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Veröffentlicht am 30.01.2023

Nacht der Angst

NIGHT – Nacht der Angst
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MEINUNG:

Ich habe von Riley Sager schon fast alles gelesen, was auf Deutsch erschienen ist. Ich schätze an dem Autor, dass seine Thriller nie alle gleich sein bzw. ein Schema F haben. So ist Schwarze ...

MEINUNG:

Ich habe von Riley Sager schon fast alles gelesen, was auf Deutsch erschienen ist. Ich schätze an dem Autor, dass seine Thriller nie alle gleich sein bzw. ein Schema F haben. So ist Schwarze See, mein bisheriger Favorit, ganz anders wie Final Girls und Verschliess jede Tür.

Wir befinden uns 1991 und die Filmstudenten Charlie will unbedingt nach Hause in Ohio, nachdem sie auf grausame Art und Weise ihre Freundin Maddie an den sogenannten Campus-Killer verloren hat. Sie plagen große Schuldgefühle, weil sie Maddie am besagten Abend allein gelassen hat. Auf der Suche nach einer schnellen Mitfahrgelegenheit trifft sie auf Josh. Der Trip wird ganz schnell zum Alptraum, da Charlie irgendwann der Verdacht kommt, dass Josh der Campus-Killer sein könnte.

Der gesamte Thriller findet praktisch auf dem Highway/ auf der Fahrt statt. Charlie und Josh versuchen irgendwie miteinander ins Gespräch zu kommen. Dabei wird klar, dass Charlie immer wieder in Filmfantasien abdriftet und als Leser wird man immer wieder in die Irre geführt, ob Dinge wirklich so passiert sind oder ob sie nur Charlies Fantasie entsprungen sind. Josh' macht sich genau diesen Umstand zu Nutze. Relativ geschickt gelingt es dem Autor mit den Realitäten und Wahrheiten zu spielen. Das hat mir ziemlich gut gefallen. Weniger mochte ich, dass der Thriller inhaltlich eigentlich nicht viel Substanz hatte. Die Dialoge sind begrenzt. Die Informationen zu den Charakteren bleiben begrenzt. Ich konnte hier lediglich zu Charlie ein bisschen eine Beziehung aufbauen. Es ist schnell klar, dass Charlie große Schuldgefühle hat, vor allem als klar wird, dass sie Täter noch gesehen habe könnte. Das Spannungslevel ist sehr hoch, aber einige Wendungen erschienen mir wirklich ziemlich abstrus. Der Autor streut natürlich immer wieder falsche Fährten und man sollte definitiv nicht alles glauben.  Der Autor beschreibt allerdings alle Szenen sehr bildlich, so dass ich mir vorstellen könnte, dass es als Action Film sehr gut funktionieren könnte.

FAZIT:

Night - Nacht der Angst hat es mir wirklich schwer gemacht es zu mögen. Im Gegensatz zu den anderen Thriller von Riley Sager fehlte es mir hier einfach inhaltlicher Substanz. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass diese Art von Verfolgungs-Thriller nicht so sehr mag. Für mich einer der schwächsten Thriller von Rileys Sager bisher.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

Happy New Year

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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MEINUNG:

Um Happy New Year kam ich schwer drum herum, denn es wurde einerseits schon groß gehypt und andererseits ist einfach genau mein Genre. Es ist von einer Schwedin geschrieben und es ist ein (Spannungs-)roman. ...

MEINUNG:

Um Happy New Year kam ich schwer drum herum, denn es wurde einerseits schon groß gehypt und andererseits ist einfach genau mein Genre. Es ist von einer Schwedin geschrieben und es ist ein (Spannungs-)roman. Das Cover ist wirklich toll gelungen.

Es ist Silvester und Lollo, Nina und Malena, die schon seit der Schulzeit befreundet sind, feiern zusammen mit ihren Familien Silvester. Das ist Tradition, auch wenn sich die Freundinnen schon etwas auseinander gelebt haben. Die Teenager-Töchter von Lollo und Nina dürfen bei Nina allein mit Freunden feiern. Die pure Panik bricht am nächsten Tag aus als alle feststellen, dass Jennifer, die Tochter von Lollo spurlos verschwunden ist. Es stellt sich die Frage, wie gut alle sich wirklich kannten und was mit Jennifer passiert ist.

Es wird abwechselnd aus der Sicht von Nina, Lollo und Ninas Mann, Frederic, erzählt. Die Autorin gibt gleich zu Anfang schon ein großer Geheimnis preis, welches mich sofort auf eine gewisse Fährt gelockt hat. Sie schafft es meisterhaft durch weitere Enthüllungen und Wendungen der Geschichte immer wieder eine neue Wendung zu geben. Die Spannung war gut, aber auch nicht so, dass ich von einem Pageturner sprechen würde. Es ist allerdings ganz klar auch ein Roman. Es gibt keinen typischen Ermittler, die zu Wort kommen. Ich habe das tatsächlich manchmal vermisst, weil ich immer ganz genau wissen möchte, wie sie auf gewisse "Verdächtige" gekommen sind, aber so ist der Roman angelegt - eben nicht als klassischer Thriller bzw. Krimi. 

FAZIT:

 Happy New Year fängt richtig stark an, ließ mich im Mittelteil ein bisschen durchatmen und geht stark zu Ende. Es ist kein klassischer Ermittlungsroman, sondern tragischer Beziehungsroman, der aufzeigt, dass man niemanden wirklich zu 100% kennt.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Herzensbuch

Alle Farben meines Lebens
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MEINUNG:

Cecelia Ahern hat vor 20 Jahren P.S. Ich liebe dich veröffentlich und wurde kurzerhand zum Star. Daraufhin sind viele weitere Bücher gefolgt. Ich finde, dass sie sich enorm weiter entwickelt ...

MEINUNG:

Cecelia Ahern hat vor 20 Jahren P.S. Ich liebe dich veröffentlich und wurde kurzerhand zum Star. Daraufhin sind viele weitere Bücher gefolgt. Ich finde, dass sie sich enorm weiter entwickelt hat und nicht nur klassische Familienromane schreibt. Jedes Buch hat eine neue Geschichte, so auch Alle Farben meines Lebens.

Alice ist besonders. Sie stellt in ihrer Kindheit fest, dass sie anders ist als die anderen. Sie kann den Gemütszustand von anderen Menschen anhand von Farben erkennen. Diese Farben umgeben die Menschen, wie Auren. Diese "Gabe" wird für Alice schnell zu Last. Hinzu kommen recht schwierige Familienverhältnisse. Der Vater hat die Familie verlassen. Alice kümmert sich um ihren jüngeren Bruder Ollie, der immer weiter auf die schiefe Bahn gerät. Halt gibt ihr großer Bruder Hugh, aber der verlässt bald das Zuhause. Der Roman schildert Alice' komplettes Leben und wie sie versucht ihren Platz im Leben zu finden.

Mich hat das Buch sofort in seinen Bann gezogen. Alice habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Die Geschichte beginnt als sie 8 Jahre alt ist. Sie muss sehr schnell Verantwortung übernehmen für ihren kleineren Bruder und in meinen Augen bleibt ihr eine Kindheit verwehrt. Später kümmert sie sich um die Mutter, pflegt diese, weil diese an Krebs erkrankt war und so hat Alice kaum Möglichkeiten ihren eigenen Weg zu gehen. Mich hat es wirklich wütend gemacht, wie ihre Mutter teilweise mit ihr umgeht. Auf der anderen Seite habe ich Alice über das ganze Buch dafür bewundert, dass sie trotz des Verhaltens der Mutter immer zu ihr hält, sich kümmert und später Kontakt hält. Cecelia Ahern schildert diese dysfunktionale sehr drastisch und ungeschönt. Alice' Gabe macht sie hochsensibel und gibt Einblick, wie unwägbar das eigene Leben wird, wenn man deutlich sensibler ist und auf vieles reagiert. Einige Situationen sind skurril, gefährlich oder einfach nur lustig. Die Autorin hat das wirklich fantastisch umgesetzt. Mich hat hier sie hier in jeglicher Hinsicht emotional mitgenommen - von Anfang bis zum Ende, wo ich wirklich fast geweint habe.

FAZIT:

Alle Farben meines Lebens ist ein absolutes Highlight und gleichzeitig Herzensbuch in 2023. Ich lese schon seit einigen Jahren die Bücher von Cecelia Ahern und sie schreibt immer wieder neue Geschichten, aber mit dieser hat sie sich selbst übertroffen. Ich hoffe, das Buch findet noch viele LeseInnen!

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Was wäre wenn?

Umwege des Lebens
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MEINUNG:

Jodi Picoult gehört seit vielen Jahren zu einer meiner absoluten liebsten Autorinnen und ich habe fast alles von ihr gelesen. Sie ist auch ein der Gründe, warum ich Bücher so liebe. Sie erfindet ...

MEINUNG:

Jodi Picoult gehört seit vielen Jahren zu einer meiner absoluten liebsten Autorinnen und ich habe fast alles von ihr gelesen. Sie ist auch ein der Gründe, warum ich Bücher so liebe. Sie erfindet sich auch immer wieder neu in ihren Büchern. Keine Geschichte gleicht der anderen. Die Themen sind häufig hoch kontrovers oder man kann sehr viel mitnehmen und lernen.

Dawn Edelstein ist Sterbebegleiterin, eine Sterbe-Doula, wie sie sich selbst nennt. Sie ist 15 Jahre lange verheiratet und hat eine Tochter im Teenager-Alter. In ihrem vorherigen Leben wollte sie eigentlich promovierte Ägyptologin werden, doch es kam etwas dazwischen. Zurück gelassen hat sie noch die Ägyptologie, sonder auch einen einen Kollege, ihre erste große Liebe. Das Überleben eines Flugzeugabsturz sorgt u.a. dafür, dass Dawn ihr ganz Leben und die verpassten Chancen nochmal überprüfen will. Sie kehrt nach Ägypten zurück.

Der Kapitel wechseln immer zwischen Land - Ägypten und Wasser  - Boston. Damit läuft Dawns Leben ein wenig parallel, ohne das man Anfang ahnt auf welcher Zeitschiene man liest. Der Flugzeugabsturz ist am Anfang, aber was danach passiert zeigt durch eine Wendung erst am Schluss. Es ist klar, dass Dawn Hals über Kopf nach Ägypten aufgebrochen ist. Dafür gab es viele Auslöser, auch in ihrer Ehe mit Brian, mit dem sie 15 Jahre verheiratet ist und mit ihm zusammen eine Tochter, Meret, hat. In den Teilen in Boston erfährt man viel über ihre Arbeit als Sterbebegleiterin. Ich fand das sehr spannend zu erfahren, wie man damit umgehen kann. Wie immer hat Jodi Picoult hier erstklassig recherchiert und das Thema würdevoll und wertbreit eingebettet. In diesen Teilen liegt der Fokus auch auf dem Familienleben. Es gab einen Vorfall in der Ehe, der zu einem Vertrauensverlust führt. Die Ehe steht auf der Kippe, auch wenn es anfangs nicht danach aussah. Außerdem plagt sich ihre Tochter mit ihrem vermeintlichen Übergewicht rum und es kommt hier immer wieder zu Schwierigkeiten. Ich konnte die Verzweiflung von Dawn und Brian häufig spüren. Es gibt einen Auslöser, der dazu führt, dass Dawn nach Ägypten aufbricht.

Die Kapitel, die in Ägypten spielen fand ich manchmal ein bisschen überfrachtet an Informationen zu am alten Mittel-Ägypten, aber auch mal wieder Hut ab für diese Recherche-Arbeit. Es wird hier sehr viel Wissen vermittelt. Es werden sogar Bilder von Hieroglyphen und Malereien abgebildet. Das ist natürlich sehr hilfreich, zu den sehr detaillierten Beschreibungen. Für mich was das in Ordnung, aber ich kann mir gut vorstellen, dass für den ein oder anderen hier Langeweile bis hinzu Lesekampf aufkommt, aber Durchhalten lohnt sich. Wyatt ist natürlich sehr überrascht, dass Dawn nach 15 Jahren wieder auf der Matte steht. Er akzeptiert dies erstmal ohne Dawns Erklärungen. Langsam kommen dann die alten Gefühle wieder hoch und natürlich verlangt er irgendwann Erklärungen. In meinen Augen war Dawns Entscheidung aber absolut nachvollziehbar und dann kam das Leben dazwischen.

Letztendlich ist eine Dreiecksliebesgeschichte. Zu dieser wird der Roman am Ende immer mehr. Es kommen ein paar unerwartete Wendungen hinzu, aber dennoch steht Dawn zwischen zwei Männern und muss sich entscheiden wer ihre Zukunft sein soll. Meiner Meinung nach fehlt es Dawn hier an Entscheidungskraft. Die Konstellation, die sich dann ergibt als die Karten auf dem Tisch liegen, finde ich höchst seltsam. Über allem steht für sie allerdings das Wohl ihrer Tochter. Das Ende ist relativ offen bzw. interpretierbar. 

FAZIT:

Umwege des Lebens ist für mich wieder einmal ein schriftstellerisches Meisterwerk von Jodi Picoult, was die Recherche angeht. Ich habe wieder einmal etwas dazu gelernt über das historische Mittel-Ägypten und die Arbeit als Sterbebegleiterin. Ansonsten ist eine Liebesgeschichte - die Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter und die Lieber einer Frau zu zwei Männern und die Entscheidung, welches Leben man leben möchte bis das Ende kommt.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Vielversprechender Auftakt

Der Strand: Vermisst
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MEINUNG:

Ich habe von Karen Sander bereits Wenn ich tot bin gelesen und sehr gemocht, weil ich finde, dass sie sehr nah an die amerikanischen Autorinnen ran kommt von ihrem Schreib- und Erzählstil her. ...

MEINUNG:

Ich habe von Karen Sander bereits Wenn ich tot bin gelesen und sehr gemocht, weil ich finde, dass sie sehr nah an die amerikanischen Autorinnen ran kommt von ihrem Schreib- und Erzählstil her. Der Strand ist eine Trilogie und Vermisst ist der erste Teil. 

Lilli Sternberg verschwindet spurlos am Strand von Sellnitz. Sie taucht bei einer Verabredung mit ihrer Freundin nicht auf. Lilli ist gehörlos und umso mehr Sorgen machen sich Freunde und Familie. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt hat die Leitung für diesen Fall. Als eine kryptische Nachricht von Lilli auf dem Handy ihrer Freundin eingeht, wird Mascha Krieger vom LKA hinzugezogen. Es beginnt das große Rätsel raten, wo Lilli ist und wie es mit den Nachrichten zusammen hängt. 

Der Schreibstil ist flüssig. Die Kapitel sind sehr kurz. ich bin quasi durch die Seiten geflogen. Das Tempo ist auch relativ hoch, denn es kommen immer wieder Wendungen und neue verdächtige Personen dazu. Man merkt dem Buch an, dass es ein erster Teil ist, denn wirklich schlauer wurde ich zwischendurch nicht. Ich hatte nicht das Gefühl der Lösung näher zu kommen, aber ich habe gespürt, dass es ein komplexeres Thema sein wird, wo es viele Beteiligten gibt und vermutlich ein großes Geheimnis in der Vergangenheit. Mich interessiert vor allem die Vergangenheit von Mascha. Sie war mir sehr sympathisch, aber sie scheint auch so ihre eigenen "Ermittlungen" zu haben, die eventuell etwas mit ihrer Familie zu tun haben.  Tom ist ein sehr geradliniger Mensch, der als allein erziehender Vater versucht seine Tochter und die Ermittlungen unter einen Hut zu bekommen, was ihm nicht immer gut gelingt. Für mich war es das richtige Maß zwischen Ermittlung und Privatleben der ermittelnden Personen.

FAZIT:

Der Strand - Vermisst ist der Auftakt zu einer Trilogie. Hier gibt es keine Auflösung, sondern der Fall wird erstmal aufgebaut und macht dabei definitiv Lust die nächsten Bänden zu lesen, um zu erfahren, was hinter allem steckt.

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