Profilbild von eulenmatz

eulenmatz

Lesejury Star
offline

eulenmatz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit eulenmatz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2024

Von Müttern und Töchtern

Wir sitzen im Dickicht und weinen
0

MEINUNG:
Mich hat bei diesem Buch ein bisschen das Zitat von Caroline Wahl angezogen. Generell mag ich Mutter-Tochter-Beziehungen, aber ich bin auch immer etwas angespannt, was es mir auslösen wird. Wir ...

MEINUNG:
Mich hat bei diesem Buch ein bisschen das Zitat von Caroline Wahl angezogen. Generell mag ich Mutter-Tochter-Beziehungen, aber ich bin auch immer etwas angespannt, was es mir auslösen wird. Wir sitzen im Dickicht und weinen hat viel bei mir ausgelöst.
Die Beziehung zwischen Valerie und ihrer Mutter Christina ist schwierig. Alles wird ein bisschen auf den Kopf gestellt als Christina eine Krebsdiagnose erhält. In Rückblicken erfahren wir auch die Geschichten von Valeries Großmüttern mütterlicherseits und väterlicherseits und damit auch die Geschichte von Christina, denn auch die hatte keine einfach Beziehung zu ihrer Mutter. Die Autorin springt zwischen den Zeiten kapitelweise ohne große Hinweise durch. Ich musst mich anfangs ein bisschen zurecht finden, aber dann ging. Hinzu kommt dann auch noch als ein Erzählstrang die Beziehung zwischen Valerie und ihrem Sohn Tobi, der ein Austauschjahr in England machen möchte, was Valerie schwierig findet.
Die Autorin gibt uns hier einen tiefen Einblick, in der ich zumindest verstehen konnte, warum Christina so ist wie sie ist. Ich fand es sehr faszinierend, dass alle Frauen auf jeden Fall nach Unabhängigkeit gestrebt haben und auch die meisten die Kinder allein groß gezogen haben. Christina erzieht Valerie in ihrer Ansicht ziemlich locker, ohne viel Regeln, obwohl vieles schon sehr nahe an der Vernachlässigung ist. Valerie dagegen wünschte sich viel mehr Fürsorge und Nähe. Bei ihrem Sohn Tobi macht sie es dann anders und ist immer zur Stelle, was ich meinen Augen dann schon fast das andere Extrem war. Valerie hat ihrer Mutter die Vernachlässigung nicht so richtig verziehen und tut sich schwer als diese krank ist. Man muss dazu sagen, dass Christina aber wirklich schnell unfair wird. Mich hat das beim Lesen auch aufgeregt. Am Ende muss man einfach sagen, dass alle Frauenfiguren ihr Bestes versucht haben ihren Kindern eine Mutter zu sein und zwar in ihrem Rahmen und ihren Möglichkeiten, auch Christina. Der Weg gewisse Fehler in der Kindheit durch die Eltern ist nicht immer ein leichter. Das Ende hat mich ziemlich mitgenommen.

FAZIT:
Wir sitzen im Dickicht und Weinen ist ein Roman über die Beziehung zwischen Müttern zu ihren Kindern bzw. Töchtern. Es hat beim Lesen auch bei mir viel ausgelöst und mich an meine eigenen Familienkonstellationen und die Emotionen, die ich dabei habe/ hatte, erinnert. Ein Roman, der nachklingt und nachdenklich macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2024

Liebe es

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
0

MEINUNG:
Ich bin diesen Monat im Ali Hazelwood Fieber. Ich habe vor einiger Zeit bereits ihr gehyptes Debüt - Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe - gelesen und gemocht. Dann habe ich nichts ...

MEINUNG:
Ich bin diesen Monat im Ali Hazelwood Fieber. Ich habe vor einiger Zeit bereits ihr gehyptes Debüt - Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe - gelesen und gemocht. Dann habe ich nichts mehr weiter gelesen bis ich Check Mate gelesen habe. Danach habe ich sofort zu Das irrationale Vorkommnis von Liebe, welches ich noch auf dem SuB liegen hatte.
Bei der Story von Bee Königswasser und Levi Ward musste ein bisschen an die Story von Olive und Adam aus Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe . Es ist das scheinbare Enemies-to-Lovers Konzept, zumindest geht Bee davon aus, dass Levi sie hasst. Umso schlimmer wird es, als beide zusammen bei der NASA ein Projekt leiten müssen. Bee ist Neurowissenschaftlerin und großes Fan von Marie Curie, die und deren Geschichte auch immer wieder Thema in dem Buch ist. Ich konnte ein bisschen was dazu lernen. Bee ist mir sofort ans Herz gewachsen, weil sie so brilliant in ihrem Fachgebiet ist, aber gleichzeitig so blind, was zwischenmenschliche Beziehungen angeht. Ehrlich gesagt war mir schnell klar, dass Levi sie ziemlich gut findet, nur Bee checkt gar nichts. Die Liebesgeschichte der beiden entwickelt sich in angemessenen Tempo. An einigen Stelle habe ich gefragt, wie die Autorin da jetzt den Bogen zu schlagen möchte. Als es dann aber los geht, ist es zum Dahinschmelzen, denn beide habe soviel Gemeinsamkeiten miteinander und Levi trägt Bee förmlich auf Händen. Das hat so viel Spaß gemacht zu lesen, besonders in der zweiten Hälfte. Ich mag es, dass Ali Hazelwood ihren Charaktere so viel unkonventionelle Eigenschaften und Meinungen zuschreibt.
Levi kann man auch einfach nur lieben. Ich mag es das Ali Hazelwood einfach auch andere Männercharaktere schafft. Es bräuchte so viel mehr Levis auf dieser Welt. Natürlich es nicht nur ein Liebesroman, sondern auch so viel mehr. Es geht um Frauen in der Wissenschaft und natürlich auch die ganzen Ungleichbehandlungen gegenüber Männern. Sie übt auch Kritik an die Tests in den USA, die notwendig sind, um promovieren zu dürfen. Es gibt zu dem großartige nerdige (weibliche) Nebencharaktere. 

FAZIT:
Das irrationale Vorkommnis der Liebe braucht ein bisschen am Anfang, um Fahrt aufzunehmen, aber es hat wieder so viel Spaß gemacht es zu lesen. Ich mag die Themen, den Humor und die Unkonventionalität der Charaktere so sehr in ihren Büchern. Ich freue mich, dass ich noch ein paar Bücher von ihr auf dem SuB habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2024

Liebe mit Hindernissen

GUY'S GIRL
0

MEINUNG:
Bei diesem Buch hat mich ganz ehrlich zuerst das wunderschöne Cove angezogen. Ich habe zunächst einen historischen Roman vermutet, auf Grund der Kleidung der Frau auf dem Cover, aber wir befinden ...

MEINUNG:
Bei diesem Buch hat mich ganz ehrlich zuerst das wunderschöne Cove angezogen. Ich habe zunächst einen historischen Roman vermutet, auf Grund der Kleidung der Frau auf dem Cover, aber wir befinden uns in der Gegenwart. :)

Es ist eine Liebesgeschichte, nicht zu zwischen zwei Menschen, sondern auch ein bisschen zu sich selbst. Zurecht gibt es in diesem Buch gleich am Anfang eine Triggerwarnung und der Klappentext verrät es auch schon, denn Protagonistin Ginny leidet unter einer Essstörung. Ginny zieht zu ihren Studienkumpels nach New York, wo sie Adrian kennenlernt. Was alles so einfach aussehen könnte, entpuppt sich als wirklich schwierig.
Interessant war, wie die Autorin die Länge der Kapitel gewählt hat. Anfangs habe ich mir dabei noch nichts gedacht, aber irgendwann kam mir die Idee, dass die Länge der Kapitel auch ein bisschen die Gefühlszustände der beiden widerspiegelt. Bei langen Kapitel haben sie beide eine gute Zeit und die mehrfachen Brüche waren eher kurz Kapitel. Stellenweise wirkte es dadurch ein bisschen nüchtern, aber später dachte ich mir, dass das genau richtig ist. Ich hatte auch anfangs so ein paar Probleme, wie sich die Liebesgeschichte der beiden begann und zwar ziemlich unspektakulär, wie vermutlich auch so häufig in der Realität. Man geht zusammen feiern, dann schläft im gleichen Bett und küsst sich. Die Beziehung der beiden verläuft allerdings in Schleifen und ich ein ständiges Annähern und von sich wegschieben, aber auch das nicht auf eine, wie ich finde oft nervige Art und Weise, sondern durchaus begründet. Beide haben kein typisches toxisches Verhältnis, sondern ihrer beider Probleme/ Krankheit stehen der Liebe einfach im Weg.

Die Autorin schildert wirklich stellenweise sehr detailliert, wie Ginny sich fühlt mit der Essstörung und auch wie sie stolz darauf ist, es so gut zu verheimlich. Man schaut beim Lesen sprichwörtlich in ihren Kopf rein. Ich habe mich oft gefragt, ob man wirklich so denkt, aber die Autorin schreibt aus eigener Erfahrung. Die Triggerwarnung verdient dieses Buch absolut zurecht. Fassungslos beobachtet man Ginny von außen und immer wieder fragte ich mich, warum dem Umfeld nichts auffällt. Sie eine Meisterin der Täuschung, vor allem sich selbst gegenüber. Adrian denkt, er könnte nicht lieben. Auch dafür gibt es eine Erklärung, die mit seinen Familienverhältnissen zu tun hat. Allerdings fand ich das irgendwie schwer nachvollziehbar, jedenfalls weniger gut als bei Ginny. Allerdings ist Adrian auf jeden Fall ein Good Guy, den man nur mögen kann, weil er ein liebenswerter Charakter ist. Guy's Girl ist übrigens eine Frau/ Mädchen, die vor allem mit Jungs befreundet ist sowie Ginny es ist. Allerdings zeigt der Roman auch, dass dies auch zu Problemen führt, da es eben häufig doch nicht bei Freundschaft bleibt.

FAZIT:
An Guy's Girl gefiel mir ingesamt, dass es der Autorin hier gelungen ist eine authentische Liebesgeschichte zu schreiben, die nicht so sehr auf die Dramatube drückt wie Colleen Hoover oder anderen vergleichbaren New Adult Romanen, bei denen mir die Liebesbeziehungen oft zu toxisch sind. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2024

Von Turnen und Träumen

Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah
0

MEINUNG:
Ich bin großer Fan von der Bücher von Cho Nam Joo seit Kim Jiyoung, geboren 1982 . Außerdem hat mich auch Miss Kim weiß Bescheid gut gefallen. Ich habe mich riesig gefreut, als ich gehört habe, ...

MEINUNG:
Ich bin großer Fan von der Bücher von Cho Nam Joo seit Kim Jiyoung, geboren 1982 . Außerdem hat mich auch Miss Kim weiß Bescheid gut gefallen. Ich habe mich riesig gefreut, als ich gehört habe, dass es ein neues Buch von der Autorin gibt.
Mani ist Mitte 30 und unverheiratet und sieht sich eines Tages mit der Kündigung konfrontiert, was bedeutet sie wohnt weiter bei den Eltern. Die Mutter, die aus reichem Hause stammt, verliebt sich in Manis Vater und zusammen wohnen sie in einem der ärmsten Stadtteile von Seoul. Mani träumte davon Turnerin zu werden, woraus leider nichts geworden ist.
Es gibt relativ lange Kapitel. Immer wieder gibt es auch mal einen Schwenk in Manis Kindheit, wo auf ihren Turntraum eingegangen wird. Ich habe mit Mani gefühlt, wie sie sich versuch dadurch zu kämpfen und dann doch scheitert. Mir tat sich auch auf Grund der erlittenen Demütigungen, auch durch Mobbing leid. Nach meinem Gefühl gab es keinen so richtigen roten Faden, was es mir leider schwer macht dem Buch zu folgen. Zudem fehlte mir die Entwicklung von Mani. Natürlich kann nicht jeder eine großartige Karriere machen und auch ein einfaches Leben, kann ein erfülltes Leben sein, aber mir erschien Mani nicht unbedingt als wirklich glücklich. Es fehlt an Reflexion von ihrer Seite, auch was der Verhalten ihrer Mutter anging, die ich stellenweise schon ziemlich übergriffig fand. Ein Vermutstropfen sind die relativ unfreiwillig oder vielleicht gewollten humorvollen Szenen, wie als sie ein eigene Toiletten bekommen haben. Bei solchen Szenen musste ich schon des öfteren Mal schmunzeln. Alles in allem fehlte es mir hier aber an der Gesellschaftskritik, wie man sie von Kim Jiyoung gewohnt war. In dem Fall bekommt man nur einen kleinen Einblick, wie das Leben in einem sozialschwachen südkoreanischen Viertel ist. 

FAZIT:
Ich muss leider sagen, dass sich Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah mir leider nicht so wirklich geöffnet hat. Leider musste ich mich stellenweise wirklich durchkämpfen und habe gemerkt, dass meine Gedanken abschweifen. Es fehlt einfach ein roter Faden oder etwas, was mich beim Lesen bei der Stange hielt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2024

Gute Fortsetzung

Verlogen
0

MEINUNG:
Verlogen ist der erste Teil der Krimi-Reihe von Eva Björg Aegisdottir um die Ermittlerin Elma in der isländischen Kleinstadt, die auch die Heimatstadt der Autorin ist. Verschwiegen, der erste ...

MEINUNG:
Verlogen ist der erste Teil der Krimi-Reihe von Eva Björg Aegisdottir um die Ermittlerin Elma in der isländischen Kleinstadt, die auch die Heimatstadt der Autorin ist. Verschwiegen, der erste Band, hatte mir auch schon sehr gut gefallen.

Elma und ihr Kollege Sævar haben einen neuen Fall. Maríanna, eine alleinerziehende Mutter, die vor sieben Monaten spurlos verschwunden ist, wird tot aufgefunden. Was man zunächst als Selbstmord annahm, entpuppt sich als eindeutiger Mord. Für das Ermittlerteam beginnt eine Ermittlung, die immer komplexer wird. Besonders die Beziehung zu Maríannas fünfzehnjährige Tochter Hekla ist schwierig, da sie jung Mutter wurde und Hekla inzwischenzeit auch bei Pflegeeltern lebt. 

In diesem Buch gibt es auch wieder eine Ich-Erzählerin, deren Kapitel sich mit den in der Gegenwart abwechseln. Von der jungen Mutter erfährt man ebenfalls, dass sie sehr jung eine Tochter bekommen hat und dass es ihr schwer fällt zu ihr eine Beziehung aufzubauen. Diese Kapitel sind teilweise wirklich schmerzhaft zu lesen, weil die Verzweiflung zwischen Mutter und Tochter sich ins unermessliche steigert und auch mal zu Fehlentscheidungen führt.

Es ist ganz eindeutig spürbar, dass die Autorin wieder großen Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen legt, besonders die Beziehung zwischen Maríanna und ihrer Tochter Hekla, aber auch Heklas Beziehungen. Die Autorin hat dafür auch ein gutes Gespür, vor allem für die leisen, feinen Untertöne. Das Ermittlungsteam sucht fieberhaft nach einem Motiv. Der Weg dorthin ist dieses Mal etwas länger. Ich habe mich nicht gelangweilt, aber das Tempo ist deutlich ruhiger als man es vielleicht von anderen skandinavischen Thrillern gewöhnt ist. Die Einordnung als Krimi ist hier definitiv richtig. Ich würde sagen, es gibt vielleicht nicht sie klassischen falschen Fährten, sondern eher die Verleitung zu ein paar falsche Annahmen. Wenn allerdings genau liest, dann fallen sofort einige Widersprüche auf. 

FAZIT:
Verlogen hat mir gut gefallen. Die Handlung braucht ein bisschen, um in Gang zu kommen, aber meiner Meinung nach legt die Autorin viel Wert und Fokus, dass man Opfer und Täter gut kennenlernt und auch deren Beziehungen. Der Plottwist kommt spät, aber war wirklich sehr gut gemacht, obwohl ich mir schon gedacht hatte, dass irgendwas nicht zusammenpasst. Ich werde Band 3 - Verborgen - sicher auch lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere