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Veröffentlicht am 13.05.2021

Emotionale Familiengeschichte über Adoption

Eines Tages für immer
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1972
Als die 19-jährige Kunststudentin Alice den Sänger der Band Disciples zum ersten Mal singen hört, ist sie hin und weg vom talentierten, gut aussehenden Jakob. Auch Jakob ist sehr begeistert von Alices ...

1972
Als die 19-jährige Kunststudentin Alice den Sänger der Band Disciples zum ersten Mal singen hört, ist sie hin und weg vom talentierten, gut aussehenden Jakob. Auch Jakob ist sehr begeistert von Alices künstlerische Gabe und obwohl zwischen die beiden etwas Altersunterschied gibt, ist die Anziehungskraft stärker als alles. Nach einer stürmischen Affäre wurde in kurze Zeit ein gemeinsames Leben. Doch nicht alles so läuft, wie sie sich gewünscht hatten...
2000
Der 27-jähriger, frischgebackener Vater Luke ist glücklich mit seiner kleinen Familie und seitdem er seinem Sohn in den Armen hält, beschäftigt ihn eine Frage aus seiner Kindheit mehr denn je: Wer sind seine leiblichen Eltern? Doch als er seine leibliche Mutter Alice findet, ahnt er nicht, dass das Wiedersehen einige alte Wunden aufreißen wird...

Seitdem ich das Debütroman „Zweimal im Leben“ von Clare Empson gelesen hab, habe ich sehnsüchtig auf das neue Buch gewartet. Leider muss ich ehrlich zugeben, dieses Mal hat mich die Autorin nicht so mitgenommen wie in ihrem ersten Buch. Der Einstieg war schwierig für mich und bis ich mich in die Geschichte zurechtgefunden hab, habe ich fast 100 Seiten gelesen.

Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen und wo ich die Kapitel aus der Vergangenheit sehr gerne gelesen hab, haben die in der Gegenwart mich nicht begeistert. Was mich aber am meistens am Buch genervt hat, ist: in jeden Abschnitt in der Gegenwart gibt es Hinweise über die Vergangenheit, sodass die Autorin sich selbst spoilert.

Obwohl das Buch mich nicht hundertprozentig überzeugen konnte, war es trotzdem eine gefühlvolle Familiengeschichte, welche zwar düster aber gleichzeitig spannend ist.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Nett, mehr aber auch nicht

In einer Nacht ein ganzes Leben
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Um die vor dem spanischen Bürgerkrieg zu schützen, schicken Ritas Eltern sie mit ihren beiden Schwestern ins französische Exil. Die Schwestern wachsen elternlos, ohne die Sprache zu können und geprägt ...

Um die vor dem spanischen Bürgerkrieg zu schützen, schicken Ritas Eltern sie mit ihren beiden Schwestern ins französische Exil. Die Schwestern wachsen elternlos, ohne die Sprache zu können und geprägt von Heimweh in den Vierzigerjahren im Südfrankreich auf. Doch die drei Mädchen lassen sie sich nicht davon abschrecken und jeder geht seinen eigenen Weg. Erst nach Ritas Tod erfährt ihre Enkelin durch zehn Briefe von Schicksal ihrer Oma und stoßt dabei einige Familiengeheimnisse...

Inspiriert von eigener Familiengeschichte, erzählt die französische Sängerin und Schauspielerin Olivia Ruiz in ihrem Debütroman über das Schicksal von einem spanischen Flüchtlingsmädchen in Frankreich. Anhand der 10 Briefe, die in einer alten Kommode versteckt waren, habe ich gleichzeitig mit Ritas Enkelin aus ihrem Leben erfahren. Die Idee und der Aufbau des Buches fand ich toll doch die Briefe haben mich nicht so richtig erreicht, wie ich es mir erwünscht habe. Am Anfang war ich begeistert aber je weiter ich gelesen hab, desto mehr baute in mir die Enttäuschung. Denn ich bin mit Rita überhaupt nicht warm geworden. Sie war für mich eine selbstsüchtige junge Frau, welche ich von ferne beobachtet hab. Mit ihren Gedanken und Gefühlen konnte ich mich nicht Einfreunden.

Es ist ein kleines, dünnes Büchlein, die einfach zum Lesen ist. Leider konnte es mich nicht richtig überzeugen.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Feinfühlig, intensiv und authentisch

So wie du mich kennst
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Karla und Marie. Ein Leib und eine Seele. Schwestern die nicht unterschiedliche seien können. Wo die Lokaljournalistin Karla ihr beschauliches Leben in einer unterfränkischen Kleinstadt liebt, lebt die ...

Karla und Marie. Ein Leib und eine Seele. Schwestern die nicht unterschiedliche seien können. Wo die Lokaljournalistin Karla ihr beschauliches Leben in einer unterfränkischen Kleinstadt liebt, lebt die erfolgreiche Fotografin Marie in New York. Was heißt Entfernung, wenn man mit jemanden unzertrennlich ist? Die Schwestern sind Tagtäglich im Verbindung, tauschen sie sich über alles ohne Geheimnisse aus, dachte zumindest Karla, bis Marie bei einem tragischen Autounfall ums Leben kommt und Karla nach dem Tod ihre Schwester nach New York reist, um ihre Wohnung aufzuräumen. Was weiß Karla wirklich über ihre Schwester? Warum hat Marie einen Ordner voller schockierende Bilder von ihrer Nachbarin?

Mit ihrem feinfühligen und eindringlichen Schreibstil hat mich die Autorin nach New York geführt und mit ihrer bildhaften Schilderungen mich die pulsierende Weltstadt miterleben lassen. Ich war mit Marie joggen, auf dem Feuertreppe um eine zu rauchen, hab mit Karla getrauert, gezweifelt. Sehr realistische, vielschichtige Figuren haben mich mit ihrer eigenen Art und Weise total mitgenommen.

Anika Landsteiner erzählt abwechselnd, ergreifend und lebensnah aus der Sicht von Karla und Marie über Gewalt an Frauen, Trauerbewältigung, Schwesterliebe und über Scham und unterdrückte Gefühle. Sehr intensive Geschichte, welche die ich nur weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Es hat mich nicht berührt

Das Leben ist zu kurz für irgendwann
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Terry, zweifache Mutter von erwachsenen Töchtern, Ehefrau und mit Leib und Seele Hausfrau. Als sie erfährt, dass ihre beste und einzige Freundin Iris wegen ihre Multiple Sklerose Krankheit um ihr Leben ...

Terry, zweifache Mutter von erwachsenen Töchtern, Ehefrau und mit Leib und Seele Hausfrau. Als sie erfährt, dass ihre beste und einzige Freundin Iris wegen ihre Multiple Sklerose Krankheit um ihr Leben selbstbestimmt zu beenden können und auf dem Weg nach Schweiz ist, begleitet sie sie unerwünscht auf ihre Reise. Da sie wegen einen Ungezieferbefalls im Altessheim ihren dementen Vater für eine Woche pflegen muss, packt sie ihm auch ins Auto und fährt los, in der Hoffnung, dass sie ihre Freundin von ihrer Vorhaben abzuhalten, solange sie kann. Drei völlig verschiedene Menschen begeben sie sich auf eine Reise aus Irland durch England, Frankreich bis in die Schweiz...

Ich habe aufgrund des Klappentextes eine gefühlvolle Story erwartet und leider wurde ich enttäuscht. Die Autorin hat viele schwierige und wichtige Themen ausgesucht aber meine Meinung nach hat sie das Potenzial daraus nicht richtig ausgeschöpft. Denn es geht hier nicht wirklich um MS, Demenz oder Sterbehilfe, sondern um Selbstfindung von einer Frau, die um 50 ist. Der Schreibstil der Autorin ist leicht zum Lesen und wenn man über Demenzkranke oder über Hausfrauen lachen kann, würde ich auch sagen, total witzig. Leider ich kann über solche Stationen nicht lachen, daher war es für mich eher unangebracht als humorvoll. Egal wie viel mühe ich mir mit den Charakteren gegeben hab, weder Terry noch Iris hat mich berührt. Obwohl Terrys Vater Eugene wie einer Nebenfigur war, war er der einzige, der mich richtig mitgenommen hat.

Ich finde die Grundidee toll, nur für mich fehlen jede menge Tiefgang. Nichtsdestotrotz, nette Geschichte über schwierige Themen ohne sentimental zu werden.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Authentisch und gefühlvoll

Die Frauen von Kilcarrion
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Die Mitte 30-jährige Journalistin Kate hatte nie eine innige Beziehung mit ihrer Eltern. Schwanger mit 18 Jahren hatte sie damals ihre Heimat Irland verlassen und seitdem herrscht fast totenstille in der ...

Die Mitte 30-jährige Journalistin Kate hatte nie eine innige Beziehung mit ihrer Eltern. Schwanger mit 18 Jahren hatte sie damals ihre Heimat Irland verlassen und seitdem herrscht fast totenstille in der Familie. Sie versucht für ihre 16-jährige Tochter Sabine eine bessere Mutter zu sein als ihre eigene Mutter für sie, doch als Kate ihren langjährigen Freund für einen neuen verlässt, kriselt zwischen die Mutter-Tochter mehr den je. In der Hoffnung, dass sie die heikle Situation etwas mildern zu können, schickt sie Sabine nach Irland zu ihrer Großeltern, die sie in ihrem Leben nur zweimal getroffen hat. Kaum ist Sabine In Kilcarrion angekommen, fühlt sie sich wie in ein Gefängnis, wollte so schnell wie möglich wieder zurück nach England. Doch als sie eines Tages die alten Familienfotos findet, findet sie auch Zugang zu ihrer Großmutter Joy. Joy, die sich erstmals Ereignissen der Vergangenheit zu stellen muss, erzählt zu ihrem Enkelin Stück für Stück aus der britischen Kronkolonie Zeit in den 50/60er in Hongkong...

„Die Frauen von Kilcarrion“ ist eine Neuübersetzung von Jojo Moyes Debütroman und mittlerweile mein 12. Roman, welches ich von ihr gelesen habe. Obwohl ich ein Moyes Fan bin, brauche ich jedes Mal etwas Zeit und Geduld bei dem Einstieg und auch hier war es leider nicht anders. Doch wer am Ball bleibt, wird es mit einer gefühlvollen Familiengeschichte und mit exzellent bearbeiteten, authentischen Charakteren belohnt. Es geht hier über Generationen hinweg Mutter-Tochter-Konflikte, Kommunikationsschwierigkeiten und Missverständnisse zwischen Altersklassen.
Leise aber tiefgründig hat mich Moyes von Hongkong, mit einem Zwischenstopp in England, nach Irland mit genommenen und hat mir gezeigt, wie wichtig die ehrliche Bindung zwischen Müttern und Töchtern sind.

Sehr gefühlvoll geschriebene wichtige Thematik, tiefgründiger leichter Schreibstil, authentische Figuren und ein wunderschönes Setting mit viel Natur. Persönlich brauche ich nicht mehr und dieses Buch hat all meine Wünsche erfüllt. Ich kann es nur weiterempfehlen.

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