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Veröffentlicht am 10.08.2018

Süße Geschichte mit tollen Wendungen

Wo mein Herz dich findet
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INHALT:
Ein plötzliches Unwetter zwingt die junge Cara, in einer einsamen Gegend Unterschlupf zu suchen. Ihr Gastgeber Liam scheint ihr jedoch nur widerwillig Obdach zu bieten. Caras Neugier ist geweckt: ...

INHALT:
Ein plötzliches Unwetter zwingt die junge Cara, in einer einsamen Gegend Unterschlupf zu suchen. Ihr Gastgeber Liam scheint ihr jedoch nur widerwillig Obdach zu bieten. Caras Neugier ist geweckt: Warum lebt der attraktive Mann so zurückgezogen? Ihr wird schnell klar, dass seine raue Schale nur Fassade ist. Sie verliebt sich leidenschaftlich in den Außenseiter. Aber Liam kann ihr keine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft machen - denn sein dunkelstes Geheimnis droht ihre Familie zu zerstören ...

MEINUNG:
Kathryn Taylor ist eine Autorin, von der ich schon viel gehört habe und unbedingt mal etwas lesen wollte. Die Autorin ist besonders für ihre Daringham Hall Reihe bekannt. Mir war gar nicht bewusst, dass die Geschichte in Irland spielt. Ich musste dabei sofort an die Romane von Cecelia Ahern denken, die auch meistens dort angesiedelt sind.

Die Begegnung von Cara und Liam ist gleich der Auftakt der Geschichte. Liam lebt sehr zurück gezogen und es ist schnell klar, dass mit ihm irgendwas nicht stimmt. Die Wege der beiden trennen sich aber schnell wieder und Cara wird von ihm aufgefordert ihn zu vergessen und nichts von ihm zu erzählen.

Cara ist die Tochter einer Hoteliersfamilie. Diese besucht sie in den Semesterferien und man ist gleich mittendrin im Hotelleben, was mir sehr gefallen hat, denn so bekam die Geschichte deutlich Mehrdimensionalität als wenn es „nur“ eine Liebesgeschichte wäre. Cara ist so ganz das typische, liebe Mädchen von nebenan und sehr eifrig, wenn es darum geht jemanden zu helfen. Es ist kein Charaktertyp, den ich sehr mag, aber für die Geschichte war es stimmig. Mir fehlten etwas die Ecken und Kanten an ihr.

Viel interessanter aber ist Caras Bruder Patrick, der das Hotel leitet und demnächst heiraten soll. Das Ganze wird gehörig auf den Kopf gestellt als eine ehemalige Kindheitsfreundin der beiden mit ihrem Sohn auftaucht, die Patrick noch nie ganz egal war. Patrick und Cara haben noch eine ältere Schwester, die bei einem Brand ums Leben gekommen ist. Das wird auf den ersten Seiten ziemlich schnell klar.

Neben der Annäherung zwischen Cara und Liam (sie konnte ihn natürlich nicht vergessen) schweben immer so ein paar Ungereimtheiten. Man ahnt, dass die Familie der beiden vielleicht miteinander verbunden sein könnten auf irgendeine Art und Weise. Das ist auch der Grund, warum Liam so distanziert ist. Es kommen noch so einige Geheimnisse ans Tageslicht, die der Geschichte immer wieder eine neue Richtung geben.

FAZIT:
Eine schöne irische Sommergeschichte mit liebevollen Charakteren in einem Hotel auf dem Land. Auch wenn hier das Fahrrad nicht neu erfunden wurde, flog ich leicht durch die Seiten und einige gut gemachte Wendungen geben der Geschichte Spannung und einen guten Lesefluss.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Solide Leistung

Children of Blood and Bone
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INHALT:
Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, ...

INHALT:
Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.
Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …

MEINUNG:
Auf das Buch war ich sehr gespannt. Ich habe es bereits im englischsprachigen Raum als sehr gehypt empfunden und habe mich sehr gefreut, dass der Fischer Verlag es so schnell übersetzt hat. Auch ein Lob dafür, dass das Cover der englischsprachigen Ausgabe übernommen worden ist, denn das ist wirklich ein Hingucker und passt so gut zur Protagonistin Zélie.

Das Buch startet gleich ziemlich rasant. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt, aus der von Zélie, Inan, der Kronprinz und seiner Schwester Amari. Eine wichtige Rolle spielt auch Zélies Bruder Tzain. Das Schicksal aller vier ist unweigerlich miteinander verbunden und ihre Wege kreuzen sich immer wieder. Man kann sagen, dass es darum geht die Magie zu retten. Die Magie wurde brutal ausgelöscht von Inan und Amaris Vater, der diese als Bedrohung ansah und der auch Zélies und Tzains Mutter zum Opfer fiel.

Zélie ist voller Wut und Impulsivität seitdem ihre Mutter brutal ermordet worden ist, was anfangs verständlich ist, aber mir auch irgendwann auf die Nerven ging. Ein vernünftiges Gespräch kann man mit ihr nicht wirklich führen. Sie handelt auch oft sehr impulsiv und bringt andere damit in Schwierigkeiten. Ihre Absichten sind natürlich löblich, aber ihre Mittel manchmal fragwürdig. Ich finde es grundsätzlich schwierig, die Magie hier nur als etwas Gutes zu betrachten, denn sie kann viel Schaden anrichten. Im Gegensatz zu den Taten von Inan wird das aber nicht verurteilt.

Inan ist eine sehr spannende Figur, weil er eigentlich für den Feind steht und als solcher betrachtet wird, aber dann doch merkt, dass Zélie und er mehr gemeinsam als er sich eingestehen will. Seine innerliche Zerrissenheit ist immer wieder spürbar. Ich hätte nicht mit ihm tauschen wollen. Amari, seine Schwester ist der Auslöser für die ganzen Ereignisse und sie bringt ein wenig Sanftmut und Ruhe in das Gespann. Zwischen ihr und Zélie entsteht auch eine Freundschaft.

Tomi Adeyemi entspinnt hier ganz eigene Welt mit Anlehnung an die afrikanische Kultur. Die Welt ist gut ausgearbeitet, allerdings sind Begriffe und Namen oft schwer, da man mit ihnen nicht so vertraut ist. Ich empfand den Schreibstil schon als sehr episch zum Teil und mir fehlte an der einen oder anderen Stelle definitiv die Spannung.

Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass das Buch aus ihrer eigenen Wut heraus entstanden ist, dass Schwarze ungerecht behandelt werden und willkürlicher Polizeigewalt zum Opfer fallen. Ich finde es toll, dass sie sich damit auseinandersetzt und finde es auch ganz wichtig, dass dieses Thema in der Literatur aufgegriffen wird, aber ich kann hier wenig Unterschied zu anderen Fantasybüchern und Dystopie erkennen, in denen häufig eine Gruppe von Menschen unterdrückt wird. Bei mir kam die Botschaft leider nicht an.

FAZIT:
Für mich ist es eine solide Fantasygeschichte, die mal etwas Neues ist, aber mir fehlte hier definitiv die Spannung und konnte jetzt auch nicht die Botschaft der Autorin entdecken bzw. hebt sich das nicht von anderen vergleichbaren Büchern ab. Ich bin mir unsicher, ob ich die Geschichte weiter verfolgen werde.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Noch besser als Band 1!

Fire Queen
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INHALT (Achtung Spoiler, wenn man Teil 1 noch nicht kennt!):
Saphiras Welt liegt in Scherben. Die De Angelis sind zerschlagen, sie selbst schwer verletzt und ihr Selbstvertrauen zerstört. Das erste Mal ...

INHALT (Achtung Spoiler, wenn man Teil 1 noch nicht kennt!):
Saphiras Welt liegt in Scherben. Die De Angelis sind zerschlagen, sie selbst schwer verletzt und ihr Selbstvertrauen zerstört. Das erste Mal in ihrem Leben hatte sie sich von ihren Gefühlen leiten lassen - und muss nun einen hohen Preis dafür bezahlen. Denn Madox ist in Wirklichkeit das neue Oberhaupt der Familie Varga - und damit Saphiras schlimmster Feind. Doch Saphira gilt nicht umsonst als der gefürchtetste capo der Cosa Nostra. Sie schwört, die Vargas auszulöschen und Madox zu zeigen, was es bedeutet, sich mit der Eisprinzessin anzulegen - ohne zu ahnen, dass die größte Gefahr viel näher ist, als sie denkt ...

MEINUNG:
Fire Queen ist der zweite Teil der Cosa Nostra Dilogie. Der erste Teil, Cold Princess, hatte mir bereits sehr gut gefallen und nun war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil.

Der zweite Teil beginnt dort, wo der erste aufhört. Mir gefiel es, dass die Autorin am Anfang nochmal eine kurze Zusammenfassung des ersten Teils verfasst hat, auch wenn dieser bei mir noch nicht allzu lang zurück lag. Cold Princess endet mit einem großen Knall und Saphiras Zukunft und die der Cosa Nostra waren sehr ungewiss. Nachdem Saphira erfahren hat, wer Madox wirklich ist, trennen sich hier auch ihre Wege.

Die erste Hälfte des Buches empfand ich als sehr spannend, denn es kommen noch so einige Sachen ans Licht, die der Handlung eine ganz andere Richtung geben. Auch sind einige Personen nicht die, als die sie sich ausgeben. Saphira ist ganz quasi ein Opfer von mehreren Intrigen, geboren aus diversen Rachegedanken. Als Leser weiß man mehr als Saphira selbst, was schon im ersten Teil so war. In diesem ersten Teil tauchen wir tief in die Abgründe der Mafia-Welt ab. Viel Romatik und Leidenschaft ist hier nicht zu finden, was für mich aber völlig in Ordnung war, weil es nicht gepasst hätte. Ich habe mich immer gefragt, wie Saphira und Madox wieder zueinander finden wollen, nachdem was passiert ist.

Im ersten Teil ist schon viel passiert, was Saphira seelische Schmerzen zugefügt hat und was sie versucht hat unter ihrer harten Schale zu verbergen, doch in diesem Teil wird nochmal eine Schippe rauf gelegt. Mir tat sie wirklich unendlich leid. Langsam bekommt auch diese harte Schale ein paar kleine Risse, was absolut verständlich ist, bei dem was sie durch machen muss. Sie wirkt ein wenig verloren, auch wenn sie sich immer noch dagegen wehrt Schwäche zu zeigen. Natürlich kann sie Madox nicht vergessen und er sie auch nicht.

Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen in diesem Teil schleichen sie ein bisschen wie Katze umeinander rum. Als Leser wünscht man sich, dass sie doch endlich aufeinander zu gehen mögen, aber zu Saphira würde es nicht passen, plötzlich alles was sie ausmacht in den Wind zu schlagen. Auch Madox weiß das und kann sich nur in kleinen Schritten annähern. Insgesamt sind beide deutlich weicher, auch sich Saphira noch sträubt. Ich fand ihre Entwicklung sehr glaubwürdig gestaltet. Nachdem was alles passiert, musste sie sich ändern. So etwas kann einfach nicht spurlos an einem Menschen vorüber gehen. Das Ende der Geschichte kommt dann relativ zügig und mündet in einem kleinen Showdown, der sehr brutal ist. Auch das Ende für Saphira und Madox gefiel mir

FAZIT:
Fire Princess gefiel mir noch besser als Cold Princess, obwohl der Fokus hier mehr auf der Spannung und den Wendungen liegt als auf dem Romance-Aspekt. Betrachtet man beide Teile zusammen, dann bekommt man eine wirklich tolle Dark Romance Dilogie geliefert, die es in sich hat und die mich durch ihre starke Protagonistin überzeugt hat. Freue mich auf weiter Bücher der Autorin!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Gefühl
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 27.07.2018

Leider recht spannungsarm

Ins Dunkel
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INHALT:
Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte.
Tage später kommen nur vier von ihnen zurück.
Aaron ...


INHALT:
Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte.
Tage später kommen nur vier von ihnen zurück.
Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei, muss die vermisste Alice Russell unbedingt finden. Sie ist seine Informantin bei einem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht. Alice kennt nicht nur die Machenschaften der Firma, sondern auch die dunklen Geheimnisse ihrer Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war. Die Wildnis ist unerbittlich, lange wird Alice hier nicht überleben. Doch die wahre Gefahr droht von ganz anderer Seite ...

MEINUNG:
Ich habe von Jane Harper dieses Jahr bereits ihren ersten Roman Hitze bzw. The Dry gelesen und war davon sehr angetan. Durch Zufall habe ich gesehen, dass nun der zweite Teil Ins Dunkel erschienen ist. Es ist quasi Aaaron Falks zweite Fall, der aber mit dem ersten überhaupt nichts zu tun hat. Es gibt hier ein paar Andeutungen zum ersten Band, aber keine Spoiler. Man kann Hitze also getrost auch danach noch lesen. Ich finde man wird eher neugierig auf den ersten Teil, weil vieles dort erklärt wird.

Australien ist ein ungewöhnlicher bzw. in Thrillern nicht so weit verbreiteter Spielort. Diesmal entführt uns die Autorin in den australischen Busch. Fünf Frauen werden als teambildende Maßnahme auf eine Wanderung geschickt, die sie ohne Smartphone bewältigen müssen, dabei kehrt Alica Russel nicht mit den anderen zurück. Falk und seine Kollegin Carmen sind der Firma wegen Steuerbetrug auf der Spur und Alice war eine wichtige Informantin.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Vergangenheit, beginnend mit dem Start der Wanderung, und der Gegenwart, beginnend mit der Rückkehr der Frauen und den Ermittlungen, erzählt. In der Gegenwart begleiten wir Falk und Carmen, die versuchen herauszufinden, wo Alice ist und in der Vergangenheit die fünf Frauen, von denen mir keine wirklich sympathisch war. Besonders Alice fand ich sehr schwierig. Sie wirkte sehr kalt und berechnend. Man spürte auch von Anfang an, dass zwischen ihnen so viele Konflikte lauern, die unausgesprochen immer mitschwingen. Nach und nach bekommt man allerdings einen Eindruck, was so die Probleme sind. Keine von ihnen hat auch wirklich Lust auf diese Wanderung, aber leider hat das Unternehmensleitung die Gruppe zusammen gestellt im Vorfeld.

Die Erzählweise von Jane Harper ist sehr intensiv und sehr atmosphärisch, wie es auch schon bei Hitze der Fall war. Was mir allerdings fehlte war die Spannung. Fünf Frauen alleine in der Wildnis sorgt natürlich für einen gewissen Nervenkitzel, aber ich ziehe die Spannung meistens eher aus dem zu lösenden Fall. Es hat sich leider erst ganz spät herauskristallisiert, was passiert ist. Es wird vieles auch nur zwischen den Zeilen geschrieben und man muss sich seinen Teil denken. Mir das für die Einsortierung als Thriller leider ein bisschen zu wenig. Das Buch wird aber auch durch Aaron Falk getragen, den ich schon im ersten Band sehr mochte. Ich mag die stille Melancholie, die ihn umgibt. Ich hatte den Eindruck, dass sich das in diesem Teil ein bisschen gelöst hat, denn auch die Beziehung zu seinem Vater wird hier ein bisschen aufgearbeitet.

FAZIT:
Ins Dunkel ist ein atmosphärischer dichter Roman, der mich bzgl. der Spannungskurve aber leider etwas enttäuscht hat. Für einen Thriller war das für nicht ausreichend, ansonsten eine sehr gut ausgearbeitete Geschichte mit dem sympathischen Ermittler Aaron Falk. Band 3 werde ich trotzdem auf jeden Fall lesen. ?

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Toller historischer Roman!

Tulpengold
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INHALT:
Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft ...

INHALT:
Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft anwenden, als auf einmal die Preise für Tulpenzwiebeln in schwindelnde Höhen steigen und Pieter gewisse Gesetzmäßigkeiten erkennt. Doch dann werden mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden, und Pieters Meister gerät selbst in den Sog dieser rätselhaften Mordserie. Denn alle Opfer wurden von Rembrandt porträtiert ...

MEINUNG:
Bisher habe ich von Eva Völler nur ihre Romane rund um Anna und Sebastiano (Zeitenzauber Trilogie und Time School Reihe) gelesen. Tulpengold war also mein erster historischer Roman der Autorin für Erwachsene. Das Cover ist wunderschön und strahlt genau das aus, was die Geschichte auch beinhaltet: Die goldenen Jahre des Tulpenzeitalters in den Niederlanden.

Mit Pieter hat die Autorin für mich einen der besten Protagonisten geschaffen, den ich je in einem Roman erlebt habe. Pieter kann man in zwei Worten zusammenfassen: Anders und besonders. Pieter wird von seinem Leumund nach dem Tod seines Vaters in die Lehre bei dem berühmten Maler Rembrandt van Rijn geschickt. Pieter ist wie gesagt anders. Er denkt vor allem anders. Ohne dass es genau so genannt wird, aber mir erschien es als hätte er möglicherweise den ein oder anderen autistischen Zug an sich. Pieter hat einen messerscharfen Verstand, der auch die ein oder andere lustige, manchmal aber auch für Pieter prekäre Situation hervorruft. Es gibt viele gesellschaftliche Normen und ungeschriebene Gesetze, nach denen wir leben und die für uns selbstverständlich sind, aber Pieter denkt da anders. Oft habe ich mich beim Lesen erwischt, dass er recht hat und vieles auch gar keinen wirklichen Sinn macht.

Mir gefiel, dass man Pieter aber nicht ausgrenzte auf Grund seiner Besonderheiten. Seine Umgebung fand ich ihn zwar manchmal seltsam, aber man schätzte ihn auch für seine künstlerische Begabung, für seine Loyalität und Zuverlässigkeit. Es gab da auch die eine oder andere kleine Liebesgeschichte, aber keine davon hat die Geschichte völlig überlagert. Das Setting war großartig gewählt und ich konnte richtig in dieses Zeitalter abtauchen beim Lesen. Ich weiß, dass Rembrandt van Rijn als berühmter Maler tatsächlich existiert hat, aber die Geschichte ist an sich frei erfunden.

Um Pieter herum geschehen einige mysteriöse Morde, die Pieter dann aufklären möchte und zwar auf seine Art und Weise. Ich würde das Buch aber nicht unbedingt als Krimi bezeichnen wollen, dass es meiner Meinung hier mehr um die Beziehungen und Verflechtungen der Protagonisten geht. Da kommen auch einige Personen zusammen. Ich musste mich da auch erstmal zurechtfinden.

FAZIT:
Pieter war für mich der absolute Top-Charakter, der das Buch und die ausgefeilte Geschichte getragen hat. Ich muss auch sagen, dass mir das Buch deutlich besser gefallen hat als die Jugendromane von Eva Völler. Es wirkte alles viel ausgereifter und durchdachter. Für mich ist es das Highlight des Monats. Freue mich auf das nächste Buch der Autorin!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.