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Veröffentlicht am 05.11.2019

Es ist sich nicht ausgegangen.

Mama, jetzt nicht!
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Mit „Mama, jetzt nicht!“ bekommt man Einblick in die Kolumnen von Daniel Glattauer, in denen er die unterschiedlichsten Themen behandelt. Er geht auf die österreichische Sprache ein, erläutert die Teilhabe ...

Mit „Mama, jetzt nicht!“ bekommt man Einblick in die Kolumnen von Daniel Glattauer, in denen er die unterschiedlichsten Themen behandelt. Er geht auf die österreichische Sprache ein, erläutert die Teilhabe durch Handytelefonate am Leben anderer Menschen und stellt dar, wie schwierig es ist, ein funktionierendes Wahlscheibentelefon umzutauschen.

Von „Mama, jetzt nicht!“ hatte ich schon vor einiger Zeit gehört und hatte es seitdem auch auf meiner „Möchte ich mal lesen“-Liste. Nun kam ich durch Zufall zum Hörformat, also habe ich es angehört statt gelesen.

Gesprochen wird das Buch auch vom Autor, der mir zwar bislang bekannt war, aber von dem ich nicht immer gleich auf dem Schirm hatte, dass er Österreicher ist. Dies merkt man beim Hörbuch natürlich definitiv, mir hat seine Art und Weise aber gut gefallen. Beim österreichischen Sprachklang ist es wohl so, dass man ihn entweder mag oder halt nicht. Mir hat das gut gefallen, auch weil es bei Daniel Glattauer seine ganz eigene angenehme Art der Betonung mit sich bringt.

Die Themen der verschiedenen Kolumnen sind wirklich sehr unterschiedlich und entsprechend vielfältig. Geht’s hier mal eben darum, dass man heutzutage durch die Handytelefonate anderer Menschen sämtliche Lebensinhalte auch absolut ungewollt mitgeteilt bekommt, kümmert er sich im nächsten Moment um die Ausdrucksweise in der österreichischen Sprache, wie man hier Dinge eben mehr oder weniger kompliziert sagt, statt eine direkte Aussage zu treffen.

So kommen dabei kuriose Aussagen zu Tage, die einen aber auch zum Nachdenken anregen – ebenso wie zum Mitlachen animieren. Für mich war es eine abwechslungsreiche Unterhaltung, bei der mir nicht jede Kolumne absolut zugesagt hat, ich aber im Gesamten doch ganz gut unterhalten wurde. Inhaltlich wie sprachlich wurde alles gut verständlich rüber gebracht, so dass ich hier keine Schwierigkeiten hatte. Alles in allem sind die vorgelesenen Kolumnen von Daniel Glattauer mal eine Hörunterhaltung der anderen Art, die mir gut gefallen haben. Durchaus überlegt zeigt er auf, wie kuriose manche Angelegenheiten doch sind, so dass man oft mitlachen kann. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Endometriose. Darüber sollte man viel mehr reden!

In der Regel bin ich stark
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Schon lange leidet Anna Wilken unter ihren starken Regelschmerzen, doch so wirklich glaubt ihr das keiner und so dauert es auch lange, bis Endometriose diagnostiziert wird. Mit diesem Buch lässt sie teilhaben ...

Schon lange leidet Anna Wilken unter ihren starken Regelschmerzen, doch so wirklich glaubt ihr das keiner und so dauert es auch lange, bis Endometriose diagnostiziert wird. Mit diesem Buch lässt sie teilhaben an ihrem langen Leidensweg und klärt mit weiteren Fachleuten über Endometriose auf: Sie führt auf, welche Möglichkeiten es hinsichtlich der Schmerzlinderung und generellen Behandlung gibt.

Auf dieses Buch war ich inhaltlich wirklich sehr gespannt, da ich von Endometriose zuletzt immer wieder mal etwas gehört habe. Von daher wollte ich hier auch näher drüber Bescheid wissen – und vor allem endlich mehr. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass mir der Name der Autorin, Anna Wilken, ja nicht wirklich etwas gesagt hat, aber auf einen Bekanntheitsgrad kommt es bei einem Buch ja auch nicht zwingend an. (Anna war Teilnehmerin bei Germanys Next Topmodel – in der Staffel im Jahr 2014.) Ebenso muss ich zugeben, dass dieses gelbe Cover jetzt nicht unbedingt zu meinen Lieblingscovern gehört, aber es kommt ja auf den Inhalt an.

Der Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen, denn es liest sich wirklich sehr angenehm. Es ist angenehm und flüssig geschrieben, so dass man es durchaus am Stück lesen könnte, wäre der Inhalt nicht so bedeutend und wichtig, wie er es definitiv ist. Für mich war es absolut verständlich geschrieben, wenn Fachbegriffe vorkommen werden diese auch immer wieder sehr gut und verständlich erklärt, ebenso gibt es sehr viele Erläuterungen (sogar mit QR-Code versehen) von fachlicher, fast ausschließlich medizinischer Seite, allen voran der Frauenärztin Prof. Sylvia Meschner der Charité Berlin.

Inhaltlich sollte man sich bewusst sein, dass es um eine Krankheit geht, die das Leben doch auch auf den Kopf stellt, da diese mit großen Schmerzen einhergeht. Entsprechend ist die Lektüre keine locker-leichte-Frauenlektüre, sondern eben eher ein Sachbuch, das aber sehr lesenswert und trotz der fachlichen Inhalte angenehm zu lesen ist. Der Aufbau des Buches und auch die verschiedensten Erläuterungen und Einblicke in Annas Krankheitsverlauf und -behandlung haben mir gut gefallen, da man wirklich viel über Endometriose erfährt. Auch lässt sie andere „Endosisters“ im Buch zu Wort kommen, klärt mit ihnen gemeinsam über viele Behandlungsmöglichkeiten (Medizinischer Art, aber auch hinsichtlich einer Ernährungsumstellung beispielsweise) aber auch einige gesundheitliche Einschränkungen auf.

Im Buch gibt Anna meiner Ansicht nach schon viel Einblick in ihr Privatleben und vor allem wie dies hinsichtlich der Endometriose auch darunter leidet, ihr Freund und ihre Familie sie aber hier auch unterstützen. Natürlich schildert sie all ihre Erlebnisse auch so, wie sie sind: natürlich und ziemlich nervig und (sorry) scheiße, die Gedanken negativ beeinflussend. Dennoch merkt man auch, dass sie versucht sehr viele Dinge positiv anzugehen, immer wieder offen für neue (Behandlungs)Möglichkeiten ist.

Das Buch ist mehr als nur ein Sachbuch oder Ratgeber, weil es wirklich tiefe Einblicke ins Leben einer Endometriose-Betroffenen gibt. Hier sollte meiner Ansicht nach bei Frauenärzten viel mehr Augenmerk daraufgelegt werden, Regelschmerzen ernst zu nehmen. Ich hoffe, dass Anna mit ihrem Buch schon einen ersten Anstoß dazu gegeben hat. Mir hat das Buch gefallen, denn ich habe einiges über Endometriose und die unterschiedlichsten Möglichkeiten (Behandlung, Ernährung, etc.) erfahren, was mir so nicht bekannt war. Entsprechend kann ich das Buch absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Kurt Cobain.

Das Känguru-Manifest (Känguru 2)
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Und weiter geht es mit skurrilen Erlebnissen und Überlegungen des kommunistischen Kängurus und des Kleinkünstlers. Die beiden wohnen zusammen und haben auf viele Themen so ihre ganz eigene Sicht der Dinge…

Wer ...

Und weiter geht es mit skurrilen Erlebnissen und Überlegungen des kommunistischen Kängurus und des Kleinkünstlers. Die beiden wohnen zusammen und haben auf viele Themen so ihre ganz eigene Sicht der Dinge…

Wer kennt es nicht, das Känguru, das mit Marc-Uwe Kling zusammen wohnt? Seit ich die Känguru-Chroniken gehört habe, einige Jahre nach dem Lesen derselbigen, bin ich „infiziert“.

Gelesen wird diese Geschichte vom Autor selbst und man hört, dass es eine Lesung war, bei der dies aufgezeichnet wurde. Das finde ich aber sogar ganz gut, so hört man das Publikum ja auch immer wieder lachen, was vielleicht noch zusätzlich ansteckt.

Die Geschichten und Überlegungen vom Känguru zusammen mit Marc-Uwe Kling sind einfach genial, wirklich sehr durchdacht und absolut amüsant. Es gab immer wieder viel zu lachen, die Ideen sind einfach so dermaßen kurios und lustig. Tatsächlich wird man dadurch auch selbst zum Nachdenken gebracht, wie witzlos manche Aussagen generell sind, denen man im Alltag so begegnet. Man merkt wirklich, wie sich Kling so seine Gedanken gemacht hat und diese dann literarisch wunderbar umsetzt, so dass es keine allzu leichte Kost, aber auch nicht zu hochtrabend ist.

Amüsant ist auch die Tatsache, dass das Känguru nun ein Netzwerk gründet, hier möchte ich der Geschichte aber nichts vorwegnehmen. Außerdem kommen noch neue Protagonisten hinzu, so wohnt ja nebenan der Pinguin, außerdem begegnen sie Krapotke, Friedrich-Wilhelm und Otto-Von. Auch merkt man in diesem Buch wieder eine grundsätzliche politische Haltung des Autors, die nämlich generell gegen Nazis ist, was man an Beispielen immer wieder heraushören kann – und sich dabei auch über die gewissen Personen mit amüsieren kann. In gewisser Weise ist das (Hör)Buch also weiterhin auch sehr aktuell.

Man merkt übrigens auch, woher die Zitate für die falschen Kalender (Zitate falsch zugeordnet) teilweise kommen – manche kommen schon in den Känguru-Chroniken und im Manifest vor. Dennoch sind diese Aussagen immer wieder gut.

Mir hat das Känguru-Manifest sehr gut gefallen, ich wurde wunderbar unterhalten, die 4 CDs mit einer Gesamtspieldauer von 315 Minuten verging unheimlich schnell – und ich hab enorm viel gelacht. Auch sind einige Sprüche hängen geblieben, über die ich mich nun immer wieder amüsiere. Von mir gibt es entsprechend 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Im Buchladen wohnen - ein Traum für viele

Das Mädchen, das im Buchladen gefunden wurde
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Seit Property sich erinnern kann, lebt sie in einer Buchhandlung. Mit fünf Jahren wurde sie dort bei den Fundsachen gefunden, wie sie dorthin kam ist nicht bekannt. Seit Jahren läuft die Buchhandlung der ...

Seit Property sich erinnern kann, lebt sie in einer Buchhandlung. Mit fünf Jahren wurde sie dort bei den Fundsachen gefunden, wie sie dorthin kam ist nicht bekannt. Seit Jahren läuft die Buchhandlung der Millers, die Property bei sich aufgenommen haben, nicht so richtig gut und als es ein Gewinnspiel gibt, die große bekannte Buchhandlung „Montgomerys Bücherparadies“ zu übernehmen, versuchen sie ihr Glück. Als die Millers dann das große Glück haben und die phantastische Buchhandlung gewinnen, ist das Glück leider nicht so groß wie erwartet, denn dubiose Dinge passieren…

Kinderhörspiele gibt es ja wirklich viele, wieviele davon in Buchhandlungen spielen weiß ich nicht wirklich, weiß aber, dass ich bislang keines kannte, bei dem das der Fall war. Umso gespannter war ich auf die Umsetzung dieser Geschichte, die vielversprechend klang.

Gesprochen wird die Geschichte von Ilka Teichmüller, die dies mit sehr angenehmer Stimme tut. Sie spricht die Geschichte sehr verständlich, an ein oder zwei Stellen hatte ich das Gefühl, dass etwas undeutlich ausgesprochen bzw. „verhaspelt“ wird, was sich auch im mehrfach hören so dargestellt hat – aber das habe ich nicht als schlimm empfunden, sondern als menschlich angenehm. Sie betont die Geschichte an den richtigen Stellen, man merkt auch die deutliche Unterscheidung wer spricht, entsprechend verstellt sie die Stimme für die verschiedenen Personen.

Zu Beginn hat mich die Geschichte nicht gleich so sehr gepackt, ich kann nicht sagen, warum das der Fall war, aber leider war es so. Mit der Zeit wird die Geschichte dann richtig spannend und ist angenehm phantasievoll. Hier war es dann interessanter und spannender, denn es war ja dann direkt einiges los. Ich habe es als toll empfunden, wie hier zusammengehalten wurde, wie gemeinsam eine Lösung gesucht wurde. (Zuviel möchte ich nicht verraten.) Hier hat die Geschichte dann wett gemacht, was zu Beginn nicht gleich da war. Inhaltlich war die Geschichte gut verständlich, die Prise Phantasie hat mir gut gefallen, zu abgefahrene Vorstellungen mag ich selbst nicht unbedingt. Die CD wird ab acht Jahren empfohlen, diese Einstellung teile ich persönlich auch.

Mir hat dieses Hörbuch gut gefallen. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und abwechslungsreich, durchaus emotional und lustig, und wirklich packend. Man fiebert regelrecht mit den Millers mit. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung für ein toll gesprochenes Hörspiel.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Eine interessante Lebensgeschichte voller Musik

Lebensmelodien – Eine Hommage an Clara und Robert Schumann
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Mit dieser Lesung beleuchtet Elke Heidenreich das Leben und Wirken von Clara und Robert Schumann, damit man deren Musik noch besser verstehen kann. Robert Schumann war wohl ein sehr schwieriger Mensch, ...

Mit dieser Lesung beleuchtet Elke Heidenreich das Leben und Wirken von Clara und Robert Schumann, damit man deren Musik noch besser verstehen kann. Robert Schumann war wohl ein sehr schwieriger Mensch, was Clara Schumann im Leben durchaus merkte, sie musste regelrecht drum kämpfen, um eigenständig zu leben und zu arbeiten.

Bereits in einer anderen Lesung von Elke Heidenreich machte sie auf die Musik von Clara und Robert Schumann aufmerksam, es müsste „Alles fließt – der Rhein“ gewesen sein, in dem von der „Rheinischen Sinfonie“ die Rede war. Entsprechend neugierig war ich nun auf diese Lesung, die dank dem Trio Vivente mit wunderbarer klassischer Musik – eben u.a. auch von Robert u. Clara Schumann – daher kommt. Das Trio Vivente setzt sich zusammen aus Anne Katharina Schreiber an der Violine, Kristin von der Goltz am Violoncello und Jutta Ernst am Klavier.

Elke Heidenreich liest oder vielmehr erzählt die Geschichte von Clara und Robert Schumann in einer sehr angenehmen Art und Weise, man hört ihr wirklich gerne dabei zu. Sie spricht gut verständlich, betont entsprechend, hat eine sehr angenehm klingende Stimme. Mir hat das gut gefallen.

In knapp 1 ¼ Stunden erfährt man hier einiges über die Familie Schumacher, wie es ihr musikalisch erging, aber auch familiär. Für mich war das alles sehr interessant zu hören, wenngleich ich mir darüber bis dato noch keine weiteren Gedanken gemacht hatte. Zwischendurch wird die Erzählung von Elke Heidenreich mit verschiedenen Musikstücken unterbrochen, unter anderem durch: Robert Schumann – aus Fantasiestück für Klaviertrio op.88, Nr. 1 „Romanze“. Oder auch Johannes Brahms aus Klaviertrio Nr. 2 C-Dur op. 87, 3. Satz Scherzo, Presto und 4. Satz Finale, Allegro giocoso.

Die Stücke sind durchaus sehr abwechslungsreich und klingen wirklich toll, gespielt werden sie vom Trio Vivente. Für mich war das ein wunderbarer Hörgenuss, der mir gut gefallen hat. Die Lesung ist inhaltlich durchaus sehr ansprechend, informativ, wertig und auf keinen Fall langweilig. Ich mag es sehr, wie Elke Heidenreich dies spricht, da sie ja auch eine sehr angenehme Stimme hat. Von mir gibt es für diese tolle Lesung mit Musik 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.