zum Inhalt nicht verraten. Ich kann jedoch eine spannende Story versprechen, die mich an die Couch gefesselt hielt. Die wunderbaren Beschreibungen von Triest, die Kaffeehäuser, das Antiquitätengeschäft, die Restaurants und Hotels animierten mich zu so mancher Internetrecherche und haben mir richtig Lust auf Urlaub in Venetien gemacht. Der bildhafte Schreibstil machte das Buch zum Genuss. Warum ziehe ich diesmal dennoch ein Sternchen ab? Mir kamen einfach zu viele glückliche Zufälle vor, alles lief ein wenig zu glatt, alle Menschen waren mir fast ein wenig zu schön … dennoch wird Beate Maxian eine meiner Lieblingsautorinnen bleiben und ich freue mich auf weitere spannende Lektüre von ihr.

Veröffentlicht am 02.12.2019

Hilfst du mir, helf ich dir ...

Die schwarze Frau
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Mal was anderes, dachte ich mir, als ich den Klappentext las, und ich wurde eigentlich auch nicht enttäuscht. Ich finde, man kann diese Geschichte getrost als spannenden Kriminalfall bezeichnen, wenn man ...

Mal was anderes, dachte ich mir, als ich den Klappentext las, und ich wurde eigentlich auch nicht enttäuscht. Ich finde, man kann diese Geschichte getrost als spannenden Kriminalfall bezeichnen, wenn man sich zu Anfang auch erst einlesen muss, um die Charaktere nicht durcheinander zu bringen. Die Handlung pendelt zwischen 1950 und 2014 im schönen Staat Vermont, der auch heute noch besonders für seine dichten Waldlandschaften bekannt ist. Nun stelle man sich vor hier im Jahr 1950 ohne Fernsehen und Internet in einem abgeschiedenen Internat „gefangen“ zu sein. Über hundert junge Mädchen ereilt genau dieses Schicksal, mit besonderem Fokus auf Katie, Roberta, CeCe und Sonia, das schüchterne junge Mädchen, das aus Frankreich über den großen Teich nach Idlewild Hall gespült wurde. In den Rückblicken geben uns diese vier einen Einblick in das Leben im Internat, das einem allein beim Lesen Gänsehaut verursacht. Jedes der Mädchen ist auf ihre Art besonders und gemeinsam versuchen sie sich in ihrem leider nicht selbstbestimmten Leben durchzuschlagen bis eines Tages eine von ihnen verschwindet …
Über sechzig Jahre später, im Jahr 2014, haben Fiona Sheridan und ihr Vater Malcom immer noch nicht den grausamen Mord an Fionas älterer Schwester Deb verarbeitet, der sich vor zwanzig Jahren in der Nähe des inzwischen geschlossenen Internats ereignete. Während Malcom sich in ein inneres Schneckenhaus zurückgezogen hat, beginnt Fiona mit ihrer eigenen Recherche. Sie scheint gegen Windmühlen zu kämpfen aber vor allem auch gegen die Familie ihres Freundes Jamie, einem jungen Polizisten vor Ort. Alle scheinen Angst zu haben, sie könnte alte Wunden aufreißen, ja, alte Geheimnisse ans Licht zu bringen … was haben die Menschen in Barrons, Vermont zu verbergen?
Wie schon erwähnt, wurde das Buch wirklich mit jeder Seite spannender. Sehr anschaulich und flüssig geschrieben, ließ mich die Story nicht mehr los. Sie schließt mit einem überraschenden und äußerst gut durchdachten Finale. Eigentlich hätte sie fünf Sterne Potential, hätte die Autorin nicht die mysteriöse schwarze Frau mit ins Spiel gebracht hätte. Mary Hand mit schwarzem Kleid und schwarzem Schleier, die durch den Ort und Idlewild Hall zu geistern scheint. Ich fand sie unnötig und unglaubhaft … schade, dafür gibt es leider ein Sternchen Abzug. Ansonsten von mir eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Tell it like it is ...

Menschen neben dem Leben
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… selten kam mir ein Satz wahrer vor als nach Beendigung dieses erstaunlichen Romans, der wohl die Wiederentdeckung des Jahres schlechthin ist. Der auf tragische Weise bei einem Torpedoangriff verstorbene ...

… selten kam mir ein Satz wahrer vor als nach Beendigung dieses erstaunlichen Romans, der wohl die Wiederentdeckung des Jahres schlechthin ist. Der auf tragische Weise bei einem Torpedoangriff verstorbene Autor Ulrich Alexander Boschwitz muss bereits in sehr jungen Jahren eine ganz wunderbare Beobachtungsgabe gehabt haben und wird sich zudem einiges an Wissen angelesen haben. Man fühlt sich beim Lesen fast als säße man selbst mit auf der Parkbank mit dem zurückgebliebenen Tönnchen und dem Obdachlosen Fundholz, ja als flirte und tanzte man selbst mit dem Kleinkriminellen und Arbeitslosen Grissmann im „Fröhlichen Waidmann“, wo das Unheil schließlich seinen Lauf nimmt. Hier gibt es keine Augenwischerei. Boschwitz schildert das Leben der jungen Männer ohne Perspektiven, der versehrten Kriegsheimkehrer, der übrig gebliebenen Witwen und der schwer arbeitenden Prostituierten wie er es gesehen hatte, wie es war in den späten zwanziger Jahren in Berlin. Der Schreibstil beschreibt auf anschauliche Weise das Leben der „Menschen neben dem Leben“ … wie gut habe ich es doch dagegen im Heute mit vollem Kühlschrank und warmer Wohnung. Boschwitz öffnet einem beim Lesen die Augen und fordert schon fast dazu auf, mal wieder aufmerksamer durch die Straßen zu gehen. Nicht allen geht es wie mir. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten „geretteten“ Roman des Autors mit dem Titel „Der Reisende“. Ihr ahnt es, er liegt bereits auf meinem SUB ;)