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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2017

Nicht mein Buch

Dark Matter. Der Zeitenläufer
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INHALT:
„Bist du glücklich?“ Das sind die letzten Worte, die Jason Dessen hört, bevor ihn ein maskierter Mann niederschlägt. Als er wieder zu sich kommt, begrüßt ihn ein Fremder mit den Worten: „Willkommen ...

INHALT:
„Bist du glücklich?“ Das sind die letzten Worte, die Jason Dessen hört, bevor ihn ein maskierter Mann niederschlägt. Als er wieder zu sich kommt, begrüßt ihn ein Fremder mit den Worten: „Willkommen zurück, alter Freund.“ Denn Jason ist in der Tat zurückgekehrt – doch nicht in sein eigenes Leben, sondern in eines, das es hätte sein können. Und in diesem Leben hat er seine Frau nie geheiratet, sein Sohn wurde nie geboren. Und Jason ist kein einfacher College-Professor, sondern ein gefeierter Wissenschaftler. Doch ist diese Welt real? Oder ist es die vergangene Welt? Wer ist sein geheimnisvoller Entführer? Und vor die Wahl gestellt – was will er wirklich vom Leben: Familie oder Karriere? Auf der Suche nach einer Antwort begibt Jason sich auf eine ebenso gefährliche wie atemberaubende Reise durch Zeit und Raum. Eine Reise, die ihn am Ende auch mit den dunklen Abgründen seiner eigenen Seele konfrontiert wird …

MEINUNG:
Zunächst mal können der Untertitel „Der Zeitenläufer“ und der Klappentext recht irreführend sein, denn bei beidem könnte man einen Zeitreiseroman erwarten. Dem ist aber nicht so. Hierbei handelt es sich nicht um einen klassischen Zeitreise, sondern der Roman zeigt auf, dass das Leben an bestimmten Scheidepunkten im Leben auch anders hätte verlaufen können. Der Roman beschäftigt sich also mit den alternativen, parallelen Lebensverläufen von Jason, die sich ergeben hätten, wenn er sich an manchen Punkten im Leben anders entschieden hätte. An sich ist das eine spannende, relativ neue Idee, die mich auch ein wenig an Der Brief von Carolin Hagebölling erinnert hat. Nur wird es hier deutlich wissenschaftlicher beleuchtet.

Leider Blake Crouch überschwemmt den Leser am Anfang des Romans mit einer Flut von wissenschaftlichen Fachbegriffe, die erklären sollen, was mit Jason passiert. Leider ist für mich als Laie überhaupt nicht verständlich gewesen und auch mittels Googeln nicht wirklich klarer geworden, weil ich davon einfach zu wenig verstehe. Man muss es dann halt so hinnehmen. Ich bin zwar kein ausgesprochener Sci-Fi-Leser, aber ich hätte mir schon gewünscht es wenigstens ein wenig zu verstehen. Nachdem ersten Drittel baute für mich das Buch aber stark ab. Die Geschichte dreht sich im Kreis, bleibt eindimensional, da Jason nur noch ein Ziel hat.

Weiterhin gefiel mir der Schreibstil überhaupt nicht, wenn man hier überhaupt von Schreibstil sprechen kann. Dieser umfasst fast nur eine stakkatomäßige Aneinanderreihung von kurzen Sätzen. Das erzeugt eine relativ abgehackte, gehetzte Atmosphäre, die stellenweise gepasst hat, aber auf Dauer nicht meins war. Man merkt, dass der Autor wohl eher Drehbücher schreibt. Das Buch soll verfilmt werden und genauso ist es auch geschrieben. Vorteil ist, dass man schnell mit dem Lesen vorankommt.

Für Jason beginnt nach seine Entführung eine wahre Odyssee und er stolpert dabei von ein paralleles Leben ins nächste. Zum Teil nimmt die Geschichte auch dystopische Züge an. Der Verlauf ist sehr rasant und gibt kaum Momente zum Durchatmen. Ich bin grundsätzlich kein so großer Freund von langen Fluchten, denn so bleibt die Geschichte oft oberflächlich und die Charaktere blass. Denn Flucht und kurze Sätze lassen nicht viel Platz für ausführliche Charakterstudien. Ein wenig regt das Buch natürlich auch zum Nachdenken an, wenn man dafür empfänglich ist. Das Ende war recht gut gefällt und für das einzig Vernünftige, was er hätte tun können.

FAZIT:
Von der Grundidee nicht schlecht, aber in der Umsetzung relativ mangelhaft. Der Autor schafft es in meinen Augen auch nicht eine auch für Laien verständliche wissenschaftliche Erklärung zu geben, die in einem den Gedanken „Ja, so könnte es sein“ auslöst. Anstatt dessen flacht das Buch nach dem starkem Start und den anspruchsvollen wissenschaftlichen Erklärungen ab und entspricht mehr einem durchschnittlichen Action-Film ohne Tiefgang.

Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Süß und bitter kann das Leben sein

Sweetbitter
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INHALT:
Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Großstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet ...

INHALT:
Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Großstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet sie in einem edlen New Yorker Restaurant und es ist wie der Eintritt in ein neues Universum, in dem ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen, in dem der falsche Wein im falschen Moment zum Verhängnis werden kann. Oder die Ignoranz gegenüber der Einzigartigkeit einer Auster.

Sweetbitter ist ein großer Roman über den Genuss und die Obsession – darüber, dass man manchmal besessen sein muss, um wirklich genießen zu können.

MEINUNG:
Ich habe mich auf das Buch sehr gefreut, denn ich mag gutes Essen und alle kulinarischen Genüsse, die darum tummeln und ich mag New York, wo ich auch schon einmal gewesen bin. Als das Buch erschienen ist, ist es tatsächlich gefühlt wie eine Bombe eingeschlagen, allerdings wie eine ziemlich schlechte. Ich war erschrocken über die vielen wirklich sehr schlechten Bemerkungen. Natürlich tendiere ich auch dazu, mich davon beeinflussen zu lassen und so lag das Buch erstmal ein wenig bei mir rum, bis ich mich jetzt endlich dazu entschließen konnte es endlich zu lesen.
Der Roman wird aus der Sicht von Tess erzählt, die ich zunächst fast als namenslos wahrgenommen hatte, weil ihr Name so selten in dem Buch fällt. Tess ist 22 Jahre alt, mit dem Studium fertig und möchte nun in der großen Stadt New York Kellnerin werden. Für mich ist das ein ganz normaler Schritt in diesem Alter. Häufig weiß man auch nach dem Studium noch nicht, was man eigentlich möchte und was das richtige für einen ist. Tess landet zunächst als Hilfskellnerin in einen New Yorker Edelrestaurant.

Der Start ist nicht leicht für sie und schnell stellt sich raus, dass die Gastronomie ein echter Knochenjob ist, bei dem man genau dann arbeitet, wenn andere häufig schon im Bett liegen. Tess schließt dort schnell auch, wenn auch relativ lose, Freundschaften. Es gibt relativ viele Personen, so dass ich zunächst Probleme hatte diese immer genau einzuordnen, aber die Autorin liefert einem eigentlich genug Erkennungsmerkmale. Nach Feierabend verschlägt es die zumeist jungen Leute häufig noch in eine Bar, wo auch Alkohol in Massen und auch Drogen konsumiert werden. Ich will das noch nicht mal alles schön heißen, aber auch das sind Sachen, die für mich in diesem Alter dazu gehören (obwohl ich von Drogen nichts halte). Die Gastronomie ist ein Berufsfeld, wo man ständig unter Anspannung und Stress steht. Der Konsum von diversen Genussmitteln ist wohl auch Teil davon, um mal runterzukommen. Die Autorin schildert das alles sehr realistisch, auch was die Konsequenzen angeht. Wenn man dann durchhängt und einen Kater hat, muss man nächsten trotzdem wieder seinen Job machen. Auch Tess muss das lernen.

Die Autorin unterbricht den normalen Romanverlauf immer wieder mit gedichtartigen, fragmentarischen Gesprächsfetzen aus dem Restaurant und anfänglich auch mit Beschreibungen von Geschmacksrichtungen. Kulinarisch gesehen wird oft auf Wein, dessen Geschmack und Herkunft eingegangen. Die Schilderungen des Restaurantablaufs sind sehr ausführlich und auch augenöffnend. Man bekommt einen sehr guten Eindruck, wie hart das Personal dort arbeiten muss.

Tess‘ Geschichte erstreckt sich ungefähr über den Zeitraum von einem Jahr. Das Buch ist dazu in die bekannten Jahreszeiten, Frühling, Sommer, Herbst und Winter eingeteilt. Mir hat gut gefallen, dass Tess in der Zeit auch gewissen Ehrgeiz entwickelt und von der Hilfskellnerin zu einer richtigen Kellnerin werden möchte. Ein bisschen problematisch fand ich ihre für mich fast an Besessenheit grenzende Bewunderung für Simone, die sagen wir mal Oberkellnerin im Restaurant. Gleichzeitig ist Tess in Jake verliebt, der aber auch mit Simone relativ eng ist. Das führt bei Tess zu regelmäßiger Eifersucht und eskaliert dann schließlich auch. Jake ist aber ungefähr so der typische Mann, von dem man sich gerne mal angezogen fühlt, der aber am Ende nicht gut für sie ist. Selbst Simone warnt sie vor ihm.

Am Ende greift Tess zu einem Mittel, um endlich die Position als Kellnerin zu bekommen, welches ich von ihr nicht gedacht hätte. Vermutlich hat sie da verstanden wie das Gefüge tickt und was dafür tun muss. Tess war mir rückblickend eigentlich schon sympathisch und ich konnte in vielen Momentan auch mich selbst in diesem Alter wiederfinden. Mir hat gut gefallen, dass sie sich entwickelt hat, dass sie gelernt hat auch Konsequenzen zu tragen und dass sie trotz wohl schwieriger Kindheit (welche immer nur mal angedeutet wird), doch relativ normal ist. Da habe ich schon viel schlimmere Bücher gelesen, in denen die Protagonistin völlig planlos durchs Leben gewandelt ist und sich diese Leere mit Drogen, Alkohol und zwanglosem Sex aufgefüllt und am Ende sich auch nicht wirklich entwickelt hat.

FAZIT:
Ich kann mich den vielen schlechten Meinungen zu dem Buch nicht anschließen. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die versucht ihren Platz zu finden und erwachsen zu werden. Die Einblicke in die Abläufe eines renommierten Restaurants sind interessant und öffnen einem als Gast auch mal die Augen, was hier geleistet wird. Die kulinarischen Eindrücke hätte ruhig noch etwas umfangreicher sein können. Es beschränkt sich hier sehr auf Spirituosen, besonders Wein. Vielleicht sollte man an das Buch nicht mit falschen Erwartungen ran gehen. Eine gewisse Handlungsarmut lässt sich nicht absprechen, aber ansonsten hat mir das Buch gut gefallen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.08.2017

Mitreißend und unterhaltsam

Auf ewig dein
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INHALT:
Anna und Sebastiano sind zurück! Das Traumpaar der Zeitenzauber-Trilogie ist nach vielen bestandenen Abenteuern zu Zeitreiseprofis gereift. Grund genug, um eine eigene Zeitreiseschule in Venedig ...

INHALT:
Anna und Sebastiano sind zurück! Das Traumpaar der Zeitenzauber-Trilogie ist nach vielen bestandenen Abenteuern zu Zeitreiseprofis gereift. Grund genug, um eine eigene Zeitreiseschule in Venedig zu gründen. Dem Ort, wo die Liebe und die Reisen durch die Zeit ihren Anfang fanden.
Ihre ersten beiden Novizen sind die verführerische Fatima, ein Haremsmädchen aus dem 13. Jahrhundert, und der draufgängerische Ole, Sohn eines Wikingerhäuptlings. Die erste gemeinsame Mission zum Hofe Heinrichs des Achten gerät aber zum Debakel. Anna und Sebastiano haben alle Hände voll zu tun, ihre Zöglinge zu bändigen, als ein unerwarteter Besucher aus der Zukunft auftaucht und einen grausamen Tribut von Anna fordert: »Opfere deine große Liebe, damit die Zukunft fortbestehen kann!«

COVER:
Das Cover in Türkis gehalten ist ein Traum, aber noch schöner ist das Papier aus dem es gemacht ist. Dieses erinnert mich an eine edle Strukturtapete.

MEINUNG:
Auf ewig dein ist der erste Teil der Time School Trilogie und ist ein Spin Off zur Zeitenzauber Trilogie von Eva Völler, die vorher nicht komplett gelesen habe. Man muss diese Reihe nicht vorher gelesen haben. Es wurde einige Ereignisse erwähnt, die sicherlich in der Zeitenzauber Trilogie vorgekommen sind, aber ich habe diese nicht als Spoiler wahrgenommen.
Zu Einstimmung auf das Buch, habe ich bereits die Kurzgeschichte Der Anfang gelesen. In dieser Geschichte rekrutieren Anna und Sebastiano Ole, den Wikinger. Auch diese Short Story ist kein Muss vorher.
Ich bin großer Fan von Zeitreise-Geschichten. Generell birgt dieses Konzept aber immer ein großes Diskussionspotential hinsichtlich der Gestaltung und der Regeln, sodass es auch nachvollziehbar und in irgendeiner Art und Weise vorstellbar erscheint. Eva Völler hat dies in meinen Augen alles sehr gut erläutert. Besonders den intergalaktischen Translator fand ich klasse, welche sie mehrmals erwähnte, auch wenn ich es mir seltsam vorstelle, dass sich dadurch alle in ihrer Muttersprache unterhalten können. Besonders zwischen Anna und Sebastiano als Paar stelle ich mir das seltsam vor.

Anna und Sebastiano mochte ich gern, besonders Anna, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist. Ich habe mich manchmal gefragt, wie alt die beiden wohl sein mögen, wenn sie vorhaben zu heiraten. 18 Jahre alt müssten sie mindestens sein. Manchmal fiel es mir schwer, dass in Einklang mit dem Jugendbuch zu bringen als das es einkategorisiert worden ist. Sebastiano habe ich manchmal als ein wenig verbissen und zu ernst wahrgenommen, der scheinbar auch wenig Spaß versteht, besonders wenn es um Anna geht.

Fatima und Ole fand ich wirklich klasse, weil sie beide einen ungeheuren Unterhaltungsfaktor in das Geschehen bringen. Das ist sehr angenehm gewesen, da Anna und Sebastiano mit anderen Problem zu kämpfen haben, die ihre Liebe auf eine harte Probe stellen. Besonders gut gefielen mir die Beschreibungen, wie sich Fatima und Ole, die aus einer anderen Zeit stammen, in unserer Gegenwart zurecht finden und welche Spleens sie entwickeln. Eva Völlers Schreib- und Erzählstil ich dahin gehend leicht, humorvoll und macht ein Spaß zu lesen.

FAZIT:
Ein gelungener Auftakt in eine neue Trilogie, die auf jeden Fall weiter verfolgen möchte. Das Buch kann für alle Fans der Zeitenzauber Reihe als auch für alle, die gerne Zeitreise-Romane lesen, nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 02.08.2017

Besser als der 1. Band!

True North - Schon immer nur wir
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INHALT:
Als Jude in seinen Heimatort in Vermont zurückkehrt, will er nicht mehr daran denken, was vor drei Jahren geschehen ist, als er alles verloren hat: seinen guten Ruf, seine Chance auf eine Zukunft ...

INHALT:
Als Jude in seinen Heimatort in Vermont zurückkehrt, will er nicht mehr daran denken, was vor drei Jahren geschehen ist, als er alles verloren hat: seinen guten Ruf, seine Chance auf eine Zukunft - und Sophie. Seine große Liebe, deren Leben er in einer einzigen tragischen Nacht zerstört hat. Sophie ist geschockt von Judes Rückkehr, denn der Mann, der für den Tod ihres Bruders verantwortlich ist, bringt ihr Herz auch nach all den Jahren noch gefährlich aus dem Takt. Und so sehr sie sich dagegen wehrt, spürt sie bald, dass diese Liebe keine Gesetze kennt…

MEINUNG:
Der erste Teil der True-North-Reihe hatte mir schon recht gut gefallen. Jude lernt man dort bereits kennen und weiß, dass er drogenabhängig war und im Gefängnis gesessen hat. Die Hintergründe wurden allerdings nicht offen gelegt. Umso mehr war ich gespannt auf Jude und seine Geschichte.
Die Geschichte setzt zeitlich genau an den ersten Teil an. Jude verlässt die Shipley Farm und kehrt in seine Heimatstadt zu seinem Vater zurück, aber es gibt immer wieder Szene mit den Shipleys, was mich sehr gefreut hat. Jude plagt sich unterbewusst in meinen Augen immer noch mit Schuldgefühlen und denkt er hat nachdem was vorgefallen ist, gar nichts mehr verdient. Außerdem leidet er jeden Tag unter Entzugserscheinungen nach jahrelanger Abhängigkeit von Drogen und anderen Betäubungsmittel. Sarina Bowen muss diesen Part sehr gut recherchiert haben, denn ihre Beschreibungen wirken sehr realistisch, fast schon schonungslos. Sie lässt Jude leiden. Manchmal erschien er mir fast wie ein Märtyrer. Ihm fällt es schwer zu akzeptieren, dass Menschen nun mal Fehler machen und dass sie nicht ihr Leben lang daran gemessen werden. Viele Menschen um ihn herum, z.B. die Shipleys und auch Sophie geben ihm deutlich eine zweite Chance bzw. akzeptieren seine Vergangenheit. In meinen Augen hat Jude ein großes Herz und ist auch psychisch stark.
Die Sichten in dem Buch wechseln immer zwischen Sophie und Jude. Auch Sophie führt nicht das Leben, was sie sich erträumt hat, sondern muss mit dem Scherbenhaufen, der sich einst ihre Familie genannt hat leben. Zwischen Jude und Sophie hätte ich etwas mehr Reibung erwartet, nachdem was vorgefallen ist. Sophie macht Jude zu keiner Minute einen Vorwurf wegen des Todes ihre Bruders, was mich manchmal verwundert hat und was ebenso bewundernswert fand. Sie fühlte sich mehr allein gelassen, weil Jude im Gefängnis keinen Kontakt zu ihr wünschte. Beide kommen sich relativ schnell wieder nah. Die erotischen Szenen waren heiß, aber geschmackvoll und das Buch war davon auch nicht überladen, wie ich es im ersten Teil empfand. Wirklich interessant wurde es als Sophie anfing rumzuschnüffeln, um herauszufinden, was damals wirklich vorgefallen ist. Außerdem war toll zu sehen, wie die beiden dann langsam die Vorstellung einer Zukunft bekommen.
Das Ende fand spannend, aber dann auch relativ überstürzt und alles war wieder super und rosarot. Zu dieser Art Büchern gehört natürlich ein Happy End, aber auch wie bereits auch im ersten Teil finde ich es immer etwas übertrieben und flach, quasi von 0 auf 100. Jude und Sophie war aber trotzdem von Herzen vergönnt. Positiv möchte ich auch anmerken, dass wie von mir erwartet, dieser zweite Band deutlich mehr Tiefgang hatte als der erste Teil.
Die Reihe:
1) True North – Wo auch immer du bist
2) True North – Schon immer nur wir
3) True North – Du bist alles für immer (erscheint am 29. September 2017)

FAZIT:
Ein wirklich herzergreifende Liebesgeschichte mit Spannung, Liebe und Einblick in das Leben eines ehemaligen Drogenabhängigen. Freue mich auf Band 3!

Veröffentlicht am 27.07.2017

Sophie Kinsella hat mich überzeuigt

Frag nicht nach Sonnenschein
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INHALT:
Katie Brenner aus dem ländlichen Somerset hat einen Job in ihrer Traumstadt ergattert: London! Die Lockenmähne wird gebändigt, der unfeine Dialekt abgelegt – und das Großstadtleben kann beginnen. ...

INHALT:
Katie Brenner aus dem ländlichen Somerset hat einen Job in ihrer Traumstadt ergattert: London! Die Lockenmähne wird gebändigt, der unfeine Dialekt abgelegt – und das Großstadtleben kann beginnen. Doch Katies Chefin Demeter entpuppt sich als Tyrannin, die sie nicht nur dazu verdonnert, ihr den Ansatz nachzufärben, sondern sie auch aus heiterem Himmel wieder feuert. Warum musste Katie sich auch in Demeters Affäre Alex verlieben? Zum Glück braucht Katies Vater just in diesem Moment ihre Hilfe: Die heimische Somerset-Farm soll zum Glampingplatz werden. Und als der tatsächlich zum begehrten Reiseziel wird, tauchen dort plötzlich Demeter und Alex auf...

MEINUNG:
Bisher habe ich von Sophie Kinsella nur Schau mir in die Augen, Audrey gelesen, welches mir sehr gut gefallen hat. Frag nicht nach Sonnenschein ist allerdings ein klassischer ChickLit-Roman. Aus diesem Genre lese ich normalerweise so gut wie gar nichts, weil es einfach nicht mein Geschmack ist, aber ich war in gewisser Weise angefixt von Sophie Kinsella und ich wurde auf ganzer Linie überzeugt.

Zu Beginn des Romans befinden wir uns London und dürfen Katie in ihrem Praktikum begleiten. Mich hat das Ganze sehr an Der Teufel trägt Prada erinnert, obwohl Demeter ganz anders ist. Dennoch hatte ich das Gleich Gefühl. Katie muss auch die eine oder andere Demütigung einstecken, was mir wirklich das Herz hat bluten lassen. Sophie Kinsella bleibt dort aber sehr realistisch und zeigt auch die Probleme auf, die man als junger Mensch in London hat, z.B. dass dort alles sehr teuer ist. Hiermit kann man sich als Leser im gleichen Alter sehr gut identifizieren. Viele Momente sind auch sehr lustig, aber dennoch nie überzogen, was u.a. der Grund ist, warum ungern zu ChickLit greife. Hier wurde ich aber sehr positiv überrascht.

Ungefähr ab der Hälfte des Romans wechselt der Spielort nach Somerset als Katie gefeuert wird. Mir tat auch das sehr leid, denn es war völlig unberechtigt. Doch Katie findet recht schnell wieder auf die Beine, in dem sie beim Aufbau des Glamping-Platz hilft. Mein einziger Kritikpunkt wäre hier, dass die Eröffnung des Glamping-Platzes so völlig ohne Probleme geklappt hat und sie gleich alles richtig gemacht haben. Spannend wird es als Demeter auf den Glamping-Platz kommt. Die Beziehung zwischen Demeter und Katie ändert sich um 180 Grad. Auf dem Weg dahin gibt es noch ein paar sehr lustige Momente. Sowohl Katie als auch Demeter mochte ich sehr gerne. Sie sind beide total unterschiedlich und vom Alter her ein Stück weit auseinander, aber man merkt, dass sie ein gutes Herz haben. Sophie Kinsella hat wirklich toll, warme und ehrliche Charaktere geschaffen. Zunächst empfand ich die Seitenanzahl als relativ hoch für eine doch so scheinbar banale Story, doch am Ende hätte ich mir noch mehr Seiten gewünscht. Am Ende habe ich dann richtig mitgefiebert und mitgelitten.

Das Ende war toll und auch gar nicht überzogen. Mir gefiel auch die Liebesgeschichte zwischen Alex und Katie, die immer unterschwellig existierte, aber nie im Fokus stand.

FAZIT:
Für mich ein absolutes Wohlfühlbuch, dass sowohl humorvolle als auch Elemente in einem sommerlichen Kontext miteinander vereint. Charaktere mit denen man zusammen lacht, weint und bangt. Von mir ein klare Leseempfehlung!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.