Profilbild von eulenmatz

eulenmatz

Lesejury Star
offline

eulenmatz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit eulenmatz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2024

6 Freunde auf Inishmore

Schneesturm
0

MEINUNG:
Bei Schneesturm hat mich das Setting auf den irischen Aran Islands sehr angesprochen. Außerdem mag ich Settings, die begrenzt sind und bei denen klar ist, einer von den vorhandenen Personen muss ...

MEINUNG:
Bei Schneesturm hat mich das Setting auf den irischen Aran Islands sehr angesprochen. Außerdem mag ich Settings, die begrenzt sind und bei denen klar ist, einer von den vorhandenen Personen muss der Mörder sein.
Wir befinden in dem Thriller (ich würde es vermutlich eher als Krimi sehen) auf den irischen Aran Islands an der irischen Westküste. Inishmore ist größte Insel. Ich musste dabei u.a. an meinen Ausflug zu den Cliffs of Moher denken und an den Film The Banshees of Inisherin. Genau dieses Flair hat die Autorin definitiv erzeugt und hält es auch konstant aufrecht während des Verlaufs. Sie erzählt auch, wie es ist auf der Insel zu wohnen und wie schwer es ist sich dort zu integrieren. Cara ist auf der Insel die Einzige Polizistin. Eigentlich möchte sie sich mit ihren langjährigen Freunden, von denen die Hälfte nicht mehr auf der Insel lebt Silvester feiern und einem verstorbenen Freund gedenken. Es kommt alles anders als eine Leiche gefunden wird. Cara ist dem eigentlich nicht gewachsen, denn sie ist keine Ermittlerin, dennoch fängt sie an zu ermitteln und Fragen zu stellen.
Ich mochte Cara, aber ich fand sie auch manchmal sehr naiv. Irgendwann stellt sich heraus, dass ihre Freunde nicht (mehr) die , die sie kannte und meiner Meinung nach ist sie da ziemlich unvorsichtig. Ich hätte in ihrer Rolle als Polizistin da mehr Vor- und Weitsicht erwartet. Es gibt ein paar weitere Fragwürdigkeiten, aber die Autorin hat es geschafft mich sehr schnell in ihren Bann zu ziehen. Ich mag es immer, wenn man ein bisschen mit rätseln kann und hier bin ich schnell darauf gekommen, wie es sein könnte. Das liegt vermutlich daran, dass ich eine relativ geübte Thriller- und Krimi-Leserin bin. Die Nebencharaktere lernt man so semi-gut kennen, dafür sind es einfach zu viele. Ich denke, es ist gewollte, dass man einige von Anfang an nicht leiden kann. 

FAZIT:
Schneesturm hat mich gut unterhalten. Der Schreibstil war flüssig und der Spannungsbogen konstant. Ich habe mich sofort auf dieser irischen Insel gesehen. Ich sehe allerdings bei der Autorin noch ein bisschen Entwicklungspotential für das nächste Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2024

Wunderbar skurril und doch ernst

Der Kaninchenstall
0

MEINUNG:
Kaninchenstall hat irgendwie sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ich denke, es war der Titel und das Cover auf den ersten Blick und auf den zweiten war es dann auch der Inhalt.
Der Roman ...

MEINUNG:
Kaninchenstall hat irgendwie sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ich denke, es war der Titel und das Cover auf den ersten Blick und auf den zweiten war es dann auch der Inhalt.
Der Roman lässt sich wirklich schwer in drei Sätze fassen. Es geht u.a. um einige der Bewohner und Bewohnerinnen des sogenannten "Kaninchenstalls". So wird ein Appartmentkomplex in Vacca Valley im US-Bundestaat Indiana genannt. Nachdem sich ein großer Autokonzern zurückziehen musst, ist der Ort eigentlich tot. Eine Person, um die es geht, ist Blandine. Normalerweise kann weder Filme noch Bücher gut leider, die so episodenhaft erzählt werden, aber die Autorin macht unglaublich geschickt alle Fäden zueinander zu führen und trotzdem über einige Charaktere, wie z.B. Blandine eine runde Geschichte zur erzählen, obwohl sie nicht stringent erzählt, was mir ansonsten sehr wichtig ist. Sie schafft es aber mich mit den ganzen Abschweifungen zwischendurch meine Faszination bei der Stange zu halten. Meine Befürchtung war auch, dass das Buch relativ schwer zu lesen sein wird, aber das war überhaupt nicht der Fall. Es war für mich leicht zugängig und trotzdem literarisch von einem speziellen Stil (Lob auch an die Übersetzerin!), den ich so noch nicht gelesen habe.

Einen gewissen Spannungsbogen gibt es auch, denn es gleich zu Anfang klar, dass etwas mit Blandine passieren wird. Neben Blandines Geschichte empfand ich noch die Geschichte um den Tod einer bekannten fiktiven Schauspielerin als sehr skurril, besonders deren Sohn Moses Robert. Beide hatten keine besonders gute Beziehung, was auch nach und nach ein bisschen aufgedröselt wird. Man muss hier ein bisschen Skurrilität mögen und sich darauf einlassen. Moses Robert hat einen Blog, in dem er über seinen seelischen Zustande berichtet. Mir wird für immer ein Leserbrief, der er bekommen hat im Gedächtnis bleiben. Die ganze Story ist aber oft nicht nur lustig, sondern auch traurig. Die Autorin greift hier auch keine Menge unangenehme Themen wie sexuellen Missbrauch und andere Themen auf. 

FAZIT:
Kaninchenstall ist ein besonderes Buch, auf das man sich anlassen möchte. Es greift viele gesellschaftlichen Themen, die hier aufgegriffen werden. Obwohl ich sonst kein Fan von Episodenromanen bin, habe ich Kaninchenstall, trotz ein paar Längen wirklich gerne gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.01.2024

Hoffnungsvoller Neuanfang

Wandering Souls
0

MEINUNG:
Vietnam ist ein Land, dass mir sehr am Herzen liegt und dessen Geschichte mich sehr interessiert. Vor allem die Zeit des Vietnamkrieges ist eine komplexe Zeit, über die ich noch genug erfahren ...

MEINUNG:
Vietnam ist ein Land, dass mir sehr am Herzen liegt und dessen Geschichte mich sehr interessiert. Vor allem die Zeit des Vietnamkrieges ist eine komplexe Zeit, über die ich noch genug erfahren möchte.
Der Vietnamkrieg bzw. dessen Ende sorgt dafür, dass die Familie von Anh, Thanh und Minh aus Vietnam fliehen muss. Zu groß ist die Gefahr, dass sie durch vermeintliches Fehlverhalten Opfer des kommunistisches Regimes werden. Da das Buch nur relativ kurz ist und es wird auf die Hintergründe, warum eine Flucht notwendig ist nicht aller Tiefe eingegangen. Dazu muss man sich entweder belesen oder ich empfehle auch das Buch Der Gesang der Berge von Nguyen Phan Que Mai. Eigentlich ist die Flucht der ganzen Familie geplant, aber der Rest der Familie ertrinkt im Boot auf dem Weg nach Thailand, was auch an diverse aktuelle Flüchtlingssituationen erinnert. Weiter geht es in ein Lager nach Hongkong, wo die drei den Verlust verkraften müssen und Anh als große Schwester plötzlich für ihre Brüder verantwortlich ist. Sie bekommen Asyl in England. Man erfährt, dass Maragret Thatcher eigentlich dagegen war, sich dann aber doch gezwungen sah vietnamesische Flüchtlinge aufzunehmen. Eigentlich war geplant in die USA zu gehen, aber es ist unklar, ob der vermeintliche Onkel existiert. In England wohnen sie zu dritt in einer kleinen Wohnung. Anh muss die Familie ernähren. Sie stellt ihr eigenes Wohl unter die der Brüder und auch die Schuld drückt so schwer, dass sie sich kaum ein bisschen Lebensfreude zulässt. Ihre Brüder entwickelt sich ganz anders und freier. Jeder der drei muss seinen bzw. ihren eigenen Weg finden, was gar nicht so leicht fällt, in einem Land, wo man fremd ist.

FAZIT:
Wandering Souls ist ein kurzer, aber nicht weniger eindringlicher Roman über drei vietnamesische Geschwister, die nach Ende des Vietnamskriegs aus ihrem Heimatland fliehen können. Eindringlich schildert Cecile Pin, wie der Neuanfang in einem neuen Land ist, in sie fremd sind und geplagt von allem, was in der Vergangenheit liegt und sie einen Weg finden müssen ihr eigenes Glück zu finden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.01.2024

Spannung im hohen Norden

Tief im Schatten
0

MEINUNG:
Tief im Schatten ist der zweite der Teil Reihe um die Ermittlerin Hanna Ahlander. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber ich hatte schon den Eindruck, dass hier sehr viel auch auf den ersten ...

MEINUNG:
Tief im Schatten ist der zweite der Teil Reihe um die Ermittlerin Hanna Ahlander. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber ich hatte schon den Eindruck, dass hier sehr viel auch auf den ersten Band hindeutet. Meine persönliche Empfehlung wäre immer die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
In den Wälder vom schwedischen Skiort Are wird der ehemalige Weltklasseskifahrer Johan Andersson tot aufgefunden. Niemand kann sich erklären, wieso er ermordet worden ist, da er schein keine Feinde hat und bei allen beliebt war. Gleichzeitig verschwindet die junge Rebecka Ekvall im Nachbarort. Die Zeit beginnt an zu laufen, denn sie ist schwanger und braucht dringend Medikamente...
Es gab auch drei Themen bei den ermittelnden Personen, die mir wirklich sauer gemacht haben und das ist das Verhältnis zwischen Hanna und ihrer Mutter. Ihre Mutter ist absolut herzlos ihr gegenüber und hält einfach Kontakt zu Hannas Ex-Freund. Hanna spürt, dass sie ihre ältere Schwester mehr liebt als Hanna. Mich hat gefreut, dass das Verhältnis der beiden Schwestern aber so gut ist und die Schwester sie unterstützt. Außerdem fand ich das Verhältnis schwierig zwischen Hannas Partner Daniel und dessen Partnerin Ida. Beide haben eine 6-Monate alte Tochter und natürlich kann Daniel als Polizist oft nicht einfach nach Hause kommen, schon gar nicht als der Mord aufzuklären ist. Ich kann total verstehen, wie anstrengend es für sie ist, dass Kind allein zu versorgen, aber sie macht Daniel ständig ein schlechtes Gewissen und stellt dessen Liebe zu ihr in Frage. Ich glaube, dass Polizisten einfach eine ganze andere Belastung haben und eben keinen 9-to-5 Job. Dessen muss sich als PartnerIn bewusst sein. Außerdem hat mich auch das Verhalten gegenüber der Frauen in dieser sektenähnlichen Glaubensgemeinschaft unglaublich wütend gemacht, genauso wie Hanna. Frauen werden hier einfach unterdrückt. Sind nicht wert, außer für das Kinderkriegen und es ist Männern erlaubt sie zu "züchtigen", sprich ihnen Gewalt anzutun.
Es gibt hier also viele Themen, die Autorin ver- und bearbeitet, die in mir diverse Emotionen ausgelöst haben. Sie schafft den richtigen Mix zwischen Privatleben der ermittelnden Personen und dem Fall. Der Fall ist gut und in sich schlüssig konstruiert und hat mich bei der Stange gehalten. Ein bisschen konnte man dann erahnen, wer der Täter sein könnte, aber am Ende gibt es nochmal einen spannenden Twist. 

FAZIT:
Tief im Schatten ist der zweite Fall von Hanna Ahlander hoch oben im schwedischen Norden. Die Autorin konstruiert wieder einen spannende Fall aus der Mitte unserer Gesellschaft. Ich freue mich auf den nächsten Band!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.01.2024

Zu recht gehypt

Fourth Wing – Flammengeküsst
0

MEINUNG:
Fourth Wing ist mit Abstand das Buch, was am meisten gehypt wurde. Ich glaube, es gibt kaum einen Menschen, der sich für Bücher und Lesen interessiert und der das Buch nicht kennt. Sicher geht ...

MEINUNG:
Fourth Wing ist mit Abstand das Buch, was am meisten gehypt wurde. Ich glaube, es gibt kaum einen Menschen, der sich für Bücher und Lesen interessiert und der das Buch nicht kennt. Sicher geht auch vielen anderen so wie mir, die auch wissen wollten, was es mit dem Buch auf sich hat. Fourth Wing ist der erste Band einer Fantasy-Reihe, deren zweiter Band auch bereits erschienen ist.
Die findet am fiktiven Basgiath War College statt, welches vier Flügel der Ausbildung und Profession hat (daher auch der Titel). Protagonistin Violet Sorrengail, die jüngste von drei Geschwistern und Tochter der Generälin, soll eigentlich Schriftgelehrte, wie verstorbener Vater werden, aber die Mutter verlangt, dass sie nach dem Tod der Bruders den Drachenreitern beitritt. Der Alltag am College hinterlässt ein bisschen Harry-Potter-Vibes. Violet ist eigentlich komplett ungeeignet für diese Karriere, denn sie erfüllt eigentlich die körperlichen Vorraussetzungen dafür nicht. Dennoch schafft sie es. Es hat mir gut gefallen, dass sie hier eine gewisse Anti-Heldin ist und sich hier wirklich durchkämpfen muss. Hat mich ein bisschen an Tris von Divergent erinnert. Auch was die Brutalität angeht. In dieser Geschichte muss man ein bisschen was aushalten, denn der Konkurrenzdruck ist sehr groß und man schreckt auch nicht davor zurück die Konkurrenten zu töten. Violet lebt stets gefährlich, vor allem auf Grund ihrer Herkunft. Die Brutalität hat mich hier auch an Saba Tahirs Elia & Laia erinnert. Trotzdem kommen auch Liebe und Freundschaft nicht zu kurz. Es entspinnt natürlich eine Liebesgeschichte zwischen Violet und dem Geschwaderführer und Sohn eines Rebellen, Xaden. Allerdings baut sich das langsam auf, auch wenn sich beide nacheinander verzehren und die Autorin dann im letzten Drittel nicht an spicy Szenen spart. Besonders gut hat mir der Part mit den Drachen gefallen, denn eine Reiter kann nur ein Reiter werden, wenn er bzw. sie von einem Drachen gebunden wird. Der Aufbau der Beziehung zwischen Drache und Reiter war sehr amüsant und liebevoll, wie sich die Bindung dann verstärkt.

FAZIT:
Fourth Wing hat von viele Elemente von vielen sehr guten Fantasybüchern und Dystopien, die in den letzten Jahren erschienen sind und ist in sich doch eine ganze eigene Geschichte, die ich gerne und zügig gelesen habe. Die Autorin erweist hier sehr viel Einfallsreichtum. Bei Gelegenheit werde ich sicher mal zu dem fast 1000-seitigen 2. Band greifen. ;)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere